Auf Steam kämpfe ich gegen riesige Monster und mache Sushi aus ihnen

Auf Steam kämpfe ich gegen riesige Monster und mache Sushi aus ihnen

MeinMMO-Redakteurin Lydia war skeptisch, ob der Sommer-Hit Dave The Diver (Steam) das richtige für sie ist. Jetzt ist sie begeistert von dem Tauchspiel und möchte ihre Erfahrungen mit euch teilen.

Das Tauchspiel „Dave The Diver“ war wohl der Überraschungs-Hit des Sommers 2023: Eine Woche nach seinem Release am 28. Juni hatte es sich über 1 Million mal verkauft, im Summer-Sale Anfang Juli war es in den Top-5 der meistverkauften Spiele auf Steam (via SteamDB).

Falls ihr trotz allem noch nichts von diesem großartigen Game gehört habt, fasse ich euch hier noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen:

  • Ihr schlüpft in die Rolle des namensgebenden Tauchers, Dave
  • Tagsüber taucht ihr in die Tiefen des mysteriösen Blauen Lochs ab, das alle Arten von Fischen – und, so sagt man, Meerjungfrauen – beheimatet
  • Nachts verkauft ihr eure Fänge im Sushi-Restaurant, das ihr mit eurem Kumpel Cobra und dem Koch Bancho betreibt

Dave The Diver ist dabei im Prinzip ein Roguelite, auch, wenn es sich nicht als solches bezeichnet. Ein Tauchgang entspricht dabei einem Run, bei dem ihr zahlreichen kleineren und größeren Gegnern begegnet und euch irgendwann einem riesigen Boss stellen müsst.

Zwischen den Runs könnt ihr euer Equipment verbessern, um noch tiefer zu tauchen, mehr Sauerstoff (aka Leben) zu haben, mehr Gewicht tragen zu können oder mehr Schaden zu machen.

Das Konzept kommt hervorragend an: Auf Steam genießt Dave The Diver mit 97 % positiven Bewertungen den Status „Äußerst positiv“. Die Standard-Version kostet 19,99 €, in der Deluxe Edition sind neben dem Spiel noch ein Artbook, der Soundtrack sowie ein zusätzlicher Skin für euer Boot enthalten.

Hier im Trailer könnt ihr euch selbst ein Bild machen:

Liebe auf den ersten Klick?

Ich habe mir Dave The Diver im Summer Sale auf Steam geangelt, weil mich das überschwängliche Lob neugierig gemacht hat und ich bei einem guten Deal ohnehin nicht „nein“ sagen kann. Dann wanderte es allerdings erstmal in meinen „Pile of Shame“.

Obwohl mein Herz für ungewöhnliche Spiele schlägt und ich eine Schwäche für Pixel-Art habe – und obwohl meine Kollegin Nicole es mir begeistert empfohlen hat – war ich mir unsicher, ob dieses Spiel wirklich etwas für mich sein kann.

Nachdem Angel-Spiele in meinem Gaming-Leben bislang kaum bis gar keine Rolle gespielt hatten, konnte mich nach Dredge doch unmöglich ein zweites Fisch-Spiel in diesem Jahr begeistern, oder? Tja, ich habe mich geirrt.

Von der Opening-Sequenz an hat mich Dave The Diver mit seinen charmanten Charakteren in seinen Bann gezogen. Als ich dann anfangen konnte, die abwechslungsreiche Unterwasser-Welt zu erkunden, wollte ich das Spiel überhaupt nicht mehr weglegen.

In dieser Woche stellen wir bei MeinMMO vor, was Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Seite aktuell auf Steam spielen.
Den Anfang machte am Dienstag ein Artikel von Benedict Grothaus:
In meinem Geheimtipp auf Steam muss ich ständig ein Dorf neu aufbauen, weil ein Sturm es zerstört

Zwischen Fischen, Farmen und Servieren vergeht die Zeit wie im Flug

Am ehesten würde ich es mit Moonlighter vergleichen, bei dem ihr nachts in Dungeons absteigt, um eure Beute tagsüber in eurem Laden zu verkaufen. Das gibt es übrigens noch bis zum 2. November spottbillig auf Steam.

Dave The Diver belässt es aber nicht bei der simplen Prämisse, sondern führt nach und nach immer neue Mechaniken ein: Schnell kümmert ihr euch um eure eigene Fisch- und Gemüse-Farmen, sammelt Fische wie Pokémon-Karten und zieht ein Tamagotchi-artiges Haustier auf.

Zudem gibt es Abschnitte, in denen ihr eine feindliche Basis infiltrieren, in einem Boot flüchten oder zwischen zwei Figuren wechseln müsst, um einfache Puzzles zu lösen. Ach, und ein Rythmus-Spiel gab es auch noch. Einige dieser Level waren so gut gestaltet, dass ich sie gerne mehrmals gespielt hätte.

