Der neuste Patch von World of Warcraft zeigt, wie gut das Spiel sein kann

Der neuste Patch von World of Warcraft zeigt, wie gut das Spiel sein kann

Der neuste Patch von World of Warcraft ist klein – und doch hat er vieles verändert. Für WoW-Dämon Cortyn ist das der Beginn eines neuen Standards.

Der Patch 9.2.5 von World of Warcraft ist am vergangenen Mittwoch auf den Servern angekommen und hat eine Menge kleiner aber feiner Inhalte mit sich gebracht, die zum Teil sogar vor den Augen der Dataminer verborgen geblieben sind.

Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich den Patch im Vorfeld als kleines „Nice to Have“ einsortiert. Eine Reihe von kleinen, nicht wirklich bedeutenden Veränderungen, die vor allem die Daten für Season 4 bringen, damit letztlich die Wartezeit auf Dragonflight nicht ganz so trocken ausfällt.

Aber ich habe mich geirrt. Obwohl Patch 9.2.5 auf dem Papier noch immer keine riesige Sache ist, hat es meine Erlebnisse im Spiel doch drastisch verändert.

Vor allem die Möglichkeit der fraktionsübergreifenden Gruppen hat sich schon in den ersten Tagen als viel gravierender herausgestellt, als ich gedacht hatte. Ehrlich gesagt war mir das Feature gar nicht so wichtig. Ich spiele meistens sowieso mit einer festen Gruppe, daher war das für mich zweitrangig, jetzt auch Spieler der anderen Fraktion einladen zu können.

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Gemeinsam in die Schlacht – viel mehr Freiheit und viel mehr alte Freunde, mit denen man was unternehmen kann.

Aber ganz ehrlich: Ich hatte unterschätzt, wie vielen Leuten in meiner Freundesliste das anders geht. Wie viele Freunde ich bei der „anderen Fraktion“ habe, die sich jetzt richtig freuen, auch eingeladen und mitgenommen werden zu können. Es eröffnet so viele neue Möglichkeiten und hat schon nach wenigen Tagen dazu geführt, dass ich mit einigen Spielern Gespräche geführt und Instanzen bewältigt habe, mit denen ich sonst nur noch wenig zu tun hatte. Es hat richtig frischen Wind in meine sozialen Erlebnisse von World of Warcraft gebracht.

Ich spiele nun verstärkt Twinks, bilde gemischte Gruppen mit Mitspielern beider Fraktionen und stürze mich auch mal wieder in niedrigstufigere Dungeons, anstatt nur meine wöchentlichen M+15 abzuklappern.

Und wenn wir mal ganz die Hand aufs Herz legen sind: Mehr und leichterer Zugang zu sozialen Interaktionen hat World of Warcraft auf jeden Fall gutgetan. Dagegen verliert einfach das „Aber der Fraktionskonflikt!“-Argument komplett. Da kann man sich noch so oft zeternd in den Handelschannel stellen und rumschreien, dass „es WoW komplett kaputtmacht, wenn Horde und Allianz jetzt Friede-Freude-Eierkuchen im Spiel sind“.

Ganz ehrlich? Ne, tut’s nicht.

Keiner wird dazu genötigt, sich solchen Gruppen anzuschließen. Wenn du als Hordler der Allianz noch immer „aufs Maul“ geben willst: Let’s go, keiner hält dich auf. Doch für einen ziemlich großen Teil der Spielerschaft dürfte es weitaus bedeutender sein, nun mit Freunden zusammenspielen zu können, mit denen man sonst nichts unternommen hätte. Das hat World of Warcraft nicht kaputt gemacht. Es hat das Spiel besser gemacht, weil ich mehr Anreiz und Möglichkeiten habe, mit mehr Leuten zu spielen.

Blizzard versteckt besser, bringt mehr Überraschungen

Doch nicht nur die reinen Inhalte gefallen mir, sondern auch, dass Blizzard immer besser darin geworden ist, diese Inhalte auch zu verstecken. Zwar ist es auch dieses Mal Dataminern gelungen, schon im Vorfeld einige Hinweise zusammenzutragen, die auf den Release von „Dunklen Waldläufern“ hindeuteten, doch nichts davon war handfest.

Was ebenfalls ziemlich interessant ist: Die ganze Questreihe rund um Lordaeron und die Freischaltung der Dunklen Waldläufer stand auf dem PTR nicht zur Verfügung. Das ist bei World of Warcraft sehr selten der Fall. Wenn Blizzard solche Quests „zurückhält“, dann sind das in aller Regel nur „Rede mit X“-Quests, bei denen man kaum Fehler findet. Doch die Questreihe um Lordaeron besteht aus einem ganzen Dutzend Quests mit unterschiedlichen Aufgaben und sogar Fahrzeugkämpfen. Dass diese Questreihe vollständig und fehlerfrei funktionierte, macht Hoffnung.

Am Ende der Questreihe gab es sogar ein tolles Cinematic zwischen Calia und Lilian Voss:

Hoffnung darauf, dass Blizzard inzwischen ein internes Test-Team hat, das effizient vorgeht und Fehler großflächig beseitigt. Gleichzeitig macht es aber auch Hoffnung, dass die Entwickler immer besser darin werden, Inhalte „vor den Spielern zu verstecken“, sodass am Patchtag oder erst Wochen später noch immer Details oder Quests gefunden werden.

