Destiny 2: Insider-Bericht wirft düsteres Licht auf Bungies Innenleben – Das denkt man zu Destiny 3

Destiny 2: Insider-Bericht wirft düsteres Licht auf Bungies Innenleben – Das denkt man zu Destiny 3

Der US-Journalist Paul Tassi begleitet für Forbes seit Jahren den Online-Shooter Destiny 2 und Bungie. Jetzt gibt er einen Einblick in die aktuelle Stimmungslage im Studio und was man dort von der Idee hält, ein Destiny 3 zu entwickeln.

Woher stammt der Bericht? Der Insider-Bericht kommt von Paul Tassi bei Forbes. Er sagt: Die Entlassungen bei Bungie seien so brutal und herzlos durchgeführt worden, dass jetzt viele Angestellte bereit seien, mit der Presse zu reden. Die Stimmung sei extrem schlecht.

Entlassungen im Stil einer Investment-Bank

Was machte die Entlassungen so hart? Tassi schreibt:

Die Entlassungen fanden im Stil einer Investment-Bank statt: Man sperrte Leuten den Zugang zu ihren E-Mails, Accounts und Systemen. Mitarbeiter wurden gefeuert, sollten es aber keinem sagen und ihnen wurde in einigen Fällen nicht mal die Gelegenheit gewährt, sich von Mitarbeitern und Freunden zu verabschieden.

Gerade weil Bungie so auf familiär macht, trafen die Entlassungen viele besonders hart. Wenn von 10 Freunden plötzlich einer verschwinde, sei das ein schwerer Schlag für die Moral.

Außerdem verloren Angestellte ihre Aktienanteile an Bungie, die sie im Zuge des Sony-Kaufs erhalten hatten, denn, um diese Anteile sicher zu haben, hätten sie noch länger bei Bungie arbeiten müssen. Durch den Rauswurf fallen Anteile an genau die Firma zurück, die sie herausgeworfen hat.

Lightfall soll ein Tiefpunkt von Destiny 2 gewesen sein:

Bosse hören nicht auf Bitten der Entwickler

Das ist die Stimmung im Studio: Laut Tassi seien viele Angestellte unzufrieden mit der Führung, die merkten erst jetzt, was die Entwickler ihnen schon lange sagten: Destiny 2 habe viele Probleme, die man dringend angehen müsste.

Offenbar war die 2023-Erweiterung Lightfall ein negativer Wendepunkt für Destiny 2: Zwar waren die ursprünglichen Verkaufszahlen stark, aber die Spieler waren hoch unzufrieden mit der Erweiterung. Die negative Stimmung zog sich durch das ganze Jahr 2023 und die Spielbeteiligung fiel sehr stark.

Immer wieder sei Angestellten gesagt worden, dass die Spieler-Zufriedenheit auf einem Allzeit-Tief war – genau das hatten die Mitarbeiter den Bossen aber schon lange selbst erklärt und darum gebeten, einige Veränderungen vornehmen zu dürfen, wegen derer Spieler zurückkommen würden. Viele der Vorschläge seien aber abgelehnt worden.

Verstärkt werde die Situation noch durch das starke Spielejahr 2023 mit sehr starken Spielen wie Baldur’s Gate 3, die auch viel Spielzeit verschlingen.

Leute werden entlassen, während gleichzeitig ein neues Hauptquartier errichtet wird

Was verärgert Angestellte besonders? Viele Angestellte seien unzufrieden mit der Entscheidung, dass Bungie ein neues riesiges Hauptquartier in Bellevue einrichtet (via bungie), das mehrere zehn Millionen US-Dollar kosten soll, während sich Bungie gleichzeitig als Vorreiter in Sachen „Home-Office“ generiert.

Vorverkauf für „The Final Shape“ läuft schwach

Wie sehen die Zukunftsaussichten aus? Laut Tassi betrachte man die nächste Destiny-Erweiterung „The Final Shape“ als „gut, aber nicht großartig.“ Die Vorbestellungen seien niedrig. Daher wolle man der Erweiterung vier weitere Monate Entwicklungszeit geben. IGN und Bloomberg hätten das so berichtet, Bungie selbst aber noch nicht bestätigt.

Auch Marathon werde auf 2025 verschoben. Das müsse ein großer Hit werden, damit Bungie eine neue Einnahmequelle neben Destiny 2 hat. Doch das Spiel sehe im Moment noch „ein wenig roh“ aus.

