Die chinesische WoW-Profigilde „Skyline“ bekommt durch einen Trick Beute – und das, ohne wirklich zu spielen. Dadurch sind sie vorne mit beim World-First-Race dabei.
Wer in World of Warcraft gute Beute haben will, der muss harte Inhalte spielen und Zeit investieren. Das ist Pflicht, zumindest dann, wenn man ganz vorne beim „World First Rennen“ mitmachen will. Eine Gilde aus China hat allerdings einen Trick ausgenutzt, mit dem sie jede Menge Loot bekommen – während sie eigentlich ganz andere Sachen machen.
Chinesische Gilde startet mit besten Items ins World First Rennen
Was ist passiert? Beim Rennen um den World First Kill vom Kerkermeister liegt der Fokus der Berichterstattung auf den „üblichen Verdächtigen“. Das sind vor allem namhafte Gilden wie Echo, Liquid, Pieces oder Method. In den letzten Tagen hat aber auch die asiatische Gilde „Skyline“ auf sich aufmerksam gemacht. Die sind zum aktuellen Zeitpunkt auf Platz 4 des World First Rennens (via method.gg).
Dabei fiel auf: Sie hatten zu Beginn ein deutlich höheres Item-Level, als andere Profi-Gilden. Eine Differenz von 2-4 Itemlevel macht bereits eine Menge aus.
Wie haben sie das höhere Itemlevel erreicht? Dem Anschein nach haben viele Spieler eine Taktik ausgenutzt, mit der sie solide Beute aus „Mythisch+“-Dungeons ergattert haben, ohne wirklich an den Dungeons teilzunehmen. Dafür brauchte jeder Raider eine (oder mehrere) Gruppen aus 4 Helfern. Der Raid-Spieler startete nun mit seiner Helfer-Gruppe einen Dungeon und verließ sofort danach die Gruppe. Die 4 Helfer schlossen den Dungeon dann zu viert ab. In der Zeit suchte sich der Raid-Spieler 4 weitere Helfer, um den Prozess zu wiederholen – viele Male.
Das Ergebnis ist nun, dass die Raider später ihre Beute einfach aus dem Postkasten abholen können, während sie eigentlich schon andere Dinge erledigen – wie etwa raiden. Das spart Zeit und erlaubt einen steten Zufluss an Beute, selbst wenn man ganz andere Sachen macht.
Raider nutzen Mechanik aus, die eigentlich unfaires Verhalten abmildern soll
Warum gibt es die Mechanik überhaupt? Eigentlich ist die Mechanik als eine Art Schutz vor fiesen Gruppenleitern erstellt worden. Denn früher kam es vor, dass manche Gruppenanführer einen Mitspieler einfach während oder vor dem letzten Boss aus der Gruppe geschmissen haben – meistens nach irgendwelchen Streitigkeiten, die in hochstufigen mythischen Dungeons gelegentlich vorkommen.
Deshalb hat Blizzard das System schon vor einer ganzen Weile so geändert, dass das Kicken eines Spielers (oder das Verlassen der Gruppe) am Ende dennoch dazu führt, dass der Spieler Loot bekommt.
Ist das Ganze überhaupt erlaubt? Das ist wohl schwierig zu sagen. Strenggenommen gibt es keine Regel, die gegen diese Taktik spricht und im Grunde ist es ja auch eine Spielmechanik, dass ein Spieler, der den Dungeon verlässt, dennoch an der Beute beteiligt wird, wenn die Gruppe den Dungeon abschließt. Dennoch dürfte dieses Vorgehen von Blizzard so wohl nicht beabsichtigt sein. Eine Strafe dafür gab es bisher nicht – und ob es dafür eine Regel-Änderung an der AGB gibt, ist auch noch fraglich.
Vor allem ist das Ganze auch nicht so weit entfernt von den sogenannten “Split-Raids”, bei denen ein Spieler die Ausrüstung zugeschustert bekommt, während die anderen Spieler dafür mit Gold entschädigt werden.
Was haltet ihr von dieser Art, um an gute Beute zu kommen? Eine legitime Taktik? Oder kommt das Cheaten gleich und sollte geahndet werden?
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Ist es denn wirklich so schwierig hier einfach den jeweils Progress im RAID zu tracken und abhängig davon den Loot auch bei (unabsichtlichem) verlassen zu gewähren? Sowas wie 75% der trashmob auf dem Weg zum Boss mit gelegt gewährt Anrecht auf den Loot von diesem Boss. So schwer kann’s doch eigentlich nicht sein .. aber man merkt schon Recht deutlich das wow im Kern einfach kaputt ist
Die oben geschilderte “Taktik” kommt nicht im RAID zur Anwendung.
Wer den Boss nicht besiegt hat bekommt kein Loot, ist doch eigentlich ziemlich einfach. Hier diletantische Mechaniken einzuführen, machens nicht besser wie man sieht.
Wenn einer zu unrecht gekickt wird, und ja das passiert, nicht nur wegen Streitigkeiten sondern auch ganz simpel um jemand zu ärgern, dann gibts eine Meldung und dann ist der Loot für alle weg. Dann hört sowas ziemlich schnell auf.
Und was ist mit den Leuten die absichtlich den key sabotieren? Heißt es dann darf man die nicht kicken sonst gibts kein loot?
Mit Meldung meinte ich beim Support melden und der entscheidet ob Loot weg ist. Natürlich nicht automatisch.
Ist erstmal mehr Aufwand für den Support, weshalb sie evtl diese komische Regel eingeführt haben. Allerdings wenn der Loot für die anderen auch weg ist lässt das ungerechte kicken recht schnell nach = weniger Support.
Gerade der aktuelle Raid mit seinen unzähligen Split Raids und hunderten Pulls bei vielen Bossen zeigt das Blizzard hier sich mal gedanken machen sollte. Ich fände es gut wenn es einen eigenen Server für den Mythic Raid gäbe, in der jeder Spieler best in Slot HC Gear hat und der Wettlauf vor allem Skill und nicht das größte Bankkonto bzw. die meisten Supporter benötigt. Dazu würde dann auch die Diskussion bezüglich dem Zeit Vorteil der Amerikaner weg fallen, die Werbewirksamkeit für WoW wäre vermutlich höher und für den Zuschauer wäre es spannender
Ja das wäre sinnvoll und überfällig. Ich wundere mich jedes mal wieder das die keine eigenen Leute haben denen das auffällt.
Blizzard unterstützt halt bloß offiziell das World-First-Rennen nicht. Deshalb wird es, sollte es weiterhin bei der Einstellung bleiben, keine eigenen Server und auch keine gleichgetakteten wöchentlichen ID-Resets geben.
Da ihr offizieller ESport Bereich nicht so läuft, wäre es evtl sinnvoll sich auf die Sachen zu stürzen die laufen.
Also die Mythic Dungeon Internationals, und das ist der Bereich, den Blizzard offiziell unterstützt im PvE-Bereich, die laufen eigentlich ziemlich gut. Die neue Saison beginnt übrigens am 30.03..
Ähnlich den Split Raids?
Nein definitiv nicht, immerhin muss der Split Raid aktiv gespielt werden
Ist es die feine Art? Nein. Aber warum sollten sie es nicht nutzen wenn andere Topgilden sich für zig Millionen Gold auch jeden Vorteil erkaufen der möglich ist. Und Konkurrenz belebt das Geschäft.