Das Nervigste an World of Warcraft sind die ehemaligen Spieler

Das Nervigste an World of Warcraft sind die ehemaligen Spieler

Cortyn von MeinMMO hat für sich das Nervigste an World of Warcraft ausgemacht: ehemalige Spieler. Die kriegen nämlich vieles nur halb mit, wollen aber über alles urteilen.

Die Story von World of Warcraft ist immer wieder ein hitziger Streitpunkt. Egal ob Hardcore-Lore-Fanatiker oder Casual-Spieler, immer mal wieder kommt es zu Diskussionen rund um die Story, deren Sinnhaftigkeit und Bedeutung. Dabei geht es oft hitzig her und alle Seiten haben gute Argumente. Doch überschattet wird das in vielen Fällen inzwischen von Leuten, die weder die aktuellen Inhalte spielen, noch wirklich die Zusammenhänge sehen.

Und beim Nether: Geht mir das auf die Nerven.

Es gibt einen ziemlich großen Teil an ehemaligen Spielern, die erleben die Story von World of Warcraft nur noch „von Cinematic zu Cinematic“. Sie verfolgen News-Seiten wie MeinMMO, wowhead oder vergleichbare Seiten, obwohl sie WoW schon gar nicht mehr spielen, aber doch noch irgendwie Interesse an der Story haben.

Das führt dann dazu, dass die verschiedenen Cinematics quasi „am Stück“ erlebt. Das Cinematic rund um Sylvanas Erwachen in Oribos wird dicht gefolgt vom Video, das nach dem Kampf gegen Anduin spielt. Das Video von „Tyrande als Avatar von Elune“ folgt direkt auf den Kampf „Tyrande gegen Sylvanas“ – selbst wenn in World of Warcraft viele Quests dazwischen liegen.

Und natürlich sind die Cinematics immer das auf Hochglanz polierte Finale einer Questreihe oder eines Kampfes. Doch die Geschichte in World of Warcraft besteht eben aus sehr viel mehr. Es gibt in aller Regel lange Questreihen mit einigen Dialogen der Charaktere oder ein finaler Bosskampf selbst hat einige kleine Dialog-Passagen, die zur Atmosphäre, Stimmung und Story beitragen.

So kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das Anduin-Cinematic eine ganz andere Wirkung entfaltet, wenn man es sich einfach als losgelöstes YouTube-Video anschaut oder als Abschluss eines (ziemlich langen und harten) Bosskampfes. Der Kritikpunkt, dass Arthas einfach „verheizt“ wurde und nur als blaue Leuchtewolke auftaucht – der zerfällt einfach, wenn man sich vorher stundenlang mit genau diesem Arthas rumgeschlagen hat, der im Anduin-Kampf ein paar ziemlich coole Auftritte als exakt der Lichkönig hat, wie man ihn kannte – mit Runenklinge in der Hand und einer riesigen Armee aus Untoten.

WoW Anduin Jaina Arthas Soul Flicker

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass auch ich nicht alle Entscheidungen von Blizzard gut finde. Auch mir missfällt, dass einige Charaktere – wie etwa Ve’nari – in Shadowlands ein bisschen zu kurz gekommen sind. Auch ich bin der Ansicht, dass der Aufbau des Kerkermeisters als großer Bösewicht nicht gut geklappt hat, weil man in Patch 9.0 und 9.1 viel zu wenig Interaktion mit ihm hatte. Als Spieler hat man schlicht zu wenig über den Kerkermeister erfahren, was es schwierig machte, ihn interessant zu finden. Ich glaube, er hätte viel besser als eigenständiger Bösewicht funktioniert, ohne dass man die Story der letzten 20 Jahre um ihn herum in neuen Kontext setzen müsste.

Und ja, auch mich stört dieses angedeutete: „Der Kerkermeister kennt ein noch größeres und schlimmeres Übel, auf das wir alle nicht vorbereitet sind.“ Ja, natürlich kennt er das. Denn das kennen alle Bösewichte in WoW irgendwie immer und es ist das Narrativ seit Warcraft II. Doch das macht nicht direkt alles für mich schlecht oder „zerstört das Spiel“. Viel zu oft habe ich den Eindruck, dass an Warcraft die Story-Maßstäbe eines großen Bücher-Epos angelegt werden – während es im Herzen doch ein PC-Spiel ist, dessen Story vor allem das Gameplay unterfüttern soll und nicht umgekehrt.

“Gameplay first” ist schon immer der Maßstab bei Blizzard gewesen – dem ordnet sich auch die Story unter.

