Nach zwei Jahren Ermittlung reichte die staatliche Behörde „California Department of Fair Employment and Housing“ eine Klage gegen Activision Blizzard ein. Im Zentrum stehen Vorwürfe wegen Sexismus am Arbeitsplatz. Im Krisenmanagement wirkt die Spitze von Activision Blizzard jedoch kopflos und gespalten.
Es gibt keinen Leitfaden, wie mit einer offiziellen Klage gegen Sexismus im eigenen Unternehmen umzugehen ist. Das bringt dir kein Management-Buch der Welt bei. In einer idealen Welt kommt Sexismus in der eigenen Firma natürlich gar nicht erst vor.
Soweit sind wir aber nicht. Publisher Activision Blizzard befindet sich nun genau in dieser Situation. Die Geschäftsführung muss jetzt mit der Krise umgehen. Ich maße mir nicht an, eine Lösung für das Unternehmen zu haben. Ich maße mir aber an zu behaupten: Der initiale Umgang mit der Sexismus-Klage hätte falscher kaum sein können.
Die Zusammenfassung der Klage:
Was ist bei Activision Blizzard nach der Klage schiefgelaufen?
- Nachdem die Klage am 22. Juli wegen Sexismus und sexueller Belästigung eingereicht wurde, folgte schnell ein offizielles Statement seitens Activision Blizzard. Im Fokus steht vor allem das Team um World of Warcraft.
- Das Statement zeigte sich jedoch empört gegenüber der Klage. Activision Blizzard beschuldigte die kalifornische Behörde „beschämend und unprofessionell“ zu arbeiten.
- Auf das Statement folgten interne Mails von der Geschäftsführung an ihre Teams. Diese Mails waren gespalten in ihrem Ton.
- Die Mails von Blizzard-Chef J. Allen Brack und Activision-CEO Bobby Kotick erkannten die internen Probleme erstmal an und beschworen, nun an diesen zusammen mit ihren Teams zu arbeiten.
- Währenddessen jagte aber Frances Townsend (Chief Compliance Officer) eine Mail hinterher, dass die Anschuldigungen der Klage ein falsches Bild der Firma zeigen würde und einige Vorwürfe faktisch unkorrekt seien. Das Problem: Townsend arbeitet erst seit 4 Monaten bei Activision Blizzard.
Ich verstehe einiges an der Reaktion nicht.
Es ist ungewöhnlich, dass das erste offizielle Statement seitens Activision Blizzard so schnell kam. Es lagen kaum 24 Stunden zwischen der Veröffentlichung der Klage und der des Statements.
Es ist unbegreiflich, weshalb die Stellungnahme einen so aggressiven Tonfall hat und komplett bestreitet, dass es Probleme im Unternehmen gibt. Man drohte sogar zwischen den Zeilen damit, Kalifornien einfach zu verlassen.
Das liest sich so, als wäre es schnell und emotional geladen geschrieben worden. Emotionalität ist hier natürlich normal – sollte es auch sein. Trotzdem ist es kopflos.
Oben drauf kommt dann noch eine Mail von Townsend, die sich als Chief Compliance Officer genau um solche Dinge kümmern müsste, aber nur davon spricht, dass es absolut keine Probleme gäbe.
Was bei diesen initialen Reaktionen komplett fehlt, ist die Empathie gegenüber der Teams. Es fehlt die Empathie gegenüber möglicher Opfer von Sexismus und sexueller Belästigung in der eigenen Firma.
Eine Klage einer offiziellen Behörde, die zwei Jahre ermittelt, ist nochmal eine komplett andere Nummer als ein einzelner Tweet, der von einem schlecht gelaunten Team-Mitglied abgesetzt hätte werden können.
Was hat das alles für eine Signalwirkung an die Menschen, die dort arbeiten?
Ich kann verstehen, warum die Entwicklung derzeit an World of Warcraft stillsteht und das Team zu wütend und traumatisiert zum Arbeiten ist.
Der Schneeball rollt, wächst zur tobenden Lawine
Nach den Ereignissen ließen natürlich Statements (via reddit) von ehemaligen und derzeitigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht lange auf sich warten. Es erscheinen seit der Klage täglich neue:
Die Statements bestätigen vieles, was in der Klage gegenüber Activision Blizzard genannt wird. Ich werde die Aussagen nicht näher ausführen, weil mir teilweise selbst dabei schlecht wird. Im Groben wird berichtet von:
- Machtmissbrauch
- massiven Drogen-Konsum am Arbeitsplatz
- Objektifizierung gegenüber Frauen
- einer Personalabteilung, die Beschwerden nicht ernst genommen hat und über Probleme einzelner getratscht haben soll
- sexueller Belästigung
- keine Chancen-Gleichheit zwischen Männern und Frauen in der Karriere
- einer toxischen Jungsclub-Mentalität
Das gipfelt nun in einem Brief der Teams an die Geschäftsführung, der bereits von mehr als 1.500 unterschrieben wurde. Ein Auszug:
Wir, die Unterzeichnenden, stimmen zu, dass die Aussagen von Activision Blizzard, Inc. und deren Rechtsbeistand bezüglich der DFEH-Klage sowie die darauf folgende interne Erklärung von Frances Townsend, abscheulich und beleidigend für alles sind, wofür unser Unternehmen unserer Meinung nach stehen sollte. Um es klar und deutlich zu sagen: Unsere Werte als Mitarbeitende spiegeln sich in den Worten und Handlungen unserer Führung nicht korrekt wider.
