Nicht Activision hat das „gute, alte Blizzard“ auf dem Gewissen, sondern der Erfolg von WoW

Nicht Activision hat das „gute, alte Blizzard“ auf dem Gewissen, sondern der Erfolg von WoW

Mit der Meilenstein-Schmiede, die einst Diablo, Warcraft und Starcraft erfand, hat das Blizzard aus dem Jahr 2024 nichts mehr zu tun. Doch wer hat Schuld an diesem Wandel? Viele Fans zeigen auf Activision. Die Hauptverantwortung liegt jedoch beim erfolgreichsten MMORPG der Videospiele-Geschichte.

Kennt ihr den Spruch „Wo Blizzard draufsteht, ist Blizzard drin!“? Nach dem desaströsen Warcraft 3 Reforged, der virtuellen Monetarisierungshölle Diablo Immortal und durchwachsenen WoW-Erweiterungen wie Battle for Azeroth mag man es kaum glauben, doch gab es tatsächlich eine Zeit, in der das Logo von Blizzard Entertainment für Qualität stand.

Mit Warcraft, Diablo und Starcraft hatten die Kalifornier schließlich drei der bekanntesten Marken der Videospiele-Geschichte und darüber hinaus gleich mehrere gefeierte Spiele mit Meilenstein-Status erschaffen. Doch ist das lange her.

Heute verbindet man Blizzard vor allem mit stark monetarisierten Service-Games und einigen der größten Skandale der Spiele-Industrie. Für viele Spieler scheint klar: Activision ist verantwortlich für diesen Wandel! Schließlich geht’s seit der Fusion zu Activision Blizzard im Juli 2008 bergab. In unserer Analyse zeigen wir euch, dass der entscheidende Wendepunkt aber bereits deutlich früher zu finden ist.

Stolz präsentiert das kleine Blizzard-Team Anfang der 1990er das neue Spiel: The Lost Vikings.

Wie groß war der Einfluss von Activision auf Blizzard?

Halten wir zuerst einmal fest: Als aus Activision und Blizzard im Zuge der Fusion mit Vivendi Games die neue Holding Company Activision Blizzard geschaffen wurde, besaß Vivendi weiterhin die Mehrheitsrechte. Activisions CEO Bobby Kotick übernahm über fast alle Bereiche die Leitung, einzig Blizzard bekam eine Sonderrolle spendiert und durfte Spiele unabhängig entwickeln und über Vivendi auf den Markt bringen.

Dieses Machtgefüge verschob sich erst in den Jahren 2013 bis 2016, weil Vivendi sukzessive die eigenen Anteile zu Geld machte. Und wer war der Käufer? Na klar, Bobby Kotick beziehungsweise Activision. Dadurch stand Blizzard acht Jahre nach der Fusion dann doch vollständig unter dem Pantoffel des Publishers.

Doch war der Einfluss ab diesem Moment sofort spürbar? Mit Jay Wilson (Game Director von Diablo 3; war bis 2016 bei Blizzard) gibt’s zumindest einen Insider, der davon im Zuge eines Panels während der Retro Gaming Expo in Portland berichtet hat (via Youtube). Der Einfluss soll anfangs jedoch kaum spürbar gewesen sein und sich auf einzelne Bereiche begrenzt haben.

Wilson berichtet etwa von Meetings, die von Activision angesetzt wurden, in denen es darum ging, wie man mehr Geld mit Heroes of the Storm machen kann. Das MOBA besaß zwar viele der typischen Blizzard-Stärken (geringe Einstiegshürde, gute Les- und Spielbarkeit, hoher Feinschliff), doch konnte es sich nicht gegen die etablierte, übermächtige Konkurrenz aus League of Legends oder DOTA 2 durchsetzen.

Auch bei der Konzeptionsphase von Diablo Immortal soll sich Activision laut Wilson eingebracht haben. Der Publisher wollte unbedingt ein Diablo mit Free2Play-Bezahlmodell.

2018 als Scheidejahr: Sparen, sparen, sparen!