Trotzdem bin ich müde. Berechtigte Kritik ist gut und gerne angebracht, gerade bei einem Thema mit so leidenschaftlichen Fans wie Warcraft. Doch wann immer die „üblichen Verdächtigen“ aus ihren Löchern gekrochen kommen, um ein neues Cinematic oder eine neue Cut-Scene erstmal direkt schlecht zu finden, ohne den Kontext in Betracht zu ziehen, stört mich das. Es fühlt sich immer an, als würde man mit Leuten über ein Buch reden wollen, aber das Gegenüber hält sich für absolut fähig über das Buch zu urteilen, weil er ja mittendrin 3 Seiten gelesen hat, die für ihn nur wenig Sinn ergaben und den Rest kennt er gar nicht.

Ich habe für mich daher jetzt auch die Entscheidung getroffen, einfach weniger über so etwas zu diskutieren, wenn ich den Eindruck habe, dass jemand nur noch „von Cinematic zu Cinematic“ schaut. Das spart eine Menge Nerven und vor allem: Es bewahrt mir den Spaß an solchen Cinematics und den damit verbundenen Quests.

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Bauernschlau

Dann diskutier halt nicht mit Spielern deren Meinung dir nicht passt, dein gutes Recht. Und wenn es deinem Gemüt zuträglich ist, dann scheint das für dich auch richtig so zu sein. Ich hingegen finde, dass gerade die Story von WoW einen negativen Höhepunkt erreicht hat und Kritik mehr als berechtigt ist. Und Kritik darf auch mal rauer im Ton sein oder überzeichnen. Gerade wenn viele (Ex)Spieler nach wie vor emotional mit dem Spiel verbunden sind bleibt das nicht aus. Die Grenze ziehe ich bei Beleidigungen/Drohungen oder dem Versuch andere Meinungen, auch positive, zu unterdrücken.

Mark Mitterbacher

So gehen die Meinungen auseinander. Es sind nicht die alten und ehemaligen Spieler und es ist auch nicht WoW. Die “neuen” und schnelllebigen Spieler der heutigen Wegwerfgesellschaft sind das Problem in diesem Spiel. Es ist die “New Community”

Muchtie

Für mich war es einfach die Konkurrenz und wo WoW geschwächelt hat, haben die zu geschlagen und ich habe auch null Grund WoW nochmal zu Spielen und ich habe es 15 Jahren lang gespielt

Don77

Für mich ist es der ständig fehlende Content

Huehuehue

Du spielst nicht sehr viele MMOs, oder?

Absolem

Es gibt doch eigentlich bis auf Berufe genug content, vorallem für Leute, die nicht so häufig spielen.

Mythic+, Raids, PvP, Timewalking, RP, Pet Battles, Auction House, Torghast, Story line etc..

Für jemanden der alle paar Tage mal 1-3h zockt, reicht das doch allemal.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Absolem
Wiildstyle

Ich kann nur sagen,mir hat jedes addon gefallen seit WOTLK jedes addon hatte,nervige sachen wie unnötiges Pvp oder sogar unnötige Pvp realms,aber auch sehr viel gutes Dungeons,raids in shadowlands hab ich Thorghast zu 200% gefeiert, wie sagte noch der Game direktor Hazzikostas,Ich zitiere Thorghast is nicht Schwer ihr seit nur zu blöd zum lesen,ich mag Thorghast hab durch ihn,meine 5 chars und deren 4 Pakte damals alle auf Ruhmstufe 80 geprügelt ,dazu noch Thorghast runs für ingame Gold verkauft ,war +- 1200x in Thorghast drinne ,is ne gute Übung für die ganzen pro Spieler die denken sie wärens, aber in m+ weder kicken,noch stunen,noch dispellen können,da drinne konntest es traininieren ich bin firekt am 1.tag alles gelaufen,jedes mal wenn was neues kam zack 2.tag gecleart hatten sogar Wetten gemacht wer rennt mit dem niedrigsten gear durch, mein niedrigstes in Thorghast war 130gear ,man kan es halt nicht jedem recht machen,es gibt menschen lieben Fortnite,cheaterzone(warzone),csgo,valshit(valorant) oder sind apexianer,genauso wie lostark wurde gehypt wie newworld man muss es spielen, sonst is man als Streamer verloren usw bullshit ich sagte als des game kam,in 4 wochen hört man von beiden nichts mehr ,und so is es passiert,spielt was ihr wollt und nicht das was Andere wollen ,und hört auf anderen was einreden zu wollen,ihr habt en selber en kopf oder !!

Huehuehue

Es ist unglaublich schwer, deinen Text zu lesen.

