Cortyn hat ein paar Unterschiede zwischen den beiden WoW-Versionen ausgemacht. Dabei lässt sich klar feststellen, wo die Vor- und Nachteile beider Spiele liegen.
Wer wie ich in den letzten Wochen viel Zeit in World of Warcraft Classic verbracht hat, aber zuvor auch viel in Battle for Azeroth („Retail“) unterwegs war, der wird sich vermutlich einige Fragen gestellt haben. Warum funktioniert der Reiz von Classic noch so gut? Was sind eigentlich die grundlegenden Unterschiede und warum ist das, was in Retail als unverzichtbar gilt, in Classic gar nicht notwendig? Warum macht Classic noch immer Spaß und gibt mir etwas, das ich in Retail nicht bekomme?
Die Frage hat mich beschäftigt und tat es auch gestern noch, als ich gerade Essenzen des Feuers in Classic farmte – nachdem ich in Retail meine Weltquests abgeschlossen hatte.
Auf der Suche nach Spielern, denen es ähnlich ging, bin ich im Subreddit von WoW dann auf ein Zitat vom Nutzer Avanguardian gestoßen. Der sagte nämlich:
Classic ist ein Videospiel, das versucht, eine Fantasy-Welt zu simulieren.
Retail ist ein Videospiel, das nichts anderes will, als ein Videospiel zu sein.
Genau dieses Zitat fasst eigentlich perfekt zusammen, was ich fühlte und über Classic dachte – und lässt sich auch direkt an mehreren Beispielen belegen.
Die Welt von Classic basiert auf Fantasy-Logik
Ein Beispiel ist hier etwa die Kräuterkunde. Kräuter wachsen nicht nur in den Gebieten, die zum jeweiligen Level des Spielers und dem Gebiet passen, sondern dort, wo sie „logisch“ wachsen. So wächst Lila Lotus etwa immer in der Nähe von Ruinen und das auch in Ashenvale. Da man für den Lila Lotus die Kräuterkunde bereits auf 210 haben muss, wird das kaum ein Spieler beim Leveln in Ashenvale schon abbauen können, geschweige denn zu Tränken verarbeiten.
Ein weiteres Beispiel ist das Item „Verschmorte Verkabelung“. Das ist ein Gegenstand, den man vornehmlich in Gnomeregan bekommt, einem Dungeon für ungefähr Stufe 30. Allerdings braucht man diese Verkabelung auch für ein paar Ingenieurs-Rezepte auf Stufe 60, wie etwa den beliebten Reparatur-Bot. Aus „videospieltechnischer Sicht“ ist es komplett bescheuert, dass man so niedrigstufige Items für hochstufige Gegenstände benötigt. Aus Sicht einer Fantasy-Welt, die nach Fantasy-Logik und nicht nach Videospiel-Logik funktioniert, ist das allerdings sinnvoll.
In Retail sind solche Dinge relativ streng nach Videospiel-Logik sortiert. Ein Gebiet ist das aktuelle „Endgame“? Dann gibt es auch nur dort die spezielle Endgame-Ressource. Mir fällt auf Anhieb kein Beispiel ein, bei dem ich nochmal in einen alten Dungeon zurück müsste oder noch einmal ein altes Gebiet aufsuchen muss – es sei denn, eine der Kriegskampagnen-Quests führt mich dort hin.
Etwas ähnliches trifft auch auf die Gebiete von Classic zu. Diese Wirken schon von ganz alleine größer, weil man eben nur zu Fuß oder mit einem vergleichsweise langsamen Reittier unterwegs ist – geflogen wird erst recht nicht.
Wie schnell levelt ihr eigentlich in WoW Classic?
Meine Annahme ist sicher falsch, aber das Gefühl, das man bei den Gebieten in Classic hat, ist das folgende: Die Entwickler haben zuerst das Layout für das Gebiet als solches erschaffen und anschließend Dinge wie Ortschaften oder besondere Wegpunkte eingebaut. Die Spielwelt wirkt, als hätte es wirklich erst das Gebiet „Ashenvale“ gegeben und später hätten Nachtelfen und Orcs dort ihre Lager errichtet, um Teile des Gebiets nach ihrem Willen anzupassen. Das ging mir nicht nur in Ashenvale so, auch in Azshara, an der Dunkelküste und vor allem im Un’Goro-Krater hatte ich immer wieder den Gedanken, dass eine Fantasy-Welt so „natürlich“ entstanden sein könnte.
