Die Streamerin Rachell Valkyrae Hofsetter (29) ist auf YouTube mit Among Us zur größten Gaming-Streamerin der Welt geworden. Nachdem sie vor zwei Wochen eine Linie von Pflegeprodukten beworben hatte, mit denen sich Käufer gegen das blaue Licht von Monitoren schützen sollten, geht es ihr jetzt schlecht.
Was war das für ein verkorkster Werbe-Deal?
- Die YouTube-Streamerin Valkyrae hatte am 19.10. die Produktline „RFLCT“ beworben: Das waren Hautpflege-Produkte, die vor dem blauen Licht schützen sollten, das von Monitoren oder Handy-Displays ausgeht.
- Die laut YouTube größte Gaming-Streamerin der Welt stand mit ihrem Gesicht und ihrem Namen hinter den Produkten.
- Sie trat als „Mitbesitzerin“ der Marke auf und gab Interviews, in denen sie sagte, die Produkte passten zu einem modernen Life-Style, bei dem man stundenlang vor Monitoren sitzt und trotzdem gesund aussieht.
- Schon nach kurzer Zeit wurde sie für den Deal harsch kritisiert. Es sei wissenschaftlich nicht belegt, dass blaues Licht diese schädliche Auswirkung auf Haut hat. Der Streamerin wurde vorgeworfen, Mogelware zu bewerben und sich nicht richtig informiert zu haben. Über Tage war das Thema auf Social Media.
Streamerin leidet unter Trauma, geht zur Therapie
Das sagt die Streamerin jetzt: Nach einer längeren Pause war Valkyrae am 2. November wieder auf YouTube zu sehen. Sie sagt, dass sie in den letzten Tagen sehr unter der für sie bedrückenden Situation gelitten hat. Valkyrae erklärt, für eine Zeit dachte sie sogar, ihre ganze Karriere sei jetzt mit einem Schlag vorbei.
Sie sagt, sie leide unter einem Trauma und gehe jetzt zur Therapie:
„Ich war sehr depressiv. Ich habe Depressionen. Mir ging es richtig schlecht, ich glaube, ich habe mentale Schäden von der ganzen Sache zurückbehalten. Da bin ich mir sicher. Ich hatte echt Glück, dass ich nicht noch verklage wurde, aber ich bin immer noch in einem richtig miesen Zustand. Ich weiß, es ist erst zwei Wochen her und es wird mir besser gehen, aber es war ein großer Fehler und es hat mich echt in eine miese Situation gebracht. Ich muss mir jetzt selbst Zeit geben.“
Valkyrae
So ging das jetzt für sie aus: Wie die Streamerin sagt, hat die Marke RFLCT am 30. Oktober ihre Pforten geschlossen. Die Produkte wurden aus mehr als 400 Geschäften zurückgezogen. Für Valkyrae war das ein „klarer Schnitt“. Sie sagt:
„Ich bin nicht perfekt und ich habe viele Fehler gemacht. Ich war unglaublich naiv und habe viel gelernt. Ich werde künftig viel vorsichtiger sein, bei allem, was ich tue. Das ist mal sicher. Ich bin naiv, impulsiv und zu vertrauensvoll.“
Valkyrae
Valkyrae sagt, es sei irre, wenn man rausfindet, wie naiv und dumm man sei. Sie könne sich selbst nicht mehr vertrauen. Das ginge einfach nicht mehr.
Sie musste jetzt wieder streamen, auch wenn es vielleicht zu früh sei, um ihren Vertrag mit YouTube zu erfüllen und gegen die eigene Angst anzukämpfen.
Wie wirkt sie, als sie das sagt? Valkyrae lacht immer wieder auf, während sie sagt, dass sie traumatisiert sei, mentale Schäden zurückbleiben und sie in Therapie gehe. Man kann vermuten, dass sie in dem Moment unter enormer Anspannung steht, die sich dann löst. Es wirkt nicht so, als scherze sie oder nehme das irgendwie leicht.
Das Segment beginnt etwa bei 14 Minuten:
Valkyrae wird im 1. Stream sofort damit aufgezogen
So sensibel gehen ihre Freunde mit der Situation um: In ihrem ersten Stream war Valkyrae mit dem befreundeten Nintendo-Streamer Mizkif unterwegs. Sie hatte vorher schon Bedenken, gerade mit dem wieder zu starten. Denn sie sagte, Mizkif sei zwar ein guter Freund, tue aber auch einfach alles für Content und kenne keine Grenzen.
Der Streamer brauchte nur wenige Minuten, bis er Valkyrae das erste Mal mit ihrem Werbe-Deal aufzog, indem er vorgab, das Produkt gleich in die Kamera zu halten, was Valkyrae einen ordentlichen Schrecken einjagte.
Nur wenig später gab es die nächste Aktion. Da sagte Valkyre zu den anderen, die seien in “Mario Party Stars” zu „gierig“, würden zu „aggressiv“ spielen, woraufhin sie sich die nächste Anspielung auf ihre vermeintliche Gier anhören durfte.
Mizkif gehört zu der Generation der Nachfolger von „Ice Poseidon“ und würde für einen guten Gag wahrscheinlich seine eigene Großmutter verkauft. Das war vielleicht keine so gute Wahl für einen Wiedereinstieg ins Streaming-Geschäft.
Damals wütete der schlimmste Streamer auf Twitch, heute regieren seine Erben
Hallo, wir machen bei dem Artikel die Kommentare dicht, weil wir bei so einem sensiblen einen zu hohen Moderations-Aufwand erwarten, den wir im Moment nicht leisten können.
Wir danken euch für euer Verständnis.