In einem Kotaku-Artikel von Investigativ-Journalist Jason Schreier aus dem November 2018 heißt es hingegen (basierend auf elf anonymen Quellen), dass sich erst 2018 die Kultur bei Blizzard durch den zunehmenden Einfluss von Activision spürbar gewandelt haben soll.

Statt “It’s done when it’s done” (ein altes Blizzard-Motto: Spiele werden erst veröffentlicht, wenn sie fertig sind und die eigenen Qualitätsansprüche erfüllen) galt es, Kosten zu senken und die Zahl der Veröffentlichungen pro Jahr zu erhöhen.

Der Grund: Ab dem dritten Quartal 2017 sank die Zahl der monatlich aktiven Spieler bei Blizzard drastisch (von 47 Millionen MAUs im 2. Quartal auf 22 Millionen MAUs im 1. Quartal 2022). Es gab kaum Releases. Neuerscheinungen wie Destiny 2 blieben hinter den Erwartungen zurück.

Zudem half es sicherlich nicht, dass Blizzards Mitgründer und CEO Mike Morhaime im Oktober 2018 seinen Hut nahm. Sein Nachfolger, J. Allen Brack, war nur noch Präsident und agierte damit nicht mehr auf Augenhöhe von CEO Bobby Kotick.

Bestätigt wurden diese Berichte bereits im Dezember 2018 durch einen weiteren Insider-Bericht von Jason Schreier für Kotaku. In diesem berichten die Quellen, dass viele der strategischen Entscheidungen seit 2018 von der Finanzabteilung getroffen werden (die in den Jahren vorher noch kein Mitspracherecht gehabt haben soll). Zu den Opfern des Sparkurses gehören der Esports-Bereich von Heroes of the Storm (mit der Einstellung der Storm Global Championship im Dezember 2018) sowie das viel zu früh veröffentlichte Warcraft 3 Reforged (laut eines Bloomberg-Berichts aus dem Juli 2021 soll Activision auf den frühzeitigen Release und die Streichung diverser Features gepocht haben).

Auf Blizzards eigenem Mist gewachsen

Es gab diversen Berichten zufolge also ziemlich sicher einen negativen Einfluss von Activision auf Blizzard, flächendeckend jedoch wohl erst ab 2018. Bis dahin hatten die Blizzard-Verantwortlichen ihre weiße Weste aus den ersten zehn Jahren aber bereits mit einigen Flecken beschmutzt. Hier ein Best-of der Blizzard-Fails bis 2016:

  • Cataclysm (Release im Dezember 2010) ist die erste WoW-Erweiterung, die von großen Teilen der Community lautstark kritisiert wird und bis heute zu den unbeliebtesten Erweiterungen der WoW-Geschichte gehört.
  • Im Juli 2010 möchte Blizzard einführen, dass man im Forum nur noch unter seinem Real-ID-Klarnahmen kommentieren darf. Nach einem kurzen, aber heftigen Shitstorm nahmen die Entscheider diesen Plan wieder zurück.
  • Diablo 3 sorgt beim Launch für negative Schlagzeilen – „dank“ Online-Zwang, Server-Problemen und Echtgeldhandel im Auktionshaus.
  • Blizzard verschläft die Rechte-Sicherung von DOTA. Valve ist schneller. Aus Blizzard DOTA muss Heroes of the Storm werden. Die Entwicklung des vergleichbar kleinen Titels dauert mindestens fünf Jahre.
  • Im September 2014 stellt Blizzard die Entwicklung von Titan ein. Durch die frühe Ankündigung im Jahr 2008 und die vollmundigen Versprechungen einiger Entwickler fühlt sich diese vorzeitige Einstellung für das involvierte Team sehr viel mehr nach einem Fehlschlag an, als es bei einem Warcraft-Adventure oder einem Starcraft Ghost der Fall gewesen ist.
  • Die WoW-Erweiterung Warlords of Draenor startet im November 2014 mit ordentlich Potenzial, leidet dann aber unter den enormen Content-Löchern und dem vielleicht schlechtesten Inhalts-Patch der WoW-Geschichte (Patch 6.1 hatte Highlights wie die Selfie-Kamera, Twitter-Integration oder die neuen Charaktermodelle für Blutelfen im Gepäck).
  • 2015 führt Blizzard in der europäischen Version von World of Warcraft die WoW-Marke und damit den offiziellen Echtgeldhandel ein.
  • Im Jahr 2016 erfüllen die Blizzard-Entwickler zwar einen oft genannten Wunsch aus der Community, doch hätte die Umsetzung kaum liebloser ausfallen können: Das erste Diablo bekommt eine Neuauflage spendiert, als simples Retro-Event in Diablo 3.
WoW Erfolg WotLK Erweiterung
Während der WotLK-Erweiterung feierte WoW den größten Erfolg.

