LoL: 4-facher Meister outet sich – „In fast jedem Team hab ich schwulenfeindliche Sachen gehört“

LoL: 4-facher Meister outet sich – „In fast jedem Team hab ich schwulenfeindliche Sachen gehört“

In League of Legends hat sich der US-Spieler Vincent „Biofrost“ Wang (25) als schwul geoutet. Biofrost war 4-mal Meister in der LCS mit Team SoloMid. Jetzt spielt er für Dignitas. Laut Biofrost habe er fast in jedem seiner Teams homophobe Äußerungen gehört. Die Gaming-Industrie sei voll von Sexismus und Homophobie. Da müsse sich dringend etwas ändern.

Wer ist Biofrost?

  • Vincent „Biofrost“ Wang wurde in China geboren, kam aber schon früh nach Kanada. Er gilt als einer der besten und erfolgreichsten Support-Spieler im US-amerikanischen LoL aller Zeiten. Er ist für sein Spiel mit Helden wie Thresh oder Karma bekannt.
  • Seine erfolgreichste Zeit in League of Legends hatte Biofrost an der Seite des ADC Doublelift bei „Team SoloMid“: Er gewann 2016 und 2017 drei US-Meisterschaften in Folge. Nach einer enttäuschenden Worlds 2017 krempelte TSM das Team jedoch komplett um, man wollte auch international Erfolg haben. Das ging aber schief und die nächsten Meisterschaften gewann Team Liquid, dorthin war Doublelift gewechselt.
  • 2019 kam Biofrost zu TSM zurück, man holte auch wieder Doublelift und TSM wurde im Sommer 2020 noch mal Meister. Mittlerweile spielt Biofrost aber für Dignitas im Mittelfeld der LCS. TSM ist 2022, ohne Biofrost und Doublelift, erneut in einer tiefen Krise.
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Biofrost hatte Angst davor, seinen Job zu verlieren, wenn er sich outet

Das sagt Biofrost jetzt: In einem Post auf Twitter vom 7. Mai spricht Biofrost über seine Erfahrung als jemand, der homosexuell ist, sich aber erst jetzt mit, 25 Jahren, outet. Er sagt:

„Ich bin schwul. Ich hab mein ganzes Leben mit meiner Identität gekämpft.“

Biofrost erklärt, dass er schon als Kind damit konfrontiert wurde, sich nicht „wie ein Mädchen“ zu benehmen, sondern sich männlich zu geben. Er wurde mit sexistischen Äußerungen geradezu bombardiert.

Er musste stets drauf achten, wie er sich verhält und dass er sich nicht „schwul anhört“. Er wurde aber trotzdem in der Schule fortwährend gegängelt und drangsaliert. Biofrost sagt: Kein Kind sollte sich je so fühlen, als gehöre es nicht dazu.

Als er dann in der Gaming-Industrie arbeitete, half das nicht gerade:

„Bei fast jedem Team, bei dem ich war, hab ich schwulenfeindliche Kommentare gehört, entweder von meinen Teammitgliedern oder den Mitarbeitern und hab mich unwohl gefühlt. Ich hatte regelrecht Angst davor, meinen Job zu verlieren, wenn ich die Wahrheit sage.“

Jetzt aber sei er an einem Punkt an seinem Leben, an dem er akzeptiert hat, wer er ist.

Doch er sei kein Einzelfall. Die Gaming-Industrie sei voller Vorurteile, voll von Sexismus und Homophobie. Man müsse die Leute im E-Sport dazu erziehen, sich am Arbeitsplatz korrekt zu verhalten. Jeder müsse den anderen mit Respekt behandeln.

Er mache diese Ankündigung nicht, weil er den Leuten die Details seines persönlichen Lebens mitteilen möchte oder weil er das irgendwem schulde, sondern weil er ein Bewusstsein für die Probleme schaffen möchte, mit denen sich die Community auseinandersetzen muss.

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Biofrost erhielt auf Twitter viel Zuspruch, etwa von seinem früheren Botlane-Partner Doublelift.

