Das MMORPG Oldschool RuneScape hat mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel, doch immer wieder passieren Dinge dort zum ersten Mal. Mit 16 Milliarden Gold wurde nun das größte Kopfgeld im Spiel ausgezahlt, und zwar von demjenigen, der getötet wurde.
Was ist das für eine Challenge? Vor knapp 2 Jahren startete der YouTuber und Streamer C Engineer eine Herausforderung auf seinem Kanal. Dabei spielte er in Oldschool RuneScape einen Charakter im Hardcore-Ironman-Modus. Noch dazu erlaubte sich der Streamer, lediglich auf PvP-Welten zu spielen, wo er jederzeit auch von anderen Spielern angegriffen werden konnte.
Dabei konnten seine Fans Ingame-Gold auf ein Konto einzahlen, dessen gesamten Inhalt am Ende der bekommen sollte, der C Engineer erledigen kann. Die Herausforderung sollte entweder dann enden, wenn C Engineer es schafft, das super seltene Infernal-Cape zu erbeuten, oder wenn ein anderer Spieler ihn tötet.
Was ist der Ironman-Modus? Dabei machte es sich der Streamer sogar noch schwerer als nötig, er startete nämlich im Ironman-Modus. Dabei hat euer Charakter massive Einschränkungen und kann zum Beispiel nicht mit anderen Spielern handeln oder Beute in Gruppen verdienen. Es zielt alles darauf ab, sich alleine durch die Welt zu kämpfen.
Abgerundet wird das dann von dem Zusatz “Hardcore”, der dafür sorgt, dass euer Charakter permanent stirbt, wenn er denn stirbt.
Nachdem C Engineer jedoch zweimal gegen PvE-Bosse ins Gras gebissen hatte, entfernte er den Hardcore-Zusatz und spielte nur in Ironman weiter, jedoch erhöhte er für seine Tode selbst den zu gewinnenden Jackpot.
RuneScape zählt übrigens zu den 5 MMORPGs, die alt sind, aber immer noch aktiv gespielt werden:
Manchmal hilft nur die Flucht
Wie überlebte der Streamer so lange? 605 Tage nach der Erstellung seines Accounts endete seine Herausforderung dann, doch leider nicht mit dem Infernal-Cape. Der Streamer wurde, nach all dieser Zeit, tatsächlich getötet.
Aber wie konnte er überhaupt so lange überleben? Nun, er flüchtete. Wann immer er einen feindlichen Spieler sah, nutzte er einen Zauber, der ihn zurück zu seinem Haus teleportierte. In Härtefallen schloss er auch einfach panisch das Spiel. Am Ende hatte er so nur 10 andere Spieler getötet, während ihm der 11. zum Verhängnis wurde.
Ohne Ausweg eingeschlossen: Um C Engineer letztlich zu erledigen, schlossen sich 5 Widersacher zusammen und stellten ihm eine Falle. Sie wussten nämlich, dass er gerade einen ganz bestimmten Boss farmte, um ein Item von ihm zu ergattern.
Also blockierten die Glücksritter alle Ausgänge und nutzten einen Zauber, der C Engineer den Teleport zurück zu seinem Haus verbot. Der Streamer versuchte mehrfach zu entkommen, doch war letztlich komplett umstellt.
Auch hier versuchte er erneut, das Spiel zu schließen, doch er hatte keine Chance. Selbst nach einem erneuten Einloggen warteten die Feinde noch auf ihn, um ihr Geschäft zu Ende zu bringen und C Engineer nach 605 langen Tagen der Challenge zu töten.
Im Video von C Engineer könnt ihr die letzten Minuten des Ironman-Charakters miterleben:
„Endlich haben sie mich erwischt“
Wie reagiert der Streamer? Der kann im ersten Moment überhaupt nicht glauben, dass es nun vorbei ist. Es wirkt erstaunlich gefasst und kommentiert seinen Tod anfangs nur mit „Das wars.. ich bin tot. Jap… ich bin tot.“
Danach wird er etwas stiller. Er fasst zusammen, dass er auch lieber seinen Run mit dem Cape, statt mit dem Tod beendet hätte, doch was solle man tun. Nach 32 Folgen auf seinem Kanal ist seine Challenge nun vorüber und er bedankt sich bei allen, die zugesehen und Gold gespendet haben.
Danach zeigt er noch live, wie er dem Charakter, der ihn letztendlich tötete, die 16 Milliarden Gold übergibt. Das größte Kopfgeld, was in Oldschool Runescape je eingelöst wurde, wie die Website PCGamer bestätigt (via. pcgamer).
Danach nimmt C Engineer die Sache aber doch noch mit Humor. Während er im Video noch etwas ratlos sagt, er wüsste gar nicht, was er jetzt tun solle, twittert er wenig später noch scherzhaft „Hilfe, Google, wie finde ich einen echten Job?“ (via twitter).
Wie reagieren seine Killer? Der Anführer der Gruppe, die C Engineer gejagt hat, hat das ganze ebenfalls auf Video festgehalten (via. YouTube). Er beschreibt, dass es wirklich nicht so einfach war, C Engineer zu erwischen. Als Erstes mussten sie schließlich alle anderen Spieler aus dem Weg schaffen, die es auf ihn abgesehen hatten.
Als es dann tatsächlich klappte, ist die Freude riesig. Einer der 5 Teilnehmer verpasst den entscheidenden Kampf jedoch, weil er sich gerade einen Tee machte, als der Streamer auftauchte. Dennoch darf er mitmachen und bekommt das Gold, denn die 16 Milliarden teilt die Gruppe fair unter sich auf.
Was haltet ihr davon? Habt ihr schon einmal eine solche Story in einem Spiel mitbekommen? Wie findet ihr es, dass C Engineer ganze 605 Tage lang überlebt hat? Schreibt es uns gerne in die Kommentare hier auf MeinMMO.
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Coole Sache. Finde allerdings “das Spiel beenden” doch sehr feige. Ingame mechaniken nutzen ist kein Problem für mich (bin mit bubble + ruhestein aufgewachsen), aber einfach das Spiel beenden? Weis ich nicht…
Seh ich genauso. Jegliche ingame Mechanik zum flüchten ist absolut legit aber Spiel beenden um nicht “erwischt” zu werden ist doch keine Challenge.
Ich weis ja nicht. Wenn er die 605 Tage nur überlebt hat weil er das Game schnell geschlossen hat (hätte er eigentlich das Game auch 605 Tage einfach gar nicht geöffnet wäre es irgendwie auf das selbe rausgelaufen), heißt das im Umkehrschluss, dass er vielleicht schon nach 2 Tage hätte tot sein können wenn er nur mit Spielmechaniken gespielt hätte. Wo da jetzt die große Leistung sein soll ist mir ein Rätsel.
Abseits dieser Diskussion kann ich da nur ergänzen, dass er etwas über 79 Tage tatsächliche Spielzeit hat, das sieht man auch in dem verlinkten Video. 🙂
Das ja wie eine Serie mega schön, nur das Ende ist ein wenig ernüchternd, wie Game of Thrones 😉. Trotzdem toll.