Für MeinMMO-Autor Mark Sellner ist Hunt: Showdown der beste Shooter auf Steam und am liebsten hätte er keine anderen gespielt. Doch ein schwerer Fehler im Game ließ ihn das letzte halbe Jahr Abstand zu Hunt nehmen. Nun kommt der Fix für das schwerste Problem des Spiels und neue Ausflüge ins Bayou sind endlich nicht mehr frustrierend.
Dass ich mich ein wenig in Hunt: Showdown verliebt habe, dürfte für Leser meiner Artikel kein Geheimnis sein. Letztes Jahr habe ich immerhin mehr als 700 Stunden in dem Shooter verbracht und riet euch dazu, das Gleiche zu tun.
Doch bereits kurz nach diesem Artikel in der Weihnachtszeit 2021 habe ich meinen Lieblings-Shooter nicht mehr angefasst.
Schuld daran war aber nicht die neue Karte DeSalle oder viel weniger Nachtkarten, die ich übrigens immer noch sehr vermisse. Nein, auch die neuen Munitionstypen und Nerfs verschiedener Waffen machten mir nichts aus. Selbst mit den gängigen Bugs im Spiel konnte ich leben, zumal sie meist recht schnell repariert wurden.
Doch eine Sache trieb mich in so gut wie jeder Runde Hunt schlichtweg zur Weißglut: Ping-Abuse. Damit meine ich leider keine Team-Kameraden, die ein wenig zu häufig von der Ping-Funktion Gebrauch machen, um einen Ort zu markieren. Viel mehr geht es um den gezielten Missbrauch einer schlechten Internetverbindung.
Einen ersten Einblick in das Spiel liefert euch dieser Trailer:
Denn in Hunt: Showdown ist ein mieser Ping euer Verbündeter. Das hat mich so tierisch genervt, dass ich das Spiel, das ich vorher täglich zockte, monatelang deinstalliert hatte. Warum mich das so aufregt, erkläre ich euch gerne im Detail.
Ich habe gewonnen, bin aber trotzdem tot
Wenn ihr in Hunt einen hohen Ping habt, also eine schlechte Verbindung zum Server, ist das gut für euch. Denn auch wenn ihr eigentlich nicht mehr im Spiel seid, könnt ihr noch Schaden anrichten.
Das führte dazu, dass miese Pings missbraucht wurden und Fans aus Asien oder Amerika absichtlich auf den europäischen Servern spielten, um mit schlechterem Ping im Match zu sein.
Spielt ihr dann gegen jemanden, der einen riesig hohen Ping hat, passiert es häufig, dass ihr noch von euren Feinden getötet werdet, obwohl ihr schon gewonnen habt.
Stellt euch einmal vor, ein Gegner kommt um die Ecke, hinter der ihr mit gezückter Schrotflinte auf ihn wartet. Ihr spielt alleine gegen ein Team von zwei Spielern, doch eure Chancen stehen gut.
Dann kommt der Feind endlich angerannt, ihr erschießt ihn gepflegt mit einer Ladung Schrot. Er geht zu Boden, ihr freut euch, möchtet weiterlaufen und sterbt dann ebenfalls. Getötet hat euch dabei der Feind, den ihr gerade erst aus dem Match genommen hat.
Wieso das funktioniert? Er hat einen höheren Ping. Sein Schuss wird also erst später an den Server gesendet und kommt an, obwohl der User auf dem Server gar nicht mehr schießen kann.
Schrotflinten sind ein extremes Beispiel, weil im Nahkampf ein Schuss zum Kill reicht. Doch auch bei Waffen mit hoher Feuerrate, nicht nur in Hunt, führen miese Pings zu ungewollten Vorteilen:
Der Geister-Schuss-Kollege wird dann gemütlich von seinem Mitspieler aufgehoben und fährt mit seinem Match fort, während ihr raus seid und dank Permadeath-Mechanik alles verloren habt, was ihr bei euch hattet.
Diese sogenannten Ping-Abuser sind mir Anfang Januar dann so oft über den Weg gelaufen, dass ich das Spiel häufiger mit der Exit-Kombi Alt+F4 beendet habe als auf normalem Wege. Um euch das einmal zu verdeutlichen, könnt ihr euch das folgende Video ansehen, was noch eine milde Form von Ping-Abuse zeigt.
Entwickler löst das Problem… irgendwie
Nun, über ein halbes Jahr, nachdem ich Hunt frustriert verlassen habe, kündigt Crytek an, Ping-Abuse mit dem anstehenden Update 1.9 zu beheben. Freudig lud ich mir das Spiel wieder runter und habe in den letzten Tagen sogar wieder einige Stunden im Bayou verbracht. Dabei bin ich erneut gegen Ping-Abuser gestorben, was meine Vorfreude endlich zurückzukehren aber weiter antreibt.
Nur wie genau das Studio das Problem lösen möchte, dazu schweigen sie bisher noch. Man solle keine Angst haben, dass man wegen schlechtem Internet bestraft wird und auch mit Freunden aus der ganzen Welt soll man wohl weiterspielen dürfen. Eine häufig von Spielern geforderte Lösungsidee war es, den Spielern schlichtweg zu verbieten in anderen Regionen zu spielen. Diese kann man sich aktuell nämlich aussuchen und beliebig wechseln.
Wie sie Ping-Abuse aber gezielt stoppen wollen, bleibt aktuell fraglich, wenn keine dieser Funktionen eingeschränkt werden soll.
Dennoch bin nicht nur ich, sondern auch die Community erleichtert. Klar gibt es neben dem Ausnutzen des Pings weitere Probleme und Bugs in dem Spiel, die massiv stören. So werden Waffen ungewollt stark, Gebäude ungeplant durchsichtig und teilweise werden Spieler wohl zu Unrecht gebannt.
Doch ich habe Hoffnung. Hoffnung darauf, dass ich mit dem neuen Update wieder Zeit in meinem liebsten Shooter verbringen kann. Und dabei sogar Spaß haben darf. Denn ich würde euch wirklich gerne wieder empfehlen, Hunt: Showdown unbedingt auszuprobieren.
Was haltet ihr von den Änderungen? Denkt ihr, Crytek kann den Ping-Abuse sinnvoll abschaffen? Habt ihr selbst schon gegen solche Abuser gespielt und dann ähnlich wütend das Spiel beendet? Gibt es andere Bugs, die auch aktuell stören? Schreibt es uns gerne in die Kommentare hier auf MeinMMO. Bis bald im Bayou!
6 Waffen und Loadouts für den Start in Hunt: Showdown – So gewinnt ihr eure ersten Runden
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Ein hoher Ping erhöht die Wahrscheinlichkeit für solche “trades” – diese passieren jedoch auch ständig bei Niedrigpinglobbies. Das liegt an Cryteks Anpassung vor vielen Monaten und sorgt dafür, dass “gute” Spieler keine Shotguns mehr spielen. Für Crytek ist bis 800ms alles okay und in PvP hat man keine Nachteile. Mit ein Grund, warum Shooter-Profis die Finger von Hunt lassen. 1.9 wird das im Artikel angesprochene Problem leider nicht lösen.
Für Crytek ist bisher alles bis 800ms okay. Sie haben ja explizit angekündigt, dass sie dieses Problem in 1.9 angreifen und lösen wollen und diese verspäteten Trades damit aus beseitigen möchten. Ich bin auch gespannt wie sie das tun, aber das ist aktuell Stand der Dinge.