In Retail fühlt sich das anders an. Dort heben sich Siedlungen und „Landmarks“ deutlich von der Umgebung ab. Du siehst schon auf den ersten Blick, wo eine Siedlung ist oder was die große Bedrohung der Zone ist, die über allem thront. Dazu kommt, dass die Welt nicht wie „aus einem Guss“ wirkt, sondern jede Zone in kleine Unterzonen unterteilt ist, die sich oft nicht in ein Gesamtbild einfügt.
Innerhalb eines Gebiets gibt es „harte Grenzen“ und nur noch selten fließende Übergänge. Das passt gut, um den Spieler zu führen und durch eine Welt zu leiten, in der jedes kleine Untergebiet eine Handvoll eigener Quests hat. Zu Classic, in der ganze Zonen oft nur wenige Quests haben, hätte das einfach nicht gepasst.
In Classic musste man seinen Fokus selbst finden. Nicht selten lief ich eine Straße entlang um dann überrascht festzustellen: „Ach, hier war ja eine kleine Ansammlung von NPCs“. Die sieht man oft erst im letzten Augenblick und nicht schon aus der Ferne. Ihre kleinen Lager sind fest in die Umgebung integriert, ragen aber nicht überdeutlich aus dieser hinaus.
Ich will damit nicht sagen, dass Retail schlechter ist als Classic – das ist es definitiv nicht. Es hat in seinen Gebieten einfach eine „cineastische“ Erzählweise, die darauf bedacht ist, die Story zu erzählen und bestimmte Punkte in den klaren Fokus zu rücken. Immerhin hat die riesige Eiskronen-Zitadelle in Nordend eine bedrückende, bedrohliche Präsenz und der verdorbene Shaladrassil in Val’sharah ist ähnlich einschüchternd.
Auch bleiben die Orte (meiner Meinung nach) deutlich besser in Erinnerung, weil ihre Präsentation häufig ein wichtiges Element in der Story der Quests ist.
Classic ist eine Fantasy-Welt, Retail ist ein Videospiel
Battle for Azeroth hat sich von vielen alten Konzepten längst verabschiedet. Man hat viele Dinge, die eine stimmige Fantasy-Welt ausmachen, zu Gunsten von sinnvollen Videospiel-Mechaniken geopfert. „Mythisch+“-Dungeons sind zum Beispiel eine sehr sinnvolle Erweiterung, wenn es um Videospiel-Aspekte geht. Immer neue Belohnungen mit immer schwierigeren Herausforderungen sind gut und geben den Spielern neue Ziele am laufenden Band.
Das gleiche gilt für mehrere Schwierigkeitsgrade in Raids. Wer den normalen Modus schafft, darf sich danach an „Heroisch“ versuchen oder sogar „Mythisch“, wenn er und seine Gilde besonders ehrgeizig sind.
In Classic war das nicht so. In Classic würde es gar keinen Sinn ergeben, dass Mobs aus einem Dungeon plötzlich neue Fähigkeiten erlernen oder schwerer werden, weil man einen Schlüsselstein dabei hat. Aus Story-Sicht ergibt das auch in Retail keinen Sinn, aber das ist nicht wichtig, denn Blizzard hat schon länger ein klares Motto: „Gameplay first“. Das Gameplay muss Spaß machen und alles andere muss sich dem unterordnen.
Das war in Classic einfach noch nicht so ausgeprägt und sorgt dafür, dass man nun zwei sehr unterschiedliche Spielwelten hat. Von daher finde ich es auch schwierig zu sagen, ob WoW Classic oder WoW Retail das „allgemein bessere Spiel“ ist. Das liegt wohl einfach an den eigenen Maßstäben.
Aus meiner Sicht ist WoW Retail das “Bessere Videospiel”, denn es gibt mir immer neue Aufgaben und stetig etwas zu tun. WoW Classic hingegen ist die bessere Fantasy-Welt, in der man sich verlieren kann und die nach Fantasy-Logik besser funktioniert. Ich mag beides.
Oder wie seht ihr das Ganze?