Steed

Wow, seine Meinung anzufangen damit erstmal Spielmodi nieder zu machen, die jedem “freiwillig” zur Wahl standen und es auch genügend Leute gab, den dies auch Spaß machte. Das es immer in diese extreme gehen muss, selbst in einem Spiel was jedem Spieler die Wahl ließ ob er/sie pvp spielen möchte oder nicht. Komm runter von deinem sehr hohen Ross. Das die pvp nicht gefällt ist ja okay, aber dies als unnötig zu bezeichnen ist ignorant. Viele, mich eingeschlossen, fanden das als nette Abwechslung neben den ganzen Raiden, level und Dungeons und die pvp-Server waren gut gefüllt also kann es gar nicht so schlecht gewesen sein.

T.M.P.

Mhh, die Aussage des Titels ist schon etwas fies.
Ich bin auch “ehemaliger Spieler”, aber diskutiere sicher nicht über das neueste Addon^^

Abgesehn davon habt ihr sowieso alle keine Ahnung von der Story wenn ihr nicht Warcraft 3: Reign of Chaos + The Frozen Throne gespielt habt! ;p

Desten96

Was ich noch vergessen hab zu sagen. Ich akzeptieren jede Meinung auch die Sylvanas pro Leute. Heißt natürlich nicht das ich das nachvollziehen kann aber ich hate keine anderen Meinungen. Es macht es eben nur spannender.

Dastil

Da man die Lore als Spieler ehh nicht komplett mitverfolgen kann und es Youtuber besser zusammenfassen als Blizzard, ist es meiner meinung Nach ok, dass nicht Spieler sich in der Hinsicht melden und ihren Senf dazu geben.

Das zeigt ja nur, dass es die Leute interessiert, obwohl sie nicht spielen.

LikeADwarf

Absolut 100% korrekte Aussage.
Dem ist nichts hinzuzufügen.

Jean Tillmann

Die Lore ist 0,0 überzeugend. Schlicht und einfach deshalb, weil dieser niedliche und comichafte Rahmen, sprich die visuelle Aufbereitung überhaupt nicht dafür geeignet sind. Da wird versucht eine epische Geschichte zu erzählen, die aber nur in den Cinematics und das nur ansatzweise, eine Berechtigung findet. Wenn ich das vergleiche mit einem simplen NPC Dialog in z.B. Eldenring, dann wirkt die Lore eben wie ein Zwerglein. Ich erwarte im Jahr 2022 einfach mehr von einem MMO, als nur alle 1/2 Jahr, wenn’s hochkommt, ein dürftiges Cinematic. Als Lore Noob muss ich mich dann zusätzlich fragen, warum brainwashed Anduin ein paar Monate unstopable ist und auf einmal durch 30 Sek. pathetisches Geschwafel von Thrall und Papi einfach wieder ein netter Junge wird. Weired!!!

Huehuehue

und auf einmal durch 30 Sek. pathetisches Geschwafel von Thrall und Papi einfach wieder ein netter Junge wird. 

Denn das war das Einzige, das passiert ist!
Wenn das tatsächlich deine Bilanz ist, dann fällst du mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Gruppe, über die Cortyn in ihrem Fazit schreibt^^

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
Jean Tillmann

Was war denn noch? Ich lasse mich gerne belehren.

Damian

Als ehemaliger WoW-Spieler (von BC bis Shadowlands) muss ich sagen, dass ich von den Storylines kaum noch etwas verstehe, weil unglaublich viel für das Verständnis vorrausgesetzt wird. Ein theoretisch, neuer Spieler wird komplett Probleme haben zu wissen, wo die Glocken hängen, weil die Story in ihrer eigenen Komplexität ertrinkt.
Bei Shadowlands hatte ich oft den Eindruck, trotz meiner vielen Jahre im Game, zufällig in die 178 Folge einer Serie eingeschaltet zu haben und kaum Orientierungshilfen zu bekommen.
Ich denke, die wenigsten Spieler (wie ich z.B. !) lesen die WoW-Romane etc., aber genau wir werden abgehängt…
Ganz abgesehen davon, dass man als Solospieler ohnehin von den meisten Storytwists nichts mitbekommt, weil diese sich hinter Gruppeninhalten verbergen und es Blizzard bisher nicht geschafft hat, einen Storymodus für Solospieler einzufügen…

Nico

Das hat ja nichts mit Komplexität zu tun, nur weil man x Addons überspringen kann quasi um nichts von Lore Sachen mitzubekommen. Das ist eine Spieldesign Entscheidung für Spieler die Lore eher nebensächlich verfolgen.

