Activision Blizzard hat einen Rechtsstreit verloren, der sie seit 2015 beschäftigt hat. Der Tech-Inkubator Acceleration Bay konnte eine US-Jury davon überzeugen, dass das Gaming-Studio zwei Patente der Firma verletzt hat. Es geht um die World of Warcraft (WoW) und Call of Duty (CoD): Black Ops II, sowie Call of Duty: Advanced Warfare.
Um was für ein Patent geht es? Die Firma Acceleration Bay hat 2015 Rechtsmittel gegen Activision Blizzard eingelegt: Acceleration Bay habe von Boeing zwei Patente erworben. Es geht um Kommunikations-Technologie, mit der man gleichzeitig Informationen zwischen Computern teilen kann. Also um Patente für Netzwerk- und Übertragungs-Technik.
Activision Blizzard soll das Urheberrecht verletzt haben, als sie die patentierte Technik in 3 ihrer Spielen verwendet haben.
Daher forderten die Kläger “eine angemessene Entschädigung dafür, dass Activision Blizzard die Patente verletzt hat.”
Das war die Position von Activision Blizzard: Die sagten, ihre Technik funktioniere anders als die Patente des Klägers und würden daher das Copyright der klagenden Firma nicht verletzen.
Zudem sollte der Schaden auf maximal 300.000 $ beschränkt sein.
WoW ist 2024 noch ein relevantes Spiel, die Klage stammt aus 2015:
Das entschied die Jury: Die Jury entschied am Freitag zu Gunsten des Klägers:
- Für Urheberrechtsverletzungen bei World of Warcraft muss Activision Blizzard 18 Millionen $ zahlen.
- Für die Verletzung der Urheberrechte in Call of Duty fallen insgesamt 5,4 Millionen $ an.
Activision Blizzard will Berufung einreichen
Das sagt Activision Blizzard: Von ihnen kommt das Statement: Man sei zwar enttäuscht, glaube aber eine gute Grundlage für eine Berufung zu haben. Man habe niemals patentierte Technik in den eigenen Spielen benutzt.
Das sagen die Kläger: Die sagen in ihrem Statement, sie seien „hocherfreut“ über die Entscheidung.
Der Anwalt ergänzte, das Team sei aufgeregt, dass man nach 9 Jahren endlich vor Gericht war.
Wie Gamesindustry.biz berichtet, ist Activision Blizzard nicht die einzige Firma, die Acceleration Bay gerade verklagt. Sie haben noch Klagen gegen EA, Take-Two und den Amazon Web Service offen. All die Fälle seien in den letzten 5 Jahren eröffnet worden.
Activision Blizzard hatte 2021 eine raue Phase mit einigen Gerichtsterminen. Zu der Zeit kamen die Vorwürfe gegen die Firma auf, dort hätte ein Klima des Sexismus geherrscht und Frauen seien systemisch schlechter behandelt worden als ihre männlichen Kollegen: „Kokain auf der Toilette, Sex in der Lounge“ – Skandal um WoW-Entwickler Blizzard eskaliert
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Sonst überzieht man mit teils vorgeschobenem Urheberrecht die anderen. Ne Träne weine ich hier nicht.
Da gibt es sicher vieles was sich von Prinzip her ziemlich ähnelt.
Schwieriges Thema.
Was mich aber mal wieder verwirrt ist die riesige Summe.
Wollen sie damit sagen, Blizzard sollte nur für das Nutzungsrecht einer Datenübertragungstechnik, die sicherlich nicht unersetzlich ist, 18 Millionen zahlen? So viel Gewinn machen viele MMO in ihrem ganzen Leben nicht.
Und wenn ich an die Lags und Abstürze zum originalen AQ-Event denke, ist diese Technik kaum als bahnbrechend anzusehen. ;p
Interessieren würde mich auch, was der Kauf der Patente überhaupt gekostet hatte, wenn eine Lizenz schon soviel kosten soll.^^.
Oft sind solche Sachen Selbstverständlichkeiten sprich man würde es so programmieren auch wenn man das Patent nicht kennen würde. Das ist leider der Müll am derzeitigen Patentsystem, es gibt keine oder kaum Prüfung auf Erfindungshöhe.
Die Summe hängt am Umsatz was die Firma mit dem Spiel macht.
Ich halte eine Berechnung aufgrund des im Nachhinein gemachten Umsatzes für fragwürdig.
Sicher, bei Game Engines wie Unreal zahlt man einen Prozentbetrag vom Umsatz, damit auch kleine Entwickler damit arbeiten können ohne sich gleich in Unkosten stürzen zu müssen.
Nun ist die Frage, wie das bei Patenten ist.
Ich nehme an Blizzard hätte wohl einen Pauschalbetrag ausgehandelt. Aber der Kläger sucht sich offensichtlich die Option aus, die im Nachhinein mit Hinblick auf den Erfolgs des Spiels lukrativer für ihn ist.
Tja, vielleicht hast du recht.^^
Wollte damit auch nicht sagen das ich das richtig finde, nur das man das wahrscheinlich so macht. Oft werden sich explizit die rausgesucht wo Geld zu holen ist.
Natürlich hätte man einen pauschalbetrag ausgehandelt. Haben sie aber nicht und deswegen muss man Schadenersatz zahlen, was sich prozentual beläuft. Vor 9 Jahren hätte ja noch niemand gewusst wie gut das Spiel läuft und wie viel Umsatz es macht. Sowas kommt dem Entwickler zu Gute. Umso höher der vermutete Gewinn umso höher der Preis wenn solche Sachen per Lizenz vergeben werden. Hinzu kommt wahrscheinlich eine strafzahlung. Man zahlt hier ja nicht nachträglich für das Nutzungsrecht sondern auch weil man patentrecht verletzt hat
Puh .. 21,8 Mio €.
Der CEO so : “Möchten sie es in bar, Ueberweisung oder Paypal ?“
Naja, 21,8 Millionen zu verlieren, ohne einen “Gegenwert” dafür zu bekommen, das ist schon ganz schön viel Holz, auch für so ein Unternehmen und tut auch denen weh, darum wehrt man sich ja aich dagegen und geht in die nächste Instanz.
Ich glaube kaum, daß Activision/Blizzard aufgrund von 21,8 Millionen € jetzt finanzielle Probleme bekommt.
Wenn man die Gerichts- & Anwaltskosten berechnet, welche nun zusätzlich aufkommen, dann wird der eigentliche Grund einer Berufung wohl ein anderer sein.
Da gehts um Recht haben äh Recht kriegen, jo. 🙂
2023 ein Nettogewinn von ca 1mrd. Also ja 22 Millionen plus Anwalt und gerichtskosten tut weh.
sie bekommen ja auch genug, ohne eine angemessene leistung zu erbringen. factionchange, server change, etc