MMORPGs und Single-Player-RPGs gehören im Grunde demselben Genre an – den Rollenspielen. Und doch gibt es teilweise fundamentale Unterschiede. Daher lautet unsere heutige Frage: Kann ein MMORPG auch ein gutes Single-Player-RPG sein?
Viele MMORPGs lassen sich heutzutage gut alleine spielen – zumindest bis zu einem gewissen Punkt und, wenn man nicht alle Inhalte wie Raids machen möchte. Neverwinter beispielsweise kann zumindest zu Beginn komplett alleine gespielt werden. Auch in The Elder Scrolls Online braucht man für die Storyinhalte so gut wie nie Hilfe von anderen Spielern.
Bedeutet dies aber, dass diese Spiele auch gute Single-Player-RPGs sind? Würde man beispielsweise alle anderen Spieler aus dem MMO entfernen und es offline spielbar machen, wäre ein Neverwinter oder ein The Elder Scrolls Online dann automatisch ein gutes Single-Player-RPG, das man mit Fallout 4 oder The Witcher 3: Wild Hunt vergleichen könnte?
Etwas derartiges versucht das Entwicklerstudio Portalarium mit Shroud of the Avatar. Das Spiel will sowohl MMO-Fans als auch Single-Player-Spieler ansprechen und bietet sogar einen Offline-Modus. Wird sich dieser Offline-Modus aber so spielen, wie beispielsweise Fallout 4?
Viele Mechaniken von MMORPGs sind deutlich anders als die von Single-Player-RPGs. Beispielsweise das Respawning von Gegnern. In einem MMORPG ist es eigentlich unerlässlich, dass Monster respawnen, denn die anderen Spieler wollen diese schließlich auch besiegen. In einem Single-Player-RPG dagegen steht eher das Gefühl im Vordergrund, etwas erreichen zu wollen und einen dauerhaften Einfluss auf die Welt zu haben – und dazu zählt beispielsweise auch, einen Wald von all den dort lebenden Banditen befreien zu können, sodass anschließend Händlerkarawanen ungehindert passieren können.
Ein anderes Beispiel sind Kampfsysteme – während in einem MMO immer die Latenz eine Rolle spielt, weswegen aktive, actionbasierte Kampfsysteme schwer umzusetzen sind, ist ein World-of-Warcraft-ähnliches System in einem Single-Player-RPG eher langweilig.
Andreas meint: Single-Player-Rollenspiele und MMORPGs unterscheiden sich in vielen Spielmechaniken. Ein Single-Player-Game auf einem MMO-Grundgerüst aufzubauen, ist bestenfalls schwierig, denn man würde immer das Gefühl haben, ein MMORPG zu spielen, bei dem es einfach keine Mitspieler gibt.
Andersrum wäre es sicher genauso: Einfach andere Spieler in Fallout 4 einzufügen, würde das Game noch lange nicht zum MMORPG machen. Ein Spiel, das beides sein will, hat es schwer, auch beide Communities zufrieden zu stellen. Im Grunde müsste man zwei separate Spiele entwickeln. Denn sonst leiden beide Modi und man stellt vielleicht beide Communities nicht zufrieden.
Wie seht ihr dies? Ist es eurer Meinung nach möglich, aus einem MMORPG auf einfache Weise ein Single-Player-RPG zu machen, indem man es einfach offline spielen könnte? Die Idee wäre ja beispielsweise, dass man ein MMO auf diese Weise auch dann noch weiterspielen könnte, wenn die Server abgeschaltet werden. Was meint ihr? Schreibt eure Meinung in die Kommentare.
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Ich bin die MMORPG´s einfach satt 🙂 Man kann nicht in Ruhe die Gegend erkunden ohne von der anderen Fraktion überfallen zu werden, solo schon mal gar nicht, da man dann allein gegen mehrere kämpfen muss, die fast immer im Level viel höher sind, was ziemlich unfair ist. Die Welten sind toll, aber was nützt mir das dann noch ? Vorteile haben die, die viel Zeit zum spielen haben und die viel bares investieren, die anderen bleiben auf der Strecke. Toll könnte es sein, wenn es ein Miteinander geben würde, einen gemeinsamen “Feind” (nicht in Form von anderen Spielern) Außerdem nervt es, wenn andere Mitspieler von einem verlangen eine bestimmte Waffe zu nutzen, die man gar nicht will nur um 😉 mitspielen zu dürfen uvm. Deshalb “zurück zu den RPG´s”. Ich will in meiner wenigen Freizeit Spaß haben und nicht Frust schieben 😉
Vorteile MMORPG: (1) Man kann direkt im Chat fragen, wenn was nicht klappt. (2) Zusammen-/Gegeneinander-Spiel. — Vorteile OfflineRPG: (1) Pause-Taste. (2) Savegames. — Ansonsten spielt sich das eine wie das andere.
