Mehr als 1.200 Mitarbeiter von Activision Blizzard fordern Rücktritt von Bobby Kotick

Mehr als 1.200 Mitarbeiter von Activision Blizzard fordern Rücktritt von Bobby Kotick

Mitarbeiter von Activision Blizzard haben eine offizielle Petition unterzeichnet, in der sie den Rücktritt von CEO Bobby Kotick fordern. Der soll von üblen Vorgängen in der Firma gewusst, sie aber dem Vorstand verschwiegen haben. Außerdem habe er einer Assistentin einmal gedroht, sie umbringen zu lassen.

Das ist die Situation:

“Wir haben kein Vertrauen mehr in die Führung von Bobby Kotick”

Was ist das für eine Petition? Wie Kotaku berichtet, wurde die Petition von der ABK Workers Alliance – einer Gruppe von Mitarbeitern, die sich für Arbeitsrecht bei Activision, Blizzard und King einsetzt – erstellt (via Kotaku.com).

Sie bekam 1.211 Unterschriften von Mitarbeitern. Das sind etwa 12 % der gesamten Mitarbeiterschaft von Activision Blizzard.

Was ist so besonders an der Petition? Es handelte sich dabei nicht um eine anonyme Sammlung von Unterschriften, sondern jeder Mitarbeiter hat öffentlich mit seinem Namen unterschrieben. Sie stellen sich also deutlich und ganz bewusst gegen Kotick, was auch Konsequenzen nach sich ziehen kann, sollte die Petition keinen Erfolg haben.

In der Petition heißt es:

Wir, die Unterzeichner, haben kein Vertrauen mehr in die Führung von Bobby Kotick als CEO von Activision Blizzard. Die Informationen, die über sein Verhalten und seine Praktiken bei der Führung unserer Unternehmen ans Licht gekommen sind, widersprechen der Kultur und der Integrität, die wir von unserer Führung verlangen, und stehen in direktem Widerspruch zu den Initiativen, die von unseren Kollegen gestartet wurden.

Wir fordern, dass Bobby Kotick von seinem Amt als CEO von Activision Blizzard zurücktritt und dass die Aktionäre den neuen CEO ohne die Mitwirkung von Bobby auswählen dürfen, von dem wir wissen, dass er einen erheblichen Teil der Stimmrechte der Aktionäre besitzt.

Die ABK Workers Alliance hat außerdem eine öffentliche Petition gestartet, in der Fans von Activision Blizzard für eine Forderung zum Rücktritt von Kotick unterzeichnen können (via Change.org). Dort haben bereits jetzt (Stand 7:40 Uhr) über 10.500 Personen unterzeichnet.

Vorstand hält bisher an Kotick fest

Warum ist die Petition überhaupt nötig? Der Artikel des Wall Street Journals über Bobby Kotick ging am 16. November online. Im späteren Verlauf des Tages hatte der Vorstand von Acitivion Blizzard öffentlich seine Unterstützung für Kotick zum Ausdruck gebracht. 

Daraufhin folgten erste Streiks der Mitarbeiter, Kritik von Aktionären und nun auch die Petition. Eine Reaktion darauf steht bisher noch aus.

Auch MeinMMO-Chefredakteurin Leya Jankowski hat sich zu der Situation bei Activision Blizzard geäußert. Sie erwartet, dass viele Talente die Firma verlassen, wenn Kotick es nicht tun sollte:

Wenn Bobby Kotick jetzt nicht geht, wird Activision Blizzard mehr Talente verlieren

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Leyaa

Im ersten Moment dachte ich “Wow, 1.200 Mitarbeiter, das ist eine ganze Menge” und dann sehe ich dass das nur 12% der Belegschaft sind… Das sind ja nicht einmal 1/6 aller AcitBlizz Mitarbeiter. Das ist echt mager. Sicher sind von den Angestellten auch einige dabei, die für die Arbeitssituation verantwortlich oder von der Führung eingeschüchtert sind und deshalb nicht mit ihrem Namen unterzeichnen wollen aus Angst sie verlieren dann ihren Job.
Nichtsdestotrotz…Nur 12%?! Das ist echt enttäuschend…

Leya Jankowski

Genau wegen den von dir genannten Umständen ist das schon beachtlich. In Amerika möchtest du nicht arbeitslos sein und in einigen Insider-Berichten tauchten Aussagen von Mitarbeitern auf, dass sie sowieso schon von “Paycheck zu Paycheck” leben. Es ist schon mit hohem Risiko behaftet sich namentlich und öffentlich zu so einer Petition zu bekennen.

Leyaa

Ja das stimmt schon, in Amerika ist das Arbeitslossein sehr schmerzlich. Allgemein würde ich in den USA aus arbeitstechnischen (und anderen) Gründen nicht leben wollen.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ActiBlizz den Leuten, die so etwas unterschreiben entweder drohen oder gleich die fristlose Kündigung vorsetzen. Das geht in den USA ja ratz-fatz.

Cortyn

Auf der Liste stehen ein paar bekanntere Namen.

Wenn ActiBlizz eines ganz sicher nicht kann, dann diese Leute alle entlassen.

Mithrandir

Man darf nicht vergessen, dass das Ding erst gestern gestartet ist. Gestern Abend waren es nur 5%.

Einige Leute brauchen Zeit, um sich so eine Unterschrift auch zu überlegen. Und 10% der Belegschaft nach nichtmal 1 Tag auf ner Liste ist deutlich mehr, als man denkt, imho.

Pierre

12% nach dem ersten Tag des Petitions-Releases ist schon gewaltig viel. Dass 1.200 Menschen von Anfang an sagen “Kotick raus” wird vermute ich eine Welle auslösen und viele weitere Mitarbeiter werden nachziehen.

Aber man sieht ja auch, wie skrupellos Blizzard ist, nachdem Oneal gegangen ist. Selbst PR-Posten werden schlecht gemanaged. Ein Wechsel bzw. Entlassen von Kotick ist der einzige Schritt der bleibt, denn es ist offensichtlich der letzte Entscheider der vermutlich auch veranlasst hat, dass das Gehalt von Oneal nicht angepasst wird.

Kotick ist ein emotionsloser Geschäftsmann (wie man offensichtlich erkennen kann). Seine Arbeit war ja auch generell nicht schlecht, er hat die Gewinnmaximierung bei Blizzard auf jeden Fall optimiert, aber man sieht ja auch derzeit wie man das geschafft hat: Indem man ein Geschlecht strukturell unterdrückt hat.

Ich vermute er wird nicht eingesehen haben, dass er nun einer Frau mehr Geld zahlen soll weil sie jetzt statt Firma A Firma B leitet und das bricht ihm nun schlussendlich auf karrieretechnischer Ebene das Genick.

Azzgara

Ich bin mir nicht ganz sicher ob sich Schlangen überhaupt was brechen können. 12% am ersten Tag. Viele besprechen das noch mit dem Lebenspartner oder generell in der Familie. Fragen Ihre Geschwister. Das Blizz mehr gewinn macht ist ja eine schöne Sache die Frage ist der Preis der bezahlt wird einer den man auch bezahlen möchte. Negative Kritik, das Spiel wird immer schlechter.

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