Fiese Kartelle von gierigen Spielern entscheiden, wer in WoW gebannt wird

Fiese Kartelle von gierigen Spielern entscheiden, wer in WoW gebannt wird

In World of Warcraft herrschen fiese Spieler-Kartelle. Wer sich nicht an die Preise hält, wird weggebannt. Was steckt dahinter?

Blizzard hat mit World of Warcraft Dragonflight viele Versprechen eingelöst. Eines davon war, dass Handwerksberufe endlich wieder richtig nützlich und wichtig sein sollten. Genau so ist es auch gekommen, denn der Handel floriert und viele der besten Ausrüstungsstücke kann man von Handwerkern herstellen lassen, solange man die Materialien heranschafft.

Doch das System hat auch seine Schattenseiten. Denn wo auf der einen Seite die Interaktion zwischen den Spielerinnen und Spielern gefördert wird, versuchen andere möglichst viel Gewinn aus dem System zu schlagen und Konkurrenz auch mit unlauteren Methoden zu beseitigen.

Das Elementarschleifen-Kartell schaltet Konkurrenz aus

Auch wenn es eine Reihe von nützlichen, hergestellten Gegenständen gibt, ist keines so begehrt wie die Elementarschleife (“Elemental Lariat”). Diese Halskette wird im Grunde von allen Klassen und Spezialisierungen gewünscht, da sie einen sehr mächtigen, zusätzlichen Effekt hat und die Werte frei bestimmt werden können. Leichter ist es kaum möglich, an eine starke Halskette zu kommen.

Zumindest in der Theorie. Das Rezept für die Elementarschleife ist allerdings ein sehr seltener Drop von einigen starken, seltenen Feinden aus den Elementarstürmen. Es kann Dutzende Kills dieser Feinde benötigen, bis man das Rezept in die Finger bekommt. Das wiederum führt dazu, dass nur wenige Juwelenschleifer pro Realm überhaupt in der Lage sind.

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Die beste Halskette für fast alle. Harte Kartelle bestimmt die Preise.

Eines dieser Beispiele ist Schlay vom Server Thrall, über den wir vor einigen Tagen berichtet hatten. Er hatte sich gegen das „Kartell“ auf seinem Realm gestellt und die Elementarschleife quasi kostenlos bzw. zu einem selbstgewählten Trinkgeld angeboten und seine Dienste immer wieder beworben. Obwohl es viele dankbare Kunden und viel Zuspruch gab, wurde Schlay zuerst „gesilenced“ – er konnte also nicht länger im Chat schreiben. Das geschieht, wenn Nachrichten von vielen anderen gemeldet werden, etwa als „Spam“ oder „Beleidigungen“.

Die naheliegende Vermutung: Die Juwelenschleifer, die ihren Preis von 20.000 Gold für die Herstellung stabil halten wollten, meldeten Schlay gemeinsam, um ihn zum Schweigen zu bringen.

Nach Ablauf seiner Strafe nahm Schlay seine Dienste wieder auf und stellte zahlreiche Kunden zufrieden, bewarb sein Handwerk erneut. Doch nur wenige Tage später wurde der Account dann komplett gesperrt – für satte 10 Tage.

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Strafen für Leute, die dem Kartell im Weg stehen. Das Melde-System macht es möglich.

Spieler berichten über Drohungen und Druck: Schlay ist dabei kein Einzelfall und auf den meisten großen Servern scheinen sich solche Kartell-Strukturen gebildet zu haben. Viele Juwelenschleifer stehen untereinander in Kontakt und scheinen ihre Preise stabil halten zu wollen – mit allen Mitteln.

Viele berichten in verschiedenen Beiträgen im Subreddit auf World of Warcraft, dass sie von Juwelenschleifern angeschrieben werden, nachdem sie im Handelschannel nach einem Hersteller für die Elementarschleife gesucht haben. Wenn sie dann erklären, dass sie einen günstigeren Anbieter gefunden haben, sind die „Kartell-Mitglieder“ ganz erpicht darauf, den Namen herauszufinden und neigen dabei sogar zu Drohungen und Beleidigungen, wenn die Käufer den Namen nicht rausrücken wollen.

So erzählt etwa Fast-Like-A-Snail:

Auf meinem EU-Realm gibt es ein Kartell, die Preise für verschiedene Handwerksaufträge festlegen und wenn du dich nicht daran hältst, dann verwarnen sie dich und danach melden sie dich. Wenn du nicht Teil des Kartells bist, dann wirst du gesilenced und gebannt und darfst Dinge nicht günstiger anbieten.

Ich schätze, so ist das wohl auf vielen Realms und das ist etwas, um das sich Blizzard kümmern sollte. Diese Kartelle sind nicht besser als die Boosting-Communitys, die sie gebannt haben.

Account-Strafen werden zu leicht vergeben: Blizzard hatte zwar in der Vergangenheit immer wieder betont, dass jede Account-Strafe zuvor von einem Mitarbeiter geprüft wird, doch gibt es an dieser Aussage ernsthafte Zweifel. So berichten viele davon, dass sie ganz genau wissen, wie viele Meldungen es etwa auf eine Chat-Nachricht braucht, um diesen Spieler sofort mit einer „milden“ Sanktion zu belegen, wie etwa ein Sprechverbot im Chat für einige Stunden.

Andere stellen die Vermutung auf, dass bei einer Accountsperre vielleicht tatsächlich noch ein Mitarbeiter die finale Entscheidung ausführt, doch dass es sich dabei quasi nur noch um ein paar Klicks handelt, bei der Anschuldigungen gar nicht geprüft werden. Das sei vielleicht gar kein böser Wille, sondern einfach der Druck, eine gewisse Anzahl an Vorfällen pro Stunde abhandeln zu müssen.

