Der Ex-Blizzard-Chef Mike Morhaime hat eine neue Firma gegründet, bei der nun viele ehemalige Mitarbeiter von Blizzard ebenfalls angestellt sind. In einem Interview erzählt Morhaime, was seine Ziele mit Dreamhaven sind und spricht dabei anscheinend vielen Mitarbeitern und Spielern aus der Seele.
Was ist das für ein Studio? Dreamhaven steht unter der Leitung von Mike Morhaime, dem Gründungsmitglied und ehemaligem Chef von Blizzard. Die Firma besteht aus 27 Mitarbeitern und gleich zwei Studios: Moonshot Game und Secret Door.
Bei den beiden Studios arbeiten ehemalige Blizzard-Mitarbeiter, die vielen Spielern und Fans des Unternehmens ein Name sein dürften, wie etwa:
- Jason Chayes, ehemaliger Executive Producer von Hearthstone
- Dustin Bowder, ehemaliger Game Director von StarCraft II und Heroes of the Storm
- Chris Sigaty, ehemaliger Executive Producer für Hearthstone, StarCraft II und Heroes of the Storm
Morhaime verließ Blizzard bereits 2019 endgültig und findet jetzt zurück in die Gaming-Branche als sein eigener Chef. Denn er finanziert Dreamhaven vorerst selbst.
Im Interview mit VentureBeat erklärt er, wieso das wichtig ist und was die Ziele von Dreamhaven sind. Dabei wird klar, dass viele seiner ehemaligen Kollegen nun bei ihm arbeiten, weil sie ihn und seine Idee bewundern.
„Nachhaltige Kreativität und Innovation kultivieren“
Das sagt Morhaime: Im Interview schneidet Morhaime an, was die Ziele seiner neuen Firma sind. Offenbar ist es ihm wichtig, dass seine Mitarbeiter sich frei entfalten können:
Es ist wichtig, eine Umgebung zu erschaffen, die nachhaltig Kreativität und Innovation kultivieren kann und die das Potential dieses talentierten Teams freisetzen kann. Wir denken, dass das etwas ist, was wir erreichen können.
Er habe dabei keine Eile, sich Sponsoren zu suchen oder Geld zu machen. Im Moment finanziere er alles noch aus eigener Tasche, und das aus einem bestimmten Grund: „Das Wichtigste ist, sicherzustellen, dass wir die Kontrolle über die Entscheidungen der Firma behalten.“
Wofür steht Dreamhaven? Die Idee, die Morhaime von seiner Firma hat, klingt fast schon ein wenig heilbringend:
Wir wollen fast einen Hafen für Schöpfer erschaffen, die eine Umgebung wollen, die entwicklungsfreundlich ist, Produkte wertschätzt und die Spieler-Erfahrung über kurzzeitigen Finanzdruck stellt. […] Wir mögen die Symbolik des Leuchtturms als ein Leuchtfeuer und das inspiriert uns.
Denn wir hoffen, dass Dreamhaven ein Leuchtfeuer für die Hoffnung von anderen in der Branche ist, die unsere Werte und Philosophien teilen.
Das ist eine Einstellung, die viele Fans von World of Warcraft und anderen Blizzard-Spielen lange an der Firma geschätzt haben, die aber über die Jahre anscheinend irgendwie verloren gegangen. Selbst Cortyn von MeinMMO tat es bereits 2018 in der Seele weh, über Blizzard zu berichten.
Im August 2020 gab es sogar eine größere Welle an Meldungen der Blizzard-Mitarbeiter. Die sind unzufrieden, weil sie schlecht bezahlt werden. Einige Fans vermuten hinter der ganzen Entwicklung den Einfluss Activisions auf Blizzard. Das ging auch schon aus einem düsteren Insider-Bericht vom Januar 2020 hervor:
„Sie können Spiele machen, für die sie Leidenschaft haben“
Das ist Morhaimes Methode: Die Idee Morhaimes mit Dreamhaven läuft offenbar dem aktuellen Sparkurs von Blizzard entgegen. Er verfolgt dabei das, was Blizzard früher auszeichnete: Die Möglichkeit, dass Mitarbeiter an Projekten arbeiten und diese gut machen. Wenn dann etwas verworfen wird, ist es eben so.