Lunorion

Viel zu oft habe ich den Eindruck, dass an Warcraft die Story-Maßstäbe eines großen Bücher-Epos angelegt werden – während es im Herzen doch ein PC-Spiel ist, dessen Story vor allem das Gameplay unterfüttern soll und nicht umgekehrt.

Wacraft IST irgendwie auch ein Bücherepos, nachdem eine für heutige Verhältnisse unglaublich detaillierte Lore geschaffen und zu Anfang auch echt gute Bücher herauskamen, die eben nicht nur, wie es heute üblich ist, die Geschichte von Hauptcharakteren der neuesten WoW-Erweiterung erzählen, sondern über die Bücher hinaus Geschichten bislang unbekannten oder nur am Rande auftauchenden Charakteren erzählten.

Meine Lieblingscharaktere sind Rhonin und Krasus, die einige Abenteuergeschichten erhielten und die mich fesselten. Alle diese gute geschriebenen Charaktere wurden aber entweder aus Unfähigkeit oder aus Profitgier getötet, weil man Drama schaffen wollte und dann aber keine neuen guten eigeführt, bzw. nur wenige und deren Potential nie richtig ausgeschöpft wurde. Stichwort: Beziehung Jaina und Kalec zb.?
Ich arbeite selbst in der Film-/Animationsbranche als Conceptdesigner bzw. StoryboardArtist und arbeite eng mit Dramaturgen zusammen bzw. hatte auch während der Unizeit viele Dramaturgiekurse. Ich bin also halbwegs vom Fach und sehe auch viele Dinge nicht so eng, weil ich verstehe, dass nicht immer alles so läuft, wie geplant, dass man auch in erster Linie Geld einfahren muss, um sich zu finanzieren etc. Ist mir alles bewusst.
Aber was Blizzard seit einigen Jahren mit der Lore anstellt, ist unterirdisch und einfallslos.

In die Welt von Warcraft bin ich eingetaucht, um Teil der Geschichte sein zu können, über die ich so viel gelesen habe. Vielleicht bin ich da altmodisch, aber wenn man als Blizzard nach und nach seine eigene Story immer liebloser werden lässt, sämtliche Inhalte, die ein RPG ausmachen aus seinem Spiel entfernt – aus Gründen der Bequemlichkeit – und sich dann über Verärgerung wundert… Tja, dann weiß ich auch nicht.

Und da haben wir noch nicht mal die Schweinereien angesprochen die firmenintern liefen.

Koronus

Sorry aber ich kritisiere eben das Blizzard solche inkonsistenten 180° Wendungen macht.
Zuerst heißt es Frostmourne hat seine Seele als erstes eingefordert also war praktisch alles, was er ab dem Zeitpunkt des Aufheben gemacht hat nicht mehr unter seiner Kontrolle. Dann heißt es wieder er ist schon immer der Lichkönig gewesen.

Huehuehue

Sorry, aber schon im Roman Arthas, aus dem Jahr 2007, ist ziemlich deutlich dargestellt, dass es sehr wohl Arthas und seine schwierige Persönlichkeit selbst sind, die, mit allem was da zusammengespielt, seien es die Rufe und Einflüsterungen des im Frostthron gebundenen Vorgängers Ner’zhul, sei es das Ränkespiel von Mal’Ganis, sei es Frostmoune, zusammen den Lichkönig zu dem gemacht haben, was er ist. Im Roman “tötet” Arthas, als Arthas, dann sogar die beiden anderen Persönlichkeiten die noch mit ihm im Helm sind, also den Geist von Ner’zhul und Matthias Lehner, die Verkörperung des Rests seiner Menschlichkeit, um alleine der absolute Herr über die Geißel zu sein.
Das ist nicht wirklich etwas, dass Shadowlands mit sich gebracht hätte, sondern bereits vor dem so hochgelobten WotLK Kanon. Und eigentlich hat er auf mich auf während Warcraft 3 jetzt nicht so gewirkt, als wäre er völlig gegen seinen eigenen Willen unterwegs.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
Scaver

Arthas folgte immer seinen freien Willen. Romane und Co. vertiefen das, aber Warcraft III und WotLK alleine reichen, um das zweifelsfrei festzustellen.
Er hatte dies schon immer in sich, ihm fehlte nur die Macht. Frostmourn kontrollierte Arthas nicht, es erweckte nur die Macht in ihm, damit Arthas der werden konnte, der er innerlich schon lange war!
Die Romane, vor allem der von Huehuehue genannte Roman, zeigen zusammen mit der Warcraft III Story deutlich, wieso er innerlich zu dem wurde, der er durch Frostmourn auch äußerlich wurde!