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Das ist das, was ich meinem Freund die ganze Zeit erklären will, wenn er fragt, warum man ein “downgrade” spielen sollte. Aber für mich ist es eher, als würde man pokemon blau mit pokemon mond vergleichen. Für mich sind das einfach zwei unterschiedliche spiele, und jedes hat seine vor- und nachteile. Es gibt Leute, die die Atmosphäre und das rätselhafte des alten Spiels genießen, und andere, die perfektionierte Benutzerfreundlichkeit bevorzugen. Und sicher auch welche, die beides mögen.
Sehe ich etwas anders.
Ich denke, Retail hat sich über die Zeit weiterentwickelt und die Welt in WoW auch.
Nur ein Beispiel: Schaut euch doch mal Gebiete in Deutschland an. Da hat man diese “harten Grenzen” auch. Da reiht sich auch eine Stadt oder ein altes (aber modernisiertes Schloss) direkt an einen Wald und man sieht keinen fließenden Übergang. Gerade in oder um Städten hat man das oft.
So auch z.B. in Daza’alor
Im ländlichen Raum hat man alles viel fließender. Verschiedene Landschaften gehen in einander über und man kann gar keine richtige Grenze erkennen.
und so sehe ich auch die Unterteilung in WoW. Ashenvale und Azshara sind auch so unterschiedliche Gebiete, da sieht man auch ne klare Trennung an der Grenze der Gebiete. Innerhalb der Gebiete tatsächlich weniger, da alles viel mehr “ländlich” ist.
Aber wenn man die die brennende Steppe geht, ragt auch dort das große übel über alles, was man schon aus der ferne erkennt (außer man hat die Grafikeinstellungen zu niedrig eingestellt).
Will sagen, beides, weiche Übergänge und harte Grenzen, gab es in Classic wie auch in jeder Erweiterung danach. Nur das Verhältnis dieser beiden Arten von Gebieten schwankt je nach Erweiterung. Aktuell haben wir halt mehr harte Grenzen… wir haben da ja auch Völker, die sich mit richtigen Pyramiden, Außenposten und Co. niedergelassen ahben.
Früher war ein Außenposten halt nur 1 Zelt, heute ist es ne alte Ruine mit 5 Zelten und 3x so viel NPCs.
Schließlich war damals auch eine andere Zeit. Unruhig, aber kaum so tief im Krieg, wie die Gebiete heute.
Ich finde man kann beide Spiele mit einem Restaurantbesuch vergleichen. Retail ist wie ein Fastfood Restaurant. Ich werde schnell bedient, muss nicht lange warten und gehe satt raus. Classic ist wie ein Besuch beim Gasthaus um die Ecke, den gibts seit 15 Jahren und das Ambiente ist nicht glamourös. Aber ich unterhalte mich nett mit dem Wirt und bekomme leckeres essen und gehe satt raus auch wenn ich etwas länger warten musste.
Ich würde es fast so unterschreiben, wenn deine Betonung nicht so sehr auf der Zeit “Ich werde schnell bedient, muss nicht lange warten” vs. “auch wenn ich etwas länger warten musste” liegen würde.
Das ist nämlich totaler Blödsinn. Das man selbst in Classic genauso schnell oder sogar schneller als in Retail leveln kann, haben ja einige bewiesen!
Der Rekord lag im alten Classic wohl schon bei 4 Tagen. So schnell hab ich noch kein Char auf 120 gebracht.
Und in Retail warte ich seit WOCHEN auf brauchbare Items aus dem Raid! Länger würde es in Classic auch nicht brauchen.
Mmh….In Classic spielst du das ganze Spiel und wartest nicht nur auf items aus diversen Raids in Retail.
Retail ist so schnell durch und von 110 auf 120 kannst du nicht einmal eine Beziehung zu den Gebieten aufbauen.
Meiner Meinung nach können die neuen Entwickler keine Atmosphäre in den Gebieten mehr bauen!
Durch das zugemülle mit XP bekommst du als Spieler nicht einmal die Chance die Gebiete zu geniessen….