Wie genau Blizzard bei den Strafen und Prüfungen vorgeht, ist nicht bekannt. In den letzten Jahren gab es allerdings immer wieder Beschwerden über ungerechtfertigte Strafen, die dann auch im Nachhinein zurückgenommen wurden.

Klar ist allerdings, dass Blizzard an diesem System etwas ändern muss. Dass sich regelrechte Kartelle für Handwerksberufe bilden, die alle „wegbannen lassen“, die einen günstigeren Preis anbieten, kann für das Spiel nicht gesund sein.

Wie steht ihr zu dieser Thematik? Was sollte sich ändern und wie können Blizzard und die Spieler da realistisch gegensteuern?

Quelle(n): reddit.com/r/wow/
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Yikes

also der typ schreibt zwei riesen reddit post
scheut sich nicht screenshot bei zufügen welche ihn “gut” da stehen lassen

aber unterlässt es auch nur einen beweis beizulegen der die angeblichen beleidigugen zeigt
oder das angebliche gespräch mit dem gm oder oder oder

maximal suspekt und die wahrheit sieht hier sehr wahrscheinlich anders aus

Coryak

[Mod-Edit: Beleidigung gelöscht]

Es gibt genug gierige Spieler, die keinen Aufwand scheuen, um ihre Ware an den Mann zu bringen. Sei es Zweit- oder Drittaccount um Waren ins Handelsnetz zu stellen, oder den Verkauf (nicht die Herstellung!) gleich ganz auszulagern.

Meistens handelt es sich bei solchen Stories nur um Leute, die selber nicht ganz koscher sind und die Schuld für ihre Sperre bei anderen suchen. Kleiner Tipp: Exzessiv im Chat Sachen zu bewerben ist vielleicht nicht die klügste Idee, um eine Chatsperre zu vermeiden.

Kurzum: Seemannsgarn, um einen Artikel mit Klicks zu generieren. Wer sein Portemoinee nicht vor sich her trägt, sondern etwas den Verstand einsetzt, weiß schon, wie er günstig an das ran kommt, was man so braucht.

Und schlussendlich gelten auch hier die marktwirtschaftlichen Grundsätze: Angebot und Nachfrage bestimmten den Preis. In diesem Fall ist es nicht die Seltenheit des Bauplans (es braucht nur Grind, keinen Skill – grinden kann jeder), sondern die der Materialien, die hier das Angebot bestimmen. Und wenn halt viele das Zeug haben wollen, dann ist es entsprechend teuer. Händler die ihr Ergebnis “gegen Spende” rausgeben, sind idR nicht lange im Markt.

Frost

Alles kein Grund dafür die Meldefunktion zu missbrauchen um jemand mundtot zu machen oder gar komplett verschwinden zu lassen.

Wenn nun die eine Person cool damit ist das ganze für günstig bis kostenlos anzubieten, dann ist das so. Muss die Person halt selbst entscheiden ob man dafür auf Gold verzichtet oder nicht. Man ist doch nicht gezwungen einen Preis zu setzen.

Händler die ihr Ergebnis “gegen Spende” rausgeben, sind idR nicht lange im Markt.

Bei solch Mafia-Methoden kein wunder.

Knokkelmann

ähm, DOCH, es ist NUR die Seltenheit des Bauplans die hier für den Preis verantwortlich ist (bzw. in den ersten Wochen war), ansonsten würde sich jeder das Ding selbst bauen. Die Mats stellt im Normalfall der Käufer und die sind dank EU-weitem Auktionshaus lächerlich gering.
D.h. wer einmal das Rezept gelernt hat und genug Knowledge Points investiert hat kann sich tatsächlich “für ein paar Buttonklicks” bezahlen lassen – was zu vielen sinnlosen Diskussionen im /trade geführt hat, und zu unterschiedlichen Strategien, wie eben auch “Craft für beliebige Spende”, dafür vielleicht ohne langes Hin- und Herschreiben, und am Ende hat man als Crafter immer noch ab und zu nen Resourcefulness Proc und so ein paar Mats. Aber ist klar dass man dadurch die Konkurrenz sauer macht, die evtl. Millionen für das Rezept investiert hat.
Mafia Methoden sind natürlich das allerletzte, und ich hoffe doch sehr dass Blizzard in solchen Fällen eingreift.

Huehuehue

Sollte das tatsächlich wahr sein und nicht nur Geschichten aus dem reddit-Garten, wo mancher manchmal leider auch gerne für die Story ein bisschen übertreibt, wäre das ein echter Skandal und Blizzard muss da sofort eingreifen und diese Kartelle zerschlagen.

Schlachtenhorn

Direkt jeden der die Meldefunktion missbraucht erstmal 1 Monat Bannen.
Danach überlegen sich einige zweimal ob sie Gier vor Hirn setzen.

Threepwood

Es gab doch vor einigen Tagen die News dazu und wie der Support dem Gebannten rät, einfach die Preise anzugleichen, um nicht mehr gemeldet und erneut gebannt zu werden.

Auf meinem Server gibt’s ähnliche Fälle, da muss Blizz ran und zur Not die Meldefunktion deaktivieren. Das geht gar nicht.

Yikes

das hat er zumindest behauptet, gab keine dokumentation dazu

Threepwood

Das ist richtig, allerdings kennt man Aufrufe zur Meldung per /2 etc. doch nicht erst seit gestern.
Seit DF gibts einen Boom an Handels-/ Craftergilden und wie nett die sich untereinander verhalten und im Chat auf Crafter losgehen, die ihnen nicht angehören, kann man doch gut beobachten.

Auch ohne Beleg vom Support ist das System richtig schlecht. Weil das Spiel voll von Spacken ist, die es seit Beginn ausnutzen.

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