Ich spielte das Game 12 Jahre also schnell wird das interesse nicht verfliegen.

Drahn

Auch wenn man durch Quests und Bosskämpfe mehr “Tiefe” und Atmosphäre dazu gewinnt, ändert es nichts daran, dass die Story in WoW einfach nur schlecht ist. Und das seit Legion. Die Story selbst ist voller Logiklöcher, selbst wenn man sämtliche Romane, Comics, etc einbezieht. Man versuchte mit BfA irgendwas großes aufzubauen und hat irgendwann den Überblick verloren.

Die Charaktere keine Charakterentwicklung. Nicht mal Sylvanas. Das Storytelling ist kaum mehr vorhanden und die paar Cinematics sind zwar gut gemacht, doch fühlen sich diese so an, als hätte man die auch als Ingame-Cutscene umsetzen können. Die letzte interessante Cutscene von Shadowlands war die mit Garrosh.

Grundsätzlich verpulvert Blizzard mit Shadowlands sein gesamtes Potenzial. Schon allein die Schattenlande nehmen dem Tod in Azeroth den Schrecken. Schließlich wartet ja ein schönes Leben in den Schattenlande. Genauso wie der Jailer sämtliche Motivationen früherer Gegenspieler einfach weg nimmt. Jemand wird im PvP getötet – Der Jailer wars! Am Ende ist alles wie davor und nichts hat irgendwie Einfluss für Azeroth gehabt.

Man muss kein Hardcore-WoW’ler sein um zu wissen, dass Blizzard es schonmal besser konnte. Shadowlands hat sicher seine guten Seiten. Die Story ist es aber bei weitem nicht! Diese dann noch zu verteidigen ist Copium pur.

Das ist übrigens der Unterschied zwischen Fan und Fanboy. Fans kritisieren, weil sie WoW lieben. Fanboys lieben nur. Richtige Fans von WoW würden sagen: “Ich finde Shadowlands nicht schlecht, aber diese Sachen finde ich zum Kotzen”. Und das wäre ehrlich, objektiv und glaubwürdig. Fanboys sagen nur: “WoW ist geil und alle anderen sind Hater”.

Huehuehue

Schon allein die Schattenlande nehmen dem Tod in Azeroth den Schrecken.

Du meinst, so wie jede verdammte Weltreligion das tut? Weil genau das ist, was die Menschen brauchen? Trost, dass es nach der doch ziemlich kurzen Zeitspanne des Lebens, die noch nicht mal unbedingt selbstgewählt ist, nicht einfach nur vorbei ist. Trost, dass der geliebte Mensch nicht einfach bloß weg ist, sondern dass man ihn “irgendwann” in der Zukunft, in einer anderen, möglicherweise besseren Welt wiedersieht.
Und das darf die Geschichte eines Spiels, eines ROLLENspiels, in dem man nunmal eben eine Person verkörpert, nicht haben?

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
Drahn

Der Unterschied zwischen dem Leben nach dem Tod im RL und den Schattenlande in WoW ist, dass es im RL nur ein Glaube ist. In Azeroth sind die Schattenlande jedoch real.

Dass der Glaube ein guter Trostspender für die Hinterbliebenen ist, streite ich nicht ab. Jedoch nimmt es dem Tod den Schrecken, wenn man weiß, man käme an einen besseren Ort. Und das führt wiederum zu Leuten, die sich im Namen ihres Glaubens nicht nur sich, sondern auch Unschuldige aus dem Leben reißen. Findest du das besser?

Auch bei Rollenspielen sollte es eine feste Grenze geben. Was tot ist, sollte nicht einfach wieder auferstehen dürfen.

Ich mag das Konzept der Schattenlande. Es erinnert mich ein wenig an “Dantes Inferno”. Doch hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich die Schattenlande nicht als ein “Leben nach dem Tod” erschaffen, sondern als Parallel-Universum.

So wie Licht (Azeroth) und Schatten (Zeratoh – sorry für das Anagramm). So existieren im Parallel-Universum noch ein Gegenstücke alter Charaktere (Saurfang, Arthas, etc), jedoch unterscheidet sich die Welt gravierend von Azeroth. Vielleicht hätte man dort nicht Horde oder Allianz gehabt. Stattdessen ein Bündnis von Orcs, Menschen, Elfen, Zwergen und Tauren, welches unseren Champion zur Hilfe ruft (vielleicht über Sylvanas?). Und als Gegenspieler nicht den Jailer als das große Böse der alles seit Jahren überall seine Finger im Spiel hatte. Vielleicht Bastion, Ardenwald, Maldraxxus und Revendreth gleich als 4 Gegenspieler, mit unterschiedlichen Motiven (Ordnung, Rettung, Vergnügen und Macht).

