Chronicles of Elyria (CoE) galt im März 2020 als ein totes MMORPG, nachdem alle Mitarbeiter entlassen wurden. Doch der CEO wehrt sich gegen die Vorwürfe und versucht es allein fertigzustellen. Ein Grund dafür könnte die laufende Klage der Spieler sein.
Was ist mit der Firma passiert? Am 25. März teilte der CEO von Soulbound Studios, der Firma hinter dem MMORPG, mit, dass alle Mitarbeiter entlassen und die Entwicklung von Chronicles of Elyria eingestellt wurde.
Jahrelang versuchte das Studio Publisher davon zu überzeugen, Geld zu investieren. Doch das gelang dem MMORPG nicht. Stattdessen wurden 1,3 Millionen Dollar über Kickstarter und insgesamt 8 Millionen Dollar von Spielern gesammelt. Dafür gab es verrückte Aktionen, wie einen „Ingame-Adventskalender“ im Wert von 95 $, obwohl das Spiel noch gar nicht erschienen war.
Trotzdem ist der Firma schlussendlich das Geld ausgegangen und es kam zu diesem radikalen Schritt, obwohl der CEO der Firma, Jeromy Walsh, beteuerte, dass alles Geld nur in die Entwicklung geflossen ist.
Wie reagierten die Spieler? Im Anschluss an die Entlassungen begannen die Fans von Chronicles of Elyria das Studio zu verklagen. Sie hoffen auf eines der folgenden Szenarios:
- Finanzielle Entschädigungen für die Unterstützer
- Die IP von Chronicles of Elyria wird frei für alle zugänglich
- Es gibt ein Verfahren gegen Jeromy Walsh
Doch Jeromy Walsh wehrte sich gegen die Vorwürfe.
In einem neuen Anwaltsschreiben heißt es nun, dass die Spieler die ursprüngliche Nachricht falsch interpretiert hätten. Tatsächlich soll Chronicles of Elyria noch erscheinen. Er selbst arbeite derzeit als einziger Mitarbeiter und unentgeltlich an der Entwicklung.
Das MMORPG erscheint, nur mit neuer Strategie und zeitversetzt
Was sagt Walsh genau? In dem Anwaltsschreiben, das auf einem Discord-Server rund um die Sammelklage veröffentlicht wurde, heißt es offiziell:
Die Ankündigung von Soulbound enthielt, wenn man sie im Kontext liest, nie eine Aussage, dass die Produktion dauerhaft eingestellt oder ausgesetzt wird. Darüber hinaus, als allgemeiner Vorschlag, seine Meinung oder die eigene Strategie zu ändern ist keine Fehlinterpretation.
Menschen und Unternehmen tun dies jeden Tag. Dies war keine
“Falschdarstellung”, sondern eher eine Pause, während der der Geschäftsplan überdacht wurde.
Der neue Geschäftsplan sieht weiterhin einen Release des MMORPGs mit allen versprochenen Inhalten, wie etwas dem Altern von Charakteren, vor, so das Schreiben. Allerdings wird derzeit nur vom CEO selbst daran gearbeitet, aus finanziellen Gründen:
Während Soulbound aufgrund seiner derzeitigen finanziellen Situation gezwungen war, im Wesentlichen alle Mitarbeiter zu entlassen, hat der Gründer von Soulbound seit Ende März die Arbeit an CoE auf unbezahlter Basis als seine einzige Arbeit fortgesetzt und plant, die Arbeit am CoE fortzusetzen, bis Soulbound in der Lage ist, CoE mit den den Geldgebern versprochenen Elementen zu liefern.
Im weiteren Verlauf des Schreibens erklärt der Anwalt von Soulbound zudem, dass die Entwicklung eines Spiels von einem Indie-Studio mit viel Zeit und Aufwand verbunden ist. Darum gibt es keinen festen Rahmen, in dem Chronicles of Elyria erscheinen wird.
Was sagt Xsolla? Das Geld zum Crowdfunding rund um Chronicles of Elyria wurde über die Firma Xsolla eingesammelt. Dabei handelt es sich um einen Finanzdienstleister, der auch bei Twitch und anderen Plattformen eingesetzt wird.
Auch diese Firma hat einen Brief bezüglich der Klage bekommen. Doch auch hier wird auf die Weiterentwicklung des Spiels verwiesen. Zudem sei man nur Dienstleister und hätte keinen Einfluss auf Entscheidungen der Firma Soulbound.
