Spieler kopiert illegal Items im Wert von 17 Millionen Euro in einem MMORPG – Muss jetzt ins Gefängnis

Spieler kopiert illegal Items im Wert von 17 Millionen Euro in einem MMORPG – Muss jetzt ins Gefängnis

Ein 40-jähriger Südkoreaner hat in dem MMORPG AIKA Online über mehrere Jahre Items kopiert und im Spiel verkauft. Insgesamt sollen diese einen Wert von umgerechnet 17 Millionen Euro gehabt haben. Der Entwickler verklagte den Mann, der nun zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.

Was wurde dem Angeklagten vorgeworfen? Wie die koreanische Webseite ThisGame berichtet, soll der Spieler wohl zufällig entdeckt haben, dass sich ein spezielles Item kopieren lässt, wenn eine Wartung für die Server stattfindet.

Dieses Item soll er zwischen Dezember 2017 und Mai 2019 insgesamt 2.630 Mal kopiert haben. Der Schaden durch diese Duplizierung soll sich laut Staatsanwaltschaft auf etwa 23 Milliarden Won (umgerechnet 17 Millionen Euro) belaufen.

Dem Angeklagten soll vor der Verhandlung ein Angebot gemacht worden sein, eine Entschädigung von umgerechnet 750.000 Euro zu zahlen. Eine außergerichtliche Einigung fand jedoch nicht statt.

Bestrafung fällt hart aus, weil sich Gaming als Sport-Kultur etabliert

Wie ging die Verhandlung aus? Der Entwickler Hanbit zog vor Gericht und bekam Recht. Das Gericht betonte, dass das Unternehmen selbst die Verantwortung hätte, die Server ordentlich zu warten und solche Fehler zu vermeiden.

Allerdings habe sich die Gaming-Industrie inzwischen auch als Sport-Kultur etabliert und dort müsse man illegale Transaktionen bestmöglich unterbinden und bestrafen.

Der Angeklagte wurde deshalb am 20. April zu einem 1 Jahr und 6 Monaten Haft verurteilt und bekommt zudem 3 Jahre Bewährung und 80 Stunden Zivildienst auferlegt.

Die aktuell beliebtesten MMORPGs findet ihr hier:

Was war das überhaupt für ein Spiel? AIKA Online ist ein koreanisches MMORPG, das 2009 erschien und eine Zeit lang auch im Westen spielbar war, inzwischen aber hierzulande eingestellt wurde.

Es bietet verschiedene Klassen, Quests und Story in der offenen Welt, sowie fünf verschiedene Nationen, die sich im PvP bekämpfen. Das PvP spielt also eine große Rolle in dem MMORPG.

Haben die Dupes Konsequenzen für die Wirtschaft im Spiel? Laut dem Entwickler sollen 96 % der kopierten Items bereits entfernt worden sein. Es soll keine wirtschaftlichen Probleme in dem MMORPG geben.

Dupes in MMORPGs kommen immer wieder vor, doch selten kommt es zu harten Konsequenzen

Sind Item-Duplizierungen auch bei uns ein Problem? Ja, sie kommen auch bei uns im Westen immer wieder vor. Besonders tragisch waren die Dupes zuletzt in New World.

Doch auch in Lost Ark wurden Spieler superreich und selbst in etablierten Spielen wie WoW Classic kam es 2019 zu einem Item-Dupe (via Ownedcore).

Allerdings folgen im Westen in der Regel nur zu temporäre oder permanente Accountsperren. Selten greifen die Entwickler auch zu kompletten Hardware-Bans. Vor Gericht landen solche Dupes in MMORPGs in der Regel aber nicht.

In Korea jedoch wird härter durchgegriffen. Dort sind das Gaming und vor allem auch der E-Sport deutlich populärer. Der E-Sport wird sogar immer mehr zum Volkssport. Riesige Events mit tausenden von Zuschauern sind dort keine Seltenheit.

Es gibt sogar Politiker, die Gesetze zu Gunsten von E-Sportlern verändern wollen:

Politiker will Gesetz ändern, damit Superstar Faker weiter LoL spielen kann.

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Hart und gerade Korea wo Vergewaltigung an Frauen nicht ernst genommen wird und die Täter meist mit Kuschel-Justiz davon kommen.

EliteWinchester89

Nunja… Zumindest denkt man nicht mehr über uns Gamer, dass wir Fette, unhygienische Nerds sind.

Wer weiß, vllt kommen solche Maßnahmen eines Tages auch bei uns an. Würde ich doch gern Mal sehen, wie ein Cheater vorm Richter anfängt mit weinen. 😅

Andy

Mich würde mal interessieren,ob er mit dieser Aktion auch reales Geld verdient hat.Gehe mal davon aus wenn er so eine beträchtliche Summe von sich aus anbietet,wurde aber jetzt nicht erwähnt.
Wenn er sich mit Echtgeld bereichert hat finde ich die Strafe ganz ok.

Emanu

sehr gut, so müsste das auch in der EU sein.

HendrikWagenhauser

Dafür wird hierzulande im Westen aber nicht hart genug durchgegriffen, um das durchziehen zu können. Wir Westler betreiben lieber eine weiche Samthandschuh-Politik rund ums Gaming im Vergleich zu Ländern wie Korea… naja, Gaming hierzulande wird auch nicht als Volkssport angesehen😊.

dEEkAy2k9

stell dir nal vor, du zockst ein Spiel im MP, ein Cheater versaut dir den Spaß, du zeigst ihn an und er wird wirklich dafür belangt. Hach wie schön das doch wäre.

lIIIllIIlllIIlII

Ne danke.
Warte noch auf das Handabhacken für das Schummeln in Mensch ärger dich nicht.

Unixtery

Und hier der typische cheater…

lIIIllIIlllIIlII

Natürlich, wer es unsinnig findet Cheaten juristisch zu verfolgen anstatt ihn zu bannen und mit technischen Mitteln zu bekämpfen, muss natürlich selbst ein Cheater sein.

Wer dagegen ist, dass jemand der einen Apfel stielt erschossen wird, ist selbstverständlich auch ein Dieb. Wie könnte es nur anders sein.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von lIIIllIIlllIIlII
dEEkAy2k9

Weil das stehlen eines Apfels wegen Hungers ja quasi das gleiche ist wie das Betrügen in einem Luxusgut…

lIIIllIIlllIIlII

Erkenne den Unterschied zwischen Vergleich und Analogie.

Neowikinger

Und weil im Osten so hart durchgegriffen wird, sind die Gefängnisse auch nicht überfüllt und den paar wenigen Insassen geht es auch gut und die Menschenrechte werden gewahrt…

Oh wait…

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