Lunorion

Das kam schon oft in anderen Geschichten vor, dass sobald der Tod als solches entmystifiziert wurde durch Aktionen wie: “Wir beleben auf einmal alle wieder” oder ” Wir reisen ins Totenland” dadurch die Geschichte erheblich gelitten hat.

Eine Geschichte lebt von Mysterien. Deswegen sind alte Meisterwerke wie das Der Herr der Ringe – Universum oder die Lovecraft-Saga immer noch so faszinierend. Weil es dort immer Dinge gibt, die nicht komplett aus erzählt wurden und so die Fantasy der Leser:innen anregt bzw. Raum für Eigeninterpretationen lässt.

Drahn

In Geschichten muss nicht alles erklärt werden. Nur ein Beispiel: Die Wesen in Horrorgeschichten oder Horrorfilmen sind besonders gruselig, wenn sie mysteriös bleiben. Sobald man erklärt oder diesen eine Logik gibt, nimmt man dem Horror einen Teil seines Schreckens. Sobald ein Wesen nachvollziehbar wird, ist es nicht mehr gruselig.

Ein anderes Beispiel wäre Supernatural. Als einer der beiden Hauptcharaktere am Ende eine Staffel starb, war das überraschend und schockierend. Doch dann kam dieser mit der nächsten Staffel zurück und setzte die Story darauf aufbauend fort.
Leider passierte es in jeder der mittlerweile (15?) Staffeln so häufig, dass ich es nicht mehr zählen konnte. Am Ende denkt man sich nur noch: “Was der stribt? Der kommt wieder”.

Das Gegenbeispiel ist Game of Thrones. Hier konnte das Leben eines (geliebten) Hauptcharakters so schnell vorbei sein, weshalb man ständig mit fieberte ob dieser bis zum Ende noch am Leben blieb. Jeder Kampf zerrte so stark an den Nerven, weil man wusste, dass das Leben schnell vorbei sein könnte und es keine Rückkehr geben würde.

Huehuehue

Jeder Kampf zerrte so stark an den Nerven, weil man wusste, dass das Leben schnell vorbei sein könnte und es keine Rückkehr geben würde.

Was übrigens auch in WoW der Fall ist. Nur weil man in die Schattenland kommt, kommt man nicht wieder zurück nach Azeroth, also die Welt der Lebenden. Das ist niemandem bislang gelungen. Manche Seelen, die im Ardenwald landen, werden nach langer Zeit mitunter wiedergeboren, so sie tief mit Azeroth verwurzelte Naturgottheiten sind, aber sonst ist alles was dort nach seinem Tod gelandet ist, auf Azeroth tot und von dort für immer weg.

Scaver

Jedoch nimmt es dem Tod den Schrecken, wenn man weiß, man käme an einen besseren Ort.

Eben nicht. Denn der Schrecken besteht nicht einfach daraus nicht zu wissen, was danach kommt. Die meisten Menschen denken sie wissen es. Und zwar so als wären sie selber da gewesen. Ob Glaube oder Wissen macht für diese Menschen keinen Unterschied. Weder im RL noch in Azeroth.
Der Schrecken besteht darin, geliebte Menschen zurück zu lassen, diese nie wieder sehen zu können. Und dieser Schrecken bleibt… er wird vielleicht sogar noch größer.
Denn wenn man ein einen Himmel glaubt, dann glaubt man auch daran, dass man sich dort wiedersehen wird. In den Schattenlanden kommt aber jeder woanders hin und geliebte Menschen sehen sich auch dann nie wieder. Einige werden sich nicht mal mehr erinnern. DAS macht den Schrecken aus!

Auch bei Rollenspielen sollte es eine feste Grenze geben. Was tot ist, sollte nicht einfach wieder auferstehen dürfen.
Ähm… das gab es schon in den aller ersten Rollenspielen! Das ist und war schon immer Bestandteil von Rollenspielen, genauso wie Magie und nicht menschliche Wesen!

Dein Vorschlag mit dem Paralleluniversum hingegen wäre für mich ein Grund gewesen, nicht nur das Abo zu kündigen, sondern auch alle Chars zu löschen (ohne die Items und das Gold jemand anderen zu geben), genauso den Blizzard Account und dann alles was ich von WoW und Warcraft besitze zu verbrennen!
Und das meine ich ernst… WoD hat mich schon fast so weit… parallel Scheiße da… DAS war ne richtig schlechte Story. Die schlechte aller Filme, Serien, Bücher, Spiele in diesem und jedem anderen Universum zusammen!

