Cortyn ist von Hearthstone extrem demotiviert. Kaum etwas macht noch Spaß, selbst die Kartenpackungen bleiben geschlossen. Doch woran liegt das?
Die neuste Erweiterung von Hearthstone ist seit einigen Tagen live. Doch obwohl das Addon „Retter von Uldum“ insgesamt 135 neue Karten bietet, kann ich mich nicht dazu durchringen, wieder in das Spiel zu schauen. Ich hatte mir sogar im Vorfeld ein paar echte Highlights rausgesucht hatte, mit denen ich experimentieren wollte – doch das ist nie geschehen.
Ich kann mich einfach nicht mehr motivieren, das Spiel überhaupt noch zu starten.
80 Packungen, die bei mir verschimmeln: Beim Einloggen in Hearthstone ist mir aufgefallen, dass ich inzwischen 86 Kartenpackungen angesammelt habe. Die sind nicht etwa vorbestellt, sondern im Laufe von Monaten verdient. Einige durch Arena, andere durch verschiedene Kartenchaos-Modi oder bestimmte Quests.
Doch ich mache die Packungen nicht auf. Der Reiz nach neuen Karten oder „dem nächsten Legendary“ ist bei mir in Hearthstone schon lange verflogen, weil es für mich keine Relevanz hat. Immerhin reizen mich die ganzen Spielmodi, in denen ich die Karten benutzen könnte (also Standard, Wild und Ungewertet) einfach nicht mehr. Die Karten in meiner Sammlung sind für mich belanglos geworden, weil ich keinen der genannten Modi noch spiele.
Hearthstone stagniert und das wird mit jeder Erweiterung deutlicher. Klar, es gibt neue Karten – aber sonst nichts. Das zeigte erst neulich dieser traurige Screenshot von vor 5 Jahren.
Ich warte nur auf den PvE-Inhalt und das sollte Blizzard peinlich sein
Wenn ich ehrlich bin, hat mich in Hearthstone in den letzten Monaten nur noch der PvE-Anteil so richtig begeistern können. Seit Kobolde & Katakomben sind die PvE-Inhalte richtig spaßig geworden und bieten mir sogar eine Langzeitmotivation. Ich habe selten so viele Stunden in Hearthstone verbracht, wie mit „Der große Coup“ – das waren sicher weit über Hundert Stunden.
Doch genau das ist eigentlich traurig. Die Solo-Inhalte waren und sind in Hearthstone immer eher ein Zusatz gewesen. Ein bisschen Abwechslung und Auflockerung. Entspannte Duelle gegen die KI, bei denen man aberwitzige Decks erstellt. Das ist kein „ernster“ Modus, mit dem Hearthstone versucht, die Massen anzusprechen. Dass genau dieser Modus aber noch das einzige ist, das mich an Hearthstone reizt, das sollte Blizzard ein bisschen unangenehm sein.
Was lief bei Hearthstone schief?
Hearthstone hatte alle Fäden in der Hand: Als das Spiel vor einigen Jahren veröffentlicht wurde, war der Markt der digitalen Kartenspiele quasi nicht existent. Jetzt werden natürlich ein paar Magic-Fans auf die Barrikaden springen, aber wenn wir ehrlich sind: Die Spielerzahl davon verblasst doch komplett gegen das, was Hearthstone in kurzer Zeit aufgebaut hatte. Hearthstone war das digitale Kartenspiel. Es war zugänglich, die Partien waren rasch vorbei und Mechaniken leicht zu verstehen. Es bot genügend Abwechslung und selbst die bei einigen so verhassten Zufallseffekte machten das Spiel häufig spannender und unterhaltsamer.
Doch es kam dann einfach nichts mehr. Natürlich ballert Hearthstone weiterhin jede Menge Karten raus und das ist natürlich frischer Content. Aber „sonst“ passiert einfach nichts. Keine neuen Spielmodi, keine sinnvollen Funktionen, keine Erfüllung der Wünsche der Spieler.
Die Entwickler schweigen: Nur noch frustrierender ist das Ganze, weil die Entwickler sich seit Monaten und Jahren in Schweigen hüllen. Abseits der neuen Erweiterungen und einiger notwendiger Balance-Anpassungen, gibt es quasi keine Kommunikation mit den Entwicklern.
Ich mag diese „Damals war alles besser“-Mentalität wirklich nicht, aber im Fall von Hearthstone trifft sie einfach zu. Als es Ben Brode noch im Hearthstone-Team gab, hat der sich oft mit der Community auseinandergesetzt und Fragen beantwortet. Natürlich gab es da auch nicht immer die gewünschte Antwort, aber irgendeine Form der Kommunikation ist immer besser als gar keine Kommunikation.
Daher ist es wenig verwunderlich, dass viele Spieler (mich eingeschlossen) frustriert sind und den Eindruck gewinnen, dass Hearthstone nur noch ein Addon nach dem nächsten rauspumpt und die Wünsche der Spieler kaum beachtet.
Natürlich wäre es möglich, dass die Entwickler eine Weisung haben, auf Kritik, Nachfragen und Wünsche nicht zu reagieren, das wäre nicht so ungewöhnlich. Aus Sicht eines Verbrauchers ist das aber eine Katastrophe und schmälert meine Motivation, in Hearthstone noch wirklich Zeit zu verbringen.
Blizzard hat hier die Zügel aus der Hand gegeben und wird auf lange Sicht vermutlich verlieren, wenn nichts nachkommt. Das neue Magic-Spiel ist ziemlich gut und auch Shadowverse spiele ich immer wieder gerne. Alleine schon, weil man da meinen Sukkubus nicht nachträglich rauspatcht …
Auch jetzt warte ich nur darauf, dass endlich der PvE-Modus von „Retter von Uldum“ erscheint. Der ganze Rest ist mir schon wieder egal.
Oder wie seht ihr das?
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Mir gefällt das Metagame seit langem mal wieder richtig gut. Und es ist für mich das einzig coole Game auf dem Handy, dass ich während der Arbeit oder beim Mittagessen zocken kann…!
Wenn man sich schon anfangen muss zu motivieren, dann spielt man das Spiel nicht mehr weil es einem Spaß macht. Keine Ahnung wieso Leute überhaupt über diese Grenze hinaus weiter spielen.
Ja ich weiß nicht, Kartenspiele sind halt hauptsächlich auf PvP ausgelegt, das 1v1 ist halt der Mainmode. Wieso sollte das Blizzard peinlich sein, Sie sind doch derjenige der ein PvP lastiges Game spielt und auf PvE Inhalt wartet. Stat sich darüber zu beschweren hätten Sie sich ja schon vor Monaten ein Spiel suchen können das den Inhalt bietet den Sie suchen.
Also ich spiele es seit der Closed Alpha jeden Tag und kann die Kritik 0 verstehen*
*dieser Satz hat den Wahrheitsgehalt eines “Ich habe die Agb’s gelesen”
Also nur 7 von 1000 Leuten?
Also ich spiele seit der Beta fast täglich und als Zwischendurch Spiel beim Warten ist es für mich noch immer ungeschlagen.
Wobei ich nur mehr mit “Wurbelflitz” spiele und somit zu den aktuellen Decks immer Zugang habe.