Tatverdächtiger Nummer 1: World of Warcraft

Spulen wir noch einmal einige Jahre zurück. Es gab nämlich bereits vor 2008 (und der Fusion zu Activision Blizzard) zwei wichtige Termine, die sich fundamental auf Blizzard als Unternehmen ausgewirkt haben: der 23. November 2004 sowie der 11. Februar 2005. Ihr kennt die Daten sicherlich.

Mit der Veröffentlichung von World of Warcraft hat sich alles verändert. Für viele Spieler, für die Branche und natürlich auch für Blizzard selbst. In der Spitze zockten zwölf Millionen Abonnenten das enorm erfolgreiche Online-Rollenspiel (während der WotLK-Erweiterung, ab Oktober 2010). Und was tun mit all dem Geld? Wie so oft war auch die Antwort von Blizzard: wachsen!

Bestand das Unternehmen vor dem WoW-Launch noch aus weniger als 500 Angestellten, stieg die Zahl der Mitarbeiter bis 2009 auf etwa 4.600. Dass ein derart schnelles Wachstum zu großen Problemen führt, die sogar ganze Unternehmen unter sich begraben können, zeigen Beispiele wie Westwood und Bullfrog.

Bei Blizzard passierten vor allem zwei Dinge: Zum Ersten soll sich die Unternehmenskultur spürbar verändert haben, was aber erst im Zuge des großen Sexismus-Skandals aus 2021 ans Licht kam. Laut eines Berichts von Jason Schreier für Bloomberg aus dem August 2021 wurden die Top-Entwickler aufgrund des Erfolgs von WoW wie Rockstars behandelt, wodurch sie für Beschwerden unantastbar waren.

Daraus soll sich bei Blizzard dann eine sogenannte „Frat Boy Culture“ entwickelt haben (vergleichbar wie bei Ubisoft): Männliche Mitarbeiter sammelten sich bei der Arbeit zum Beispiel zum Alkohol trinken, nur um dann die Arbeitsplätze weiblicher Mitarbeiter abzugrasen und diese anzubaggern.

Zum Zweiten richtete sich der Fokus von Blizzard nach 2004 klar auf World of Warcraft. Waren davor seit 1994 fast jedes Jahr Blizzard-Spiele für diverse Franchises erschienen, fand zwischen 2004 und 2009 nur noch WoW statt.

WoW Himmelsross Mount
Das Himmelsross-Mount brachte mehr Geld ein als Starcraft 2: Wings of Liberty zum Launch.

Starcraft 2 war im Jahr 2010 dann zwar wieder ein Blizzard-Spiel der „alten Schule“, das einen eigentlich guten Start hinlegen konnnte, doch verriet der ehemalige Blizzard-Entwickler Jason Hall im November 2023 auf Twitch, warum das Team trotz guter Verkaufszahlen geknickt war: Das kurz zuvor veröffentlichte und erste kostenpflichtige Himmelsross-Reittier für World of Warcraft brachte mehr Geld ein als Starcraft 2: Wings of Liberty.