Es wird weiter ausgeführt, dass die Teams das Vertrauen in ihre Geschäftsführung verloren haben, ein sicheres Umfeld zu schaffen.
Ich kann es ihnen nicht verdenken. Ein aggressives Abstreiten dieser Klage, wäre nicht das Erste, was ich als Mitarbeiterin hören möchte.
– Sexismus in der Gaming-Branche: „Ich dachte, dass das dazugehört“
– Harvard-Professorin soll Riot vor Sexismus retten
– Insider-Bericht zeichnet übles Bild von Ubisoft – Sexismus als System
Die Zukunft ist entscheidend und noch im Ungewissen
Derzeit ist es schwierig abzuschätzen, wie es nun mit Activision Blizzard weitergeht. Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass viele große Gaming-Studios massive Probleme mit einer toxischen Unternehmenskultur haben. Die Branche befindet sich aktuell im Wandel.
Was können mögliche Konsequenzen sein? Als herauskam, dass sich bei Ubisoft ein ähnliches Bild zeigte, mussten einige Top-Manager gehen. Man wollte sich neu aufstellen und die alte Riege zerschlagen. Denn gerade unantastbare Manager haben zu großen Teilen zu dem Problem beigetragen.
Das könnte nun auch den Managern bei Activision Blizzard drohen und wäre nicht unwahrscheinlich. Es ist schwer fraglich, ob gerade Frances Townsend ihren Job so halten können wird.
Bei Riot zeichnete sich ein ähnliches Bild. Dort engagierte man seinerzeit eine Harvard-Professorin, mit dem Schwerpunkt, Unternehmen dabei zu helfen, diverser und inklusiver zu werden. Nach einer Diskriminierungsklage zahlte Riot außerdem 10 Millionen Dollar an 1000 Frauen als Schadensersatz aus.
Seither scheint Riot konsequent an dem Problem gearbeitet zu haben und kommt auch mit positiven Schlagzeilen gegen Sexismus daher.
Activision Blizzard täte jetzt gut daran, auf die Forderungen ihrer Teams einzugehen. Ein neues Statement sollte unbedingt vor der Öffentlichkeit Einsicht zeigen und den Willen, etwas zu ändern.
Klar ist, dass nun ein hartes Stück Arbeit vor Activision Blizzard liegt. Es wäre sicher nicht verkehrt, externe Hilfe dazu zu holen, wie es seinerzeit Riot tat.
Besonders wichtig wird jetzt aber erstmal den Einzelnen zuzuhören. Ohne, dass Ängste, Wut und Kummer runtergespielt werden. Das ist, was Activision Blizzard in ihrer ersten Reaktion vermissen ließ. Das ist, was die Betroffenen oft schmerzlich vermissen.
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In ein paar Wochen,höchstens Monate,wird sich kein Mensch mehr für das Thema interessieren und es geht weiter bei AB.
Hoffe Blizzard kassiert ordentlich
Ich urteile nicht darüber bis da wirklich Beweise auf dem Tisch liegen. Ich glaube schon das da einiges schief gelaufen ist aber ich finde es einfach unseriös jetzt mit halbgaren Meinungen um mich zu schmeißen. Dennoch. Das muss aufgeklärt werden.
Ich denke, dass das hier nicht bloß aus der Luft gegriffene Anschuldigungen sind, wie man sie sonst auf Twitter findet, sondern es recht eindeutige Indizien oder gar handfeste Beweise gibt, sonst würde sich ein Bundesstaat kaum die Mühe machen, über zwei Jahre zu ermitteln und aufgrund der Erkenntnisse auch tatsächlich Anklage zu erheben.
Bezeichnend übrigens auch das offizielle Statement von ActiBlizz, wo man klar merkt, dass hier ein ehem. Trump-Regierungsmitglied zu Gange ist, die vor ein paar Monaten für PR angeheuert wurde. Da wird einfach alles geleugnet und dann wird das Faß aufgemacht, was sich diese Behörde aus nichtgewählten Beamten erlaube freie und aufrechte Amerikaner anzugreifen.