Spieler vermuten Taktik, um sich vor der Klage zu schützen
Im Subreddit zu Chronicles of Elyria und dem Discord zur Sammelklage vermuten viele Spieler lediglich eine Hinhaltetaktik. Dadurch, dass die Entwicklung an dem MMORPG weitergeht, wurden beispielsweise die Kickstarter-AGBs nicht gebrochen. Die besagen nämlich, dass ein Entwicklerstudio seinen Teil der Vereinbarung erfüllen muss, andernfalls sind Rückerstattungen möglich.
Auch die Klage könnte sich als schwerer erweisen, solange das Spiel noch nicht aufgegeben wurde.
Es ist jedoch fraglich, ob ein einzelner Mensch, der gelernter Game Programmer ist, alle erforderlichen Kenntnisse hat, um ein MMORPG dieser Größe umzusetzen.
Doch nicht alle Crowdfunding-Spiele laufen in der Entwicklung so problematisch ab. In unserer Liste haben wir 7 große MMOs gesammelt, die ebenfalls von Spielern finanziert wurden und werden.
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Da draußen gibt es so viele kluge und fähige Köpfe, die sogar unentgeltlich arbeiten würde weil es ihr Hobby ist. Wenn daraus eine spätere Entlohnung möglich ist, ist das doch großartig. Warum 1 Mensch nur an solch einem Mammutprojekt arbeiten will, kann ich nicht verstehen.
Anstatt offen mit der Community zu interagieren und zu sagen “ich brauche Hilfe”, sich dann fähige Communitymitglieder ins Boot zu holen, verstehe ich nicht.
Weil CoE hat eine gute Zukunft… Ich hoffe es wird nicht eingestellt.
@mein-mmo-Team: ich habe mir Mal wieder alle Kommentare hier durchgelesen und festgestellt, dass es anscheinend sehr viel Halbwissen gibt, was Crowdfunding angeht. Habt ihr bezüglich des rechtlichen Hintergrundes schon Mal einen Artikel geschrieben? Wenn nicht, fände ich es toll, wenn ihr uns Mal alle auf den gleichen Stand seitens des Rechts bringen könntet.
Das ist eine gute Idee. Danke, ich werde es an die Redaktion weiterleiten ?
Der arme tut sich alleine da was an…
Spende ist ohne Gegenwert daher nicht rückforderbar.
Warum dann eine Klage existiert obwohl es keinen Anspruch gibt?
Der wird sich vermutlich so lange ein schönes Leben “entwickeln” bis er die Blumen von unten sieht und alles eingestellt wird 😀
Klingt immer mehr nach einer Geschichte, die sich gut verfilmen ließe.
Falls er das Spiel wirklich richtig fertigstellen will, ist das ja lobenswert, aber alleine kann der nicht weit kommen, zumindest nicht in angemessener Zeit.
Ganz einfach, das Spiel wird “fertig gestellt” und damit sind die Klagen vom Tisch.
Das das Game wird mal nie richtig erscheinen.
Wenn ich etwas via crowdfunding unterstütze, mache ich das mit einem Geldbetrag, den ich zur Not eben auch einfach abschreiben kann.
Man sollte bei crowdfunding per se einfach davon ausgehen, dass das Geld dann eben weg ist. Kommt dabei ein gutes Ergebnis zu Stande, super. Wenn nicht, habe ich aber von Anfang an damit gerechnet.
Wer dieses Risiko nicht eingehen mag, sollte sich nicht auf diese Weise dort beteiligen.
Wobei erstaunlich ist, wie oft das Projekt tatsächlich gelingt und man erhält, was man bestellt hat.
Verstehe die Botschaft nicht ganz genau. Möchtest du uns sagen, diejenigen sollen das nicht so eng sehen oder das man nicht prüfen soll ob es eine Art von Scam war?
In einem Satz: Wer nicht auf das Geld verzichten kann, sollte nicht bei Crowdfunding mitmachen.
Naja… das Geld ist doch so oder so weg. Wird das Spiel fertiggestellt bekomme ich es nicht zurück und wird es nicht fertiggestellt auch nicht.
Weiß also nicht genau was du mit “nicht verzichten können” meinst. Es ist eher ein “Nicht verarscht werden wollen”, oder nicht?
