Amazon hat beim MMO New World alle Survival-Elemente entfernt. Doch warum? Und heißt das automatisch, dass Survival-Games nicht mehr gefragt sind? Wir haben uns die aktuelle Situation genauer angeschaut.
Was ist bei New World passiert? Ursprünglich sollte New World ein Hardcore PvP-MMO werden. Geplant waren Dinge wie Full-Loot und Survival-Elemente wie Hunger und Durst. Letztere sollten zwar nicht tödlich sein, aber dennoch Einfluss auf Lebenspunkte und Angriffsgeschwindigkeit nehmen.
Im Dezember 2019 kündigte Amazon jedoch den Wegfall dieser Elemente an. Sogar PvP soll nun nicht mehr zwingend nötig sein. Damit schlägt New World nun eine ganz neue Richtung ein.
Doch was bedeutet das für Survival-Games allgemein? Ist die Zeit der Spiele vorbei, wenn sich ein Riese wie Amazon davon abwendet? Oder ist das Genre noch immer beliebt?
Ark, Rust und DayZ gefragt wie nie
Wie geht es den Klassikern des Genres? Denkt man an Survival-Games, dann kommen den meisten wohl Spiele wie DayZ und Rust in den Sinn. Beides sind erfolgreiche Titel, die bereits seit mehr als 7 Jahren erfolgreich laufen.
Gerade Rust schleicht sich seit 2018 regelmäßig in die Top 10 der Steam Charts. Kein Wunder, denn das Spiel bekommt gute Updates, darunter Elektrizität und jüngst den ersten DLC mit Musikinstrumenten.
Rust stellte erst im Januar 2020 einen neuen Rekord mit 97.340 gleichzeitigen Spielern auf Steam auf. Dem Survival-Game geht es zurzeit gut wie nie. Nun soll das Spiel auch für die Xbox One und die PS4 erscheinen.
Auch das Spiel DayZ erlebt zurzeit einen Aufschwung. Zwar konnte es den Peak von 45.398 Spielern zu Release im Dezember 2013 nicht knacken, doch spielten im Februar 2020 immerhin 40.545 Spieler DayZ in der Spitze.
Im Durchschnitt schauten täglich 17.739 Spieler in das Survival-Spiel. Bestwert seit März 2014. DayZ hatte bereits ein echtes Tief mit nur 1.692 durchschnittlichen Spielern im Oktober 2018. Aus diesem konnte es sich jedoch wieder heraus kämpfen (Steamcharts).
Daübrer hinaus erschien DayZ im Mai 2019 für die PS4. Auch hier kann von Absturz also nicht die Rede sein.
ARK bricht alle Rekorde: Ein weiteres Survival-Spiel auf Steam ist ARK: Survival Evolved, das gerade den ersten Teil vom DLC Genesis veröffentlicht hat.
ARK geht es derzeit mehr als blendend. In den letzten 30 Tagen spielten im Peak mehr als 153.000 Spieler das Survival-Game. Damit wurde der vorherige Rekord von 100.723 Spielern im Februar 2017 mehr als deutlich überboten.
Obwohl es viel Kritik am neuen DLC gibt, haben ein kostenloses Wochenende und eine Rabatt-Aktion dafür gesorgt, dass so viele Spieler wie nie ARK im Februar gespielt haben.
Auch der zweiten Reihe geht es gut
Wie geht es den anderen Spielen des Genres? Neben ARK, Rust und DayZ gibt es noch einige weitere Survival-Spiele, darunter:
- Conan Exiles
- Fallout 76
- The Forest
- Dying Light
- Don’t Starve Together
- Raft
- No Man’s Sky
Abgesehen von Fallout 76, bei dem bald das Wastelanders-Update veröffentlicht wird, findet man alle Spiele bei Steam und kann dementsprechend auf die Spielerzahlen schauen. Und keinem der Spiele geht es derzeit wirklich schlecht.
- Conan Exiles konnte erst im Dezember die aktuellen Spielerzahlen fast verdoppeln. Ein möglicher Grund dafür war der Release von Reittieren und dem Kampf zu Pferd.
- Dying Light erreichte im Februar durchschnittlich 9.939 Spieler pro Tag und kam damit auf den besten Wert seit Februar 2015. Damals erschien das Spiel und erreichte 12.871 Spieler.
- Raft erreichte im Dezember 2019 immerhin 8.008 durchschnittliche Spieler und hatte damit den zweitbesten Monat seit Release im Mai 2018.