Kann ich so nicht nachvollziehen. Bin ja neu in der WOW Welt da mir seit Jahren kein Spiel auf Grund der Verweichlichung mehr Spaß macht, hab Ich dann mal Classic gestartet als letzten Versuch ehe Ich gar kein MMO mehr spiele. Letzter Versuch war Eso, hat 2-3 Monate getaugt und auch hier ist die Luft sehr schnell raus und man hat nichts sinnvolles zu tun, meine ganze Gilde hört da mittlerweile auf, gibt ja null Herausforderung da.. Bis Level 10 war es so lala, haufen gelatsche usw usw, dann mal retail gestartet und gemerkt was alles falsch läuft. Retail macht alles das was Ich an MMos heute kritisiere falsch und weswegen der Spielspaß recht schnell weg ist. Hab einen Hexenmeister gespielt bis Level 30. Problem man wird zugeschissen mit gutem Items, sogar 3 mal beim Questabgeben wurde bei mir mein grünes per Würfel auf Episch aufgewertet. Mounts gab es automatisch, da man nichts dafür tun musste Schulterzuckend zur Kenntnis genommen. Problem 2 man rennt nur Imba durch die Gegend und haut alles aus den Latschen was nicht bei 3 auf den Bäumen ist um, somit ist die Welt keine Gefahr sondern ödes Beiwerk, vor allem dank der schönen Blauen Umrandung schut man eher auf die Minimap als auf das Spiel. Überall nur Fragezeichen, Ausrufezeichen, das ist eher ein stupides Abarbeiten als Spaß! Endgültig der Ofen aus war dann bei mir (bis dahin war es eh schon etwas langweilig) als Ich dann einen großen Boss in der Welt Solo umgehauen hatte und nicht mal eine Gruppe brauchte. Dann wieder Classic gespielt und mich regelrecht verliebt in dieses Spiel, was mir 15 Jahre nicht gefallen hat wegen der Grafik und diese mich jetzt komischerweise nicht stört! Herrlich dieses gemütliche entschleunigte Gameplay. Immer will man irgendwas erreichen, Ich Angle sogar damit mein Pet immer schön was zu Essen hat, obwohl ich Anglen immer als bescheuert angesehen habe. Man nimmt die Welt richtig wahr, da man bei mehr als 1-2 Mobs in der Regel auf dem Friedhof landet, Gruppen werden benötigt und Spontan vor Questmobs gebildet, Berufe zählen wieder was. Endlich ist ein Spiel mal wieder mehr als blind die Endgame durchleveln. Aleine schon durch das kaum vorhandene Geld hat man immer ein Ziel, da chronisch Pleite erst mal. Mein Pet muss Ich immer glücklich machen, sonst ist es weg, Brauche Pfeile im Köcher und so vieles mehr. Vor allem aber man freut sich richtig über neue Items weil es die nicht an jeder Ecke gibt. Einzig Questie hab ich als Addon drauf, will mich ja nicht den halben Abend tot Suchen, man muss es ja nicht übertreiben, wenn man es nicht schon kennt 🙂
Also nein, Classic ist auch das bessere Videospiel, den ein Spiel muss Spaß machen und retail macht vielleicht ganz am Ende in Rais Spaß, aber ansonsten wohl eher nicht. Ich hab gestern in 6 Stunden gerade mal ein Level gemacht und es juckt mich nicht die Bohne, es war eine schöne Zeit. Classic zeigt schonungslos auf was bei der Entwicklung der letzten Jahre in Spielen schief gelaufen ist! Weiß gar nicht mehr wie lange das her ist das Ich wie gestern nicht ins Bett wollte, weil Ich das noch abgeben wollte, da nach schnell was machen wollte, da noch was, kurz Angeln usw usw. 22.30 wollte ich ins Bett und kurz vor 1 war es dann geworden (wohlgemerkt mit 40 Jahren) und lustiger weise geht das der halben Gilde wo Ich drin bin so, obwohl die es alle schon kennen von früher! Da will auch keiner bei einem neuen Addon zurück zu retail. Aber klar wird sicher nach einer Weile 50% der Spieler aufhören. Dafür sind einfach auch zu viele wegen Hype da und hören nach dem abgrasen und durch rushen dann auf wegen fehlendem Content.
Seh ich ganz genau so, Classic ist eindeutig in seiner gesammtheit das bessere Spiel, Retail hat höchstens spaßiges, schnell Konsumierbares Endgame, das macht es aber noch lange nicht als Gesamtwerk zum besseren Spiel. Im gegenteil abseits von Doungens oder Raids gibt es da eben nichts zu tun weil nichts Relevanz hat und man alles hinterher geschmissen bekommt vor allem in der Levelphase.