Lunorion

Doch der Schrecken besteht ganz genau aus dem Unbekannten, dem Ungewissen.
Lovecraft einer der bekanntesten in der Horror Literatur hat fast ausschließlich mit diesem Stilmittel gespielt.

Huehuehue

Lovecraft einer der bekanntesten in der Horror Literatur hat fast ausschließlich mit diesem Stilmittel gespielt.

Wie du schon richtig schreibst – das Unbekannte ist ein Stilmittel. Eines von vielen aber halt lange nicht das Einzige. 🙂

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
Lunorion

Wenn man sich zum Thema gutes Storytelling weiterbilden möchte, muss man nicht weit schauen. Arcane hat da letztes Jahr einiges geleistet und gezeigt, dass das im 21. Jahrhundert auch von größeren Firmen noch möglich ist.
Da kann man sich “Stilmittel” des Geschichtenerzählens anschauen. Davon ist bei Blizzard wenig zu sehen.

Scaver

 ändert es nichts daran, dass die Story in WoW einfach nur schlecht ist.

Eben nicht. Das ist eine und auch deine Meinung, aber es ist kein Fakt.
Mir gefällt die Story an sich… naja bis zum dem Zeitpunkt, als Sylvanas mit sich selber ringt und “sich selbst verachtet” (wo es nach meiner Meinung nichts zu verachten gibt!).

Sicher konnte es Blizzard schon mal besser. Aber muss man es jedes mal besser machen? Filme, Serien, Musik Alben… es ist ein auf und ab und das ist auch gut so!

 Richtige Fans von WoW würden sagen: „Ich finde Shadowlands nicht schlecht, aber diese Sachen finde ich zum Kotzen“.

Aha und wenn man nichts zum Kotzen findet, weil man zu denen gehört, die es so gut finden wie es ist? Nicht weil sie Fanboys sind, sondern weil sie sich eine Richtung gewünscht haben und Blizzard genau ihren Geschmack getroffen hat?

Wie gesagt. Die Story hat sich bis zum Sieg über Sylvanas für mich perfekt entwickelt. Nicht weil ich eh alles toll finde was Blizzard macht. Bei weitem nicht. Aktuell habe ich kein Abo und auch nicht vor es in nächste Zeit zu reaktivieren. Das liegt aber nicht am Game oder Blizzard, sondern an der Community (diesmal). Ich habe mein Abo schon mehr als einmal gekündigt. Auch schon mal für 1 1/2 Jahre, da sie meine Main Klasse kaputt gemacht hatten und dann aus meiner Sicht diverse Fehlentscheidungen bzgl. des Gameplays getroffen hatten.

Dennoch finde ich die Story und das Storytelling, gerade das ziehen der Story über viele AddOns hinweg, einfach super. Ich hasse nichts mehr, wenn jedes AddOn seine eigene komplett abgeschlossene Story hat, die weder davor noch danach jemals wieder irgend eine Bedeutung hat… wie WoD z.B.!

Schon allein die Schattenlande nehmen dem Tod in Azeroth den Schrecken.

Wo denn? Richtig sterben konnten wir “Helden” sowieso noch nie. Für uns gab es diesen Schrecken nur in der Art, wie viel uns der Tod an Reparaturkosten kosten wird!

Für alle anderen Charaktere war klar… sie sind Tod, sie sind weg, aber doch irgendwo im “Himmel” oder in der “Hölle”. Und nichts anderes sind die Schattenlande! Das Jenseits, egal ob “oben” oder “unten”!

Und der “Schrecken” bleibt. Man ist weg von der Welt die man kennt, man ist weg von den Menschen die man liebt. Und es gibt niemals einen Weg zurück.
Auch durch die Geschehnisse in Shadowlands hat sich daran nichts geändert. Die Toten können nicht zurück. Sie können die Schattenlande nicht verlassen. Viele erinnern sich nicht mal mehr wer sie waren, verändern sich sogar optisch.
Und auch wenn wir Helden als Lebende in die Schattenlande gereist sind, so bilden wir mit wenigen unserer Unterstützer die Ausnahme. Ein Tourismus der Lebenden in die Schattenlande um ihre verstorbenen Liebsten zu besuchen ist auch nicht möglich.
Von daher hat der Tod seinen Schrecken nicht verloren. Er ist lediglich kein Geheimnis mehr, weil man nun “weiß”, was nach dem Tode einen erwartet und man es nicht nur durch purem “Glauben” meint zu wissen.

