WoW: Ein Spieler kauft Gold – und zur Strafe wird ein ganz anderer gebannt

WoW: Ein Spieler kauft Gold – und zur Strafe wird ein ganz anderer gebannt

Gold in World of Warcraft zu kaufen, das ist verboten. Aber man kann auch gebannt werden, wenn ganz andere Spieler das Gold kaufen.

Der Verkauf von Gold ist in World of Warcraft nur unter strengen Bedingungen erlaubt – nämlich in Form der WoW-Marke, die offiziell von Blizzard herausgegeben wird. Hier können Spielerinnen und Spieler ihr erspieltes Gold gegen Spielzeit eintauschen, während Blizzard daran mitverdient.

Andere Arten des Goldkaufs, etwa über Drittanbieter, die manchmal auch noch „Chinafarmer“ genannt werden, ist streng verboten. Wer dabei erwischt wird, der kann im schlimmsten Fall sogar den Account vollständig verlieren.

Gold ist sogar so eine wichtige Sache, dass Blizzard in der Saison der Entdeckungen nun den Verkauf von Beute gegen Gold eingeschränkt hat.

Doch was passiert, wenn jemand aus Versehen illegales Gold erhält und das sofort meldet? Auch dann wartet eine Strafe, wie ein Vorfall nun zeigt.

WoW Orc Gold Holding titel title 1280x720
Mit Gold verdienen sich viele illegale Anbieter dumm und dämlich.

Was ist passiert? Der Streamer LS, den einige vielleicht aus League of Legends oder Starcraft kennen, unterhielt sich auf Twitter/X mit dem Kundendienst von Blizzard. Er wollte wissen, ob es möglich sei, dass man eine Strafe erhält, wenn ein anderer Spieler illegal Gold kauft und es einem dann zuschickt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Link zum Twitter Inhalt

Der Blizzard-Mitarbeiter verneinte das – nur um kurz darauf die Beweise von LS vorgelegt bekommen zu haben, dass exakt das passiert sei.

Während LS gestreamt hat, wurde er gesperrt. Er bekommt häufig Gold von Zuschauern geschickt, um es sich nicht selbst erspielen zu müssen – für die Zuschauer ist es auch schlicht interessanter, dem Streamer bei anderem Content als dem Goldfarmen zuzuschauen.

Die Vermutung von LS war, dass einer der Zuschauer sein Gold allerdings illegal gekauft habe und er so in den Besitz des illegalen Goldes kam, was er auch sofort in einem Ticket erwähnt hat.

Ich bin sehr verwirrt, warum das Gold nicht einfach von meinem Account gelöscht wurde, weil ich den Eindruck habe, dass einer meiner Zuschauer mich einfach böswillig ausgeliefert hat und es nichts gibt, was ich dagegen tun kann. […]

Der Verlauf meines Accounts zeigt, dass ich niemals wirklich Gold ausgegeben habe oder irgendetwas Teures gekauft habe, also warum um alles in er Welt sollte ich im Verdacht stehen, ein Goldkäufer zu sein, das ergibt keinen Sinn.

Wie hat Blizzard dann reagiert? Nachdem der Vorfall im Subreddit und auf Twitter an Aufmerksamkeit gewann – und nach mehrfachen automatisierten Antworten – wurde die Sperre dann doch rückgängig gemacht.

Dazu hieß es auf Twitter: „Da du genau das Richtige gemacht hast, das Gold nicht ausgegeben hast und uns darüber informiert hast, wurde diese Entscheidung mit Leichtigkeit wieder zurückgenommen. Überprüfe deine Mails.“

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Link zum Twitter Inhalt

Dass LS den Sachverhalt mehrfach geschildert hatte und stets nur als Antwort „Diese Sanktion wurde in Übereinstimmung mit unseren Richtlinien vorgenommen“ erhalten hatte, wird dabei außer Acht gelassen.

Spieler wird bestraft, obwohl er sich sofort meldet

Besonders ärgerlich ist die ganze Geschichte, weil LS sofort transparent mit dem Vorfall umgegangen ist. Direkt, nachdem er das Gold erhalten hatte, verfasste er ein Ticket und erklärte den Sachverhalt. Er informierte den Kundendienst darüber, dass das Gold vermutlich aus illegalen Methoden stammt und er keine Absicht hat, es auszugeben.

Ebenfalls in der Kritik steht der Umstand, dass es erst wieder die „öffentliche Aufmerksamkeit“ auf Twitter/X und Reddit benötigte, damit die Accountstrafe zurückgenommen werden konnte. Viele merken hier an, dass es für jeden Fall einer bekannten Persönlichkeit vermutlich Hunderte Spielerinnen und Spieler gibt, die nicht über diese Reichweite verfügen und deshalb auf ihrem ungerechtfertigten Bann sitzenbleiben.