Die Zukunftsaussichten für Destiny 2 sieht Tassi gerade extrem negativ: Wenn Bungie aus der Not heraus die aktuelle Season 23 um 6-7 Monate verlängere, würde die Stimmung nur noch tiefer senken und die sei jetzt schon so tief wie nie. Laut Tassi würden viele Fans ihre Vorbestellung für Final Shape stornieren – und die Erweiterung gelte für viele ohnehin jetzt schon als „Das Ende von Destiny“, egal was Bungie behaupte oder noch geplant habe.

Was ist mit Destiny 3? Tassi schreibt, viele in der Industrie glaubten, dass Bungie jetzt einen Wechsel machen und an Destiny 3 arbeiten sollte, statt endlos weiter an Destiny 2 rumzuwerkeln.

Doch von Bungie gebe es absolut keine Anzeichen, dass man das in Betracht zieht.

Laut Tassi sei die Situation bei Bungie gerade für alle Beteiligten schrecklich.

Destiny 2: Bungie entlässt viele Mitarbeiter, darunter wohl auch den heißgeliebten Komponisten – „Der Anfang vom Ende“

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huhu_2345

Naja, ohne Umstrukturierungen steht ein Destiny 3 vor dem gleichen Problem.
Klar, die Technischen Probleme könnte man vorerst auf Null setzen, sämtliche Ausrüstung wegwerfen würde mehr Freiraum schaffen etc.
Nach einem vielleicht kurzen Frühling kommen die Probleme wieder.
Content wird wieder aus Recycling bestehen. Gjallarhorn z. B. darf man sich dann ein 4. Mal erspielen.
An der Monetarisierung wird sich nicht viel ändern.
Bungie steht dann nach wie vor vor den gleiche Problemen.
Sony könnte andere Entwicklerteams zur Unterstützung bereitstellen aber dann ist Sony Automatisch für alle Probleme verantwortlich, siehe Activision.

Sleeping-Ex

Finde ich es gut, dass Mitarbeiter ihren Job verlieren?
Nope!
Finde ich es gut, dass ein Management, welches offensichtlich kurzfristige monetäre Interessen dem Vorzug gibt, nun hoffentlich eine entsprechende Rechnung erhält?
Auf jeden Fall!

Chris

Ist halt so ziemlich das, was ich und auch viele andere bereits vermutet haben. Da werden die Leute rausgeschmissen, die für die Probleme nicht verantwortlich sind.
Der einzige Vorteil ist jetzt, dass die Spieler offen mitbekommen was intern abgeht und somit steigt auch der öffentliche Druck auf die Entscheidungsträger. Mit dr Aktion haben sie sich ins eigene Fleisch geschnitten.
So einen internen Einblick gab es zuletzt mit O’Donnell und dem Streit um die Music Of Spheres. 🙈

sheeesh.gg

Hätte alles nicht sein müssen…

Ein derber Schlag für leidenschaftliche Destiny-Entwickler wie Gamer gleichermaßen.

Die positive Nachricht bleibt für mich aber: die Entwickler verstehen ihr Handwerk und würden das Game verbessern, wenn sie nur dürften ❤️

Monfyre

Mich hätte interessiert, welche Änderungen die Entwickler gefordert haben, die nicht umgesetzt wurden. Aber das wird man wohl nciht erfahren

EsmaraldV

Boykottieren. Der Artikel bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen. „Green-washing“ vom feinsten, büßen dürfen es zahlende Kunden und Mitarbeiter.

Marrurka

Was hat das mit green-washing zutun?

EsmaraldV

Antwort siehe bei Motzi

Motzi

Green Wasing ist hier echt nicht die richtige Begrifflichkeit.
Bungie war eigentlich schon immer was die Führungsebene angeht ein ziemlich überheblicher Haufen, die nach dem Erfolg von Halo in ihrer Triple A Bubble verweilten.
Auf Kritik würde noch nie richtig eingegangen. Probleme, die man nicht anspricht, existieren auch nicht. Punkt. Das ist die Denkweise der Leads.
Aber Green washing ist was ganz anderes.

Zuletzt bearbeitet vor 6 Monaten von Motzi
EsmaraldV

Deswegen habe ich das Green-washing in „ „ gesetzt…
was ich sagen wollte, was auch der Grundgedanke von Green-Washing ist, ist das öffentliche arbeiten; das Verkaufen und Präsentieren des Management in der Öffentlichkeit und die Diskrepanz mit der Wirklichkeit.

Diese Diskrepanz hat Hr Schuhmann in einer den letzten Artikeln aufgeführt, kannst du gerne nachlesen, ist aber glaub ich bekannt.
Entschuldige meine missverständliche Ausdrucksweise.

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