Und dann sind da noch nie riesigen Bosse, die einen zum Finale jedes Kapitels sowie nach einigen Sidequests erwarten. Diese besonderen Gegner sind abwechslungsreich gestaltet und erfordern meistens Mechaniken, die in den Abschnitten zuvor eingeführt wurden.

Gerade zum Ende hin brauchte ich bei dem ein oder anderen Boss mehrere Versuche, bis ich ihre Angriffsmuster drauf hatte, nachdem ich von einer zweiten Phase kalt erwischt worden war. Und ja, am Ende droppen auch die Bosse Zutaten, die ihr dann zu einzigartigen Gerichten verarbeiten könnt.

Das sollte allerdings wohlüberlegt sein, denn soweit ich weiß, droppen diese Gegenstände nur ein einziges Mal.

Wie eine warme Meeres-Brise für die Seele

Insgesamt ist Dave The Diver allerdings kein schwieriges Spiel und großzügig mit Checkpoints in den Sequenzen, die andere Mechaniken einsetzen als die erprobte Gameplay-Loop. In typischer Roguelite-Manier kann es allerdings vorkommen, dass eure ersten Runs recht abrupt enden, bis ihr eure Ausrüstung verbessern könnt.

Wirklich Stress kommt dabei allerdings nicht auf. Außer vielleicht das eine Mal, als ich drei lange Missionen inklusive Boss-Kämpfe hintereinander erledigt habe, ohne zwischendurch zum Speichern zurückzukehren – nur um dann beim Auftauchen von einem einfachen Hai getötet zu werden, weil ich gierig war und den auch noch mitnehmen wollte. Aber darüber sprechen wir nicht.

Stattdessen ist das Spiel perfekt, um ein bisschen die Seele baumeln zu lassen. Gerade jetzt, da die Tage kürzer, grauer und regnerischer werden, genieße ich es, noch ein wenig in die tropisch anmutende Spielwelt abzutauchen und die Sommer-Vibes aufzunehmen.

„Ach komm, das mach ich jetzt noch … wann ist es Nacht geworden?“

Theoretisch ist Dave The Diver ideal, um zwischendurch mal ein bis zwei Runden abzutauchen, denn man kann selbst bestimmen, wann man an die Oberfläche zurückkehren möchte. Tatsächlich gab es aber immer irgendetwas, das dieses „Nur noch kurz…“ bei mir ausgelöst hat:

  • „Jetzt bin ich so weit, da kann ich auch den Boss-Kampf noch machen.“
  • „Jetzt habe ich alle Zutaten gesammelt, da möchte ich dem VIP-Kunden auch sein Spezial-Menü servieren.“
  • „Jetzt kann ich unmöglich aufhören, ohne den arroganten Gegner beim Koch-Duell in seine Schranken zu weisen.“
  • „Jetzt ist das Event zwar vorbei, aber dafür ist der nächste Story-Abschnitt freigeschaltet, das muss ich mir noch anschauen.“

Somit kam es letztlich nur selten vor, dass es bei einer kurzen Gaming-Session blieb. Aktuell befinde ich mich im Postgame, die Handlung ist abgeschlossen, lediglich einige lose Enden muss ich noch aufräumen. Spätestens an diesem Punkt werde ich sonst meistens unruhig und bekomme den Drang, alles schnell zu erledigen und mich dem nächsten Spiel zuzuwenden.

Stattdessen möchte ich aktuell noch nicht, dass mein Abenteuer am Blauen Loch endet. Immer noch tauche ich ab, um an meiner Fisch-Sammlung zu arbeiten und Geld zu erwirtschaften, um meine Farmen zu verbessern, meine Angestellten aufzuleveln oder mir Power-Ups zu gönnen, die mir die Main-Story erleichtert hätten.

Wenn ihr also keine Lust auf trübes Herbstwetter habt, kann ich euch nur empfehlen dem sympathischen Taucher eine Chance zu geben. Und selbst, wenn ihr schon zum großen Dave-Hype im Sommer einmal in das Spiel reingeschaut habt, könnte sich ein erneuter Abstecher lohnen.

Denn das Update vom 11. Oktober hat gerade erst ein paar neue Inhalte hinzugefügt, darunter neue Nebenquests sowie Krabbenfallen, mit denen ihr Schalentiere fangen könnt.

Solltet ihr trotz allem nichts mit Dave The Diver anfangen können, liegt ihr zwar objektiv falsch, ich möchte euch stattdessen aber das bereits erwähnte Dredge ans Herz legen. Denn auch das soll noch in diesem Jahr mit neuen Inhalten versorgt werden.

Was unser Redaktionsleiter Schuhmann zockt, erfahrt ihr hier: In einem neuen Strategiespiel auf Steam erobere ich umweltschonend die Galaxie

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Nicole Wakulczyk

hach, es freut mich sehr, dass es dir gefällt. 🙂
und ich muss wohl endlich moonlighter spielen!

Havanna

Dave ist einfach der beste!

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