Microsoft und Sony kämpfen weiter um die Übernahme von Activision Blizzard vor den Kartellbehörden dieser Welt. In einem langen Statement über 100 Seiten an die britischen Behörden hat Microsoft nun unter anderem erklärt, warum Call of Duty als Crossplay-Titel besser funktioniert – Starfield und Elder Scrolls 6 aber Xbox- und PC-exklusiv sind.
Worum geht es?
- Anfang 2022 ging ein Ruck durch die Gaming-Welt: Die Xbox-Mutter Microsoft erklärte, man wolle den Gaming-Konzern Activision Blizzard für fast 70 Milliarden Dollar übernehmen
- PlayStation-Hersteller und Markt-Konkurrent Sony gefällt das überhaupt nicht – der japanische Konzern torpediert die Übernahme und stellt dabei besonders das Spiele-Franchise „Call of Duty“ in den Mittelpunkt – sie sagen „Call of Duty hat keine Konkurrenz, wird nie welche haben“ und sollte es zur Übernahme kommen, könnte Microsoft seine Stellung am Markt ausnutzen
- Die Übernahme ist bis heute noch nicht durch und Microsoft gibt regelmäßig Statements ab, warum der Kauf von Activision Blizzard nur wenig Einfluss auf den Markt hätte – CoD würde zudem auf PlayStation bleiben
- Nun erklärte Microsoft, warum es sich für sie gar nicht lohnen würde, CoD exklusiv für Xbox und PC zu bringen und warum das für Titel wie das neue Elder Scrolls 6 oder Starfield nicht gilt
Die Informationen im Artikel basieren auf einem Statement von Microsoft vor der britischen Kartellbehörde CMA (via https://assets.publishing.service.gov.uk).
Elder Scrolls & Starfield sind zu klein im Vergleich zu Call of Duty
Microsoft versucht in Teilen des oben verlinkten Statements zu zeigen, warum es gar nicht in ihrem Interesse liegt, neue „Call of Duty“-Spiele nicht mehr auf der PlayStation zu bringen.
Dafür bringt man Beispiele von anderen Übernamen der Vergangenheit an – etwa die von Mojang, den Machern von Minecraft. Microsoft sieht Minecraft als das Franchise, das sich am besten mit CoD vergleich lässt.
Und nach der Übernahme haben die Xbox-Macher das Spiel auf mehr Plattformen verfügbar gemacht, statt welche zu streichen. Dazu heißt es im Bericht:
- Minecraft ist wie Call of Duty ein weltweit beliebtes Multiplayer-Franchise mit einer starken Spielergemeinschaft und sozialen Elementen
- Zum Zeitpunkt der Übernahme erklärte Xbox-Chef Phil Spencer, man plane Minecraft weiterhin als plattformübergreifendes Spiel
- Mittlerweile ist Minecraft auf über 20 Geräten spielbar – 2023 sollen noch mehr dazu kommen
- Man habe über 275 Millionen Einheiten verkauft, der Spieler-Höhepunkt wurde im August 2021 erreicht mit über 141 Millionen monatlich aktiven Usern (MAU) in Minecraft
Microsoft schätzt Call of Duty demnach genauso ein wie Minecraft – ein riesiges Franchise mit einem großen Massenmarktpublikum (Mass Market Audience).
Dem gegenüberstehen dann eher kleinere Titel oder neue Marken – wie Elder Scrolls oder das neue Starfield. Das Statement zeigt dabei folgende Grafik:
Zu sehen sind Marken-Einschätzungen im Verhältnis zu ihren „Exklusivitäts-Wert“.
- Grün: Hoher Wert der Exklusiv-Titel
- Rot: Niedriger Wert der Exklusiv-Titel
Mit vielen Zahlen und Fakten hinterlegt erklärt Microsoft, warum Massenmarkt-Spiele wie Minecraft und Call of Duty bessere Erträge bringen, wenn sie auf allen Plattformen verfügbar sind.
Dem gegenüber stehen „Nischenspiele“ mit eher kleinen Communitys wie Fallout oder Psychonauts 2 – auch hier steuert man mehrere Plattformen an, um möglichst vielen Spielern die eher kleinen Titel anbieten zu können.
In der Mitte stehen die Titel mit Exklusiv-Potenzial wie Elder Scrolls, Starfield oder auch der Koop-Shooter Redfall. Neue Marken (New IP) haben für Microsoft einen besonders hohen Exklusiv-Wert ebenso wie alte Spiel mit engagierten Fans, die auch mal die Plattform wechseln, um das neue Elder Scrolls zu zocken.
Genau davon möchte man Call of Duty klar differenzieren. Das Franchise sei – ebenso wie Minecraft – aufgrund seiner Größe viel mehr wert, wenn man es auf allen Plattformen und mit Crossplay anbieten würde.
Microsoft möchte damit klarstellen: Sie werden Call of Duty genauso behandeln wie Minecraft – das „eher kleine“ Franchise von Elder Scrolls und die neuen Marken wie Starfield solle man getrennt betrachten.
Die Verhandlungen rund um den Microsoft-Deal mit Activision Blizzard ziehen sich weiter, der Ausgang ist noch nicht absehbar. Von einer kompletten Genehmigung des Deals bis hin zur Abtrennung bestimmter Unternehmensteile erscheint alles möglich – selbst eine Absage der Fusion ist nicht auszuschließen.
Mittlerweile werden sogar andere Spielehersteller in die Schlammschlacht zwischen Sony und Microsoft reingezogen: PS5: Sony redet Battlefield schlecht – Xbox macht Call of Duty klein: „Weder speziell noch einzigartig“
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Warum habe ich das Gefühl das hiermit eine Bestätigung für die Microsoft Exklusivität aller zukünftigen Elder Scrolls Teile geschrieben wurde? Ich hasse Exklusivität.
Naja Sony hat einfach keinen Bock darauf das eines der größten IP´s bei dem größten Konkurrenten landet.
Die Angst das CoD MS exklusiv wird, ist vermutlich geringer als keine Lust das PS Spieler beim starten von CoD mit Microsoft Logos begrüßt werden.
Nur ziehen solche Begründungen vor Regierungen nicht ^^