Zord

Irgendwie fühle ich mich angesprochen 🙂
WoW war halt die erste große (MMO-) Liebe. Wir haben in unserer Jugend fast die komplette Freizeit miteinander verbracht, bis wir angefangen haben uns zu entfremden. Anfangs hat man noch aus Pflichtgefühl gemeinsam die Wochenden verbracht, bis man eines Tages aufwacht und feststellt das die Bezieung keinen Sinn mehr macht und einen nur runter zieht. Aber auch wenn man sich getrennt hat, die andere Person von der Festplatte verbannt wurde und man mit anderen Spielen ausgeht, so ganz kommt man nicht über das erste Spiel hinweg. Also kann man es nicht lassen über die neu Frisur und die neuen Cinematics zu lässtern, wobei man tief im Herzen einfach nur wieder das alte Spiel wie beim ersten mal erleben möchte 😉

Huehuehue

Aber auch wenn man sich getrennt hat, die andere Person von der Festplatte verbannt wurde und man mit anderen Spielen ausgeht, so ganz kommt man nicht über das erste Spiel hinweg. Also kann man es nicht lassen über die neu Frisur und die neuen Cinematics zu lässtern

Wobei das nach einer gewissen Abkühlzeit, weder bei Spielen und noch viel weniger bei Beziehungen, wirklich gesund ist.

Zord

Bestreite ich auch nicht, aber leider tendieren Menschen ja dazu auch Dinge zu tun von den sie wissen das sie nicht gesund sind (siehe Raucher, Stalker etc). Oder um beim Artikel zu bleiben, mir fällt es verdammt schwer nicht zu kommentieren wie bescheiden ich das aktuelle WoW finde.
Was mir auch gerade durch den Kopf geht, aktuell ist es vermutlich gesünder sich über Sylvanas Werdegang aufzuregen als “echte” Nachrichten zu komsumieren, das Weltgeschen macht einen aktuell Depresiv

Drahn

Manchmal sind Pausen durchaus förderlich. Versteift man sich zu sehr in eine Richtung, kennt man nur noch 2 Extreme, anstatt das Ganze objektiv und nüchtern zu betrachten.

N0ma

Ich frag moch manchmal wenn man die Kommentare liest, sieht bei der Story überhaupt noch einer durch. Selbst die Eingeweihten haben ja teils unterschiedliche Vorstellungen was eigentlich passiert ist.

N0ma

danke

Nico

Dann find ich aber auch das du nicht alle Naritive siehst, WoW ist doch vor einigen Addons den weg gegangen es Story lastiger zu machen, mit mehr cutscenes mit mehr Storymissionen, mit mehr Charactere die in den Fokus gerückt sind, daher find ich es aufjedenfall berechtigt das mit Bücherepos zu vergleichen. Bzw mit anderen Spielen die es besser machen.

Zumal man wenn man auch mal Abstand vom Spiel nimmt, dann sehr gut sehen kann was Blizzard nunmal einfach nicht gut macht.

Und Gameplay First ist bei WoW mittlerweile nicht der Story untergebunden, das hat man sehr sehr gut in Shadowlands gesehen. Die beiden sind gleichermaßen auf einer Höhe und vermischt. Sieht man sehr gut wie alles verwachsen ist an Neuerungen aus Shadowlands mit der Story/Fraktionen usw. Und wenn Gameplayneuerungen dann es ins Spiel schaffen die vieleicht gut ankamen aus den letzten Addons dann werden diese immer zum Opfer der Story fallen gelassen!!

Scaver

Zumal man wenn man auch mal Abstand vom Spiel nimmt, dann sehr gut sehen kann was Blizzard nunmal einfach nicht gut macht.

Aber nicht in Bezug auf die Story, da man 30-50% der Story gar nicht mitbekommt, wenn man den Content nicht selber spielt.
Den aktuellen Patch habe ich auch noch nicht gespielt, aber ich habe es in der Vergangenheit gemerkt: Die meisten die meckern haben den Rest der Story nicht mitbekommen. Sei es weil sie WoW gar nicht mehr spielen oder sonst alles wegklicken, keine Dialoge lesen oder zuhören etc.

Wer Story will und sie komplett erlebt, der darf auch gerne kritisieren. Wer aber sich einem wichtigen Großteil verschließt, hat dieses Recht schlicht weg nicht!

Nico

klar kann man die story mitbekommen, gibt doch ettliche videos dazu……. also das ist wahrlich keine Argumentation.

Naedras

Ich finde das ist ein sehr gutes Argument 🤔 cortyn konsumiert vlt auch zu viel warcraft um objektiv zu erkennen das blizzard hier mist gebaut hat?
*Diskussions anheizendes Kommentar erzeug*

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