Naja wenn es ein doch nicht ganz kleines Team gab, gehe ich davon aus, dass das eingesammelte Geld dann auch für die Entwicklung verwendet wurde.
Naja das Geld ist im Falles eines Erfolgs nicht weg, da du in der Regel ja etwas dafür bekommst, etwa beta-Zugriff oder eben die Möglichkeit das Spiel am Ende “kostenlos” zu spielen.
Jedenfalls war das bisher bei allen Aktionen so, bei denen ich etwas unterstützt habe.
Es gibt genug Beispiel an Crowdfunding Projekten, bei dem das Geschäftsmodell darin bestand bis in die Ewigkeit (oder eher so lang wie möglich) ohne jemals ein Produkt abzuliefern um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Und wie gesagt, das Geld siehst du so oder so nicht. Wenn ich in den Laden gehe und kaufe eine Packung Milch und zuhause stelle ich fest, dass sie schlecht geworden ist, lautet mein Ratschlag ja auch nicht: Hey, wer auf das Geld nicht verzichten kann, kauft lieber keine Milch. Oder Ich kaufe ein Marken Uhr und zuhause stelle ich fest, dass es eine Fälschung ist. Auch da sage ich nicht: Kauf halt keine Uhr wenn du auf das Geld nicht verzichten kannst.
Mag schon sein, aber der Ratschlag hat dann nichts mit dem Geschehen zu tun.
Ui du vermischst da aber vieles und vergleichst Äpfel mit Birnen.
Wenn ich bei REWE zb. eine Milch kaufe und diese schlecht ist, obwohl das MHD noch nicht erreicht, bekomme ich vom REWE eine neue Milch.
Wenn du eine Marken Uhr bei einem vom Hersteller zertifizierten Händler kaufst und sich diese als eine Fälschung herausstellt, wird diese auch vom Händler ersetzt.
Wenn du auf dem Schwarzmarkt eine Fälschung kaufst in dem glauben, das diese echt wäre bist du selber schuld.
Und das Geld ist so oder so weg ist auch falsch. Wenn ich etwas kaufe bekomme ich einen Gegenwert, in diesem Fall sollte es ein Spiel sein. Wenn ich diesen Gegenwert aber nicht erhalte ist das Geld “Weg”.
Crowdfunding oder Kickstarter sollte man nur machen, wenn man auf das Geld “verzichten” kann oder es sich leisten kann. Die Chance das es fehlschlägt ist nun mal sehr groß.
Es war auch kein Vergleich sondern eine Analogie.
Abgesehen davon, dass wenn ich von einem zwielichtigen Händler eine Fälschung kaufe, bekomme ich ggf garnichts, weils denn dann ggf. nichts mehr gibt.
Geld ist weg. Ich erhalte etwas und das Geld ist nicht mehr da. Wäre das Geld noch da, hätte ich Ware und Geld. Schön wäre es.
Die Aussage: wenn ich auf das Geld nicht verzichten kann, impliziert, dass ich Geld brauche, nicht Ware.
Passen würde es zum Beispiel, wenn ich mein Geld in Aktien stecke und alles verliere. Oder ich zum Würfelspiel gehe und alles weg ist. Da könnte ich zum Beispiel sagen: verwette kein Geld auf das du nicht verzichten kannst.
Fehlschlag bedeutet aber im Crowdfunding Beispiel aber nicht, dass ich kein Geld zurück bekomme sondern kein Produkt. Ein Game ist aber kein Lebensmittel sondern ein Luxus. Daher ergibt der Satz nunmal keinen Sinn.
Und wie gesagt: die wenigsten Leute sind wohl angepisst, weil “Sie nicht aufs Geld verzichten” können. Woher will man das wohl auch wissen? Abgesehen davon, dass es wohl viel wahrscheinlicher ist, dass sich Leute einfach ungern verarschen lassen und somit dieser Grund auch wesentlich wahrscheinlicher ist.
Häh, mit Crowdfunding geht man doch keinen Kaufvertrag ein! Mir kommt das so vor, als ob viele ein grundsätzliches Missverständnis von Crowdfunding haben, oder hat sich da rechtlich was getan vor Kurzen?
