Das MMORPG zu League of Legends wird gerade bei unseren Lesern hier auf MeinMMO heiß erwartet. Doch bisher hält sich Riot Games mit großen Ankündigungen zurück. Klar ist aber, dass es nach drei Jahren zu einem Neustart der Entwicklung gekommen ist.
Was ist das für ein Spiel? Ein MMORPG zum Universum von League of Legends steht seit Jahren auf dem Wunschzettel vieler Spieler, gerade nachdem „EverQuest Next“ und das geplante Spiel „Titan“ von Blizzard eingestellt wurden. Von da an galt Riot als eines der letzten westlichen Studios, das ein ambitioniertes, erfolgreiches MMORPG umsetzen könnte.
Ende 2020 wurde das LoL-MMORPG dann offiziell angekündigt. Greg Ghostcrawler
Street, der ehemalige Lead Designer von WoW, war der Kopf hinter dem Spiel. Inzwischen hat er das Studio jedoch verlassen und widmet sich einem eigenen Spiel.
Eine große Übersicht über die Features des Spiels gab es bisher nicht. Allerdings sind einige Inhaltsfetzen auf dem Twitter-Account von Ghostcrawler gelandet, die wir hier für euch in diesem Artikel zusammengefasst hatten. Durch den im März 2024 bestätigten Neustart der Entwicklung könnten all diese Info-Nuggets mittlerweile jedoch wertlos sein.
Das LoL-MMORPG im Jahr 2025
Nachdem Greg Street das Team von Riot Games im März 2023 verlassen hatte, gab es offensichtlich Probleme, die bisherige Vision für das LoL-MMORPG weiterzuverfolgen. Ein Jahr später folgte dann die offizielle Bestätigung: Man habe sich bereits vor einiger Zeit dazu entschlossen, die Richtung des Projekts neu zu starten.
Als Grund nannte Marc „Tryndamere“ Merrill, der Boss von Riot Games, dass man sich mit der aktuellen Version nicht genug von der Konkurrenz abheben würde.
Wir glauben nicht, dass ihr alle ein MMO wollt, das ihr schon gespielt habt, nur mit einem Runeterra-Anstrich: Um dem Potenzial von Runeterra wirklich gerecht zu werden und den extrem hohen Erwartungen der Spieler weltweit zu entsprechen, müssen wir etwas machen, das sich wie eine bedeutende Weiterentwicklung des Genres anfühlt.
Das ist eine große Herausforderung, aber eine, die unser Team von begeisterten MMO-Spielern und erfahrenen Spielentwicklern extrem motiviert angehen wird.
Für den Neustart konnte man mit Fabrice Condominas einen Branchen-Veteranen für das MMO-Team gewinnen, der bereits als Produzent für BioWare fungiert hat (etwa bei Mass Effect 3).
Was ist noch bekannt? Nach der Ankündigung des Neustarts folgte die nächste Funkstille. Die wurde erst im Oktober 2024 durch offene Job-Stellen bei Riot unterbrochen, in denen erfahrene Veteranen für das MMO gesucht wurden. Man wolle „Millionen von Spielern auf der ganzen Welt begeistern“.
Im November 2024 folgte dann vom Chef persönlich ein kleines Update. Marc „Tryndamere“ Merrill erklärte bei den Worlds Finals:
Wir arbeiten hart daran. Es ist das Projekt, in das ich aktuell den größten Teil meiner Zeit stecke. Ich glaube, dass das Team jetzt eine großartige Richtung eingeschlagen hat und dass es viel Momentum aufbauen konnte. Wir wissen genau, wie groß die Erwartungen an uns sind, und wir setzen alles daran, nicht zu enttäuschen.
So sollte das LoL-MMORPG ursprünglich werden
Das neue MMORPG von Riot Games soll – das gilt weiterhin – im Universum von Runeterra spielen. Bisher ist jedoch nicht bekannt, wie das Kampfsystem des MMORPGs aussieht und in welcher Perspektive gespielt wird. Möglich wären:
- Tab-Targeting wie in WoW
- Action-Kämpfe wie in ESO
- Eine First-Person-Perspektive wie in Mortal Online 2
- Kämpfe in der ISO-Perspektive wie in Lost Ark und LoL selbst
Allerdings gab es eine Aussage von Ghostcrawler, laut der es einen wirklich guten Grund
geben muss, um den Status quo des Kamerawinkels in MMORPGs infrage zu stellen (via Twitter). Das spricht eher für eine Third-Person-Sicht wie in WoW.

