Eine Gaming-Firma ist größer als Sony, Nintendo, Microsoft – Und ihr Wappen ist ein verdammter Pinguin

Eine Gaming-Firma ist größer als Sony, Nintendo, Microsoft – Und ihr Wappen ist ein verdammter Pinguin

Die größte Gaming-Firma der Welt ist Tencent. Der chinesische Konzern steckt hinter riesigen Spielen wie League of Legends, PUBG Mobile oder der Mobile-Reihe „Clash of Clans“. Mit beeindruckenden Geschäftszahlen für 2021 sticht man Sony, Microsoft und Nintendo einmal mehr aus. Dabei war 2021 ein „schwaches“ Jahr, denn die chinesische Partei macht Ärger.

Wer sind die größten Gaming-Firmen der Welt? Der Analyst Daniel Ahmad hat die Umsätze der größten Gaming-Firmen der Welt zusammengestellt (via twitter):

  • Nintendo mit 15,3 Milliarden US-Dollar
  • Microsoft mit 16,28 Milliarden US-Dollar
  • Sony mit 24,87 Milliarden US-Dollar
  • Tencent mit 32,3 Milliarden US-Dollar

Während wir in Deutschland genau mitbekommen, dass Microsoft mal eben Activision Blizzard kauft und dass sich Sony den Destiny-Entwickler Bungie genehmigt, haben wir selten auf dem Schirm, was Tencent eigentlich so macht.

Die haben mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als die westlichen Studios. Denn der chinesische Tech-Riese hat ständig den strengen Blick der chinesischen kommunistischen Partei im Nacken und greift zu – aus unserer Sicht – absurden Maßnahmen, um die politische Elite zufrieden zu stellen.

Die Netflix-Serie Arcane war ein riesiger Hit für LoL – und damit auch für Tencent:

Alles an Arcane ist fantastisch, außer das Ende – Review

Tencent steigert Umsatz um 9,9% – hat „schwaches Jahr“

Was ist so besonders an den Zahlen von Tencent? Tencent hat seinen Umsatz im Jahr 2021 um 9,9% im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Das ist für die Verhältnisse von Tencent allerdings ein Rückschlag: Es war das geringste Wachstum der Firma, seit man 2004 an die Börse ging.

In einem Statement an CNBC heißt es, um das “schwache Wachstum” zu erklären:

„2021 war ein herausforderndes Jahr, in dem wir Änderungen willkommen geheißen und verschiedene Maßnahmen ergriffen haben, um die langfristige Nachhaltigkeit der Firma zu verstärken, das hatte einen verlangsamenden Effekt auf das Wachstum unseres Umsatzes.“

„Gaming als geistiges Opium“ ließ die Alarmglocken schrillen

Was meinen sie damit? Was Tencent mit blumigen Wort eigentlich sagen will: 2021 hat die Kommunistische Partei Chinas alle Tech-Unternehmen im Visier, ganz besonders aber das Gaming. Deshalb war es schwer, so zu wachsen, wie sonst.

Die politische Elite Chinas sorgt sich angeblich um die Gesundheit der Kinder, die würden zu viel zocken und sich dabei ihre Augen kaputtmachen. Daher hatte man Konzernen wie Tencent ziemlich klar gemacht, dass sie Methoden finden müssen, um das Zocken von Jugendlichen einzuschränken, sonst würde man hart gegen sie vorgehen. Man nannte Gaming sogar „geistiges Opium“.

China will Gaming einschränken – Zensur oder Kindeswohl?

Tencent entwickelte daraufhin eine Technik zur Gesichtskontrolle und schränkte die Spielzeit von Kindern und Jugendlichen stark ein.

Außerdem hatte China in den letzten Monaten einen „Crackdown bei Tech“ – hat die Zügel und Regularien kräftig angezogen. China erwartete von seinen Tech-Konzernen plötzlich, sich stärker am “Wohl des Volkes” zu beteiligen: Firmen wie Tencent und Alibaba machten plötzlich 6,5 und 13 Milliarden Euro an Spenden locker (via dw.com).

Tencent ist ein Riese bei Mobile-Games und Mikrotransaktionen

Wie macht Tencent so viel Geld? Tencent verdient sein Geld vor allem mit „Free2Play“-Spielen, bei denen man Mikrotransaktionen anbietet. Das Wachstum kam vor allem aus Titeln wie PUBG Mobile, Brawl Stars und Clash of Clans.

Man hebt aber auch seine „internationalen Investitionen“ hervor. Tencent ist bekannt dafür, sich in westliche Studios einzukaufen – auch in Deutschland. Mittlerweile kommt ein Viertel des Umsatzes aus „Übersee“ – die Zahl will man bis auf 50 % steigern.

Lobend erwähnt man daher League of Legends und die Netflix-Serie Arcane.

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Wenn man sieht, was für Spiele zu Tencent gehört, wird einem schwindlig.

Auch die Investitionen in neue Firmen im Westen sieht man positiv, das seien „aufstrebende Studios mit einer vielversprechenden Zukunft“

Gerade für 2022 und 2023 glaubt man sich glänzend aufgestellt, mit Spielen wie dem „LoL Fighting Game“, einer Marke um Path of Exile oder dem deutschen „Cycle Frontier“.

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Das Wappentier von Tencent ist der Pinguin

Tencent wächst immer weiter und wächst auch von China weg

Das steckt dahinter: Tencent balanciert in China auf einem schmalen Grat. Man ist wirtschaftlich enorm erfolgreich, aber muss darauf achten, nicht den Zorn der Partei zu erregen. Sobald die sich räuspert und in irgendeiner Form Gaming als „schädlich für die Zukunft des chinesischen Volkes“ ansieht, gehen bei Tencent alle Alarmglocken los.

Die Partei hat über Monate das Erscheinen neuer Spiele eingefroren. Die Situation ist hoch kritisch. Tencent reagiert darauf, indem man Systeme entwickelt, die für uns im Westen nach „Überwachungsstaat“ und „Big Brother“ klingen.

Spannend ist aber, dass Tencent die Unsummen an Geld, die man mit Mobile-Games in Asien verdient, offenbar gezielt nutzt, um sich in aufstrebende Firmen im Westen einzukaufen. So macht man sich ein Stück weit unabhängiger von China.

Tencent ist gerade mit Riot Games wirklich ein Vorreiter im Gaming: Im E-Sport und auch bei Kooperationen miti anderen Medien, wie mit Netflix, durch die Serie Arcane, ist das Studio hier führend.

Milliarden-Konzern bringt Technik, die allen Chinesen unter 18 verbietet, nachts Videospiele zu zocken

Quelle(n): dotesports
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