Das zugrunde liegende Problem – da ist sich zumindest ein großer Teil der Community einig – ist die Automatisierung, die bei vielen Prozessen inzwischen überhandgenommen hat. Zwar hat Blizzard in der Vergangenheit beteuert, dass Sanktionen letztlich immer von einem Mitarbeiter vorgenommen werden, doch die Fälle in den letzten Monaten lassen daran Zweifel aufkommen.

In der Community (via Reddit/r/wow) sagt man dazu etwas zynisch:

  • „Inzwischen kannst du gebannt werden, nur weil du einen WoW-Account besitzt und nichts und niemand kann dir helfen, den Bann zurückzunehmen.“ – Shadowfel_Archivist

Gefolgt von:

  • „Außer du machst ein großes Fass auf Twitter auf (und wirst tatsächlich von den Leuten bemerkt und nicht nur als Cheater/Botter/NPC oder Exploiter bezeichnet)“ – Skill-issue-69420


Das System braucht dringend eine Überarbeitung. Es lässt sich leicht ausnutzen und Spielerinnen und Spieler mit bösen Willen können dafür sorgen, dass gezielt Leute gesperrt oder gebannt werden. Das war auch bereits im Fall mit dem „Elementarschleifen-Kartells“ so, bei dem günstige Handwerker zum Schweigen gebracht wurden, damit die Anbieter teurer Waren die einzigen sind, die im Handels-Channel Aufmerksamkeit bekommen.

Deine Meinung? Diskutiere mit uns!
5
Gefällt mir!
Kommentar-Regeln von MeinMMO
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
7 Kommentare
Neueste
Älteste Meisten Abstimmungen
Inline Feedback
Alle Kommentare anzeigen
artigkeitsbaer

unglaublich sowas man stelle sich vor die würden sowas echt sohandhaben dann müsten sie jeden bannen der auch nurn item aus dem ah kauft was zb mit nem bot erfarmt wurde egal ob sie es wissen oder nicht. blizzard begreift es einfach nicht anstatt die seller schnell zubannen bzw die farmer rennen die monate rum kein wunder das es nie aufhört 😀 aber lass den bannen der gold geschenkt kriegt, weil agb sagen ja hey goldgeschenke sind verboten sarkasmus….. das game wird immer merkwürdiger vermutlich kannste demnächst nichtmalmehr ingame andere chars auslachen

T.M.P.

Naja, es ist ja schon ein Unterschied ob man etwas im Auktionshaus kauft oder ob man Gold ohne Gegenleistung innerhalb des Spiels bekommt.
Die tatsächliche Gegenleistung könnte dann ja Echtgeld sein, denn die wenigsten verschenken Gold einfach so.

Huehuehue

Er ist nicht gebannt worden, weil er Gold geschenkt bekommen hat. Er ist gebannt worden, weil er “gekauftes” Gold auf seinem Account hatte.
Er hat das zwar nicht selbst gekauft aber, da “fremder Account schickt eine Menge Gold” auch klassisch der Weg ist, wie Gold zwischen Händler und Käufer wechselt, ist da technisch gesehen, kein Fehler geschehen, es fehlte nur die Einordnung der äußerst speziellen Situation eines Streamers, der täglich Gold geschenkt bekommt, was keinem anderen Spieler”typ” so passiert

T.M.P.

Ist doch richtig so.
Andernfalls könnte doch jeder über den Umweg eines Wegwerfaccounts ungestraft Gold kaufen.

Direkt, nachdem er das Gold erhalten hatte, verfasste er ein Ticket und erklärte den Sachverhalt.

Soll das nicht eher heissen: “Sofort nach dem Bann…”?
Also das was alle machen, die erwischt wurden, und die sich dann noch beschweren wollen.

Als Streamer ist er halt ein Sonderfall, das kann der Supportarbeiter aber kaum wissen. Normalerweise bekommen Leute nicht einfach grössere Summen Gold geschenkt, sondern versuchen wohl mit Ausreden ihren Account zu retten..

Bravestarr1701

Soll das nicht eher heissen: “Sofort nach dem Bann…”?

Also das was alle machen, die erwischt wurden, und die sich dann noch beschweren wollen.

Gemäß dem Artikel erfolgte der Bann erst, nachdem der Streamer den Mitarbeiter über den mutmaßlichen illegalen Goldkauf informiert hatte und daraufhin für seine Ehrlichkeit bestraft wurde. Sein Status als Streamer half ihm dabei nicht; tatsächlich sorgte seine Community auf Subreddit und Twitter lediglich für Ärger, wodurch das Problem überhaupt bemerkt wurde. Ansonsten wäre er am automatischen System gescheitert. Die Kernaussage des Artikels ist daher, dass man auch bestraft werden kann, wenn man bewusst kein Gold kauft.