Auch zu den Spiel-Inhalten gab es von Ghostcrawler Aussagen. So soll das LoL-MMORPG im Endgame auf Dungeons und Raids setzen. Die Raids sollen sogar einer der wichtigsten Faktoren im Spiel werden. Ghostcrawler verriet dazu auf Twitter, dass er niedergeschmettert
wäre, wenn sein Team die Endgame-Schlachten nicht gut umsetzen würden. Er schrieb außerdem:
Jeder, der mich aus meiner Zeit als Entwickler von World of Warcraft kennt, weiß, dass ich als Spieler Dungeons und Schlachtzüge liebe.
Zwar gibt es keine definitive Aussage zu den Raids, aber Ghostcrawler selbst ist ein Fan von größeren Gruppen von 20 bis 40 Spielern.
Allerdings sollte das LoL-MMORPG schon in seiner ersten Version nicht jedem Spieler gefallen. Denn die Entwickler hatten eine klare Vision und wollten Entscheidungen treffen, mit denen nicht jeder Spieler einverstanden sein wird. Das sei auch gut so, meint der Chef.
Konfliktpotenzial hätten die sozialen Komponenten des Spiels bieten können. Denn in einem Tweet wunderte sich Ghostcrawler darüber, warum man ein MMO unbedingt als Solo-Spieler erleben möchte. Für diesen Typ von Spieler solle es genügend Singleplayer-Gams geben (via Twitter).
Das LoL-MMORPG sollte seinen Fokus also auf Gruppen-Inhalte legen. Viele der neueren MMORPGs, wie etwa Guild Wars 2 oder ESO achten jedoch stark darauf, dass auch Solo-Spieler ihren Spaß haben.
Wie steht es um PvP? Klar war, dass es im LoL-MMORPG PvP geben wird. Wie genau das aussieht, wurde jedoch nicht verraten. Ghostcrawler sagte lediglich (via Twitter):
Die Herausforderung ist, dass, selbst wenn ich sage, dass wir PvP haben werden (und das werden wir), dass es so viele verschiedene Dinge bedeuten kann, von Ganking, über epische Schlachten, Plünderungen, Duelle, Arenen bis hin zu E-Sports. Es ist also immer noch nicht für jeden geeignet.
Infos zu Klassen, Champions, Maps und Gameplay
Wie steht es um Klassen? Es gibt bisher keine Infos, ob das LoL-MMORPG auf Klassen oder auf eine Spielweise angepasst an Waffen und Fertigkeiten setzt, wie es etwa New World oder Albion Online tun.
Allerdings würden feste Klassen eher zu dem MMORPG passen, da League of Legends ebenfalls auf feste Rollen setzt, etwa Magier, AD-Carry, Tank oder Supporter.
Auf jeden Fall sollte es eine Holy Trinity
(Heilige Dreifaltigkeit) geben, denn Ghostcrawler sprach gleich mehrfach von Heilern und wie schwierig es sei, Heilung gut auszubalancieren. In einem Tweet hieß es außerdem, dass es viele Spieler gibt, die wirklich nur tanken oder heilen wollen
(via Twtter).
Im Punkt Völker-Boni und das Binden von Klassen an spezielle Völker hat Ghostcrawler zudem eine klare Meinung:
Wenn ich heute WoW machen würde, würde ich alle Klassen für alle Völker nutzbar machen und die Völker-Boni entfernen, sodass ein Volk nur eine kosmetische Entscheidung für jeden Spieler wäre. Ich weiß, dass damit einige Entscheidungen wegfallen, aber das Aussehen ist eine so subjektive und persönliche Entscheidung.
Werden wir selbst zu Champions? Nein. Champions sollen zwar das Fundament des MMORPGs sein und eine wichtige Rolle spielen, aber wir selbst werden nur mit ihnen interagieren und sie nicht selbst steuern. Zudem werden sie nicht einfach als Dungeon-Bosse verheizt.
Wie steht es um Berufe und Crafting? Zu diesem Thema gibt es bisher nur einen kurzen Tweet, der darauf hindeutet, dass es wohl Angeln im LoL-MMORPG geben sollte.
Was gibt es bisher an Bildern und Gameplay? Offizielle Screenshots oder Gameplay wurden bisher nicht gezeigt. Auf der “Recruiting”-Seite zum MMORPG befinden sich zwar einige Artworks, doch die wurden auch schon für Legends of Runeterra genutzt.
Wie sieht die Map von Runeterra aus? Auch wenn es noch keine offizielle Map zum LoL-MMORPG gibt, so gibt es bereits Karten für die gesamte Welt Runeterra. Die haben wir euch eingebunden:
Neuerungen für das Genre, aber ein Spiel für die Masse
Wie innovativ wird das LoL-MMORPG? Ghostcrawler erklärte bereits, dass sie einige Entscheidungen treffen werden, die nicht jedem Spieler gefallen. Trotzdem soll das MMORPG am Ende ein massentaugliches Produkt werden und nicht nur eine Nische ansprechen.