Leugnen, ablenken und so tun, als ob die anderen die Bösen sind. Das mag viellleicht auf Fox News funktionieren, wenn die menschliche Müllhalde Tucker Carlson das Maul aufreisst, aber ausserhalb dieser Blase eben nicht. Der Widerstand der Belegschaft ist deutlich. Ich bin überrascht, dass sich gerade unter Berücksichtigung der prekären Arbeitsverhältnisse in den USA, wo es nur minimalen Kündigungschutz gibt, ca. 1000 Mitarbeiter öffentlich sagen, dass ihre Vorstände den Arsch offen haben.
Ich denke auch nicht das es aus der Luft gegriffen ist. Aber konkret ist doch gar nichts raus. Und solange das nicht passiert halte ich mich mit einer halbgaren Meinung zurück.
Liebe Leya, bitte gönn dir doch mal eine ordentliche Mütze Schlaf 🙂 . Du siehst sehr erschöpft aus.
Ich befürchte, am Ende werden zwar einige/etliche Manager entlassen, bekommen aber trotzdem Millionen an Abfindungen. So läuft es doch immer. Dann wird es zwar in Zukunft besser im Unternehmen, aber die Typen haben gewonnen. Scheisse bauen und Geld bekommen…
Ich finde euren Stil und dass ihr hier nicht locker lasst sehr wichtig gerade für die MMORPG-Gemeinde: Es werden sonst im Game einige “nette” Events gemacht und dann weitergespielt. Das Einzige, was bei BLIZZ wenigsten Stühle leicht zum wackeln bringen oder mal richtig Reaktionen auslösen würde, wäre wenn alle ach so empörten WOW-Gamer*innen ihren Account kündigen oder pausieren würden. DAS wäre für mich eine Aktion. ?
Teilweise stimme ich dir zu. Daher habe ich auch meinen heißgeliebten Blizzard Account inklusive WOW Charakter (seit 02.2005) vollständig löschen lassen.
Einer solchen Firma entsage ich jede Form von Unterstützung.
Danke erstmal für die lieben Worte, Aldalindo 🙂
Einen kompletten Boycott halte ich jedoch für schwierig. Wir wurden schon gefragt, ob wir unsere Berichterstattung zu den Spielen pausieren. Aber letztendlich würden dadurch auch die Angestellten leiden, die von diesen Spielen leben.
Aus meiner persönlichen Sicht geht aus ihren Statements und dem veröffentlichten Brief hervor, dass sie gerne etwas bei Blizzard ändern und bewegen möchten, nicht aber ihren Job an den Nagel hängen. Einige lassen viel Quatsch mit sich machen – und hier meine ich nicht nur Sexismus – weil sie eigentlich ihren Traumjob in so einem Studio haben. Das liest man so auch immer wieder in den Aussagen.
Zumal ja nun mal auch wirklich nichts bewiesen ist. Was nicht heißt das ich glaube die wären unschuldig. Aber boykottieren aufgrund von Vermutungen wäre unseriös.
Hallo Leya,
erstmal, ein echt gut geschriebener Artikel der auch klare Stellung bezieht.
Das mit dem “Boycott” ist etwas worüber ich mir dir letzten Tage oft Gedanken mache. Ich war erstmal komplett bei dir.
YouTube Persönlichkeit Hazelnuttygames sagte auch, dass man wenn man nur eine Änder in einer community erreichen kann, wenn man darin bleibt. Sonst bleibt nur der “Abschaum”.
Auch da stimme ich überein, aber desto mehr ich darüber nachdenke, desto weniger hält es bestand.
Der Boycott, der den Mitarbeitern schaden würde. Das ist auch nur ein Symptom des schlechten Arbeitsrechtes in Amerika. Die haben leider nicht die Freiheit ihren job zu kündigen und während einer Übergangsphase einen neuen zu suchen.
Mitarbeiter werden da vom Arbeitgeber als Geiseln gehalten. Schützen wir diese Mitarbeiter, wenn wir das Produkt nicht erwerben, oder bestärken wir das System?
Der Schutz der Mitarbeiter und das Wohl der Community sind eine Noble Sache, aber das ist ein Systematisches Problem über das Genre hinaus Da hilft guter Wille nicht.
Geld oder nicht. Arbeitsplätze oder nicht. Guter Wille oder nicht. Das ganze ist und bleibt vom Kern aus, von der Chef Position aus, verdorben. Ich verstehe Youtuber und Autoren, die eine andere Art von Beziehung zu dem Spiel führen. Hier kann man aber als Einflussperson ein Zeichen setzen.
Ich find den Artikel super. Ich finde das Video von Hazel super.
Doch gilt es hier, gegen diese Art von Gesellschaft ein Zeichen zu setzen.
Ja mit persönlichen Risiko. Ich verurteile keinen der es nicht tut.
Doch da fängt Veränderung an.