- No Man’s Sky konnte zumindest im August 2019 mit dem Release von Beyond punkten und einige Spieler zurückgewinnen. Auch der neuste Patch mit lebendigen Raumschiffen brachte Spieler zurück. Der Februar war immerhin der sechstbeste Monat seit Release im August 2016.
Es gibt sogar Nachwuchs
Welche neuen Spiele kommen 2020? Zum jetzigen Zeitpunkt dürft ihr euch auf 7 neue Survival-Games in diesem Jahr freuen, darunter bekannte Titel wie:
- The Last of Us Part II
- Dying Light 2
- Last Oasis
- Scavengers
Besonders das MMO Last Oasis sorgt dabei für großes Interesse. Zwar wurde der Release vom Early Access mehrfach verschoben, doch trotzdem freuen sich viele auf den neuen Titel.
Das Konzept mit der sich bewegenden Sonne und dem immer neuen Kampf um Ressourcen kommt bei vielen gut an. Zudem freuen sich einige frustrierte Fans von New World genau auf dieses Spiel, weswegen sich Last Oasis einen Seitenhieb auf Twitter nicht verkneifen konnte.
Survival-Spielen geht es sehr gut
Wie ist das Fazit? Obwohl sich Amazon mit New World gegen die Survival-Elemente entschieden hat, geht es den Spielen des Genres aktuell sehr gut. Besonders zum Jahreswechsel konnten viele von ihnen wieder zulegen und neue Spieler gewinnen.
Alle aufgezählten Titel laufen seit Jahren erfolgreich und entwickeln sich stetig weiter. Wer 2020 also mit Survival-Games anfangen möchte, hat nicht nur gute Aussichten, sondern auch die Qual der Wahl aus unterschiedlichsten Titeln:
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Die Spiele ähneln sich alle IMHO viel zu sehr.
Ark ist ein cooles Spiel.
Ich habe einem eigenen dedicated server aufgesetzt mit eigenen Regeln (weniger Nacht, Taming-Zeit runter, mehr stärkere Viecher etc) und viele Stunden mit dort verbracht.
Wenn ich ein neues Spiel spiele spielen diese sich immer extrem ähnlich. Es gibt immer nur kleinerer Unterschiede und nen anderen Theme-Park.
Erinnert mich ein wenig an die tausenden WoW-Klone von früher.
Ich finde bei besagten Spielen ist Survival aber auch ganz gut umgesetzt bzw. eigentlich unwichtig. In Ark ist es hammer einfach an genug Nahrung und Wasser zu kommen, FO76 hat das auch nur so ein bisschen aufgesetzt. Bei Rust geht es viel mehr um die Interaktion mit anderen Spielern als um typisches Survival, DayZ ist vielleicht noch eher typischer. Don’t starve hat schon im Titel, dass es das “wahre” Survivalspiel ist. Essen ist immer Priorität, die Umgebung gefährlich. Letztendlich ist Survival nur ein gimmick bei den meisten Spiele und es ist eine fantastische Idee sich dessen einfach komplett zu entledigen.
survival ist ja nicht nur essen/trinken etc. Sondern wie gefährlich ist die Karte etc. Man muss halt sachen herstellen um zu überleben. Und wenn man tot ist muss man es wiederholen. Das ist was anderes als der mmorpg spieler gewohnt ist
Nur weil ein Genre erfolreich ist muss man ja nicht zwangsläufig Elemente davon in jedes Spiel einbauen. Ich finde die Entscheidung von Amazon gegen Survival gut.
Amazone hat sich ein MMO Berater geholt so einfach wird das sein.
Weg von Survival und PvP hin zu Themepark und PvPvE ist nicht nur klug sondern auch verdammt schlau 😁
Survivalspiele sind nicht gestorben aber ein aufgesetzter Survivalaspekt in New World falls es den tatsächlich mal gab (davon hab ich nie was gesehen) wäre für ein richtiges MMO nicht unbedingt angebracht.
PS:
F76 lebt 😉
“hat nicht nur gute Aussichten, sondern auch die Qual der Wahl aus unterschiedlichsten Titeln:”
Ich denke das ist mit einer der größten Gründ wieso sie sich umgestellt haben. Da sie eben nicht zu einer “Qual der Wahl” gehören wollen. Sondern schon was eigenständigeres sein möchten und die Spieler auf dauer bei sich halten wollen.
So zumindest meine Vermutung
erstmal muss new world erscheinen um irgendwas anderen games zeigen zu können ^^