Ich glaube, es hängt ganz von den jeweiligen Interessen des Spielers ab und es lässt sich auch nicht in nur zwei Kategorien einteilen.
Wenn ich ein wirklich reinrassiges Singleplayer RPG spielen möchte, erwarte ich eine gute Inszenierung und eine spannende Story, in der ich der Hauptcharakter bin. Dieses Gefühl wird mir ein MMO nie vernünftig vermitteln können.
Das andere Extrem wären sicher klassische MMORPGs, deren Kerndisziplinen die Progression und der Wettstreit sind, also entweder in Form von PVP oder Wettrennen um fordernden Raidcontent. Wenn sich Spiele nur auf dies konzentrieren, wird eine Story und eventuell sogar eine persistente Welt irgendwann überflüssig, wie aktuelle Beispiele wie Skyforge zeigen. Als Singleplayer und entsprechend ohne direkte Konkurrenz würden diese nie funktionieren.
Aber weiterhin gibt es auch noch viele andere Spielerinteressen, die sich nicht so leicht in die eine oder andere Ecke zuordnen lassen und die grundsätzlich, wenn auch eventuell unterschiedlich gut, sowohl in einem Singleplayer als auch einem Multiplayer oder sogar MMO funktionieren würden. Hier geht es zum Beispiel um das Erkunden von großen und glaubwürdigen Welten oder das Erschaffen von eigenen Dingen wie beim Housing.
Die Kunst bei einem Optimalen Spiel ist es, sich entweder auf eine der unvereinbaren Gruppen zu spezialisieren oder möglichst viele der anderen anzusprechen, aber gleichzeitig niemanden zu Inhalten zu nötigen, die ihm nicht zusagen, aber im Sinne der dauerhaften Bindung sie eventuell dazu anzuregen sich einmal neues anzuschauen. Das ist vermutlich auch die Richtung, in die sich das Genre in Zukunft entwickeln wird.
Naja. Ist schwer zu sagen. Mit meinem Zauberer in ESO kann ich alle Veteranen und normalen Verliese allein laufen, die keiner Gruppenmechanik bedürfen. Es dauert länger aber es geht. Man muss sich halt einen dem entsprechenden Max Build zusammenstellen und nicht immer von irgendjemandem nen Build nehmen und den 1zu1 kopieren. Aber ein max Chara der fast alles alleine schafft macht das Spiel nicht zum Single Player RPG. Das Feeling ist ganz anders.
Fallout 4 mit anderen Spielern….naja ich denke das macht dieses: Einsame/r Held/in läuft in trostloser Welt mit Hund an seiner/ihrer Seite durch eine Atomar Verseuchte Welt Feeling kaputt…….wär aber bestimmt mal lustig. Dann müsste man Ala Borderlands für jeden Spieler der dazu kommt die Schwierigkeit der Gegner erhöhen um die Balanve zu halten.
Ein zwei Waffen ein paar Skills und man ist allein auf dem Schwersten Modus schon die Macht, die keine Todeskrallen oder Behemoths fürchtet, sondern auf sie zurennt in die Luft schießt und singt:
Epic Loot Epic Loot Epich Loot Loot Loot
Ganz einfach, einfach mal verdammt gute Ki s entwickeln so das die ini absolviert werden kann, in der offenen Welt schafft man ja normal alles selber. Diese ki s natürlich auch in der offenen welt zum anheuern bereitstellen um weltbosse zu besiegen.
Langweilige inhalte wie daylies komplett entfernen den in einem single player spiel hat man den Vorteil man kann auch mal ne woche pause machen ohne zu denken ach Mensch siese Woche wieder nichts geschafft.
Ich blende den Chat aus und bin in Elder Scrolls Online versunken. ESOTU ist nah dran an Oblivion & Skyrim.