Ein komplett experimentelles Spiel schloss der ehemalige Chef damals aus (via Twitter):
Wir werden auf jeden Fall viele (hoffentlich) spannende Neuerungen einführen. Was wir nicht wollen, ist ein super experimentelles Spiel zu machen, das Genres sprengt, aber nur eine Handvoll Spieler anspricht.
Wie steht es um das Business-Modell? Zum aktuellen Zeitpunkt ist nicht bekannt, welches Finanzierungsmodell das LoL-MMORPG genau haben wird. Ghostcrawler sprach jedoch in einem Interview darüber, dass sowohl Free2Play als auch Abo funktionieren würden. Buy2Play ließ er komplett außen vor.



Release vor 2027 gilt als unwahrscheinlich
Wann erscheint das LoL-MMORPG? Bisher gibt es keine konkreten Angaben rund um den Release. Klar ist jedoch, dass sich der Neustart Anfang 2024 auf die Entwicklungszeit ausgewirkt hat. Wenn die Entwickler bei fast null anfangen mussten, könnte uns noch eine vier, fünf oder sechs Jahre lange Geduldsprobe erwarten.
Hatten sie indes ein Fundament, auf dem sie aufbauen können, dürfte es dennoch mindestens zwei, drei Jahre bis zum Release dauern. Ein ambitioniertes MMORPG zu entwickeln, das dauert leider sehr lange.
Richtig gut geht zum Glück die Entwicklung von Ashes of Creation voran. Zuletzt gab’s den Start der Alpha 2, die zwar viele Baustellen ans Licht bringt, aber auch viel Potenzial zeigt. Mehr dazu hier: In Alpha 2 von Ashes of Creation trifft Kritik auf Lob – „miserabel“ versus „macht mehr Spaß als vollwertige Spiele“
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“Denn in einem Tweet wundert sich Ghostcrawler darüber, warum man ein MMO unbedingt als Solo-Spieler erleben möchte.”
Das wundert mich jetzt aber als Ex WoW Dev.
WoW war doch gerade zum Release so Einsteigerfreundlich,
weil es für Solo Spieler geeignet war.
In FFXI ging ab level 10 gar nix mehr solo.
DAoC levelte man in Gruppen wesentlich schneller
und RvR war eh nix für Sololisten.
Von Tarnklassen als Späher mal abgesehen.
WoW,EQ2,City of Heros waren 2004 so die ersten MMORPGs wo man gemütlich solo spielen konnte.
Dungeons,Raids bedeuten nicht das es reine Gruppenspiele mit Zwang sind.
Ich traue Riot durchaus zu ein MMORPG auf die Beine zu stellen, welches sich langfristig und erfolgreich halten wird. Vor allem Greg Street ist diesbezüglich ein ganz wichtiger Akteur. Ich habe damals sehr bedauert, dass er Blizzard und WoW verlassen hat, weil er, im krassen Gegensatz zum Rest der Entwickler, einen sehr engen Draht zu den Spielern pflegte. Auch wenn er mal unpopuläre Entscheidungen getroffen hat, konnte er immer erklären, wieso diese für das Spiel wichtig sind. Natürlich war er nicht perfekt, aber man hat als Spieler immer gemerkt, wie sehr er sich für das Spiel eingesetzt hat. Und Riot hat vor allem die Ressourcen (Personal und Finanzen) um hier tatsächlich ein sehr gutes MMORPG auf den Markt zu bringen.
Aber viel Gedanken mache ich mir diesbezüglich noch nicht, sondern warte einfach darauf was kommt.
Hmmm, diese und ähnliche Aussagen wurden bis vor ein paar Monaten über New World gebracht. Wir alle wissen wie das ausgegangen ist. Und ein WoW-Entwickler?? Auch das ist bei New World der Fall. Haben die sich mit Ruhm bekleckert? Sicherlich nicht. Bloß weil jemand mal bei WoW einen Strauch in die Landschaft gesetzt hat, ist dieser noch lange kein Super Entwickler. Weiterhin finde ich sowieso das alles was Riot macht extrem überhyped ist, und am Ende doch nur der selbe Kram in nen anderen Genre ist.
Meine Meinung. Lebt damit oder lasst es.
Bei New World hat sich das Luftschloss aber sehr deutlich abgezeichnet. Klar kann das bei Riot auch passieren, aber ich bin da noch völlig entspannt.
Naja, es wird ohne Zweifel der nächste heiße scheiß, mit einem riesen hype werden. Da ist zum einen die Marke und die riesen player base. Selbst Leute die nie lol gespielt haben, ist das ein Begriff. Ergo sind schon mal 2 Dinge sicher, ein riesen spielerandrang am Anfang und ein chaotischen Release.
