Pokémon GO feiert 7 Jahre, aber kann nicht einfach weitermachen, wie bisher

Pokémon GO feiert 7 Jahre, aber kann nicht einfach weitermachen, wie bisher

Pokémon GO feiert seinen 7. Jahrestag, doch erlebt gleichzeitig ein kontroverses Jahr. Wie geht es weiter? MeinMMO-Autor Max Handwerk und MeinMMO-Autorin Franzi Korittke schauen auf das Thema.

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Pokémon GO! Das sollte man auf jeden Fall festhalten: 7 Jahre sind eine verdammt lange Zeit in der Gaming-Welt. So lange so viele Spieler zu begeistern und mit schönen Momenten zu versorgen, das ist eine wirklich tolle Leistung.

Und klar, auch wenn der ganz große Hype des Release 2016 nie wieder in dieser Form erreicht wurde: Pokémon GO hat es geschafft, sich eine leidenschaftliche Spielerschaft zu erhalten.

Selbst in Pandemie-Zeiten, die eigentlich konträr zur Spielidee standen, gelang es Pokémon GO, am Leben zu bleiben.

Für mich ist das Spiel seit 2018 ein Dauerbrenner auf dem Handy, und ich würde es nicht vermissen wollen.

Große Events schaffen es immer noch, zahlreiche Spieler in Parks zu ziehen. Bei Raids kann man weiterhin auf Gruppen von Spielern treffen, die sich ein seltenes Monster schnappen wollen. Und bis heute schafft das Spiel es, jede Menge Emotionen bei den Pokémon-Fans zu erzeugen. Dafür kann sich das Spiel auf die Schulter klopfen.

Doch zur Wahrheit gehört auch, dass die Emotionen der Spieler gerade in diesem Jahr nicht nur positiv waren. Pokémon GO hat seinen 7. Jahrestag – und der Mythos vom verflixten siebten Jahr, in dem eine Beziehung plötzlich kompliziert werden kann, scheint auch bei der Beziehung zwischen Pokémon GO und seiner Community zu greifen.

Pokémon GO wird 7 Jahre alt – Wie sieht die Zukunft aus?

Wellen von Pokémon, Arena-Kämpfe, Raids, Mega-Raids, Crypto-Raids, die Kampfliga, neue Features, neue Monster, unvergessliche Events: Pokémon GO hat in den vergangenen Jahren sehr viel richtig gemacht. Sonst hätte das Spiel wohl kaum so lange überlebt, Pokémon hin oder her.

Doch gleichzeitig gab es immer wieder Probleme, die der Stimmung um das Spiel harte Schläge verpassten. Das betrifft in erster Linie die Kommunikation zwischen Community und Entwickler.

Einige Beispiele aus jüngster Zeit:

Gerade das Jahr 2023 ist ein Paradebeispiel dafür: Die unpopuläre Entscheidung hinsichtlich der Fern-Raids frustete laute Teile der Community, sodass sogar Boykott-Aufrufe aufkamen und teilweise umgesetzt wurden.

Dazu brachen Community-getriebene Projekte ein, wie etwa die Pokeminers oder zuletzt auch das Forschungszentrum TheSilphRoad. Dass so aufwändige Fan-Projekte sich vom Spiel abwenden, kann kein gutes Zeichen sein.

Die zuerst fehlende Kommunikation des Entwicklers zum Thema sorgte weiter für Unmut, bevor in Interviews dann erklärt wurde, dass man den Ärger versteht, den Weg im Sinne der eigenen Vision aber weitergehen wolle.

Dennoch zeigt man sich bei Niantic optimistisch. Man wolle die Community mit neuen Features begeistern, hieß es in einem Interview von Game Director Michael Steranka. Wenn das klappt, grandios. Doch damit hat man sich auch weit aus dem Fenster gelehnt, und Fehler werden von der Community noch kritischer ins Auge genommen.

Neue Features – oder Verbesserungen des Spielerlebnisses – wird Niantic so oder so bringen müssen. Denn jedes Spiel nutzt sich irgendwann ab, wenn keine neuen Reize gesetzt werden.

Das ganz grundlegende Prinzip von Pokémon GO wurde über die Jahre schon verändert – weg von Release-Wellen voller Pokémon, hin zu einem Event-getriebenen Kalender, der neue Monster eher in kleinen Portionen verteilt. Das hält Spieler bei der Stange, birgt aber auch die Gefahr, dass man als Langzeitspieler einfach nicht so viel zu entdecken hat.

Solche Beispiele gibt es viele. So kam gerade erst das Event “Dunkle Flammen”, mit dem neuen Monster Tortunator. Das spawnte aber gar nicht erst in der Wildnis, sondern steckte hinter Raids. In der Wildnis gab es derweil nichts Neues zu entdecken – und auch bei anderen Events liefert Pokémon GO in der Regel eher Einzelmonster.

Der Release echter Wellen an Monstern, von denen man tage- bis wochenlang zehrt, indem man frische Monster in der Wildnis findet – das ist schon lange her.

Dementsprechend muss Pokémon GO es schaffen, mit anderen Aspekten des Spiels zu überzeugen. Gerade neu dazu kamen die Crypto-Raids, und auch die gerade erschienenen Showcases wollen frischen Wind ins Spiel bringen.

Darüber hinaus hat Pokémon GO gerade jetzt bei gutem Sommerwetter die Gelegenheit, Spieler davon zu überzeugen, dass das „Draußen gemeinsam Spielen“ sich wirklich so sehr lohnt, wie man in der Vision von Niantic festhält. Diese Gelegenheit sollte man nutzen, um sich den guten Willen der Fans zurückzuholen – über spaßige Features, aber auch über bessere Kommunikation mit der Community.

