Blizzard wollte frei von Activision sein – Aber Microsoft lässt das nicht zu

Blizzard wollte frei von Activision sein – Aber Microsoft lässt das nicht zu

Als Blizzard von Microsoft gekauft wurde, war die Hoffnung groß, dass sich alles zum Besseren wandelt. Aber die Wahl der neuen Chefin zeigt, dass das wohl nichts wird.

Als vor einigen Monaten dann die Ankündigung kam, dass Microsoft das ganze Unternehmen kaufen will, da war die Vorfreude groß. Nicht nur von den Entwicklern hörte man positive Stimmen, sondern auch in der Community kam diese Ankündigung gut an. Der vorherrschende Gedanke war:

Wenn Activision Blizzard von Microsoft gekauft wird, dann ist Blizzard endlich wieder „frei“. Der Einfluss anderer Unternehmen verschwindet und Blizzard kann wieder „so wie früher“ entwickeln. Man muss sich nicht mehr an strenge Deadlines halten und der damals so häufig gefallene Satz „It’s done when it’s done“, also „Es ist fertig, wenn es fertig ist“ würde wieder an Relevanz gewinnen.

Immerhin stand Blizzard in seinen frühen Jahren für extremes Polishing. Spiele kamen mit vergleichsweise wenigen Fehlern und weitestgehend „Feature-Complete“ raus.

Ein Ruf, den man im Laufe der Jahre verloren hat und gerade der Release von Diablo III oder Overwatch 2 haben in den Gedanken vieler Fans zementiert, dass diese Zeit endgültig vorbei ist.

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Der Ruf von Blizzard ist abgestürzt – jetzt mit dem Kauf durch Microsoft könnte man “frei” von Activision werden. Klappt das?

Schon als kurz nach der Übernahme bekannt wurde, dass Hunderte Mitarbeiter entlassen wurden und sogar der bisherige – bei der Community sehr beliebte – Chef Mike Ybarra geht, begann diese Hoffnung zu bröckeln.

Blizzard hat eine recht treue Community – kein Wunder, denn diese hat man sich über mehrere Jahrzehnte aufgebaut. In den letzten Jahren ist dieses Treuegefühl aber immer weiter zurückgegangen. Mit der Ankündigung, dass Microsoft nun Blizzard übernimmt, schien für viele der Fluch gebrochen zu sein.

Die Hoffnung: Blizzard wird nun wieder eigenständiger und weniger von Activision oder anderen Unternehmen abhängig.

Das war die einzige Nachricht, die sich Blizzard-Fans erhofft haben – das einzige, was sie von einer Microsoft-Übernahme erwarteten.

Dass Microsoft quasi als erste Amtshandlung dann Mitarbeiter rauswirft und Johanna Faries einstellt, hat dieser Hoffnung letztlich das Genick gebrochen. Johanna Faries war nämlich zuletzt bei Activision tätig und dort für Call of Duty als „General Manager“ zuständig.

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Call of Duty steht aus Sicht vieler langjähriger Blizzard-Fans aber für genau das, was Blizzard-Spiele nicht sein sollen: jährliche Releases des (nahezu) immer gleichen Spiels, immer mehr Mikro-Transaktionen und Shop-Angebote.

Nun haben wir damit ein ziemlich absurdes Ergebnis: Blizzard ist von Activision frei, weil der ganze Laden nun Microsoft gehört. Gleichzeitig ist Blizzard aber jetzt unter der Schirmherrschaft einer ehemaligen Activision-Führungsperson.

Das einzige, was sich die Community erhofft hat, wurde als quasi mit einem zwinkernden „Ätschibätsch“ ruiniert.

Dabei will ich nicht einmal behaupten, dass Johanna Faries für den Job ungeeignet ist. Tatsächlich fand ich ihren anfänglichen Brief an die Mitarbeiter sogar ziemlich gut und hoffe, dass das mehr als nur Worthülsen waren.

Wenn man jedoch der Community zeigen wollte, dass Blizzard nun wieder „frei“ ist, dann ist es doch ein sehr sonderbarer Move, eine ehemalige Activision-Frau genau den Laden führen zu lassen, der eigentlich frei vom Einfluss Activisions sein wollte.

Ich kann nur hoffen, dass Faries die Worte aus ihrem Brief selbst sehr ernst nimmt und sich ihre Ernennung zur Präsidentin von Blizzard Entertainment letztlich als gute Sache herausstellt, die sowohl den Entwicklern als auch der Spielerschaft zugutekommt.

Doch allein diese Wahl erschafft erst einmal einen ganz faden Beigeschmack.

Aber hey, über Blizzard zu berichten, tut halt seit Jahren ein wenig weh.

Oder wie seht ihr das?