Retail ist höchstens für Leute die auf fastfood gaming stehen das bessere Spiel.
Die Sache ist die: Wenn ich in ein mmoRPG eintauchen möchte, will ich auch RPG Vorfinden. Ich will eine Welt entdecken und ihre Geheimnisse lüften. Ich möchte selber das Abenteuer erleben und anhand meiner Taten mich gut fühlen. Das alles habe ich nicht in Retail. Die Immersion von Retail ist schon längst kurzen wow-Effekten gewichen. Die Gebiete sind zu stark optimiert, fühlen sich nicht organisch an. Es gibt eigentlich nichts zu entdecken, alles wichtige wird dir eh erzählt und wirst dran vorbei geführt. Nicht wie in Classic, als Beispiel Duskwood, wenn man sich da nicht dahinter kniet und alle Dokumenten und Questtexte ließt, kommt man nicht dahinter wie dieser Wald so geworden ist, wie er jetzt ist.
Das Gameplay von Classic ist auch deutlich besser, da fühlen sich die Fähigkeiten nach etwas an, während ich in Retail das Gefühl habe nur noch Buttonmashing zu betreiben.
Sehr schöner Artikel, wo kann ich unterschreiben ?
” Es hat in seinen Gebieten einfach eine„cineastische“ Erzählweise, die darauf bedacht ist, die Story zu
erzählen und bestimmte Punkte in den klaren Fokus zu rücken.”
Sind denn mitlerweile alle Quests vertont in Retail?
Das macht für mich den Unterschied zwischen mittendrin
statt nur dabei(Texte lesen).
In classic höre ich ja nur das Gelächter wenn ich in Ogrimar im Gasthaus ankomme
oder mal ein “Für die Horde” von einem NPC.
Mein Charakter sagt auch immer nur das selbe:
-das kann ich noch nicht tuen
-das lädt noch auf
-nerv mich nicht
Genau “Gameplay first” nur ist das Gameplay in Retail scheiße und in Classic nicht 😀
Finde ich schwierig, diese Argumentation zu untermauern.
In Retail hast du, im Vergleich zu Classic, komplexe Rotationen im Kämpfen, musst viele Fähigkeiten der Gegner durch eigene Fähigkeiten oder Spielmechaniken kontern.
Das Gameplay in Classic ist extrem simpel. Bossmechaniken gibt es kaum und die Rotation in Kämpfen ist auch eher minimal.
10 Tage lang Furbolgs zu töten, um Ruf bei der Holzschlundfeste zu bekommen, ist jetzt auch nicht so viel geiler als einige Wochen lang einen großen Pool an Weltquests abzuschließen.
Wenn das Gameplay so simpel ist wieso scheitern dann Leute am Manahaushalt. Zum Vergleich muss man alles heranziehen.
“Rotation in Kämpfen ist auch eher minimal.”
Da ich beides gespielt habe (Classic,BfA) würde ich sagen nimmt sich nicht viel was die Komplexität betrifft. Sind beides keine Komplexitätsmonster. Aber ok lernt man auch nicht in 20 Minuten in Inis gut zu spielen (speziell als Heiler). Übrigens die beste Skill Ausstattung imo hatte lustigerweise MoP (was trauerigerweise wieder zusammengestrichen wurde).
Sowohl unsere Heilerin als auch die paar RNDs mit denen ich Inis gelaufen bin hatten keine großen Manaprobleme. Und ich bin nicht zimperlich was pullen angeht. Scheinbar hatte ich Glück und spiel nur mit der “Elite” 😉
Und was Komplexität betrifft: Es geht hier um den Vergleich zwischen Classic und Retail. Nicht mit anderen Spielen. Und ja, es ist ein Riesenunterschied ob ich zB als Rogue ausschließlich Sinister Strike spamme und alle 20s SnD nutze und gelegentlich Eviscerate mit CDs die 5 Minuten Abklingzeit haben + einigen 1x Fähigkeiten, oder ob ich noch zusätzlich einige Dots, Procs, mehr CDs mit unterschiedlichen Abklingzeiten zu unterschiedlichen Bossmechaniken time, mehr Mobs dotte oder verschiedene AE Fähigkeiten bei unterschiedlicher Mobzahl nutze.