Community unterstützt Biofrost aus vollem Herzen

So sind die Reaktionen: Viele ehemalige Weggefährten von Biofrost aus der LoL-Szene äußern sich und sagen, wie stolz sie sind, dass ihr Freund den Mut findet, sich so zu äußern:

  • Die frühere Team-Managerin Leena Xu schreibt: „Wir lieben dich – egal was, Vincent.“
  • Sein ehemaliger Botlane-Partner Doublelift schreibt: „Du wirst immer einer meiner besten Freunde sein und ich bin so stolz auf dich, dass du es gepostet hast.“
  • Nach knapp 44 Stunden hat der Tweet über 12.000 Retweets und fast 170.000 Likes erhalten. BioFrost sagt, er hat mit dieser Menge an Unterstützung nicht gerechnet.

Riot Games unternahm in letzter Zeit Versuche, ein Bewusstsein für die LGBTQIA+-Community in LoL zu schaffen und Unterstützung zu signalisieren. Man setzte hier Zeichen. Allerdings nicht in allen Ländern:

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icefire3

nicht zu fassen, wie ekelhaft die Kommentare hier Homophobie rechtfertigen, weil wird ja jeder online angegriffen. 1. Ich spiele seit 11 jahren league. ich habe in all den jahren vllt 8 9 richtig krass toxische Keks getroffen. Und einer davon war ich selber. 2. nur weil man sich nciht bewusst ist das es homopohob wenn man nen dummen spruch bringt, rechtfertigt das nichts. 3. Statt einfach zuzustimmen, dass Hass aufhören soll kommt man hier mit diesem ekelhaften Whatabouttism. Der Hass gegen Randgruppen ist ein deutlich größeres Problem, als Leute die einfach jeden beleidigen. DIese Leute haben mit großen Problemen zu kämpfen in der gesellschaft. Beispiel Remilia. Sie wurde jahrelang komplett psychisch kaputt gemacht von der community, dass die “titten” entscheidend sind, während sie aufgrund ihrer Identitätsstörung ngenug probleme hatten. Bei ihr etwas zu ändern ist zu spät. Biofrost hat scheinbar ein stärkeres Gemüt. Aber wir sollten aus dem Fall Remilia lernen und nicht den gleichen Fehler wiederholen. Selbst wenn bei dem generellen Hass nur die Homo und Transphobie aufhört in der Gesellschaft, ist ein riesiger Schritt getan

Serandis

Dass Menschen noch immer denken, dass der Hass nur gegen Homosexuelle geht, ist unfassbar.

Hass ist im Internet überall und geht gegen alles und jeden. Nicht okay, das ist klar. Aber einen Krieg gegen die menschliche Natur zu führen ist nach wie vor keine Lösung. Einfach drüber stehen, ganz einfach. Zwingt ihn keiner, das Spiel zu spielen. In der Branche ist das Klima leider so, wie die Mobbing-Gefahr in niedrig bezahlten Jobs höher ist.

Und dass ein Kind sich mal nicht zugehörig fühlt ist bei absolut jedem Menschen in mehreren Situationen der Fall im Leben, egal welche Sexualität.

Verstehe immer den Aufriss um dieses Thema nicht.

In der Gamingszene trifft man viel Hass, Abneigung oder beleidigungen. Es beschränkt sich nicht nur auf Sexismus und Homophobie. Vor allem in kompetitiven Spielen.
Aus Erfahrung kann ich sagen: Sei mal in einem kompetitiven Spiel im Gewinnerteam und sag du bist Deutscher. Den Rest kann man sich denken.
Wird Zeit für Internetführerschein…

Don77

Da es immer noch viele Länder gibt wo schwul sein eine Straftat ist, wird sich solange das so bleibt niemals was ändern

Rambi

Sind meistens Ländern mit gewissen Glaubenszügen. Die wir gesellschaftlich aber zu akzeptieren haben oder wie war das nochmal mit der Toleranz gegenüber Anderen.

Aber grundsätzlich, sollten wir auch davon abkommen jemanden gleich mit einer Phobie zu beurteilen nur weil er oder Sie es ablehnen und es nicht als Normal empfinden.

Wo die Freiheit des Einen beginnt, endet sie für den Anderen?

Algenhirn

Aber grundsätzlich, sollten wir auch davon abkommen jemanden gleich mit einer Phobie zu beurteilen nur weil er oder Sie es ablehnen und es nicht als Normal empfinden.

Das ist aber die Definition von Homophobie und das ist auch richtig so.

Die komplette LGBTQ+ Community sollte vollständig akzeptiert und als normal empfunden werden.
Wer das nicht kann ist nunmal Homo-/Transphob.

Wo die Freiheit des Einen beginnt, endet sie für den Anderen?