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Caliino

Meine Meinung:
Microsoft wird da vielleicht einiges umkrempeln, aber Wunder können die auch nicht bewirken. Zumal nur mehr sehr wenige Entwickler vom ursprünglichen Blizzard noch dort arbeiten, deren Qualität und Erfahrungen ist also schon lange wo anders….

Und das mag jetzt richtig hart klingen, aber von mir aus könnte ruhig mal der ein oder andere der “Großen” komplett pleite gehen. Vielleicht kapieren die dann endlich dass wir Spieler wegen dem Spaß und nicht wegen der Gewinnmaximierung Spiele spielen…

Gerade durch letzteres sehe ich die Zukunft fast ausschließlich bei “Indies”, denn die sind auf unsere Einnahmen angewiesen und wollen selber Spiele entwickeln die sie selbst auch spielen wollen.

Umso größer der Laden, umso mehr wollen ein Stück vom Kuchen und falls etwas schiefgeht, leidet trotzdem der kleine, fleißige Entwickler und nicht der große, faule Aktionär ganz oben….

Athrun

Ich gebe Microsoft nicht die Schuld.

An diesem Punkt bin ich der Meinung man sollte all die Leute die das gut gehießen haben bezahlen lassen.

Diese ganzen Jünger. Das ist so ein Punkt wo MS nichts dafür kann. Klar das die es versuchen aber die Schuldigen sind jene die das vorher naiv geglaubt haben und dafür waren.

Maevenson

Bin dafür, dass Blizzard Klaus Schwab vom WEF verkauft wird !

Monfyre

Bungie ging damals den umgekehrten Weg, um freier arbeiten zu können.
Dabei behielt Microsoft die Rechte an Halo.

Huehuehue

Was hat es Bungie gebracht? Jetzt stehen sie unter der Knute von Sony, auch wenn dann immer wieder beteuert wird, dass man “unabhängig arbeiten” dürfe. Selbes Ergebnis in grün eigentlich.

Monfyre

Das zeigt, dass es im Grunde egal ist, wo sie landen. Eine Freiheit zu agieren gibt es nicht mehr, wenn man sein Produkt verkauft hat. Der Investor möchte irgendwann auch sein Geld wieder sehen.

Splitter

Zumal Bungie ja zwischendurch 2-3 Jahre Unabhängigkeit hatte. Das war eh die größte Luftnummer überhaupt. Alles was die Community an Destiny früher gestört hat (z.B. Umfang und Preise des Everversum) wurde schön auf Activision geschoben.
In Bungies Selbstständigkeit hat sich das allerdings nicht geändert. Im Gegenteil, es wurde schlimmer.

Gehirnfürze die Bungie alleine ins Spiel gebracht hat: Event-Cards, Dungeons sind nicht mehr in Seasonpässen enthalten und müssen separat gekauft werden. Everversumpreise sind ordentlich angestiegen, vor allem für Kleinkram wie Shader usw. Das damals lang ersehnte Transmog-System hat eine Limitierung von 10x pro Season, die nur dazu da ist, dass an ungeduldige Spieler mehr Nutzung verkauft werden kann.

Oder die DLCs, die im Steam Store angeboten werden. Neue Spieler haben null Chance da durchzublicken und einiges ist da sogar doppelt drin und Leute ohne Hintergrundwissen könnten versehentlich Inhalte mehrfach kaufen. Außerdem, dass Forsaken immer noch kaufbar im Shop ist, obwohl nur noch Bruchteile davon im Spiel sind ist einfach lächerlich. Das gehört mit in Free to Play rein.

Und die Cheater Situation im PvP ist aktuell auf einen Tiefpunkt angekommen, oder sollte ich eher Höhepunkt sagen. Es vergeht eigentlich keine Runde in der nicht irgendein Spieler fishy ist. Vor allem in Trials oder Komp. Und viele Cheaten auch so verdammt offensichtlich, dass man sich wundern muss, ob das aktuelle Anti-Cheat Tool von Bungie überhaupt irgendwas macht oder ob die Angestellten bei Bunige, die genau dafür verantwortlich sind alle bei der letzten Entlassungswelle auf die Straße gesetzt wurden.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Monaten von Splitter
OMWG

Das damals lang ersehnte Transmog-System hat eine Limitierung von 10x pro Season, die nur dazu da ist, dass an ungeduldige Spieler mehr Nutzung verkauft werden kann.

Naja, das sind pro Season 10 zu viel. Denn Müll will doch eh keiner Umwandeln. Gut aussehende Rüstungen wurden eh Bezahl-Ornamente ins Everversum verbannt und brauchen nicht transmogt zu werden.
Ich hab am Anfang mal ein paar Rüstungsteile zu Ornamenten gemacht, aber seit zig Seasons überhaupt nicht mehr. Ich gehe nicht mal mehr zu Ada-1 um mir die Beutezüge dafür zu holen. Denn Müll will ja auch keiner Umwandeln. Nicht mal, wenn man das ohne den ganzen Beutezugquasch machen könnte.