Da ist mir gerade im Hinterkopf was hochgekommen. Ich hab ich mal recherchiert und festgestellt, dass ich meinen Blizzard Account schon im Oktober 2019 gelöscht hatte wegen der FreeHK-Geschichte. Damals dachte ich schon, wenn nicht jetzt ein Zeichen setzen, wann dann. Schlimmer kann die Firma kaum absacken. Nun… schlimmer geht immer.
Joa und nach wie vor spielen genug Leute Spiele von AB.
Mal davon abgesehen das ich aktuell sowieso kein WoW spiele,wegen solchen Aktionen höre ich nicht mit einem Game auf.
Es ist einfach eine Sache die mich nun mal nicht betrifft,sondern in 1.Linie die Betroffenen und Gerichte.
Dann arbeiten in dem Unternehmen noch ein paar Hundert andere Menschen die vermutlich nichts mit dem Mist zu tun haben,wenn man nun aber versucht einem Unternehmen zu schaden,sind es am Ende auch die die mit dem negativen Folgen leben müssen.
Was wäre,auch wenn es total unrealistisch ist,dass diese albernen Boykottaufrufe jedes mal Erfolg hätten ? So viele Unternehmen würden kaputt gehen,müssten am Ende vielleicht schließen und am Ende sitzen unzählige Leute arbeitslos rum.
Oder ist dem etwa nicht so ? Was war bei Schlecker damals ? Als die pleite gingen,in 1.Linie hat es die ganzen unteren Angestellten getroffen die mit mal arbeitslos waren und sich neue Jobs suchen mussten und nicht die Führungsetage die genug Geld hatte und sich darüber wenig Gedanken machen musste.
(Leya hat es vorher ja auch schon erwähnt)
Diese Boykottaufrufen sind nichts anderes als pubertärer Blödsinn,die nicht mal bis zum Ende durchdacht werden.
(und 99 von 100 Leute die groß sagen das sie ihren Account löschen lassen machen es sowieso nicht oder nicht dauerhaft),wie die ganzen Leute die immer im Forum ankündigen sie würden mit WoW aufhören,ihr Abo kündigen,aber Wochen und Monate immer noch im Forum und Spiel unterwegs sind)
Ich hoffe sehr das die Presse nun stark zusammen halten und nicht wieder zum Alltag rüber gehen und nach ein bis zwei Wochen wieder über Blizzard spiele redet ob nie was passiert ist . Wir dürfen die Opfer nicht vergessen sonst wiederholt es sich doch wieder ! Meine Meinung ist halt man darf erstmal nix mehr über Blizzard spiele reden / schreiben sondern nur über dieses Thema bis was gemacht wird das so was nie wieder passiert
Von einem Boycott in der Richtung ist abzuraten und das werden wir auch nicht machen. Letztendlich würden darunter vor allem die Angestellten und auch Opfer leiden, die sich mit den Spielen ihr Brot verdienen leben ihre Jobs dort haben.
Angestellten leiden dadurch mehr da das Thema aus dem Köpfen wieder raus nach dem Motto, Gras ist wieder Normalität und die Presse wieder zum Alltag wechseln und für die Opfer möchte ich nicht wissen wie das rüber kommt . “Wie ihr habt uns Vergessen?” Und die Angestellten ja vielleicht wird es besser sicherlich aber wie lange bis wir wieder hören müssen das da was schief läuft.
Für mich klingt es alles zu naive. Wir können nur hoffen das es besser wird und das die Opfer nicht vergessen werden so daß wir Frauen auch ohne Angst arbeiten können .
Angestellten leiden dadurch mehr da das Thema aus dem Köpfen wieder raus nach dem Motto, Gras ist wieder Normalität und die Presse wieder zum Alltag wechseln und für die Opfer möchte ich nicht wissen wie das rüber kommt . “Wie ihr habt uns Vergessen?” Und die Angestellten ja vielleicht wird es besser sicherlich aber wie lange bis wir wieder hören müssen das da was schief läuft.
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Der Skandal bei Riot Games ist 3 Jahre her -> Und nach wie vor präsent.
Der Skandal bei Ubisoft ist 1 Jahr her -> Und nach wie vor präsent.
Das ist einfach nicht so, dass es danach “normal weitergeht”. Das zeigt die Erfahrung, dass was hängenbleibt und dass man danach nicht zur Tagesordnung übergeht.
Was diese Firmen aber im Kern brauchen sind strukturelle Änderungen in den betrieblichen Abläufen: Bestimmte Gremien, bestimmte Mechanismen, Stärkung der Personalabteilung, Bewusstseins-Änderung.
Das ist nichts, was man von ein paar Tagen von außen in eine Firma reinhämmern. Es ist jetzt wichtig, dass das Thema präsent ist. Aber diese Befürchtung “Das ist jetzt bald vorbei und dann ändert sich nichts” -> Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Ich hoffe ihr habt Recht nur die Vergangenheit hat was anderes gezeigt.