Solche Erfahrungen sowie der enorme Erfolg von WoW erklären zu einem Teil, warum Blizzard sukzessive in die Games-as-a-Service-Richtung abgebogen ist. Der andere Teil lässt sich auf die stets verändernden Marktrealitäten herunterbrechen. Dazu gehört es, dass die Entwicklung von Spielen immer teurer wird, aber auch, dass Erfolg auf dem Aktienmarkt verpflichtet. Nach WoW musste sich Blizzard mit genau diesem Erfolg messen lassen, und die eigene Unternehmensstrategie entsprechend anpassen.

All diese Faktoren in Kombination, ausgelöst durch World of Warcraft, sorgten dafür, dass der „Konzern Blizzard“ – mit seinen tausenden Angestellten, dem Service-Fokus und einer in Teilen toxischen Kultur – bereits deutlich vor der Einflussnahme durch Activision kaum noch etwas mit dem „guten, alten“ Blizzard zu tun hatte.

Johanna Faries ist seit Februar 2024 die neue Blizzard-Präsidentin.

Es gibt keinen Weg zurück, aber …

Die schlechte Nachricht: Es gibt für das Unternehmen keinen Weg zurück. Das „gute, alte Blizzard“ wird es nie wieder geben. Zum einen, weil bei Blizzard mittlerweile sogar deutlich mehr als 6.000 Menschen arbeiten dürften. Der Fokus wird daher weiterhin auf Service- und Mobile-Games liegen, die sich umfassend monetarisieren lassen.

Zum anderen ist von den Veteranen kaum noch jemand an Bord. Statt den Blizzard-Gründern Mike Morhaime, Allen Adham und Frank Pearce geben Johanna Farie (ehemals Activision), Rod Fergusson (ehemals The Coalition), Holly Longdale (ehemals Daybreak) und andere die Richtung vor. Von den altgedienten Blizzard-Veteranen sind nur noch wenige am Start. Chris Metzen zum Beispiel, Aaron Keller, Wyatt Cheng oder Tom Chilton.

Die Liste der ehemaligen, langjährigen Blizzard-Entwickler liest sich indes deutlich länger. Zuletzt erst kam heraus, dass Marc Messenger im Januar 2024 das Unternehmen verlassen hat (via Reddit). Der war unter anderem beim fantastischen Intro-Cinematic von WoW: Legion federführend.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Als Teil von Microsoft hat Blizzard jetzt die Möglichkeit, abseits des Kern-Portfolios auch Projekte ohne Service-Modell umzusetzen, die gut zum Xbox Game Pass passen. Kleine Perlen wie Hi-Fi Rush von Tango Gameworks oder auch Pentiment von Obsidian belegen das. Hättet ihr auch Lust auf ein neues Spiel mit Story-Fokus im Starcraft-Universum?

Ihr sucht weiteren Lesestoff zu Blizzard unter Team Xbox? Schaut hier mal rein: Blizzard wollte frei von Activision sein – Aber Microsoft lässt das nicht zu

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Nico

Blizzard hat sein Grab mit vivendi damals schon angefangen zu buddeln. Mit wotlk hat man schon gesehen das nicht mehr das original Team dran arbeitete, sondern zwischen durch viele Führungskräfte ausgewechselt wurden. Und nun sind nur noch die da wie Metten und Co. Die nicht verstehen wieso das Spiel so groß geworden ist.

Selten ein Spiel erlebt was soviel recycled wie world of Warcraft, und das von addon zu addon. Ihr “paar” Fans, im Vergleich zu früher, haben sie aber noch. Daher wird weiter gemolken.

Gutes Beispiel ist season of discovery bzw ich nenn es season of retailrecyling.

Und dann die lächerlichen passiven heldentalente, wo man sich fragen muss was daran heldenhaft sein soll

Sina

egal, wie man s dreht und wendet – im endeffekt läuft alles auf gier hinaus. je größer unternehmen werden und eventuell dann auch noch an der börse gelistet sind, desto größer wird das verlangen nach kohle….egal, was am anfang mal das ziel war.
ist halt so.

Agravain

“Von den altgedienten Blizzard-Veteranen sind nur noch wenige am Start. Chris Metzen zum Beispiel, Aaron Keller, Wyatt Cheng oder Tom Chilton.”