Der Unterschied der Downtime ist einfach immens.
Nein Retail ist keine Raketenwissenschaft, aber im Vergleich dazu ist Classic nunmal deutlich entspannter.
Jetzt beschreibst du allerdings einen Ausschnitt den du grade erlebt hast bzw hörensagen. Warten wir mal 2 Monate. Manaprobleme beim Heiler sind Standard. Die Frage ist nur wie gut kriegt der die in den Griff und wie gut ist die Gruppe, welche Klassen, Melee/Range , Random/Gilde usw. Ich hab extra Heiler erwähnt weil bei dem fällts am ehesten auf, alle anderen machen mal ne Pause. Spiel mal DD oder Heiler in ner Gruppe mit RND Tank ;).
Ansonsten ich spiel in M+15 sowohl Heiler als auch DD, und kann deine Aussagen bzgl Komplexität nicht nachvollziehen. Man hat doch eine recht übersichtliche Anzahl von Skills. Nur mal als beispiel. SP hatte in Legion gar keinen echten AoE Skill und in BfA gabs wieder einen den er früher schonmal hatte. Wie ich schon schrieb MoP war da noch am vielfältigsten. Ich habs nicht gezählt aber gefühlt hat man im aktuellen Retail nicht mehr Skills als in Classic.
Also wenn ichs richtig verstanden hab ist Komplexität = Anzahl Skills bei dir, unabhängig davon ob man sie oder wie man sie nutzt.
Ich verstehe unter Komplexität das Zusammenspiel von relevanten Fähigkeiten, und da ist zwischen Classic und Retail ein Riesenunterschied. Viele Fähigkeiten in Classic sind nutzlos, bei einigen Klassen sogar extrem. Das Skillset beschränkt sich dann auch auf wenige Fähigkeiten.
Nicht umsonst wurde damals von Rotationen gesprochen, die man einfach nur auswendig lernen musste und die man immer wiederholt hat, während man heute von Prioritätenlisten spricht, bei denen man sowohl Bossfähigkeiten im Hinterkopf behalten muss als auch diverse Procs, Anzahl Gegner sowie das eigene Gear etc.
Heiler spiel ich imo in Classic nicht, Tank und DD (melee) aber schon. Ich würd zwar nicht sagen jeder Heiler kann das wegheilen was wir in unserer Gruppe veranstalten, aber bei der 0815 Gruppe mit Pullschema Group by Group ist bisher kein Heiler mit dem ich das Vergnügen hatte oom gegangen.
Nein hast du nicht richtig verstanden. Zitier mich mal selbst “Zum Vergleich muss man alles heranziehen.” Ich brauch auch keine Belehrung wie Retail funktioniert, hatte ich aber auch bereits geschrieben. Brauchen hier nicht weiter diskutieren, führt zu nichts. Beim Heilen sprichste auch nur vom Hörensagen…
Nein nicht vom Hörensagen, aus Erfahrung die ich mit anderen Heilern hatte. Nur weil du Probleme mit dem Mana hast oder das Pech hattest bisher nur Heiler zu erwischen die Manaprobleme hatten, heißt es nicht das es alle haben. Genauso wenig wie ich behaupte das es diese nicht gibt.
Oder um es mit deinen Worten zu sagen: Du kennst es auch nur vom Hörensagen
Nein ich kenns vom Spielen. Ich befass mich auch immer recht umfangreich mit Spielen die ich spiele. Zb werden in Classic lower level Skills eingesetzt, was keinen Sinn machen würde wenns keine Manaprobs geben würde.
Also das retail komplexe rotationen hat stimmt so auch nicht, es ist halt wie in jedem Spiel sind die mechaniken bekannt sind die genauso auf farm status. Zumal in Retail so mechaniken wie CC kaum benutzt werden. Dazu muss man in Classic auf Aggro und Mana achten, was du in Retail halt nicht mal ansatzweise tun musst. Ebenso musst du nicht auf dein Equip großartig achten das es balanced ist/bleibt. Nein man muss in den meisten fällen einfach nur auf das dumme gearscore achten.