Ich würde auch gern die Frage in den Raum stellen ob die Klage der Behörde die richtige Reaktion war.
Haben diese Blizzard im Vorfeld über diverse Missstände Informiert und ihnen ggf Zeit gegeben diese zu beseitigen? Viele der Anklagepunkte wirkten so als hätte man die Aussage von vermeintlich Geschädigten genommen und versuche sie mit kalten Daten aus der Lohnbuchhaltung zu beweisen. Da kann man die Kritik Blizzards der einseitigen Zusammenarbeit und die unprofessionellen Arbeitsweise durchaus nachvollziehen.
Ich gehe mal schwer davon aus, dass es sich nicht um eine “hey, wir würden mal gerne mit euch sprechen, weil wir das Gefühl haben, dass da was schief läuft” Behörde handelt. Da hat sich vermutlich ein Opfer bei denen gemeldet, die haben eine Untersuchung eingeleitet und festgestellt, dass möglicherweise gegen Gesetze verstossen wurde. Sonst hätten sie kaum Anklage erhoben. Da geht es nunmal nicht um Schadensbegrenzung, sondern darum mögliche Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Das ist dann eine Strafuntersuchung und da wird nunmal nicht informiert. Man geht ja auch nicht hin, wenn jemand Geld veruntreut hat und sagt dem, dass es Hinweise darauf gebe, dass er was böses getan habe. Sonst werden ja ev. Beweise vernichtet.
Das was so geschildert wird ist wirklich schlimm,aber so wie ich das lese hat gerade erst die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen.Und zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine Beweiße!Wie so oft wird im Netz Stimmung gemacht.Wo bleibt der tolle Satz einer jeden Unabhängigen Justiz “in dubio pro reo”
Diese aufbauschende Art der Sexismus Debatte in der Öffentlichkeit und den Medien ist typisch für die USA.Diese Scheinheiligkeit ist schlimm!Dieses Land ist der größte Porno Produzent und Konsument der Welt.Und da sind beide Geschlechter vertreten.
Ich warte erst einmal ab was die Staatsanwaltschaft macht.Denn Beweise sind in einen Fall wie dieser ausschlaggebend.
Also ist für mich die Sache so,gibt es keine schlagfertige Beweiße bleibe ich dabei bis zur kompletten Aufklärung “in dubio pro reo”!
Sehe ich auch so, auch wenn ich Blizzard generell ablehne…muss erstmal gelärt werden was/in wie weit alles wahr ist. Die Sexismuskeule wird heute extrem schnell ausgepackt und ein riesen wirbel drum erzeugt und die Leute hetzen schon vorher bevor eigentlich irgendwas wirklich bekannt ist.
Das liegt aber leider auch an der heutigen Medienkultur…zu schnell….jeder will mitreden.. jeder ballert seine Meinung raus….Die eigene Meinung ist immer die “richtige”….
Furchtbar…
Genau dasselbe machst du doch auch gerade. Du hast gerade mit deiner Meinung argumentiert und diese als die einzig richtige dargestellt bzw. deine Sicht als die richtige dargestellt und die anderen alle in den selben Topf geworfen.
Hallo doppel Moral
2 Jahre ermittelt ohne Beweise – klaro
Ob alle Anschuldigungen stimmen ist schwer zu sagen. Wenn also die Hälfte davon stimmt liegt man da schon nahe an der Wahrheit.
Das ist das gleiche wie mit den Corona Toten. Wenn jemand stirbt UND Corona hatte (aber nicht durch Corona gestorben ist), zählt dieser trotzdem zu den “Corona Toten”.
Also obwohl das nicht so einfach zu sagen ist (Unterschied), wird vieles einfach in einen Topf geworfen.
Das ist sehr häufig bei den Sexismussdebatten, dass ganze mehr zu differenzieren wird da gerne übergangen. Wenn extrem dann komplett…
So berechtigt die Kritik an den CEOs von Blizzard ist, so muss man aber doch auch zwei Dinge bedenken, die irgendwie kaum Beachtung finden.
1. Die ehemalige Chefetage, die jetzt mit “starken” Twitterposts aufwartet, hat anscheinend überhaupt erst den Nährboden für das geschaffen. Klar ist es einfach zu schreiben “Da habe wohl auch ich damals Fehler gemacht”, aber wer das so einfach schreiben kann, dem war wohl schon damals, als man selber in der Position war, klar, dass da was gewaltig falsch läuft, aber auch da hat man lieber das üppige Gehalt genommen, statt aktiv zu werden.