Also auf Wyatt Cheng kann ich und bestimmt viele andere gerne verzichten.
Das war doch der Kasper der auf das Kommentar von einem Zuschauer: is this an out of season april fools joke nur lächelnd fragte: Do you guys not have phones?

Huehuehue

Es war beim Q&A, er hat eine Frage beantwortet, in der es darum ging, ob das auch für den PC gedacht war (war es zu dem Zeitpunkt nicht, sondern nur für mobile, was seine Antwort war) und wurde dafür ausgebuht (niemand hat gefragt, ob das ein Aprilscherz außerhalb der Season wäre) und als Reaktion war da eben die verwunderte Frage, ob die Leute keine Telefone hätten. Wenn da ein Lächeln war (war es nicht, hab grad nochmal das Video geschaut) dann war es eine Verlegenheitsreaktion

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von Huehuehue
Zid

Absolut richtig. Glaube nicht das Cheng hier für diese Situation als Sündenbock hingestellt werden sollte. Das Management hat eben entschieden das ein Diablo Mobile Spiel vorgestellt werden soll, während alle Messebesucher D4 erwartet haben.

Cheng war halt dann der, der die Q&As beantworten durfte. Ist keine leichte Situation wenn die komplette Halle so extrem gegen einen ist. War vlt nicht die beste Antwort, die er hätte geben können, aber deswegen ist er noch lange nicht verantwortlich für die ganze Situation…..

Möchte die ganzen Leute, die ihn verteufeln, mal auf einer Bühne stehen sehen während 1000e Leute in der Halle stehen, deren Erwartungen nicht nur nicht erfüllt wurden, sondern die auch noch die Ankündigung eines Mobilegames, als “Ersatz” vorgeworfen bekommen haben….

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von Zid
Klaphood

Genau so dachte ich anfangs auch über ihn.

Er tat mir leid. Außerdem wusste man damals zB. noch gar nichts von den Pay2Win Elementen in Immortal (die Gemstones kamen erst ganz kurz vor Release ‘plötzlich’ dazu). Es hätte also alles auch ganz anders werden können, und zumindest damals, als von uns Spielern noch niemand davon etwas wusste, fande ich auch, man hat sowohl dem Spiel, als auch Cheng wirklich unrecht getan mit den Reaktionen und ihm als Sündenbock.

Nachdem ich aber vor einer Weile gesehen habe, dass er einfach nach allem jetzt IMMER NOCH Diablo Immortal schönredet unterstützt, ist für mich auch klar: So jemand braucht einem nicht leid tun.

Zid

Naja der Mann arbeitet halt in dem Laden….soll er sich öffentlich hinstellen und über die Produkte der eigenen Firma schimpfen?….
Weiß nicht wie lange er dann noch da wäre, wenn er das machen würde. Mal abgesehen davon, dass er in seiner leitenden Position bestimmte negative Dinge wrsl. auch vertraglich gar nicht sagen darf, ohne das er persönlich zur Haftung gezogen werden kann.

Klar wünscht man sich, dass die Leute Klartext reden und auch kritisch die eigenen Produkte betrachten, am Ende des Tages sind das jedoch alles Angestellte von Blizzard, deren Gehalt von Blizzard bezahlt wird.

Huehuehue

Was soll er auch tun, dieses Spiel ist nun mal sein Job? Schon mal einen Versicherungskaufmann gesehen der jedem Kunden sagt sagt : “Ach übrigens, unsere Versicherung ist echt total blöd und was auch immer wir da dran machen, ist eh voll schlecht und es müsste eigentlich alles ganz anders sein”?

Redest du öffentlich schlecht über die Arbeit, die dir von deinem Arbeitgeber zugeteilt wurde, die du bestmöglich, aber eben so, wie dein Arbeitgeber es haben möchte, machst?

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von Huehuehue
Klaphood

@Zid @Huehuehue

Das sind aber keine gewöhnlichen Kaufmänner oder Arbeitnehmer, sondern ranghohe Mitarbeiter einer der größten und umsatzstärksten Spielefirmen der Welt.