Seit es Crowdfunding gibt ist das doch eher als Spende zu betrachten und nicht als Kauf eines Produktes. Man unterstützt quasi Leute/Firmen die an einer Idee arbeiten mit einer Spende, weil einem ihr Vorhaben interessant erscheint und hofft dieses irgendwann einmal umgesetzt zu sehen. Und das wars. Ja mittlerweile bieten viele noch extra Sachen an, wie z.B. spende 50 € und du erhälst ein exclusives Artbook oder so, um die Leute zu motivieren mehr zu spenden, aber das macht es trotzdem nicht zum Kaufvertrag.
Die Klage beim im Artikel genannten Spiel CoE kam so weit ich mich erinnere auch nur so zustande weil die nicht nur das Crowdfunding-Geld genommen haben, sonder auch abseits dessen schon vorab DLC für versprochene Items im Spiel verkauft haben. DAS ist dann ein offizieller Kaufvertrag und rechtfertigt bei Nichterfüllung und vor allem bei einbehalten des Geldes eine Klage.
Sprich, wer von seinem Geld eine feste Gegenleistung erwartet sollte die Finger von Crowdfunding lassen, und auf die fertigen Produkte warten, wenn sie denn kommen.
Es ist definitiv keine Spende. Eine Spende ist ein steuerrechtlicher Begriff. Man kann nicht einfach an irgend jemanden Spenden. Ansonsten wäre es eine Schenkung. Und auch das geht nicht einfach so.
Es hängt vom Vertrag ab. Entweder ist es ein Kaufvertag oder es ist eine Schenkung unter Auflage nach BGB.
Oder, was meistens der Fall sein dürfte, es ist eine gemischte Schenkung. Dann ist es sowohl ein Kaufvertrag als auch eine Schenkung. Eine Schenkung deswegen, weil du etwas weit unter Marktwert erwirbst. Ein Spiel kostest zum Beispiel 49,99, du “schenkst” aber 320 €. Es bleibt aber ein Kaufvertrag.
Also bitte nicht Spenden, Schenkung, Schenkung unter Auflage und gemischte Schenkung zusammenwerfen.
Egal wie Corwdfunding im Gaming Bereich dürfte so gut wie nie eine Spende sein, zu 99 % keine Schenkung. Manchmal eine Schenkung unter Auflagen und meistens eingemischte Schenkung sein.
Und in ganz seltenen Fällen gibt es auch Crowdfunding in form eines Darlehns, aber das ist dann noch mal was ganz anderes. Da würde der Satz “nur Geld auf das man verzichten kann” sogar zutreffen.
BTW: bei diesen ganzen Kickstarter Fundings fällt deswegen sogar Umsatzsteuer an. Weil es eben eine Gegenleistung gibt. Das verstehen viele eben nicht. Das hat auch einige Streamer böse erwischt. Die denken halt auch, dass ihre Donations Spenden sind. Was sie natürlich nicht sind. Daher müssen sie sowohl Umsatzsteuer (ggf.) als auch Einkommenssteuer abführen.
Also ich habe das mal eben nachgegoogelt und laut diversen Quellen gibt es wohl 4 Arten von Crowdfunding: spendenbasierendes Crowdfunding / gegenleistungsbasierendes Crowdfunding / kreditbasierendes Crowdfunding / Crowd Investing.
Für Spiele sind die ersten beiden Varianten, die üblich genutzten Vertreter.
Das erste “spendenbasierendes Crowdfunding” (ja das heißt so, auch wenn im Hintergrund laut BGB wie du behauptest eventuell eine Schenkung abläuft, das war mir jetzt zu umständlich noch den Begriff Spende rechtlich zu zerlegen), ist wohl die gängigste Art und wie der Name schon sagt haben die Spender kein Anrecht auf eine Leistung oder Rückzahlung. Man gibt sein Geld um Entwickler für ihr Projekt zu unterstützen und das wars.
Das zweite “gegenleistungsbasierendes Crowdfunding” ist die erwähnte Variante, wenn z.B. versprochen wird, für eine 50€ Spende erhalten alle ein Artbook. In dem Fall sind Crowdfunder tatsächlich dazu verpflichtet diese Gegenleistung zu erfüllen, also das Artbook. Das Gesamtprojekt hingegen wird dadurch nicht zur Pflicht. Abseits des versprochenen Artbooks ist die Angelegenheit wieder wie die erste Variante zu betrachten.
Bei Kreditbasierendem Crowdfunding wäre man zur Rückzahlung verpflichtet und bei Crowd Investing muss man die zahlenden am Ende beteiligen. Aber das findet für Videospiel Bagger keine Anwendung.