[Die Entwickler] können Spiele machen, für die sie Leidenschaft haben. Sie haben die Kontrolle über ihr Schicksal und fühlen sich hoffentlich so, dass sie das Beste aus zwei Welten haben: Den Unternehmer-Geist und die Stabilität und Ressourcen, die oft nur größere Unternehmen zur Verfügung stellen können.
Von seinen Mitarbeitern erntet Morhaime dafür Bewunderung. Sie scheinen sich eher direkt ihm und seiner Idee anschließen zu wollen, als einfach nur ein neues Studio zu suchen.
So reagieren seine Mitarbeiter: Jason Chayes etwa hat „enormen Respekt für Mike als einen von Werten angetriebenen Anführer.“ Chris Sigaty führt das alles noch etwas genauer aus:
Ich war schon vertraut mit Mikes Werten. […] Mike wies die Richtung, indem er schwere Entscheidungen machte, bis zu dem Punkt, an dem er uns genügend Zeit eingeräumt hat, um etwas Großartiges zu formen und dem die Qualität zu geben, die es benötigte.
Aktuell gibt es noch keine Projekte, an denen das Team arbeitet und die angekündigt wären. So wie es klingt, wird das auch noch eine Weile dauern. Morhaime will es offenbar richtig und gut machen, nicht zwanghaft Spiele auf den Markt bringen. Dazu gibt er seinen Mitarbeitern anscheinend genau den Freiraum und die Ressourcen, die sie benötigen, während Blizzard aktuell einen Sparkurs fährt.
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Ich hoffe so sehr das die kommenden Projekte ein Erfolg werden. Menschen die aus Leidenschaft und nicht aus Gier handeln gibt es nicht mehr so häufig. Ich denke das Mike für sich finanziell mehr als ausgesorgt hat. Das er trotzdem noch mal so etwas startet ist echt bemerkenswert.
Na sowas liest man doch gerne ?
Gebt euch mal die Website von Moonshot Games. Das sieht extrem gut aus. Da wollte jemand einen sehr hohen Qualitätsstandard setzen. Ich hege große Erwartungen in die Studios.
die haben noch keine eigene Seite
Die meinst wahrsch. die von Dreamhaven. Und ja, die ist gut.
Tja, was soll man sagen?
Herzlichen Glückwunsch an Activision, ihr habt einen Namen und ein Gebäude erworben.?
Und an die ehemaligen Chefs und neuen Begründer von Dreamhaven eine hochachtungsvolle Verneigung, ihr habt alles richtig gemacht. Mit dem Geld das ihr nur für den Namen Blizzard bekommen habt werdet ihr wahrscheinlich richtig geile Games entwickeln können.?
Ich wünsche euch und eurer neuen/alten Crew viel Erfolg und freu mich schon darauf eure neuen Games zu zocken.
Und die Rechte an den Franchises … 😉
Man darf aber auch nicht vergessen, dass Blizzard sich selbst in die Lage manövriert hat. Blizzard hat früher sehr große Autonomie genossen aufgrund seines Erfolgs, kam aber andererseits auch nicht in die Puschen. So ein bisschen wie Rare damals zur Nintendo 64-Ära. Guter Ruf, gute Spiele, aber ein sehr langsamer Entwicklungszyklus.
Visionen sind gut, aber irgendwann muss das Schiff auch mal auslaufen. 😀
ist doch egal? Lange Entwicklungszeiten haben die auch jetzt noch siehe diablo 4. etc
Zumal der Entwicklungszyklus damals garnicht so schlecht war wie du da so tust 😉 Diablo 2 + Addon LoD dazu WoW + BC addon zwischen 2000 und Januar 2007.
Den Entwicklungszyklus find ich völlig ausreichend. Die Spiele haben damals mehr Spieler bei der Stange gehalten als das z.b. heute der Fall ist.