Der Chef von Activision Blizzard, Bobby Kotick, denkt über den Rücktritt nach – zumindest dann, wenn er bei seiner Mission scheitert.
Wenn man über die Videospiele-Branche berichtet, gibt es seit Wochen vor allem ein Thema: Activision und der große Skandal. Der CEO Bobby Kotick ist nach jüngsten Enthüllungen des Wall Street Journal in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Forderungen nach seinem Rücktritt wurden aus allen Richtungen laut. Jetzt denkt er darüber nach – wenn er bei seinem Ziel scheitern sollte.
Was ist los mit Bobby Kotick? Der aktuelle CEO von Activision Blizzard, Bobby Kotick, hat in den letzten Tagen mit schweren Vorwürfen zu kämpfen:
- So soll er von einer Vergewaltigung im Unternehmen gewusst, das aber verschwiegen haben.
- Ein weiterer Vorwurf ist, dass er einer Assistention im Jahr 2006 mit dem Tode gedroht hat.
- Er soll die „Skandal-Email“ von Fran Townsend geschrieben haben, die viele als empörend empfanden.
Kotick bekam Kritik von allen Seiten: Die Enthüllungen sorgten für eine große Protestwelle. Als erstes gab es einen Streik bei Blizzard, dicht gefolgt von einer firmeninternen Petition, die Bobby Kotick zum Rücktritt bewegen wollte – mehr als 1.700 Mitarbeiter fanden sich, die diese Forderung unterstützten. Auch Spieler und langjährige Fans eröffneten eine Petition, die ebenfalls großen Anklang fand.
Dazu haben noch viele andere Leute Kotick das Vertrauen abgesprochen. Einige Aktionäre waren darunter, aber auch Leute wie Phil Spencer (quasi der „Xbox-Chef“) und Jim Ryan von Sony zeigten sich beunruhigt und sagen den Rücktritt Koticks als notwendig an.
Kotick räumt angeblich im internen Gespräch Möglichkeit zum Rückzug ein
Was hat Kotick nun gesagt? Laut neusten Berichten des Wall Street Journal habe Kotick am vergangenen Freitag in einem Gespräch mit anderen Führungspersonen von Blizzard seinen Rücktritt zwar nicht direkt angeboten, sieht ihn aber als Option, wenn es unter seiner Führung nicht gelingen sollte, „die Probleme mit dem Fehlverhalten rasch beseitigen zu können.“ (via wsj.com)
Für Kotick dürfte das die strategisch geschickteste Lösung sein. Somit ist die Forderung nach seinem Rücktritt zumindest weiter im Raum und er reagiert auf diese Wünsche. Gleichzeitig verschafft ihm das zusätzlich Zeit und damit die Gelegenheit um zu beweisen, wie ernst seine immer wieder betonten Forderungen sind, Activision Blizzard zu einem der besten Arbeitsplätze überhaupt zu machen.
Allerdings bezieht sich Kotick damit wohl nicht auf die Anschuldigungen, die gegen ihn selbst vorliegen – denn die sind der eigentliche Grund zahlreicher Rücktrittsforderungen.
Gleichzeitig scheint die Führungsriege bei Activision ein „Komitee zur Arbeitsplatz-Exzellenz“ ins Leben rufen zu wollen, das die Umsetzung der notwendigen Schritte und deren Geschwindigkeit beobachten und bewerten will. Das soll garantieren, dass die Unternehmenskultur sich rasch zum Besseren wandelt.
Was haltet ihr von der Sache? Sollte Kotick das Feld räumen und zurücktreten? Oder soll er ruhig versuchen, das Unternehmen noch zu bessern?
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So schnell ist der nicht,wer verzichtet schon freiwillig auf so ein Gehalt.
Würde er ja woanders auch bekommen…
War ja klar, dass er freiwillig nicht gehen wird. Dabei ist er kein Deut besser. Oh, da wurd wer vergewaltigt im Unternehmen? Schön mundtot machen und alles unter den Teppich
Meiner Meinung nach gibt es zwei Optionen um speziell die Blizzard-Produkte zu retten.
Option 1: Kotick verlässt ActiBlizz und es sollen andere richten die ggf. weniger sexistisch sind als er.
Option 2: Activision verkauft Blizzard und wir haben endlich Ruhe weil dieser EA-ähnliche Drecksverein Activision endlich raus aus dem Thema ist.
Das Problem bei beiden Optionen ist aber, dass man trotzdem nicht sicherstellen kann, das so ein strukturelles Unterdrücken egal welcher Menschengruppen nicht mehr vorkommen.
Aber eins steht fest: Kotick + Blizzard, das passt nicht mehr und wird nie wieder funktionieren.
Klingt als ob Blizzard für Dich damit nichts zu tun hat und nur von Kotick in ein schlechtes Licht gerückt wird. Isso?
Ich mach drei Kreuze, wenn der Kerl da wirklich weg ist. Der ist eine Pest für die Branche, zumindest aus Spielersicht. Die Aktionäre sehen das wahrscheinlich anders.
Aber ich glaube nicht so recht, dass das passiert.
Der alte Schleimbeutel wird nicht einfach so gehen und – wie üblich in Politik – alles rauszögern, um maximalen, persönlichen Gewinn rausziehen zu können.
hat doch grad 100mio gekriegt
aber mal gucken ob seine Fehltritte nochmal extra versilbert werden
Da er selber einer der Hauptaktionäre ist, vernichtet er grad sein eigenes Geld.