Wäre cool, wenn man die anderen Spieler auch noch ausblenden könnte.
Einfach Augen zu.
Das einzige Spiel mit MMO und SP Modus welches mir gerade positiv einfällt, ist Elite Dangerous. Das liegt aber vielmehr daran, dass man selbst im Multiplayer selten Spieler sieht. Es gehört also zum Spieldesign dazu, sich möglichst alleine zu fühlen.
Meiner Meinung nach sind typische MMORPGs mit SP Moduls keine SP Spiele, sondern MMORPGs bei denen man nicht auf andere Spieler angewiesen ist. Aber von der Erfahrung eines SP Spiels sind sie trotzdem sehr weit entfernt.
TESO beweist es ansonsten wäre es theoretisch möglich, wenn man KI Verbündete für Raids hat, oder mit Option auf Koop.
GW1 war eins und TESO ist ein Beispiel dafür. Einzige Sache bei Teso der Schwierigkeitsgrad ist zu niedrig. Das ist aber leider auch eine allgemeine Tendenz in der Game Industrie. Das Action-Kampfsystem muss sich vor keinem Singleplayer verstecken.
Ich habe FF14 weggelegt, weil mich dieses wegbelohnen von Nicht-Abonnenten und das Langziehen von Tasks jedweder Art gestört haben. Tu dies 1.000 mal, tu das 2.000 mal etc. Aber auch, weil ich kein Hardcore-Zocker bin und meine Spiele durchrotiere. Das heißt, ich spiele auch mal 5 Tage nicht, dann wieder 2 Tage und dank Schichtarbeit und wechselndem freien Tag auch nicht zur selben Zeit. In FF14 habe ich stellenweise meine ganze Zeit (1:30-2h) damit verbracht, auf ein FATE zu warten. Konnte dabei nicht mal aufs Klo weil das Vieh sonst innerhalb von 15 Sekunden down ist. Geschafft hat man dann also wieder nix. Nee, so einen Mist tue ich mir nicht wieder an. Das Problem bei FF14 war/ist einfach, dass man nachts 3 Stunden im Duty Finder hängt und man nicht weiterkommt. Sowieso, die ganzen PuGs und die Tatsache, dass die Gilden Hardcore-Freaks waren und ich entweder solche, oder die, die das Spiel schon durch hatten und nur noch gechillt haben haben mich von FF14 erst recht Abwenden lassen.
Nun spiele ich GuildWars 2 und bin so dermaßen zufrieden, dass ich mich wundere, warum ich das Spiel 3 Jahre lang nicht bemerkt habe. Ich level gemütlich vor mich hin, spiele seit 6 Monaten und bin Level 47. Ich wandere durch die Welt, mache Screenshots, knalle hier und da Viecher ab und habe bisher keinen einzigen Folianten des Wissens verbraucht. Nebenher esse ich was Gutes (kein Dungeon möglich), höre Musik (also kein Teamspeak möglich) oder chatte mit meiner Gilde, nehme aber an nichts teil. Wenn ich 80 bin kann ich ja mal gucken, was so ansteht. Muss aber nicht. Die 6 Monate sind bereits jetzt mehr als alle MegaDrive-Spiele von damals zusammen.
Ja, es ist möglich. Wenn man es Schritt für Schritt angeht und es genießt. Ich wäre sowieso wieder dafür, dass das Leveln länger dauert und nicht alle nach 3 Tagen im Endgame rumpimmeln.
möglich isses bestimmt is mir aber bis dato noch nicht untergekommen.
Ich sage nur TESO.
480h PT wovon ca.10% auf das AvA entfallen.
Der Rest war reine Solospielzeit von Level 1 zu Veteran Rang 12.
Hat Spaß gemacht alle Fraktionen mit einem Charakter durchzuspielen.
Wie bei einem Solo RPG war man dann aber auch fertig dem Spiel.
Die Zeit, das Personal und das Budget würde ich eher in Spielelemente investieren, welche das Spiel langfristig miteinander und gegeneinander interessant macht. Instanzierte PvE-Raids alleine reichen da nicht, nicht mal ansatzweise, sogar eher eine Nebensache.