2. Die Mitarbeiter: Es klingt natürlich toll, dass da jetzt X-Tausend Mitarbeiter sagen, dass sie etwas ändern wollen und sogar einen Kopf rollen wollen sehen (Von einer Frau, die zwar Blödsinn geredet hat, aber auch erst kurz im Unternehmen ist und es vllt bisher anders erlebt hat und daher nur aus ihrer Sicht die Stellungnahme verfasste. Das ist zwar fachlich dann immer noch unprofessionell, aber ihren Kopf nur der Symbolik wegen rollen zu lassen, nicht weniger falsch), aber auch eben diese Mitarbeiter haben wohl, wenn ich es richtig mitbekommen habe, das System selber gefördert. Und nein, damit meine ich jetzt nicht die Opfer der sexuellen Belästigungen, die sich nicht trauten etwas zu sagen, sondern die, die es gesehen und nichts dagegen gemacht haben und natürlich die, die die Täter waren. Aber natürlich ist es einfacher alles nur auf die Führungsetage zu schieben :3
P S. Nein, ich möchte die aktuelle Führungsetage damit nicht in Schutz nehmen, die haben anscheinend alle komplett versagt und das gehört auch bestraft, aber ich glaube nicht, dass sich langfristig viel ändern wird, wenn es nur gegen “die da oben” geht.
Die sind mir heute auch in den Sinn gekommen. Aber da muss man auch bedenken, dass wenn man den Vorgesetzten als Sexist bezeichnet und das zurecht, auch dann schnell seinen Job verlieren kann.
Nur eine Vermutung von mir aber wir kennen die Amis und deren Rechte und Gesetze. Vielleicht ist sowas möglich. Und dann sitzt man da ohne Job, muss aber weiterhin Miete zahlen und evtl. eine Familie ernähren. Klar kann man sich dann einen neuen Job suchen aber wie lange dauert das? Und je nachdem möchte die neue Firma ein Zeugnis von Blizzard und steht dann nur negatives drin.
Soll keine Entschuldigung für dieses Verhalten sein nur ein weiterer möglicher Blickwinkel
Wurde es nicht in anderen Artikeln erwähnt, dass das HR damals einfach nichts gemacht hat? Das selbst vom HR nur dumme Kommentare kamen, da sie mit den beschuldigten Herren befreundet waren?
das heißt, schweig oder riskiere deinen Job. Ich denke Blizzard zahlt nicht so schlecht und es macht sich im Lebenslauf sicher ganz nett für ein Triple A Studio zu arbeiten.
Und so Sachen wie Gewerkschaften gibts in Übersee nicht, die da helfen.
War irgendwie klar, dass sich Activision/Blizzard selbst zerstört. An zahlungswilligen Kunden, für ständig aufgewärmten Brei, mangelt es ja nicht. Traurig ist das ganze in erster Linie für die Opfer, danach kommen die ehrlichen Mitarbeiter, welche unter Umständen wirklich nichts davon wussten (wobei ich bei mehreren Tausend Wortmeldungen nicht davon ausgehe, dass dies überhaupt möglich ist). Ansonsten hält sich mein Mitgefühl in Grenzen. Ich arbeite selber seit 17 Jahren in einer Führungsposition und bin mir der damit einhergehenden Verantwortung zu 100% bewusst, genauso weiß ich wie einfach es sein könnte, die Abhängigkeit einzelner auszunutzen. Daraus resultierend finde ich es abartig, was allem Anschein nach bei Blizzard lief/läuft und kann nur meine Verachtung für alle Täter und Dulder/Mittäter aussprechen. Die Klageschrift ist lang und widerwärtig und in einem solchen Saustall nochmal Ordnung zu schaffen, ist so gut wie unmöglich, da es sich um hunderte, wenn nicht sogar tausende Menschen handelt, welche allem Anschein nach, den Unterschied zwischen Recht und Unrecht nicht mehr kennen.
1500 Unterschriften von Blizzard-Mitarbeitern, die das ja aus freier Entscheidung und gegen den Druck des Managements machen, sprechen eine eindeutige Sprache.
Man kann zwar erkennen, warum das Management einen so aggressiven Vertuschungs-Kurs fährt, aber das ist unentschuldbar. Solche Vorwürfe dürfen nicht heruntergespielt werden, sondern müssen schonungslos aufgeklärt werden und Konsequenzen haben. Aber das Management hat offensichtlich das Gegenteil vor. Anscheinend ist ihnen der Aktienkurs wichtiger als das Wohlergehen der Mitarbeiter. Letztendlich wird das aber negativ auf das ganze Unternehmen zurückfallen und sie erreichen das Gegenteil. Katastrophales Mismanagement.
Make Leute nett again
was für ne kranke welt
Hach ja, früher war alles n1cer…
Naja… dann müssen halt ein paar CEOs bei Blizzard gehen. Diese nehmen dann ne Abfindung von mehreren Millionen mit oder haben in ihrer Laufbahn ohnehin genug verdient.
