Blizzard schließt Sitz in Deutschland: Lohnt sich einfach nicht mehr

Blizzard schließt Sitz in Deutschland: Lohnt sich einfach nicht mehr

Für Activision Blizzard gehen in Deutschland die Lichter aus. Die Münchener Büros des Gaming-Giganten sind geschlossen.

Für einige deutsche Mitarbeiter von Blizzard war in der vergangenen Woche der letzte Arbeitstag. Die „Activision Blizzard Deutschland GmbH“ in Ismaning bei München wurde Ende Mai aufgelöst. Die tatsächliche Arbeit, also das operative Geschäft, dort wurde bereits am 31. März beendet, doch jetzt ist die Stelle endgültig geschlossen.

Warum wurde der Sitz geschlossen? Die Begründung für die Schließung lieferte man bereits vor einer ganzen Weile. Das liegt vor allem daran, dass der Vertrieb von Spielen immer mehr im digitalen Rahmen stattfindet. Wörtlich hieß es dazu:

Mit dem Rückgang der physischen Verkäufe und der erwarteten Umstellung auf ein rein digitales Geschäft entspricht ein lokales, auf einzelne Länder fokussiertes Einzelhandelsmodell nicht mehr den Geschäftsanforderungen.

Oder etwas salopp gesagt: Die immer weniger werdenden physischen Verkäufe in jedem Land einzeln zu regeln, das lohnt sich einfach nicht mehr.

Das lässt sich auch mit Zahlen belegen, denn das Magazin GamesWirtschaft weiß: Im Jahr 2018 erzielten die lokalen Umsätze noch 55 Millionen Euro, im Jahr 2020 waren es nur noch 35 Millionen Euro – also ein Rückgang von über 33 %.

War das schon absehbar? Ja. Schon vor einigen Monaten hatte man bekanntgegeben, dass die Niederlassung in verschiedenen Ländern geschlossen werden. Blizzard zieht schon seit einer Weile alle europäischen Geschäfte in London zentral zusammen. Von dort aus wird dann künftig auch das Publishing für den deutschen Markt übernommen.

Die Schließung hat übrigens nichts damit zu tun, ob Spiele von Activision Blizzard weiterhin auf Deutsch angeboten oder beworben werden – es ging dabei lediglich um den lokalen Vertrieb der Spiele, etwa der Verkauf in großen Elektronik-Ketten wie MediaMarkt, Saturn oder kleineren Einzelhändlern.

Wie viele Mitarbeiter sind betroffen? Insgesamt 19 Mitarbeiter haben zuletzt in der Münchener Niederlassung für Blizzard gearbeitet. Die Verträge wurden aber bereits vor einer ganzen Weile gekündigt. Viele Verträge endeten bereits im Jahr 2021, die letzten liefen nun zum 31. Mai 2022 mit der Schließung der Niederlassung aus.

Was haltet ihr davon? Ein wirtschaftlich logischer und nachvollziehbarer Schritt? Oder mal wieder eine „weitere Schreckensnachricht von Blizzard“?

Quelle(n): gameswirtschaft.de, buffed.de
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Wenn es sich nicht lohnt, dann ist es eben so.
Man muss als Konzern ja auch nicht in jedem Land physisch vertreten sein.
Schreckensnachricht ist das nicht, einfach der wirtschaftlich logisch Schritt eines Unternehmens

alf

das hat sich auch noch nie gelohnt für blizzard, ganz besonders weil blizzard in den letzten 15 jahren NIE etwas dafür getan hat und deutschland in jeder form in jeglichen games total ignoriert hat.
feedback aus deutschland zu spielen, wurde total ausgeblendet oder war sogar fast gänzlich unmöglich. man mußte ein extra game account erstellen und für games bezahlen um zugang zum US forum zu bekommen wenn man NICHT aus den USA war.und das war nciht nur in deutschland so.das galt generell für europa.das einzigste wo blizzard wert drauf gelegt hat war der US bereich .

N0ma

Wer 100 mio seinem CEO schenkt, muss irgendwo die Sparschraube ansetzen.
Auf der anderen Seite bei 35 mio Umsatz noch einen Festangestellten zu finden, ist natürlich nicht leicht.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von N0ma
Nomis

Der CEO hat es sich verdient, der Rest nicht ;))

So ein Mumpitz. Die Entscheidung basierte auf rein wirtschaftlichen Aspekten. Und nur mal zu Vergleich: ich arbeite in einem Unternehmen mit 42 Milliarden Umsatz und das Wort “Headcount” (Festangestellter) ist böse und wird permanent hinterfragt. Eine Blizzard Niederlassung in DE, welche für den Direktvertrieb zuständig ist, macht in der heutigen Zeit wahrlich keinen Sinn

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