Es ist einfach ein tolles Gefühl, an einem Patchtag einzuloggen und noch nicht alle Geheimnisse im Vorfeld durch Dataminer entschlüsselt zu wissen. Das hält nicht nur das Spiel frisch, sondern sorgt auch für schöne Überraschungen beim Spielen, was sich positiv auf das ganze Klima rund um World of Warcraft auswirkt.

Patch 9.2.5: Ein gutes Zeichen für Dragonflight

Ich bin der Ansicht, dass Blizzard und World of Warcraft mit Patch 9.2 und 9.2.5 auf einem ziemlich guten Weg ist. Wenn diese beiden Updates ein Indiz dafür sind, was wir an Verbesserungen in Dragonflight erwarten können, dann bin ich richtig gespannt und freue mich darauf, viele kleine Details zu entdecken, die nicht zuvor in der Beta oder durch Dataminer ans Tageslicht kamen.

In der Vergangenheit wusste ich im Grunde immer schon, was mich in einem Patch erwartet, von einem oder zwei Cinematics vielleicht abgesehen. Dass jetzt deutlich mehr Content „versteckt“ sein kann, freut mich tierisch.

Wie seht ihr das?

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Misterpanda

Für mich sind die Patchinhalte absolut uninteressant, habe (leider) keine Freunde auf Hordenseite. Versteckte Inhalte finde ich gut, aber es zwingt einen ja auch niemanden, PTR zu spielen oder alle Spoiler vorher zu lesen. Trotzdem stimme ich zu, es ist toll, dass Blizz endlich anfängt, Grenzen einzureißen. Fühle mich in wow schon lange viel zu eingeschränkt. Am liebsten komplett freie Klassen/Rassenwahl, Ruf etc accountgebunden, Transmog Beschränkungen aufheben etc… Dann farme ich mit meinem Nachtelfen Pala Stoffitems und trage sie dann im Mog Set. ^_^

Aldalindo

Ich bin/war kein Verfechter von WOW, aber man muss nun wirklich mal anerkennen, dass da etwas in Bewegung kommt. Natürlich WOW ist ein Riese (auch vom umfang des ganzen Spiels an Daten) der sich halt langsam bewegt und Veränderungen Zeit brauchen, aber es kommt in die Gänge und mir scheint wirklich sie kapieren langsam was…schliesse mich dem Artikel an und freu mich auf das neue Addon und werde bestimmt mal reinschauen…

Alexander Ostmann

Schade, dass es noch immer kein Grafikupdate der Scherbenwelt gibt.
Das hätte sich gerade jetzt sehr gut angeboten.

80s-Gamer

Viel Spaß beim Schönsaufen jewünscht! 😂

Alexander Ostmann

WoW hat ganz sicher viele Schwächen, aber schön saufen muss man es sich noch lange nicht. Das betrifft wohl eher den neuen Diablo-Ableger.

Nüschtis

WoW wird leider nie wieder gut sein 🙁 RIP alte Zeiten. 😢

NahYou

Wann wars denn gut?

BlackSheepGaming

Kann ich dir sagen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem Hazzikostas Lead Game Designer wurde.
Von da hat Blizzard alles getan um:

  • aus einem Benchmark MMO ein Singleplayer Casino Erlebnis zu machen
  • eine konstruktive Kommunikation mit den Spielern, vor allem mit den Theorycraftern zu beenden (die bis Ende Cata kostenloses QM gemacht haben, was aber Blizzard nie zugeben würde….)
  • das Personal, vor allem im Kundenbetreuungssegment auf quasi 0 zu fahren
  • Gilden- und organisiertes Gameplay durch gezielten Wegfall von Features kaputt zu machen
  • soziales Fehlverhalten durch technische Lösungen wie LFR/LFG/Serverhopping konsequenzenlos zu machen
  • das Balancing nur noch zum Zweck des Reroll “Zwangs” zu tunen
  • Skilltbäume auf das Niveau einer hübschen Grafik für farbenblinde Wackeldackel zu bringen
  • Crafting nicht einmal mehr für das Raidsegment relevant zu lassen (ausser den obligatorischen 3 (Alchi/Juwe/Verz)
  • Storywriting und Instanzendesign von jedem beliebigen Wiederverwertungsunternehmen betreiben lassen zu können
  • seine Spieler offen und beweisbar regelmässig zu belügen, weil Blizzard nämlich keine Fehler macht (notfalls ist die Mathematik halt falsch)
  • wiederholt und regelmäßig offiziell seinen Spielern zu sagen, dass sie zu dämlich sind das Spiel zu spielen
  • und noch zig andere Sachen, aber ich hab keine Lust mehr….

Also kurz gesagt, bis Ende Cataclysm/Ende Planungsphase MoP, respektive bis jeder Mitarbeiter, egal in welcher Funktion, die dieses Spiel aufgebaut und geliebt hat, das Unternehmen verlassen hat.
Ich glaube Ghostcrawler klopft sich heute noch auf die Schulter, das er den Niedergang nur noch aus der Ferne betrachten musste.

Huehuehue

Danke, dass du uns an deiner Weisheit teilhaben lässt, allmächtiger Meinungsvorgeber!
Ohne dich hätte ich ja echt keine Ahnung gehabt

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Huehuehue
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