Das Hier hört sich übrigens wie etwas an wie etwas das ein AfDler schreiben würde wenn er wiedermal für seine Meinung kritisiert wird.
Just saying 😉

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Algenhirn

Genau. Finde es immer dumm und richtig hinterwäldler like, wenn die Leute nicht akzeptieren können, dass ich vapogender bin. Und denen das erstmal erklären…

mein-mmo-2F

Die komplette LGBTQ+ Community sollte vollständig akzeptiert und als normal empfunden werden.

Wer das nicht kann ist nunmal Homo-/Transphob.

Ganz ehrlich, ich hab absolut nichts gegen Homosexualität, aber ein Teil der Community dreht völlig am Rad.

Rambi

Genau, ich bin Homophob und ein AfD´ler….so ein Schwachsinn. Denn mir ist es sowas von egal was zwei Menschen auf gegenseitigen Einverständnis miteinander im Bett so treiben und wenn es am Ende nur beim gleichgeschlechtlichen Pokern bleibt….da wollte man nur darauf hinaus, nicht gleich Andere wegen Ihrer Meinung/Einstellung zu vorverurteilen und dafür landet man selbst am Scheiterhaufen. Danke, habe fertig. Zu Schluss….(eigtl. war hier ein Text, doch der hätte wieder nur zu bösem Blut geführt) GN8

alexander.louis

Vorbild!

Yoma

Wobei das meiste auch nur Sprüche sind, aber klar auch sowas beeinflusst letztendlich.

CodyMarkov

“Nur” Sprüche??? Sprüche, die andere diskriminieren und für ein absolut intolerantes Umfeld sorgen. Relativiere sowas bitte nicht. Keiner, der betroffen ist, tut sowas als harmlos ab, denn das ist es einfach nicht.

ooupz

Es gibt Menschen die benutzen solche Wörter wie F/AG oder behindert als Schimpfwort selbst, aber wollen damit niemanden diskriminieren, das meinte er damit, in jüngeren Jahren habe ich das auch getan, da denkt man nicht darüber nach und versteht auch oft nicht die Bedeutung dahinter.

Echo Mirage

Leider gibt es solche Menschen noch. Da hilft nur aufklären und darauf hinweisen, dass es scheiße ist. Ich habe es früher auch gemacht, bis ein homosexueller Freund mich darauf hingewiesen hat. Es hilft, wenn man Leute sensibilisiert und ihnen erklärt, dass es nicht ok ist.

Yoma

Damit sollte ausgesagt werden das die meisten Leute nicht homophob sind. So wie bei Kritzeleien sobald irgendwo eine Malfläche ist. Das “nur” war in dem Fall keine Verharmlosung sondern eine Eingrenzung, was ich mit dem zweiten Teil des Satzes auch ausgesagt habe. Man kann auch Sachen absichtlich falsch verstehen.

huehuehue

Korrekt, “die Leute” sind oft selbst eigentlich nicht homophob – die Gesellschaft, in der sie aufwachsen und aus der diese “Sprüche” stammen, die dann von den Leuten “unbewusst” verwendet werden, weil das “halt so als Schimpfwort selbst” verwendet wird, die ist es und darum muss jede Gelegenheit genutzt werden, “die Leute”, die diese “Sprüche” als “normale Schimpfworte” verwendet werden, darauf hinzuweisen, was genau sie da gerade sagen.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Huehuehue
BlackStarNero

Allein dass die Menschen denken, es sind “nur” Sprüche, zeigt ganz gut, wie ernst die Sache eigentlich ist.

Yoma

siehe oben

CodyMarkov

Und trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass es nicht in Ordnung ist. Klar gibt es Momente, wo jeder mal leichtsinnig Dinge von sich gibt, die falsch verstanden werden können, aber mittlerweile sind wir nicht mehr in den 80ern und durch die Vernetzung im Internet hat sich der Zeitgeist ein Stück geändert. Wenn dann jemand mit homophoben Aussagen kommt oder Schimpfwörter verwendet, die andere diskriminieren, ist es klar dass man sich als Betroffener nicht wohlfühlt. Jeder weiß auch dass das N-Wort auch nicht okay ist. Wenn also in der heutigen Zeit jemand immer noch nicht begriffen hat, dass F-ag oder ähnliche Wörter nicht dazu benutzt werden sollten als Beleidigung zu fungieren, dann lebt diese Person in einer Bubble, die absolut giftig für die Gesellschaft ist.

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