Chronicles of Elyria wollte vieles anders machen. Euer Charakter sollte alt werden und sterben können. Ihr solltet euch um Nachkommen kümmern. Nun jedoch hat der Tod das MMORPG selbst erwischt.
Was ist passiert? Vor fünf Tagen startete das MMORPG Chronicles of Elyria in die Pre-Alpha. Zwar wurden nur Parcours-Elemente gezeigt, doch es war der erste Schritt in Richtung spielbare Version.
Am 25. März teilte der CEO von Soulbound Studios, der Firma hinter dem MMORPG, mit, dass alle Mitarbeiter entlassen und die Entwicklung von Chronicles of Elyria eingestellt wurde.
Jahrelang versuchte das Studio Publisher davon zu überzeugen, Geld zu investieren. Trotz einiger sehr innovativer Ideen gelang es nicht, einen Partner zu gewinnen:
Leider waren wir nicht in der Lage, Investoren zu finden, die verstanden haben, dass das Arbeiten in einem kapitalschwachen Umfeld kein Wachstum zulässt und die Geschwindigkeit drosselt.
Was wir jedoch fanden, waren mehrere Investoren, die sagten: “Warum reden Sie mit uns? Wenn Sie davon überzeugt sind, dass sie durch Crowdfunding unterstützt werden, dann brauchen sie uns nicht. Und wenn sie nicht davon überzeugt sind, dann sind wir nicht zuversichtlich genug zu investieren.”
Jeromy W – CEO von Soulbound Studios
Nun ist dem Entwickler das Geld vom Crowdfunding ausgegangen. Sie entschieden sich bewusst gegen eine neue Kampagne zur Finanzierung durch die Spieler.
Königreiche und Alterungsprozesse lockten viele Unterstützer an
Was war das Besondere an Chronicles of Elyria? Das Sandbox-MMORPG galt als sehr ambitioniert und wollte euch die Möglichkeit geben, ein virtuelles Leben zu führen und eine eigene Dynastie zu erschaffen.
Dazu setzte es auf:
- Eine riesige Welt mit vielen Königreichen.
- Viele Freiheiten in der Charakter-Entwicklung. Ihr solltet ein Leben als Händler, Handwerker, Abenteurer oder Herrscher einer Stadt führen können.
- Ein Alterungsprozess, bei dem euer Charakter älter werden und sterben sollte. Die Idee war es einen Nachfolger zu zeugen und mit diesem das Spiel fortzusetzen.
- Rollenspiel galt als einer der wichtigsten Aspekte des MMORPGs.
- Housing war ebenfalls geplant.
Wie lief die Entwicklung? Das MMORPG versuche 2016 über Kickstarter 900.000 Dollar zu sammeln. Das gelang innerhalb weniger Tage. Insgesamt kamen sogar mehr als 1,3 Millionen Dollar zusammen.
Die ersten gezeigten Inhalte von Chronicles of Elyria sahen sogar richtig gut aus. Doch die Entwicklung dauerte lange und erreichte einen Punkt, an dem die grundsätzlichen Systeme erstmal in einer sehr einfach gehaltenen Grafik präsentiert wurden.
Dies stieß jedoch auf Kritik und Spieler beschwerten sich über die Rückschritte. Außerdem gab es Kritik für viele Events, die mit Echtgeld zu tun hatten, sowie einen Adventskalender mit Ingame-Items, der stolze 95$ kostete. Jedoch gab es bis zum Schluss gar keine spielbare Version.
Das Universum soll weiter fortbestehen
Wie geht es nun weiter? In der Mitteilung des CEOs gibt es neben einen Rückblick auf erreichte Meilensteine auch einen Ausblick auf die Zukunft. Der ist jedoch sehr vage gehalten.
So möchten einige Entwickler in ihrer Freizeit die bisherigen Alpha-Inhalte des MMORPGs so weiterentwickeln, dass zumindest eine spielbare Version, jedoch mit angepasstem Namen und Inhalten entsteht.
Auch das Universum an sich und die Geschichten dazu sollen irgendwie weitergesponnen werden. Immerhin gäbe es laut dem CEO viele Discord-Server und Communitys, die bereits Rollenspiel zu Elyria betreiben.
Seine Mitteilung beendet der CEO mit einem Dank an die Unterstützer und mit dem Hinweis, dass er keine Ahnung hat, ob Elyria überhaupt wieder auftauchen wird:
Ich weiß nicht, ob oder wann Elyria wieder auftauchen wird, aber wenn es so weit ist, erfahrt ihr als Erste davon. Von mir selbst, Souzou, Vye, Snipehunter, Serpentius und dem ganzen übrigen Soulbound-Team:
Vielen Dank für Ihre Liebe und Unterstützung. Wir sehen uns dann.
Damit starb das erste MMORPGs 2020, doch unser Autor Alexander Leitsch vermutet noch den Tod von mindestens 6 weiteren MMOs in diesem Jahr.
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Die Aussage “Wenn Sie davon überzeugt sind, dass sie durch Crowdfunding unterstützt werden, dann brauchen sie uns nicht. Und wenn sie nicht davon überzeugt sind, dann sind wir nicht zuversichtlich genug zu investieren.” trifft es halt ins schwarze.
Wenn Sie dies übermittelt haben, dann sind sie selber schuld.
Das ist wie wenn man ein neues Produkt auf den Markt bringt aber sich nicht sicher ist ob man es verkauft bekommt, da wird niemand investieren da ein Risiko besteht. Investoren investieren in Unternehmen wo ein ganz genauer Business Plan steht wie viel Gewinn am Ende dabei herum kommt und wie viele Einheiten verkauft werden. Das zählt auch für Spiele, ob jetzt F2P oder B2P.