Ich muss zugeben, dass ich kein großer Fan von Streamern bin, besonders nicht in MMORPGs, wo sie Unmengen an Gold von Fans erhalten. Bei der großen Anzahl an Streamern, die mittlerweile die Server überfluten, ist dies keine Ausnahme mehr. Dadurch werden viele Spieler massiv befördert, ohne viel dafür tun zu müssen, und erhalten dadurch erhebliche Spielvorteile. Die Konsequenz davon ist, dass sie Raids viel früher abschließen können und sehr schnell sehr stark werden, insbesondere wenn es um Wettbewerb geht etwas, das “normale” Spieler mit ihrer Gilde kaum noch in ähnlicher Zeit erreichen können. Dies führt dazu, die Spielwirtschaft schon stark beeinflusst wird durch Überschwemmungen von tradebaren Items aus Raids, Platzverkäufen oder das massive aufkaufen bis Leerkauf aus den Ah`s von Verbrauchtsgütern, wodurch hier starker Einfluss auf die Preise genommen wird. Es führt auch dazu, dass Spieler, die unbedingt mithalten wollen, Gold aus illegalen Quellen kaufen, ähnlich wie bei einer Glücksspielsucht. Natürlich ist es dem Fall dann ihre Schuld aber eben nicht ganz alleine.
Die Ausrede, niemand wolle im Stream zuschauen, wie sie langweilige Farmarbeit verrichten, zieht meiner Meinung nach nicht. Wir alle akzeptieren vor dem Spielstart die Regeln, dass wir kein Gold kaufen, keine Cheats, Bugs oder Exploits ausnutzen, und ein Streamer ist auch nur ein Spieler. Wenn er Zuschauer verliert, weil er farmt, soll er das eben in seiner Offline-Zeit machen oder etwas anderes streamen. Punkt! Natürlich kann man argumentieren, dass die Fans ihm das Gold schenken, aber dennoch ist es eine Umgehung des Systems, die sich auch negativ auf die Spielwirtschaft auswirkt, besonders weil es nicht nur noch 10 WoW-Streamer gibt.
Ich finde, es sollte ein System geben, das den Handel mit Gold zwischen Spielern auf eine begrenzte Anzahl pro Monat limitiert, sodass nur eine begrenzte Anzahl von Personen mit einer bestimmten Goldsumme handeln kann. Es ist schon ziemlich ungewöhnlich, wenn ein normaler Spieler von 20 oder mehr Personen Gold geschenkt bekommt.
Ansonsten brauchen wir keine Regeln mehr, die Fairplay betonen, denn an dieser Methode ist nichts Faires!

T.M.P.

Naja, ich hab den Artikel ja auch gelesen.^^
Da steht aber auch:

Während LS gestreamt hat, wurde er gesperrt. Er bekommt häufig Gold von Zuschauern geschickt, um es sich nicht selbst erspielen zu müssen…

Er bekommt also häufig Gold. Und dann macht er jedesmal ein Supportticket auf? Anscheinend ja nicht. Warum dieses Mal? Es ging wohl nur um 75-80 Gold..
Daher klingt das halt irgendwie seltsam.
Aber laut seinen Twitterposts hat er anscheinend wirklich direkt bei Annahme ein Ticket eröffnet.

Huehuehue

Ebenfalls in der Kritik steht der Umstand, dass es erst wieder die „öffentliche Aufmerksamkeit“ auf Twitter/X und Reddit benötigte, damit die Accountstrafe zurückgenommen werden konnte.

Ich gehe da eher davon aus, dass es weniger tatsächlich die “öffentliche Aufmerksamkeit” und viel mehr eine echte Person, wie den (das ist einer der wenigen, die es tatsächlich noch gibt) Kundendienstmitarbeiter, der auf X postet, brauchte, die sich auch wirklich detailliert ansieht bzw. den wirklich detaillierten Prozess anstößt. Die ständigen automatisierten Stehsätze der Mailantworten, deuten nämlich eher darauf hin, dass zwar der jeweils antwortende (oder auch nur der erste) GM, kurz drüber gesehen, sich aber nicht wirklich im Detail damit beschäftigt hatte, sondern “einfach” dem automatisierten System und der vorgegebenen Checkliste, wie in so einem Fall vorzugehen ist (was in dem Fall “gekauftes Gold auf Account entdeckt = Bann; bei Anspruch = gerechtfertigt, weil gekauftes Gold auf dem Account”, gefolgt ist.

Das System braucht dringend eine Überarbeitung.

“Besserung” ist aber eher weniger in Sicht, schließlich hat man bis auf eine Handvoll Leute eben erst den gesamten Kundenservice abgebaut.
“Externe” arbeiten dann aber erst Recht mit standardisierten Checklisten, was in Fall X zu tun ist und die Prozesse, die automatisiert ablaufen, werden so sicher auch nicht weniger werden, wenn man selbst ja gar keine Leute mehr hat, die das auch außerhalb von Checklisten und Automatisierung gegenprüfen können, weil sie sich tatsächlich in der Materie beschäftigt haben, außer dem, der im Forum posten “darf” und der auf X Fragen beantwortet.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Monaten von Huehuehue
Passwort vergessen

Bitte gib Deinen Benutzernamen oder Deine Email-Adresse ein. Du erhälst einen Link, um ein neues Passwort per Email zu erstellen.

7
0
Sag uns Deine Meinungx