Wenn sich Spieler in einem MMO auch alleine beschäftigen können, dann ist das nicht falsch. Habe ich in Ultima Online sehr oft gemacht. Rohstoffe gesammelt, Wälder erkundet, Tiere gejagt, vor PKs weggerannt, Spieler-NPCs leergekauft und mal wieder einen Stellplatz für einen Tower gesucht.
Alleine Erkunden und Entdecken. Alleine Sammeln und Herstellen. Ja, solange es nicht ausschließlich und zwangsweise alleine geschehen muss.
Aber wer alleine kämpft wird auch alleine sterben und respawnen. Wer dazu mehr Inhalte sucht, sollte sich außerhalb vom MMO Genre orientieren. Und ja es gibt auch andere Solo Rollenspiele als Skyrim und Fallout 4.
Jedes MMO sollte auch ein Singleplayer-RPG sein, denn viele Spieler mögen die dynamische und lebendige Atmosphäre eines MMO’s, wollen aber nicht zum Gruppenspiel gezwungen werden. Es gibt immer mehr Spieler in MMO’s, die hauptsächlich solo unterwegs sind, weil es so deutlich mehr Freiheit und weniger Verpflichtungen bedeutet.
Nichts ist nerviger als, wenn man von Gruppen in ein bestimmtes Verhalten und in ein bestimmtes Tempo gezwungen wird. Zum einen ist es gerade für Explorer wie mich extrem nervig, wenn man kaum Zeit hat sich die Inhalte genauer anzusehen, weil alle Mitspieler bloß von einem Boss zu nächsten rennen und zum anderen hasse ich ja (wie schon in mehreren Threads erwähnt!) diese grauenhaft öden, schier endlosen durchchoreografierten Bosskämpfe gegen Bosse, die 10000000 Millionen Leben haben, bloß um den Kampf extrem lang werden zu lassen. Für mich der absolute Game-Flow-Killer.
Würde ich ein MMO entwickeln, gäbe es immer die Option zum Gruppenspiel, aber ebenso die alle Inhalte auch solo bestreiten zu können. Inhalte würden halt skalieren. So hätten sowohl die eingefleischten Gruppenspieler, wie auch die Soloplayer, was zu tun.
Ich mochte die Events in Warhammer-Age of Reckoning sehr gerne, wo man sich wunderbar ungezwungen für bestimmte Inhalte zu größeren Gruppen formierte und danach wieder alleine weiterzog. Cool sind Gruppeninhalte, wo durch verschiedene Fähigkeiten (wie die Pfade in Wildstar!) der Gruppenmitglieder, Synergien entstehen. Leider ist so etwas in Gruppeninhalten der heutigen MMO’s extreme Mangelware. Endgame in den meisten MMO’s heißt im PvE zu 99% endlose Bosskämpfe… Gähn…
In RIFT hat mir das System der Gruppenfindung für die Events auch sehr gut gefallen. Einfach auf einen Knopf drücken und man war in einer öffentlichen Gruppe. Und wenn das Event fertig war, wurde die Gruppe aufgelöst.
Ich bin in MMORPGs auch eher alleine Unterwegs weil ich meinen eigen Stil und Tempo habe. Und das macht kaum eine Gruppe mit. Die meisten wollen ja immer nur schnell max. Level werden. Alles andere geht unter.
Du beschreibst hier sehr mein FF14-Problem. Vor allem dieses Routine-gesteuerte Gameplay ist so dermaßen blöde. Ich erinnere mich noch an die endlosen, langweiligen Castrum-Runs mit der Ultima-Machine im Aufzug, der stundenlang nur nach oben fährt (und dann nach unten) und dabei 100000000 HP hat. Kommt dort ein Kreis, mach das. Ist der Kreis da, tu dies. Kann ich gleich Dance-Dance-Revolution spielen.
Also ich “missbrauche” recht viele MMORPGs zum reinen Solospiel. Meist sind sie sowieso so gruppenfeindlich wg. Phasing oder extrem niedrigen Schwierigkeitsgrad, dass es besser ist die solo zu spielen. Und wenn es F2P ist, noch besser. Dann kostet es nichts und die “Premium”-Features braucht man im Solospiel meist eh’ nicht. Von daher ja, das kann funktionieren IMHO.