Der 1.April ist doch noch gar nicht …
Das kam sehr plötzlich und ich finde es schade. Selbst wenn es noch nicht sehr ausgereift wirkte, die Ideen dahinter hatten Potenzial.
Die Idee dahinter war der Grund warum sie es nie hätten realisiert bekommen.. Ideen findet man genug auf der Straße nur sollte man wissen was machbar und realistisch ist und nicht was spinnereien.. Mit dem kleinen Team und den peanuts die sie hatten wären sie in 100 Jahren nicht mit den tollen ideen fertig geworden. Jeder vollidiot hätte das erkannt.. Der Rest gehört abgezockt.
Die nächste Abzocke der Baker! Tja man sollte halt in sowas nichts investieren, ich für meinen Teil hab meine Lektion gelernt. 2 mal in sowas investiert, 2mal nichts! Geld anzünden macht sicher mehr spass!
Hat nichts mit Abzocke zu tun. Hinter Abzocke steht eine Täuschungsabsicht. Das sieht mir hier nicht danach aus. Es war ein ehrliches Projekt, aber aus welchen Gründen auch immer, haben die Ressourcen nicht ausgereicht. Das ist schlicht Wirtschaft. Nicht jedes Projekt erblickt das Licht der Welt, nicht jedes Projekt wird erfolgreich. Deswegen gibt es bei Kickstarter den Unterpunkt “Gefahren und Risiken”. Man muss einfach persönlich für sich selbst abwägen, ob ein Projekt vertrauenserweckend genug ist, um Geld darin zu investieren und vor allem darüber nachdenken, ob man sich ärgert, wenn das Projekt schiefläuft und das Geld ohne Gegenleistung weg ist.
Okay
Allgemein kann msn doch schon sagen dass in Kickstarter/ E.A.Games zu investieren nicht lohnend ist.
Gibt bestimmt nur 1% Ausnahme von Allen
Mein Spiel war es so wie so nicht, das mit dem Altern und so, ist nicht mein Ding.
Das gezeigt Material sieht einfach nur schlecht und langweilig aus. Keine Ausreden dafür nötig, warum keiner investieren wollte.
Scammstarter hits again
Camelot Unchained, Crowfall & Ashes of Creation sind die nächsten Kandidaten wo seit Jahren viel zu wenig passiert in Richtung release!
Crowfall ist finanziell safe, nach allem, was man weiß.
CU und Crowfall haben beide Investoren und Ashes ist von einen Millionär ins leben gerufen worden.
Das was die bis dato gezeigt haben, war einfach der Gnadenstoß, AShes hat jetzt erst wieder bewiesen, wie es richtig geht.
Alpha 0 war schon der Core spielbar, jetzt mit dem Trailer für den Stream am 27. zeigt, was man hätte schaffen können in der Zeit.
Parcour Systeme sind jetzt nicht neu, da hätte man sich vermutlich eins kaufen können, welches dann in ein MMORPG integriert wird… etc.
Witzig finde ich dass ihr schreibt das sie trotz vieler Innovationen keinen Investor gefunden haben……Sie haben wegen der vielen “Innovationen” keinen Investor gefunden.
Das machst du woran fest?^^
Das ist eine Meinung. Ich denke nicht, dass Innovationen das Problem waren. Camelot Unchained, Crowfall und Star Citizen haben ja auch alle Investoren gefunden und hatten ebenfalls alle Innovationen.
Sie sagen ja selbst: Wir hatten einfach zu wenig vorzuweisen. Ich denke, Investoren hatten einfach kein Vertrauen in das Projekt. Die erfolgreichen Crowdfunding-MMORPGs haben eigentlich alle gemeinsam, dass sie jemanden an der Spitze haben, der viel Erfahrung hat. Die Ausnahme ist Ashes of Creation, die wen mit viel Geld an der Spitze haben.
CoE hatte das nicht.
Wobei der ja nicht alleine ist und viele erfahrene Leute in der Spitze hat …
Das ist der Grund ,warum ich jetzt kein Kickstarter spiele mehr Unterstütze werde.
-Kickstarter 11/23/2016 1:20:37 AM ca 40 Euro
-Store Purchase 5/11/2017 4:55:37 PM ca 40 Euro
Für Arsch
Sehr Schade, die Innovation dahinter war strebenswert!
Liegt es an den (zu wenigen) Spielern als Investoren?
Dieses war der erste Streich und viele werden folgen gleich… oder demnächst.
Sämtliche öffentlich geförderten MMOs, die keinen starken Investor in dieser Krise hinter sich haben, wird es vermutlich ähnlich ergehen. Warten wir mal ab, ob und wie Titel wie Ashes of Creation aus dieser Krise kommen.
Das stimmt natürlich, dass die Krise auch eine Rolle spielt. Es wird deutlich weniger Leute geben, die zumindest in den kommenden Monaten Backen und damit Spiele unterstützen.
Ashes arbeitet zumindest mit MyGames eng zusammen. Da würde ich mir vielleicht mehr Sorgen um kleinere, schon veröffentlichte Spiele machen. Wissen kann man es aber nicht.
Ich glaube das ganze liegt auch einfach an dem damaligen Kickstarter/Crowdfunding boom. Da haben viele Leute vieles versprochen und merken jetzt nach Jahren wenn das Geld knapp wird, dass sie gar nicht dazu fähig sind das versprochene zu kreieren/realisieren. Traurig ist halt irgendwie das die jahrelang von Kickstarter Money Leben, keinen Verlust tragen und die Backer die dran geglaubt haben enttäuscht werden.
Oh wow, das ging ja jetzt schnell. Tut mir leid für alle die das Game via Kickstarter unterstützt haben.