Und ich finde, da braucht man dann auch kein Mitleid mehr haben, wenn so jemand bei all der Kritik mit auch noch wirklich null Einsicht reagiert und auch dafür mal den entsprechenden Gegenwind bekommen hat von den Fans. Es ist ja seine Entscheidung, das selbst danach auch noch so stark unterstützt zu haben. Es sind genügend andere gegangen.

Das war ja nur mein Punkt. 😉

Außerdem: Man hat immer die Wahl zu sagen: Nein, in dieser Firma arbeite ich nicht mehr. Und in solchen Positionen und mit solchen Vitas dürfte niemand davon Probleme haben, woanders hinzugehen. Das ist natürlich für viele “normale” Menschen völlig anders, da würde ich deiner Aussage dann 100% zustimmen.

Es hieß ja auch immer, beispielsweise bei Microsoft seien die Bedingungen und der Umgang untereinander überhaupt nicht so schlimm, wie bei Blizzard. Man denkt immer: “Das wird wahrscheinlich überall so sein. 🤷🏻‍♂️” Aber viele von den Mitarbeiterinnen, die eben deshalb gegangen sind, berichten vom Gegenteil. Also dass es eben NICHT überall so schlimm ist und sie nicht die Dinge erleben, die sie bei Blizzard erleben mussten.

Und deshalb mein Sinneswechsel, denn: Wer sich da noch entscheidet, dort nach all dem weiterhin zu bleiben und das zu unterstützen und dann auch noch schönredet (man kann auch zB. weniger übertreiben, man muss ja nicht direkt “über alle Produkte der Firma nur noch schimpfen”), den kann ich da irgendwie auch nicht mehr in Schutz nehmen. Und mich wundert es ehrlich gesagt, dass das nach all den Geschichten der letzten Jahre über Blizzards unzählige Skandale noch irgendwer tut!

Zumal Blizzard ja auch lange nach außen hin so getan hat, als würden sie Veränderung herbeiführen wollen (man erinnere sich mal an die ganzen Änderungen in WoW, die als Ziel ein besseres Frauenbild in den Spielen erzeugen sollten), aber mehrere Insider haben eben auch da schon gesagt, dass sich intern 0 ändert.

Vielleicht dauert es auch einfach ein paar Jahre. Aber ehrlich gesagt glaube ich da nicht mehr dran. Die neue (natürlich) Frau an der Spitze soll ja auch kein Stück besser sein. Aber ist eben ne Frau. 😉😉

Kirby

Der Fokus wird daher weiterhin auf Service- und Mobile-Games liegen, die sich umfassend monetarisieren lassen.

und tschüüüüüüüüs!

T.M.P.

Ja, es ist wohl schlecht für uns Spieler, wenn die Spieleschmieden so gross werden, dass die Entwickler, die wirklich heiss darauf sind ein gutes Game abzuliefern, nicht mehr die Entscheidungsträger sind.

Nun könnte man sagen, dass die Aktieninhaber schuld daran sind, weil sie auf wenig Risiko und Gewinnmaximierung aus sind. Aber im Endeffekt kaufen viele Leute ja diesen MTX-Kram, der in der Entwicklung quasi nichts kostet, für mehr Geld als das ganze Spiel eigentlich wert wäre..

Somit sind wir als Komsumer wohl auch schuldig. Aber was will man machen?
Ich würde ja zwecks Aufklärung der Massen demonstrieren gehen, aber es ist kalt draussen, und ich hätte da noch einige Spiele zu spielen. ;p

Klaphood

Ich sehe die Schuld auch ganz klar bei denen, die dafür mehr Geld ausgeben als für die Monetarisierungsmodelle, die sie lieber haben würden.

Man sieht ja zB. auch in diesem Artikel, dass in einem Jahr die Spielerschaft sich halbiert hat, und sofort ändern sich Dinge in der Firma, werden umstrukturiert, Chefpositionen werden gewechselt, etc.

Wie einige im englischsprachigen Reddit auch immer wieder bei diesen Blizzard-Themen sagen: “Vote with you wallets, guys.”