In Classic hast du mit jeder Klasse zugriff auf alle Skills, mit ausnahme ein paar wenigen im talentbaum. In Retail hast du viel weniger Skills.
Das Molton Core und die meisten BWL bosse keine komplexen taktiken haben mag vlt sein. aber in AQ und Naxxramas sieht das wiederrum anders aus.
Ist aber doch in Retail nicht anders. der aktuelle Raid ist auf raidfinder sowieso lachhaft, auf normal schon fast auf raidfinder qualität und hero ist bis auf 2 Bosse auch alles first try oder nach den 2-3ten gefallen. Und das bei gilden/gruppen die nicht progress raiden – so das am ende für alle nurnoch mythic überbleibt. Und das kann vielen nicht absolviert werden, weil mythic halt nur serverintern möglich ist solang gewisse Kriterien von den fraktionen weltweit erfüllt wurden – das aber viel zu lange dauert weil es für diese Kriterien einfach zuwenige aktive Mythic gilden gibt.
Wäre classic neu und keiner würde die taktiken nicht schon seit ettlichen Jahren kennen und auf P-Servern schon xmal gemacht haben dann wäre das auch nicht nach 5 tagen clear gewesen.
Also wir verwenden in Myth+ ständig CC. Würden auch öfter wipen, wenn wir es nicht täten.
Es kommt natürlich auch drauf an, welche Herausforderungen man sich setzt. Wenn man absolut overgeart in irgendwelche Dungeons marschiert, dann brauch man auch kein CC verwenden. Ist bei Classic aber auch so. Selbiges trifft natürlich auch auf die Raids zu. In Woche 1 noch die Zähne am Boss X ausgebissen. In Woche 2 liegt er dann beim ersten oder zweiten Try. Dann schaut man sich die Gearscore des Raids an und sieht, dass der im Vergleich zu Woche 1 um 15 Punkte gestiegen ist.
In Retail hab ich weniger Skills, dafür bei vielen Klassen aber eine sehr viel komplexere Rotation / Priorisierung.
Ich sage nicht, dass Retail komplexe Rotationen hat. Es hat nur komplexere Rotationen als in Classic.
Naja, allgemein zu sagen CC wird hier gebraucht und dort nicht stimmt einfach nicht. In hohen M+ wird CC regelmäßig benutzt, vor allem wenn wir sellen und wir nur 3 oder 4 sind. Und in Classic zB laufen wir bisher jede Ini ohne CC ab, teilweise 2-3 Gruppen zusammen. Ob was von diesen Fähigkeiten gebraucht wird hängt vom Content ab den macht bzw wie man diesen macht und vom eigenen Können.
Und was Equip betrifft: Auch hier hängt es von deinem Anspruch ab. Raidest du Mythic achtest du sehr stark auf Statweights etc., in Classic zB brauchst du eigentlich für keinen Content das nahezu optimale Gear. Zumal man nicht vergessen sollte das jeglicher Content im Vergleich zu damals noch einfacher ist da man es kennt und deutlich schwierigere Sachen in Retail machen muss, sprich “trainiert” ist.
Und das was Bosse selbst in Naxx damals konnten ist ein Bruchteil von dem was heutige Bossen einsetzen.
Und ja, die Rotationen bzw Priolisten sind DEUTLICH komplexer als zu Classic. Vor allem wenn man Feintunig betreibt. Und schneller sind sie auch.
Weil Retail noch ein paar Schwierigkeitsebenen draufstapelt ist das Spiel komplexer?
Ja die Mechaniken sind vielfältiger. Dafür musste dir aber weniger Gedanken um andere Sachen machen. ZB welches Add versuch ich aus der Gruppe zu ziehen, weil alle Adds schaff ich nicht, dazu das Mana, das haste in Retail nunmal nicht. Wipen geht in Classic definitiv fixer als in Retail.
Häh? Es geht doch nicht um das Spiel an sich, das Gameplay der Klassen ist komplexer. Und wenn du Argumente wie Add rausziehen weil ich sie nicht schaffe nimmst, dann kannst alle Argumente aufnehmen die mit deinem persönlichen Skill zusammenhängen. Wie gesagt, wir mussten bisher so gut wie nie CC benutzen und machen uns das Spiel schwerer indem wir zB in Inis mehr pullen. In Retail zB nutzen wirs aber.