Wie das Spiel dann wird, also obs ne Gurke oder tatsächlich Heiss wird, sieht man in den betas und nach Release.
blablabla also😜 sowas wird glaub ich prinzipiell über jedes MMO in Entwicklung gesagt und schön den hype von Arcane warmhalten; die Serie bekommt bestimmt allein schon zur Werbung für das neue Game hier ne 3. Staffel😛
Wer hält den Hype von Arcane warm? Wir oder Ghostcrawler? Weil das alles Aussagen sind, die seit November 2020 getroffen wurden, also der teilt so einmal im Monat 1-2 Aussagen und will sicher nicht den Hype hochhalten 😀
Zusammengefasst weiß man also quasi nichts außer vage Teaser, die sich in alles, was man aus dem Genre kennt auslegen lassen.😄
Das lässt hoffen und dürfte bei entsprechender Umsetzung für Gejaule sorgen. Darauf freu ich mich mindestens so sehr wie auf echte Einblicke ins Spiel.
Bin auch gespannt, auch wenn ich da prinzipiell zustimme. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht und oft denk ich mir bei Spielen, si könnten so gut sein wenn sie sich für eine Richtung entscheiden. Da man es aus Profitgier aber immer möglichst allen Recht machen will, gibt es solche Games leider meist nur im Indiebereich, wenn überhaupt
Bin da ganz bei dir. MMORPGs stellen sich seit WoW zu breit auf, dadurch werden aber sämtliche Inhalte i.d.R. maximal Mittelmaß und stellen somit keine Zielgruppe so wirklich dauerhaft zufrieden. New World ist da ein schönes Beispiel.
Kurzfristig mag das ja immer halbwegs Geld auf die Konten spülen. Die Studios wissen eben genau, dass “wir MMORPG Suchtis” erstmal nahezu jeden Schwachsinn anspielen. Mittel- bis langfristig müssen sie dann aber primär auf Wale in den Shops setzen und davon profitiert niemand so wirklich, schon gar nicht das Spiel selbst.
Das dieses Genre, was das Aushängeschild für jahrelange Bindung in der Spiele Branche war zu einem 1-2 Monats-Snack verkommen ist, ist hausgemacht und schräg. Und wir spielen das auch noch mit, ist nicht weniger schräg. 😄
EQ2 kam man anfangs ohne Gruppe auch nicht echt voran. Das war schon solofreundlicher als EQ aber viele Inhalte der offenen Welt waren alleine nicht zu machen. Ich erinnere mich so um Level 12 an eine Questreihe, die im Rais auf eine Riesenratte endete. Nur als Beispiel.
Es gibt halt einen Unterschied zwischen “unbedingt alles als Solo-Spieler” und “Solo geht garnichts. NICHTS!”.
Selbstverständlich gibt es auch inzwischen eine große Gruppe an “Solo-MMO-Spielern”, das ist klar. Aber die Annahme: “Man kann nichts alleine machen” wäre irgendein heiliger Gral empfinde ich als hochgradig albern und schwierig. Natürlich fördert sowas Gemeinschaftsgefühl und gemeinschaftliche Aktivitäten. Aber es macht auch alle massiv voneinander abhängig.
Wenn ich nichts mehr “alleine” machen kann, muss ich hoffen, das ich eine Gilde finde in der alle exakt soviel (oder auch mal sowenig) wie ich spielen und immer zu denselben Zeiten. Sonst: Schade.
“soll nicht jedem gefallen” Ah ok naja dann..😶 Nee, speziell AAA Games werden mit dem Ansatz entwickelt möglichst vielen zu gefallen. Und widerspricht sich dann auch gleich im nächsten Satz “Was wir nicht wollen, ist ein super experimentelles Spiel zu machen”. Jetzt bin ich völlig verwirrt. Oh man bitte einfach die Bullshit Sätze weglassen.
„soll nicht jedem gefallen“ passt auch zu JEDEM Spiel. Die Aussage ist so halt wirklich inhaltslos 😀
Gruppen zwang im Enfgame, und dann sagt er/sie aber für die Masse, wie soll das zusammenpassen.
Dann vielleicht noch nen ABO, also im Moment sage ich nein Danke
Du weißt aber schon, dass man ein Mmo spielt um mit anderen zusammen zu spielen?
Und ich bevorzuge lieber ein Abo um dafür regelmäßig qualitativ hochwertige Inhalte zu bekommen als ein F2P gedrisse mit überteuerten Shop.
So hochwertig wie in wow? 😅 Auch ohne reines Abo Model kann ein Spiel eine hohe Qualität aufweisen. Teso und Gw2 sind glaube ich mit die besten Beweise, auch wenn es nicht jedem gefällt (haben trotzdem hohe Spielerzahlen)