Bort

Abwarten Mal sehen was wird

Kappacake

was wird

Leyaa

Wie hier die Hoffnung entstehen konnte, dass durch Microsoft’s Übernahme alles besser werden würde, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Ob nun Activision oder Microsoft – Blizzards ist schlichtweg an Auflagen von einem größerem Getriebe gebunden. Und die wollen in erster Linie wieder schöne (Finanz-)Zahlen sehen.
Im Endeffekt ist es dasselbe in grün.

Nico

irgendwie hast du recht, aber Microsoft hat nun anderen Studios die sie haben auch oft mehr zeit gegeben, und auch nicht auf jährliche releases gepocht.

Zord

Wobei sich das für Microsoft bislang nicht wirklich gelohnt hat. Wüßte auf Anhieb keinen Hit eines Microsoft Studios in den letzten Jahren. Wenn es mit der langen leine nicht funktioniert, dann ist es nicht überraschend das sie es mit jemanden probieren die an einer der finanziell erfolgreichsten Spiele reihen gearbeitet hat.

Athrun

Das ist die dümmste Aussage die ich gelesen habe.

Microsoft war nie an den titeln oder studios interessiert.

Microsoft war an das Cloudgaming system von Blizzard interessiert.

Falls du nicht weiß was ich meine? Blizzardspiele lassen sich nicht mehr ohne Internet verbindung spielen. Weder W3 noch Diablo oder Starcraft. Dieses System macht es Raubkopien unmöglich. Desweiteren fördert es das von MS gepriese Cloudgaming über Xbox Gamingpass.

Das war der Grund warum MS Blizzard aufgekauft hat. Die hätten auch blizzard allein gekauft wenn Sie gekonnt hätten die Tech ist von Blizzard aber Activision wollte ganz oder garnicht.

Deswegen ist deine Sichtweise falsch.

Akuma

MS ist einer der größten Cloudanbieter der Welt, wenn ich es richtig im Kopf hab ist nur AWS größer. Irgendwelche Cloud-Sachen von Blizzard geht dehnen sonst wo vorbei.

MS hat ABK aller Wahrscheinlichkeit gekauft wegen King(Candy Crush) und der stärke im Mobile-Markt, den Marken von ABK und evtl. weiteres. Aber garantiert nicht wegen irgendwelchen Server oder Cloud-Sachen von Blizzard.

Letzendlich geht es zwar um Game Pass und die Cloud dazu, aber Technik kann MS selbst.

Athrun

https://www.golem.de/news/cloudgaming-microsoft-gibt-rechte-von-activision-blizzard-an-ubisoft-ab-2308-176962.html

Traurig da du vom team bist und dir das hier entgangen ist.
Cloudtech haben heißt nicht gleich Cloudtech haben.
Jedes Unternehmen hat seine eigene Tech und Manche sind von anderen Unternehmen.

Wenn man bestimmte Tech haben will muss man wohl oder übel wie im Fall von Blizzard die ganze Firma kaufen.

Sowas versteht aber ein Mensch der klein denkt nicht.

Ein anderes Beispiel wo Unternehmen das gemacht haben ?

Die Firma Zolgensma. Ist zwar nicht Gametech aber same shit.
Das Produkt alleine wollte der Erfinder nicht veräußern so haben die Schweizer einfach den ganzen Mutterkonzern aufgekauft.

Willkommen in der Welt von Heuschreckeninvestoren. Man sollte meinen das sollte dir ein Begriff sein.

Akuma

Nö entgangen ist mir das nicht, wie imho gar nichts zu der Thematik MS kauft ABK. Aber da geht es schlichtweg nicht um die Technik. Da geht es um Cloudgaming, genauer da geht’s um die Vermarktung der IPs per Clouddienst.

Daher ist das für die Diskussion völlig irrelevant.

Nochmal die Tech kann Microsoft selbst, dazu hätten Sie im leben nicht ABK kaufen müssen. MS dürfte es in erster Linie an der Power im Mobile-Segment gegangen sein. King mit Candy Crush ist eine Goldgrube und man verdient sich damit dumm und dämlich.

Mobile ist bzw. war bis dato der Punkt welcher Microsoft mit am meisten fehlte oder besser gesagt ihnen mangelte es an der Power dort.

Visterface

Das ist doch Quatsch. Online-DRM kann Microsoft ganz alleine, dafür haben die sicher nicht Blizzard gekauft. Wo das auch das Cloud gaming fördern soll sehe ich leider auch nicht.

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