Grüße
Also nicht 😉
Wenn Portalarium meine Stimme interessieren sollte, würde ich gegen den Hybrid votieren. Ich halte das nach wie vor für eine Kickstarter-Marketing-Strategie des Unternehmens. Es gibt so vieles, von dem aus Solo-Spiele ein MMO inspirieren und auch gewichten können. Das würde ich mir für SotA auch wünschen und so wie ich die Entwicklung einschätze, geschieht auch genau das. Aber die technische Seite der Implementierung und der Versuch, zwei Populationen jeweils das Beste aus beiden Welten zu bieten, das wird noch lange für Diskussionen und Unzufriedenheit sorgen. Wenn ich ein Solo-RPG spielen wollen würde, wäre SotA auch nicht meine Wahl. Aber das Spiel wurde so qua Kampagne in Gang gebracht, da wird man ohne Big Bang auch nicht mehr rauskommen. Und da meiner Wahrnehmung nach die Finanzierung weit entfernt von schwindelerregendem Freudentaumel auf der Regenbogenrutsche Richtung Goldtopf an deren Ende ist, wird ein Vergrätzen der Bestandsinvestoren auch keine Option mehr sein.
Irgendwie ist die ganze “Respawnerei” grundsätzlich ein blödes Konstrukt. Man rennt durch die Gegend, hat nen Auftrag Gegner zu besiegen, und wenn man es endlich geschafft hat, und 2 Minuten später zurückkommt, sind sie alle wieder da. Das ist doch so oder so Quark. Immersion wird dadurch nicht gefördert.
Nun, wird man sagen, wie soll das denn anders gehen in einem MMO ?
Ich denke, Spiele der Zukunft (Sandbox,etc) werden (vielleicht) eine Lösung dafür bieten.
Z.B. in dem sich die Rückkehr von Bevölkerung oder Bewuchs, die/den man irgendwann beseitigt hat, in einer entsprechenden realistischen (Spiel-)Zeit stattfindet und die Welt trotzdem groß genug ist, daß auch viele Spieler interessante Gebiete zum austoben haben.
Mit ein bischen Fantasy und Abrücken von gewohnten Mechanismen, und neuen Game-Engines, wird vieles möglich sein. So kann ich mir gut vorstellen, daß man ein Spiel designed, daß sowohl für Solo-, als auch für Gruppenspieler, ansprechende Inhalte bietet. Ansätze dazu gibts doch auch in einigen Spielen. Nur sind sie meist zu rudimentär umgesetzt.
Ach ja, muß ein Single-Player gleichbedeutend mit “offline” sein ? Ich denke da muß man noch klar unterscheiden. Ein “offline” Spiel kann meiner Vorstellung nach niemals gleichzeitig ein MMO sein. Wenn es natürlich rein instanzierten Inhalt bietet, den also nur ein einzelnen sieht, geht das schon. Aber dann würde ich es nicht mehr als “gleichzeitig” MMO ansehen.
GW1 hatte kein respawn 🙂
und war deshalb so gut.
naja… Das waren eher Level die man beliebig oft besuchen konnte.
Ich mochte GW1 sehr, aber nicht weil es keine Spawns gab.
Das ein MMO niemals ein offline Spiel sein kann sagt schon die Bedeutung von MMO (Massively Multiplayer Online). Ob die beiden Konzepte in der Mischung Erfolg bringen ist fraglich.
Bei der heutigen ADS-Mentalität vieler Spieler und dem Rush and Go-Prinzip, so wie MMOs heute verstanden werden, glaube ich nicht das es funktioniert. Es funktioniert für einzelne Spieler die noch Wert auf Details legen wie gute Vertonung, toll erzählte Quests, gut ausgearbeitete Charaktere… aber der Großteil ignoriert dieses schlicht heutzutage und weiß das auch nicht mehr zu schätzen. So werden MMOs welche das überwiegend bieten, in der Luft zerissen und quasi totgeflamet. Also für die große Masse und einer übersättigten Spielerschaft: Nein, heute funktionieren MMOs nicht mehr als Singleplayer, jedoch vereinzelt für einige wenige.
Zudem finde ich das MMOs überwiegend den Pöbel anlocken. Wirft man heute einen Blick in die (meist) offiziellen Foren, kann man sich kaum noch des Interesses wegen austauschen weil man sich erst durch hunderte von Hasstiraden und Beschimpfungen lesen muss. MMOs also zumindest rudimentär als ein Spiegel der Gesellschaft.