Und die neuen CEOs und Chefs werden noch weniger von WoW oder MMORPGs verstehen, als die davor. Vielleicht sollte man anfangen im gesamten Unternehmen mal aufzuräumen. 9… ach… 12 Monate bis zum nächsten Patch sind genug Zeit ^^.
Ich weiß, ernstes Thema….aber Leya…das Bild macht mir Angst ?
als würdest du direkt in meine Seele schauen
Vielleicht tue ich das gerade in diesem Augenblick :O
bitte nicht xD
die Abgründe dort sollen lieber im verborgenen bleiben
Und dann noch in diesem schwarzen(dunklen) T-Shirt verstärkt diesen Effekt noch mehr.
Bin ja mal gespannt was da noch alles herauskommen wird und ob sich da wirklich was ändert.
Aber bei aller, sicherlich gerechtfertigter, Kritik… ich würde da gerne auch mal mehr Beispiele aus diesem Alltag lesen. Also was ist tatsächlich geschehen? Weil es steht auch im Raum was jede involvierte Person als Sexismus ansieht. Ich kenne das selbst, einer haut einen Schlüpfrigen Witz raus, ist das schon Sexismus? Auch, wenn es auf keine Person vor Ort bzw. in dem Moment abziehlt? Ich denke da gibt es auch immer zwei Ansichten, wie empfindlich man darauf reagiert und natürlich was gesagt wurde.
Die Diskussion ist aber sowieso ein heißes Eisen.
Mir wurde hier mal gesagt, dass selbst das angucken von Frauen, hinsichtlich Aussehen (also abchecken) schon Sexismus ist.
Was eine als Sexismus sehen, sehen andere nicht als Sexismus.
Was eine nicht als Sexismus sehen, sehen andere als Sexismus.
Aber würde auch gern mal wissen welche Vorfälle bei Blizzard alle als Sexismus angesehen werden.
Ja genau das meine ich. Es ist halt die Frage, wo fängt es an und wo hört es auf.
Daher ist dies immer ein schwieriges Thema. Aber wer weiß ob man das zu lesen bekommt was tatsächlich statt gefunden hat.
Ich hab es selbst schon am Arbeitsplatz mitbekommen, während meine männlichen Kollegen damals ziemlich locker waren, habe ich immer eine professionelle Art bevorzugt. Bei mir waren alle gleich, wurden alle gleich behandelt, egal ob hübsch, hässlich, dick, dünn, nervig, locker, männlich oder weiblich.
Ich musste auch schon sehr häufig die Kollegen dann mal einbremsen, weil eine Dame immer meinte es mache ihr nichts aus. Anzügliche Witze, Sprüche und dergleichen, ja vielleicht machte es ihr wirklich nichts aus aber sowas gehört nicht in die Arbeit!
Da wurde man schon doof angesehen, vor allem, wenn man dann die Frauen einbremst und sagt, “wenn du das zulässt, unterstützt du es genauso”.
Ich kann dir sagen wo es anfängt.
Wenn sich eine Gruppe von Menschen aufgrund deines Verhaltens unwohl fühlt.
Man möchte meinen mit ein bisschen Empathie wäre es kein Problem damit aufzuhören Frauen anzustarren – ich meine natürlich “abzuchecken” – wenn diese sich dadurch unwohl fühlen.
Es gibt übrigens diesen Irrglauben man wäre direkt Sexist / Rassist wenn man etwas sexistisches / rassistisches tut.
Nein, man kann auch dumme Dinge tun ohne direkt eins von beiden zu sein. Man sollte dann gegebenenfalls genug Verstand mitbringen und sein verhalten überdenken.
Beispiele aus dem Alltag? – hier findest du die komplette Klageschrift, da wird der Alltag gut zusammengefasst: https://aboutblaw.com/YJw
Es gibt einige Beschreibungen in den Statements, die auf reddit zu finden sind. Die werden da in dem Thread gesammelt und einige haben Situationen beschrieben. Und ja, ich gebe dir vollkommen recht, dass es hier durchaus unterschiedliche Ansichten gibt, wo Sexismus anfängt. Hier geht es im Unternehmen aber um systematischen Sexismus im Unternehmen, was dann schon mehr als ein Missverständnis zwischen Kollegen ist
Das es schon systematisch ist habe ich verstanden also die Runden die sie da gedreht haben. Schon sehr befremdlich.
Aber, bei einem Beispiel onalark, sie nennt in ihrem Tweet den Boys-Club. Mehr nicht, habe jetzt auch nicht weiter nachgesehen, aber bis auf die Nennung weiß man bis auf das existieren dieses Clubs > nichts.
Naja warten wirs mal ab.
Der Tweet, der oben eingebettet ist, von Joy Fields, zählt genau solche Beispiele auf.
Zitat aus dem Tweet von Joy Fields:
“When I first started working at Blizzard someone found my DeviantArt page. I was a nude model during college and posted my work there. They started an email chain with a link to my modeling and shared it around the office. By my second week at work everyone on the floor had seen me naked. The rumors about it followed me for the rest of my time at the company.