Wäre ja auch dumm sonst, wenn sich Bagger für Ihr Vorhaben mit tausenden Unterstützern freiwillig in kleine Knebelverträge mit Ihren Unterstützern begeben. Zumal diese ja auch zum Beginn des Crowdfundings noch überhaupt nicht wissen ob alles so läuft wie geplant, ob genug Unterstützung rein kommt, usw…
Das ist nicht korrekt. Es heißt zwar Donation es ist aber nun mal keine Spende sondern eine Schenkung. Es ist vertraglich so geregelt, dass es eine gemischte Schenkung ist. Sehr häufig.
Sobald es eine Gegenleistung gibt ist es “Reward basiert”. Was einer gemischten Schenkung entspricht. Und das ist fast immer der Fall. zum Beispiel weil du eine Lizenz für das Spiel erhältst oder was auch immer. Damit es eine reine Schenkung ist, dürfte es keinerlei Gegenleistung geben. Und auch keine Auflage. zum Beispiel ein Spiel zu entwickeln. Sonst wäre es eine Schenkung mit Auflage nach BGB.
Eine reine Schenkung wäre also quatsch, da du sonst das Geld abdrückst und ich damit machen kann was ich will. Daher muss es entweder eine gemischte Schenkung, also ein Kauf sein oder eine Schenkung mit Auflage nach BGB. Demzufolge hast du immer wieder die Rechte und Pflichten die oben erwähnt sind.
Das Problem existiert nicht, da man das vertraglich Regeln kann. Der Vertrag ist schwebend. Die Abbuchung und somit der Abschluss kommt erst zustande, wenn die angezielte Summe zusammen kommt. So ist es zum Beispiel bei Kickstarter.
Worauf genau stützt sich die Annahme, dass das BGB Anwendung findet?
Ist es nicht so, dass der Gerichtsstand anhängig vom Unternehmen und maßgeblich für die Rechtsprechung ist?
Und ist “Spende” in diesem Kontext nicht vielmehr als Übersetzung aus dem Englischen “Donation” mit der entsprechenden Semantik zu verstehen denn als rechtlicher Begriff?
Das ist von Fall zu Fall verschieden. Kickstarter zum Beispiel weist sowohl deutsche als auch us Frontmänner als Vertragspartner aus.
Zudem richtet sich ihr Angebot offensichtlich an deutsche Kunden. Aus dem selben Grund muss zum Beispiel auch Facebook für deutsche User deutsches Datenschutz Recht anwenden.
In solchen Fällen, vor allem bei großen Plattformen wie eben Kickstarter oder Indiegogo trifft das zu. Aber eben nicht überall.
Allerdings gibt es bei vielen anderen Nationen ähnliches Recht. Das heißt dann eben, wie bereits erwähnt reward based. Und das hast du bei den meisten Projekten, da du ja so gut wie immer eine Gegenleistung erhältst. Zum Beispiel eine Lizenz für das Spiel oder einen Rabatt oder ähnliches.
Dann bleibt es dennoch eine Schenkung mit allen Pflichten die daraus resultieren. Die Leute sagen spende, meinen aber einen Kauf oder eine Schenkung. Teilweise wird halt auch einfach das Marketing Blub der Unternehmen übernommen – man sehe sich einfach mal SC an.
Wenn ich als deutscher Bürger einer wie auch immer gearteten natürlichen oder juristischen Person Geld zukommen lasse, dann ist das entweder ein wirtschaftlicher Vorfall, also Kauf, Pacht, Miete etc. eine Schenkung oder eine Spende. Eine Spende kann es nur sein, wenn dies von Finanzamt anerkannt wurde und ganz bestimmte Richtlinien erfüllt. Wenn etwas also kein Kauf und keine Spende ist, ist es immer eine Schenkung. Das heißt es kommt auch eine Schenkungssteuer zur Anwendung, wenn die Beträge zu hoch sind.
Es gab schon Fälle, bei dem das Finanzamt ein Gemeinschaftskonto zwischen Lebenspartnern als Schenkung von dem einen an den anderen wertete. Bei einem ordentlichen monatlichen Einkommen und über 20 Jahre Partnerschaft, kann man da auch mal schnell den Freibetrag sprengen und Zack darfst du für x Jahre und x Euro Schenkungssteuer nachzahlen.