Nur weil du in Classic keine Wahl hast was die Schwierigkeit betrifft (abgesehen davon was du selbst draus machst) heißt es nicht das Retail einfacher wäre, denn dort hast du die OPTIONEN so schwer zu spielen, wie du es gerne hast. Sogar noch schwieriger mit noch stärker zuhauenden Mobs als in Classic beim Beispiel M+ oder Mythic. Aber nur weil du Optionen hast heißt es nicht das man immer von der ausgehen muss die einem in die Argumentation passt, da sollte man dann schon alle im Blick haben.
Gerade M+ mit den Seasons ist doch jetzt jedes mal so das man bei höheren Bereichen sich immer wieder vor Start Gedanken machen muss wie man die abläuft. Abhängig vom Setup, von der Ini, von den Affixen, der Woche, dem Skill der Gruppe bzw einzelner und deren Erfahrung. Alles Dinge, bei denen man in Classic keinen Gedanken drauf verschwendet weil alles nach Schema F abläuft, da alles extrem vorhersehbar und unabhängig von allem.
“denn dort hast du die OPTIONEN so schwer zu spielen,”
Damit fing mein Beitrag an den du grade beantwortest. 😉
Aha jetzt die Affixe. Gut dann schaue ich was die machen und verhalte
mich danach und nach ein paar Wochen wiederholt sich das Spiel von
vorn. Zählt letztlich auch zu den Schwierigkeitsstufen die man oben drauf pappt. Ja insgesamt wirds dadurch schwerer, das ist aber nicht der Kern von Retail. Könnte man genausogut auf Classic draufpappen dann würde es auch schwerer werden.
“dann kannst alle Argumente aufnehmen die mit deinem persönlichen Skill zusammenhängen.”
Richtig weil alles zusammen die Komplexität ausmachen, das versuch ich dir schon die ganze Zeit zu erklären.
Klar fängt dein Beitrag so an, mit ner rhetorischen Frage die ich ernsthaft beantworte.
Du versuchst gar nichts, bei dir kommt immer wieder nur 1. Mana und 2. Anzahl Skills.
Und nur weil ich Sachen wiederholen heißt es doch nicht das es weniger “komplex” wird. Das selbe könnte man bei jedem deiner Argumente verwenden. Man guckt sich 5min Heiler an, heilt ne Ini und verhält sich dementsprechend so dass man mit dem Mana klar kommt.
Und wieso sollte es nicht der Kern von Retail sein? M+ ist neben Raiding das größte Themengebiet in WoW, und die Affixe sind da ein dicker Teil von.
Deine ganze Argumentation ist schwammig. Einerseits sagst du selber es wird schwerer, nur um im nächsten Moment zu sagen es wird künstlich drauf gepackt. Was ist daran der Unterschied zum Manahaushalt in Classic? Bei beidem musst dich anpassen und bei beidem kannst nicht jederzeit das machen was du willst.
Genau wie das Argument man könnte das ja einfach auf Classic draufpacken. Klar kann man das, genauso andersherum, sagt aber nichts darüber aus wie komplex, einfach oder schwierig etwas ist.
Die Frage war durchaus ernstgemeint.
“Du versuchst gar nichts, bei dir kommt immer wieder nur”
Und du erklärst mir was Affixe sind obwohl ich geschrieben hab das ich M+15 spiele. Und ja ich sehe Affxe als ein Aufsatz, den man genauso in Classic implementieren könnte. Nur wenn man dann sagen würde jetzt ist Classic genauso komplex wie Retail wärs Quatsch, weil am Spiel hat sich eigentlich nichts geändert. Das ist meine Argumentation gewesen.
Ich sags nochmal in Classic wipe ich öfter als in Retail. Ich red auch nicht von Open World sondern nur von Inis. Und bekanntlich wiped ja keiner gerne.
(ich red von P-Servern, da ich aktuell FF14 Abo spiele, sollte aber eigentlich kein grosser Unterschied sein zu Offi)
Einigen wir uns darauf das wir uns nicht einigen können.
Schöner Text, für mich ziehe ich daraus das ich Simulationen interessanter als videospiele finde.
Würde mich ebenfalls immer für die Simulation entscheiden.