Es bringt nichts, sich nur zu beschweren.

Slayen

Mit dem Finger auf “Jemanden (Person/Unternehmen” zu Zeigen ist im Grunde immer Einfach, aber ich glaube dort stecken mehrere Faktoren dahinter. (Wandel der Zeit).

Zum Zeitpunkt des Release 2004/2005, bis 2008 oder auch 2010, war es ja noch nicht gang und gebe, dass jeder mit einem Smartphone rum gelaufen ist. Im Endeffekt hat man sich bei WoW oder auch anderen MMO´s eben auch Virtuell mit seinen Freunden getroffen und was Unternommen. Es war dadurch eben auch ein ganz anderes Feeling, eines das viele Menschen bis heute hinterher Trauern. Und weiterhin Hoffen wir, die das erlebt haben, dass irgendwann, irgendwo ein Spiel erscheint, dass nochmal dieses Gefühl in einem Aufweckt.

Mit dem Einherkommen der Social-Media (Facebook, Reddit, Instagram etc. pp.) in Kombination mit dem Smartphone wurde eben auch alles Schnelllebiger. (ich habe zumindest das Gefühl, dass ab diesem Zeitpunkt, dass Feeling nicht mehr das selbe war). Kann man positiv wie negativ betrachten. (MSN, ICQ usw, nehme ich mal außen vor, denn das lief im Grunde nebenbei).

Bis ca. 2012 (Meine ich, bin mir nicht sicher) lief es im Grunde ja auch noch gut bei Blizzard aber man hatte dort schon das Gefühl, dass es in die Falsche Richtung geht und nur auf die selben IP´s gesetzt wurde und wie im Artikel erwähnt, waren die Rechte anschließend sowieso bei Activision.

Und wie bei einer Beziehung gehören eben 2x dazu. Eben das Unternehmen und eben auch der Kunde, der trotzdem Bereitwillig sein Portemonnaie öffnet. (Vielleicht auch in der Hoffnung, dass es DAS Ding ist).

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von Slayen
N0ma

Es sind immer Menschen die Entscheidungen treffen, und damit auch verantwortlich sind.
Solange man das noch keiner KI in die Schuhe schieben kann, aber auch die hat dann irgendjemand aktiviert.
Aber wie auch immer, eins dürfte als gesichtert gelten, ohne Activision sähe Blizzard anders aus.

Slayen

Ja eben, deswegen gehören da im Grunde auch 2x “Leute” dazu. Eben der Kunde und auch das Unternehmen. Viele nehmen Diablo 3 als den ersten Schritt für den Untergang, im Grunde mag es sich für die Veteranen auch so anfühlen aber trotzdem sprechen die Zahlen eben was anderes und geben dem Unternehmen “anscheinend” Recht, wie Sie vermarkten und die Sache angehen. Diablo 4 hat ja sogar Rekorde eingefahren, zumindest zum Release.

Von daher würde ich fast schon den Finger mehr auf mich/den Kunden zeigen, als auf Blizzard, da wir anscheinend (Trotz der ganzen Leier) bereitwillig dafür in die Tasche greifen.

Wenn man nicht vor der eigenen Tür kehrt, braucht man erst nicht beim Nachbarn anfangen (Allgemein beschrieben und nicht auf dich bezogen).

Slayen

Haha, da freue ich mich auf den Artikel und bin gespannt, ist ja auch ein sehr Vielseitiges Thema. 😀

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von Slayen
Luripu

“Hättet ihr auch Lust auf ein neues Spiel mit Story-Fokus im Starcraft-Universum?”

Klar ich hatte damals auch Bock auf Starcraft:Ghost.
Alles was kein mobile Service Game und nichts mit WoW/Diablo zu tun hat,
ist mir willkommen.

T.M.P.

Hier, ich auch!^^
High-Tech und Sci-Fi war mir schon immer lieber als Spiele die zeitlich noch vor der Erfindung des Plumpsklos spielen.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Monat von T.M.P.
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