“Zudem finde ich das MMOs überwiegend den Pöbel anlocken.”
Mir heute wieder in EVE aufgefallen. Verschwörungstheoretiker, Lügenpresse-Krakeler… Bildungsferne Schichten trifft es aber eher und also: bestimmter Teile der Gesellschaft.
Allerdings bezweifle ich das bildungsferne Schichten eve spielen, zu viel Aufwand da reinzukommen. Die wollen imho “interaktives Fernsehen” , also game starten und alles ist selbsterklärend.
Was du gesehen hast wird bei uns gern “blödstudierte” genannt, die alles in der Theorie kennen aber Praxis und realitätsfern sind.
Das ist auch nur Legende, dass EVE Aufwand wäre. Das Gros der deutschen EVE Com betreibt ihr Spiel komplett repetitiv. Könnte ich dir Zitate noch und nöcher liefern von Minern, Gate Campern & Co. Für alles und jedes gibt es außerdem Schritt für Schritt-Anleitungen. Der Unterschied von EVE zu PvE-MMOs ist lediglich der gelegentliche Frust durch Anfängerfehler oder die PvP-Mechaniken.
Zur Bildungsferne: Schon an den Fragehorizonten und Unterhaltungsthemen sowie den schlichten Argumentationsfiguren im Hilfe siehst du sofort, woher die Leute kommen. Aus persönlich wissenschaftlichem Interesse frage ich da aber auch öfters mal nach und kann dir aus meinen Erfahrungen zusammenfassen, dass große Teile der deutschen Com bildungsfern leben.
Blödstudiert ist meiner Meinung nach nur ein Stereotyp von selbst meist eher bildungsfernen Menschen, ohne jetzt zu wissen, was du hier unter “uns” fasst, vielleicht das Gegenteil von Geisteswissenschaftlern, die immer einen theoretischen Schwerpunkt haben. Ich arbeite mit 99% studierenden Kollegen zusammen, viele von denen studieren mit verhaltenen Ambitionen und ohne akademische Ausrichtung, aber das EVE-Speech im Hilfe würden die dennoch mit der Handfläche an der Stirn kommentieren. Man sollte da auch immer zwischen denen unterscheiden, die in den öffentlichen Kanälen und Foren aktiv sind, und jenen, die beides aus gutem Grund meiden. Ich beziehe mich nur auf den sichtbaren (und oft lautstarken) Teil der Spieler.
Und da liegt die Vermutung nahe das der lautstarke Teil der Community des jeweiligen Spiels auch der kleinere Teil von selbiger ist.
Ich persönlich finde die off. Foren im Support und anderen Bereichen sehr unterhaltsam. Ich frag mich dann immer: “Meint der das wirklich ernst und hat er überhaupt gelesen was er da geschrieben hat?”. Meist sind das Beiträge die man erst richtig lesen kann, nachdem man sich selbst Satzzeichen dazugedacht und den Satzbau umgebaut hat. Könnt ich mich totlachen drüber aber auch weinen, weil es doch schon zeigt wie es um die Bildung bestellt ist.
Ich finde Pöbel trifft es schon sehr gut. Denn der Begriff stammt ja aus einer Zeit in der der Großteil der Bevölkerung das Wort “Bildung” nicht einmal kannte gar buchstabieren konnte. Also auch bildungsfern. 🙂
Für den Pöbel braucht es geteiltes Bewusstsein. Wenn die Menschen ihren Mangel plötzlich als Verdienst ausweisen, daraus ein Verlangen im Sinne von Selbstaufwertung und reflexionslose Forderungen konstruieren. Und, in Zusammenschau deines anderen Posts, mich macht das traurig. Menschen sollten sich in ihren Kräften und Möglichkeiten nicht beneiden und bekämpfen, sondern voneinander lernen und sich entwickeln. Dafür braucht es Einsichten und Selbstkritik. Mir hat es im Leben immer geholfen, mich an anderen Menschen positiv zu orientieren. Und das meint durchaus auch die Bewunderung für Dinge wie Handwerk oder solches Wissen, über das ich nicht verfüge. Nicht von Pöbel zu sprechen bedeutet für mich also, immer auch die Brücke zu sehen und diese nicht meinerseits abzureissen.
Wie ich leider feststellen musste, müssen sich Bildung und Verschwörungstheorien nicht ausschließen.