Events wie das GO Fest mit Mega-Rayquaza sollen Spieler begeistern:

Jetzt gibt es die Möglichkeit, sich eine Basis aufzubauen – und darauf dann wieder für Begeisterung zu sorgen. Schließlich wollen am Ende doch alle einfach nur Spaß mit dem Spiel haben – und das wär doch eigentlich ein guter Geburtstagswunsch.

Auch die Pokémon-GO-Expertin von MeinMMO, Franzi Korittke, hat dazu noch eine Einschätzung:

Pokémon GO muss den richtigen Weg einschlagen

Pokémon GO ist für mich zu einer Art Ausgleich geworden, weshalb ich das Spiel seit 2019 täglich spiele. Besonders neue Pokémon und coole Events machen es für mich interessant und ich habe nach wie vor jede Menge Spaß, die Monster zu fangen. Besonders die neuen Crypto-Raids finde ich cool, weil sie aus meiner Sicht die Communitys vor Ort wieder ein Stück näher zusammenbringen. Aber auch auf die neuen Features, wie den „Bereit“-Button in Raids, die neuen Routen sowie die Wettbewerbe an PokéStops, freue ich mich bereits riesig. Hier hat Niantc definitiv den Weg in die richtige Richtung eingeschlagen.

Schade finde ich hingegen die Fern-Raid-Änderungen. Auch wenn ich gern vor Ort an Raids teilnehme, hat es mir in den letzten Jahren doch viel Freude bereitet, regelmäßig mit ausländischen Freunden zu raiden. Das ist durch die Erhöhung der Preise und die Limitierung nun deutlich weniger geworden, was ich unfassbar schade finde. Für die Zukunft wünsche ich mir hierbei, dass Niantic mehr auf die Wünsche der Community eingeht und sie das Spiel in einem gewissen Umfang mitgestalten lässt.

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Franzi Korittke
MeinMMO-Autorin für Pokémon GO

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Oli255

Eine Verdoppelung des Fangradius passt nicht ins Game und Fernpässe auch nicht. Ich habe inzwischen aber den Eindruck, dass Niantic mit Absicht Dinge schlecht macht, um im Ergebnis die Remote-Funktionen wieder noch mehr dominieren zu lassen und dann argumentieren zu können, man habe es vergeblich anders versucht.

John Hanke erklärt in seiner Mail zum Personalabbau bei Niantic: “I have made the decision to narrow our focus for mobile game investments, concentrating on first party games that most strongly embody our core values of location and local social communities.”

Mit dieser Entscheidung ist absolut nicht vereinbar, bei der 7-Jahres-Feier nur völlig unattraktive Raids zu bringen und das Shadow-Raid-Feature faktisch abzuschaffen, indem man seit Anfang Juni durchgängig Arktos bringt, was so lange keinen interessiert. Zugleich bringt man letzte Woche Campfire raus, bringt aber keinerlei Events, die Teambildung fördern, weshalb Campfire kaum genutzt wird. Die neuen Features Route und Contest sind wiederum ebenfalls für Einzelspieler. Von den im Code gefundenen Partys hört man hingegen nichts. Entgegen der Aussage von CEO Hanke kommen keine Funktionen für lokale soziale Aktivität. Verstehen kann man das nach der Veröffentlichung von Campfire absolut nicht.

Meine Meinung: Pokémon Go ist gemessen an den ursprünglichen Ideen schon lange in den Brunnen gefallen. Es dominiert eine ansonsten gamingferne Community, die von innovativen Inhalten wie AR nichts hält – das zeigt sich schon seit 2018 an Jahr für Jahr deutlicher. Meiner Meinung nach soll man deren Forderungen nach ihrer mehr Remote-Features doch folgen und das verdiente Geld für ein neues Game einsetzen, das anspruchsvollen Local-Multiplayer bietet und eine völlig andere Zielgruppe hat. Aber das kriegt Niantic ja auch nicht hin. Das wieder eingestellte NBA ist ohne örtliche community, Peridot ist Singleplay, gedacht für wenige Minuten am Tag. Bei Monster Hunter Now hat der Producer erklärt, lokaler Multiplayer sei der wichtigste Aspekt des Spiels. Angesichts der bisherigen Erfahrungen mit Niantic darf man bezweifeln, dass das tatsächlich so kommen wird.

erzi222

Niantic müsste nur mal überlegen was das zusammenspielen und bewegen mehr motiveren würde, blöde team farben entfernen (wie ich oft sagte) weil der kampf um die dummen arenen teilweiße gigantisch und nervig ist …. ich merk im umkreis das dies der größte punkt ist warum leute nicht miteinander spielen wollen ^^ !
münzsystem nach wie vor schrecklich …. dabei war niantic mal in die richtige richtung gegangen. sich in home arenen nissten und geld abwarten ist scheiße niantic !
neue unnötige features brauch ich eigentlich nicht, wie diesen dummen showcase oder die blöden crypto pokemon die nicht motivieren sich draußen zu treffen …. höchstens halt bei crypto mewtu was für mich persönlich auch total uninteressant war und wen das juckt ein starkes mewtu zu haben nur im raid paar sekunden schneller zu sein ….. muss man nicht verstehen oder ? ^^
und bitte nicht immer wieder auf den fernraids rumheulen …. wobei ich sie auch etwas vermisse. ich raide eh nur da wo ich auch selbst vor ort hinkomme und gold arenen sammeln kann. gestern zb hab ich den fernraid gebraucht für einen raid im zoo wo man halt nicht einfach so rankommt vor ort.

wie auch immer, mal schauen wie nia das game weiter schrottet 🙂 !

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