Die führenden Twitch-Streamer zu League of Legends in Deutschland, NoWay, Agurin, Karni und Tolkin spielen in einem Team (NNO). Doch nach Ärger mit der deutschen Liga, der Prime League, liebäugeln sie jetzt offen mit der Idee, die Liga zu verlassen. Es gibt zu viel böses Blut zwischen den Twitch-Streamern und der deutschen LoL-Liga.
Das ist die Situation von NNO:
Das Influencer-Team NNO war 2022 überraschend aus der 2. Liga in die 1. Liga aufgestiegen. Sie traten dann aber nicht selbst in der 1. Liga an, sondern stellten LoL-Profis ein, die für sie spielten. Das Team trat als NNO Prime an.
Dieses Experiment hat sich 2024 aber erledigt: Das Team NNO Prime ist zu teuer und wird aufgelöst. Die Streamer wollen wieder selbst spielen.
Aber sie liebäugeln jetzt mit der Idee, nicht mehr in der deutschen Prime League anzutreten, sondern in einer anderen europäische Liga unterzukommen.
Streit mit der Prime League eskaliert nach Entscheidung gegen das Team NNO
Warum will man nicht mehr in der Prime League spielen? Wie der Streamer NoWay in einem Twitch-Stream erklärte, gab es immer wieder Reibereien mit der Prime League (via youtube).
Das Fass zum Überlaufen brachte wohl die Entscheidung der Prime League, am letzten Samstag ein laufendes Spiel von NNO gegen die Unicorns of Love zu annullieren, nachdem ein Soundbug beim Champ Sion aufgetreten war.
Die Entscheidung sorgte für viel Unverständnis und Kritik bei den Twitch-Streamern und ihrer Community.
NNO zieht es offenbar auf die Insel
Wohin will man gehen? Daraus macht NoWay noch ein Geheimnis. Er sagt: Er weiß, dass eine andere europäische Liga stark in Richtung „Influencer-Team“ tendiert und es würde für ihn Sinn machen, dorthin zu wechseln.
Wenn man bei seinen Aussagen zwischen den Zeilen liest, liegt ein Wechsel in die englischsprachige Liga, NCL, oder vielleicht in die spanische Liga, LVP Superliga, nahe. Ein Wechsel in die französische Liga, LFL, die als die stärkste Regionalliga gilt, schließt NoWay aus. Erstes bekomme man dort keinen Spot, zweitens werde man dort sicher letzter.
So richtig sicher sei es aber nicht, dass NNO die Prime League verlasse, wie NoWay erklärt. Ihm gefalle die Idee aber sehr gut. Zwar habe man der Prime League viel zu verdanken und die mache sicher auch vieles richtig, aber vielleicht sei es Zeit für eine Trennung, nachdem es immer wieder zu Reibereien gekommen war.
Offenbar will man die Möglichkeit, die Prime League zu verlassen und sich einer anderen Liga anzuschließen, zumindest prüfen.
Englische Streamer planen eigene Version von NNO
Warum grade England? Es gibt Gerüchte, dass einige der wichtigsten englischsprachigen Influencer ein eigenes Team in England planen. Das wären Twitch-Streamer wie Caedrel, Baus und Nemesis (via youtube).
Der aktuell weltweit führende Streamer zu LoL, Caedrel, hat mit der Idee bereits vor einigen Monaten gespielt – und das scheint jetzt tatsächlich ernst zu sein. Jedenfalls so ernst, dass die Idee auch bei NoWay angekommen ist.
Das steckt dahinter: Die Prime League ist in einer schwierigen Situation, was nicht unbedingt an der Liga liegt. E-Sport ist seit 2022 in einer Krise. Man spricht vom E-Sport-Winter.
Sportlich gesehen lohnt sich die Liga für die teilnehmenden Teams offenbar nicht, weil die generierten Einnahmen zu gering sind, um davon ein professionell arbeitendes Team zu finanzieren.
In der Aufmerksamkeit der Fans und damit auch der Sponsoren dominieren LoL-Teams, die auf Content-Creation und Entertainment setzen.
Aus Social Media liest man immer wieder: Niemand interessiere sich für die Prime League, sondern nur für die zwei Zugpferde: Das Team von HandOfBlood, Eintracht Spandau, das auf Social-Media regelmäßig ein Feuerwerk abbrennt und eben das Streamer-Team NNO. Dem Team NNO mit den führenden Streamern Deutschlands gelang es 2022 einen so irren Hype auszulösen, dass die 2. Liga deutlich mehr Zuschauer als die 1. Liga hatte.
Wenn man das Team jetzt verliert und die Top-Streamer dann nicht mehr die Prime League covern, sondern vielleicht den Fokus auf Spanien oder England rücken, wäre das eine schwierige Situation für die deutsche LoL-Szene: LoL: 100.000 sehen, wie 5 deutsche Twitch-Streamer an ihrem E-Sport-Wunder arbeiten
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