Wer seine Bildung aber in selbstverschuldete Unmündigkeit investiert, der endet sie damit auch. Wenn man Bildung jetzt mal nicht statisch, sondern als Bewegung und Prozess versteht. Denn man mindert dann seine Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Bildung hat immer die Kritik als ihre Kraft eingeschrieben. Darum erkennt man meiner Ansicht nach die gebildetsten Menschen immer an ihrer Offenheit und Verletzlichkeit, der Einladung zu Einwänden und zur Auseinandersetzung. Und andererseits die größten Idioten an ihrer Lautstärke, Abhärtung und Desinteresse.
Jau hab letztens nochmal ins WoW Forum geschaut um mich mal schlau zu machen was sich so getan hat und man liest ungelogen in jedem 2 Artikel nur Rotze…. informativ ist was anderes…
Dem kann ich nur zustimmen. Offizielle Foren sind eher weniger ein Ort der Diskussion und des Austausches. Eher eine Arena in der viele einfach nur wild um sich schlagen.
Wegen Storytelling und Vertonung ect. finde ich SW-TOR sehr angenehm. Weil selbst die 100. Kill Quest erzählt wird mit etwas Hintergrund. TESO macht es meiner Meinung nach auch sehr gut. Beide Spiele lassen sich wunderbar solo spielen als RPG und auch als MMO.
Sämtliche Foren und jeglicher öffentlicher Meinungsaustausch ist ein Spiegel der Gesellschaft, das würde ich nicht nur auf MMOs oder Spiele allgemein beziehen.
In der heutigen Zeit ist das Gros der Menschheit miteinander vernetzt und tauscht sich aus.
Dieser Austausch, gerade wenn es um eine gestellte Frage, jemand der vielleicht Hilfe benötigt oder Wissen sucht, geht, zeigt gefühlt zum überwiegenden Teil, dass viele Individuen einen Mangel an sozialer Kompetenz aufweisen und das leider vermehrt, wenn es um Spiele geht.
Die Anonymität der Internets, bei der man sich meist hinter irgend einem Pseudonym versteckt, gibt einigen Leuten eine Narrenfreiheit und legt ein unschönes Verhalten an den Tag, welches sie mit großer Wahrscheinlichkeit so in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht nicht zeigen oder sich erlauben würden.
Man möchte sich selbst immer besser als andere darstellen und da sind reine Hasstiraden oder Kommentare, die einen selbst in die Lächerlichkeit ziehen, das einfachste Mittel, um dies zu erreichen.
Oftmals stellen sich die Flamer so hin, als wüssten sie alles. Anstatt dass man eine Information allerdings mit einer anderen Person teilt, ihr hilft, sich somit vielleicht ein Gespräch entwickelt und man neue Leute kennenlernt, oder, um in der Gamingecke zu bleiben, neue Mitspieler gewinnt, wird der Fragende als Vollidiot an den Pranger gestellt.
Jedes Mal, wenn ich selbst in einem Ingame-Chat Antworten von anderen Spielern auf Anfängerfragen lese, die lediglich einen dummen Kommentar erwidern, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Anstatt einfach gar nichts zu sagen kommt diese Schulhofmentalität in einigen hervor. ‘Guck mal, der hat ne Brille/n hässlichen Pullover’ oder gehört nicht zu den ‘coolen’ Kids, ‘dem gehn wir jetzt auf den Sack und pisacken ihn’.
Ob das nun bei Spielen an der großen Altersdifferenz oder der schieren Bildungsfremde einiger Menschen liegt, oder da dort Personen sämtlicher Herkunft und Bildung aufeinander treffen, oder es gar tiefer verwurzelte Verhaltensmuster sind, kann ich nicht sagen.
Runtergebrochen aufs Wesentliche kann man sagen, dass die allgemeine Vernetzung nicht nur positive Seiten mit sich bringt, denn nur weil man etwas sagen kann, heißt das nicht, dass manche das auch tun sollten.
Im Übrigen sei erwähnt, dass ich mich hier nur angemeldet habe, da ich den allgemeinen Umgangston als angenehm empfinde, sowie viele Kommentare hilfreich und kritisch hinterfragend sind. Danke, ihr mein-mmo-Leser. Ihr zeigt mir, dass es auch anders gehen kann.