The harassment didn’t stop at work and it wasn’t just harassment. Assault happened too. Men would pretend to be your friend and then assault you when you felt safe. I have been groped, coerced, and forced into sexual situations at the homes of coworkers and Blizzard events like BlizzCon and holiday parties. Men not taking “no” as an answer and pushing for sex once they had me alone with them. These are the kinds of people that Blizzard would hire. These are the kinds of people who got promoted and were put in positions of power. These people were the main culprits for the toxic culture of Blizzard.”
ZitatEnde
Den Tweet kenn ich sogar! Stimmt da war was. Zuallererst, ich möchte absolut nichts beschönigen oder relativieren was passiert ist. Ich finde sowas furchtbar, ok dann legen wir mal los:
Gerade zu dem Bereich, DeviantArt page und Nacktmodel. Jetzt mal ernsthaft, wenn meine Bilder öffentlich im Netz zu finden sind, dann ist es doch genauso als würde ich solche Bilder im Büro herumliegen lassen (gut etwas überspitzt ausgedrückt). Wir alle wissen es eigentlich besser, das Internet vergisst nicht. Wenn ich einem seriösen Job nachgehe, sollte man doch meinen das es im eigenem Interesse ist sowas zu entfernen! Ist halt wieder diese alte Jugendsünde ich einen einholt. Das wirkt doch geradezu wie eine Einladung, also eine gänzliche Unschuld würde ich hier nicht einräumen wollen.
Zum zweiten Abschnitt den ich zitiert habe, dass mit den Uebergriffen, warum wird bei sowas nicht die Polizei eingeschaltet? Ich verstehe es nicht, sowas liest man immer und immer wieder. Wenn jemand ein Nein nicht akzeptiert und mich bedrängt oder zu nötigen versucht > Polizei (ob davor noch ein Knie in die Weichteile erforderlich ist ist was anderes).
“These are the kinds of people that Blizzard would hire.” Also ihrer Aussage nach läuft ein Bewerbungsgespräch bei Blizzard so ab, dass man gefragt wird ob man ein “nein” einer Frau nach der Frage nach Sex akzeptiert oder nicht? Also, wenn externe neue Bewerber die nicht wissen was da abgeht, in diese Richtung hin gefragt und eingestellt werden…. ich lehne mich mal weit aus dem Fenster, dann müsste das Thema doch schon viel früher an die Öffentlichkeit gekommen sein.
Dein zweiter Punkt wurde in den Statements oft erklärt. Für viele junge Menschen ist das der absolute Traumjob. Da steht die Angst dahinter diesen Job zu verlieren. Außerdem wird den jungen Frauen und Männern immer wieder eingetrichtert, dass das normal sei.
Sprüche wie “Wenn du damit nicht klar kommst, bist du in der falschen Branche /, hast du im Internet nichts verloren” tauchen da oft auf. Da fragen viele an sich selbst zu hinterfragen und glauben irgendwann, dass das wohl dazugehört.
Genau bei dieser Denkweise findet seit einigen Jahren ein großer Umbruch statt, dass das nunmal nicht normal sein sollte.
Und die Sache mit der Polizei. Es geht hier ja nicht nur um schwere Verbrechen wie etwa eine Vergewaltigung. Es geht ja auch darum, dumme Sprüche zu hören oder zum Sex aufgefordert zu werden oder auf einer Feier den berühmten Klaps auf den Hintern zu bekommen.
Genau das meine ich ja? Ich habe eine Ausbildung in der Logistikbranche hinter mir, da geht es rau zur Sache. Die typischen sexistischen Sprüche wie in der Baubanche etc. da wurde auch immer gesagt, dass ist halt so. Man kann dann mitmachen oder dagegenhalten, da habe ich als Mann immer mit blöden Reaktionen gekämpft, oder man unterstellt einem verklemmt zu sein usw.
Daher sagte ich ja, es gibt immer zwei Sorten von schuldigen, diejenigen die es tun und diejenigen die es zulassen. Jeder muss seinen Beitrag leisten um etwas zu verändern.
Wenn jemand einen anderen berührt ohne das diese Person es möchte handelt es sich genaugenommen um eine Straftat. Ich kenn es aber auch von der Polizei, “da können wir nichts tun ist ja nichts passiert”, auch da sehe schon ein Problem. Mindestens die Personalabteilung muss bei sowas direkt aktiv werden, wenn es kommuniziert wird und ein entsprechendes Zeichen setzen. Blöd natürlich das hier bei Blizzard genau die scheinbar mit ihm falschen Boot sitzen. Getreu dem Motto, keine Krähe hackt der anderen ein Auge raus.
Jemanden zum Sex aufzufordern fällt ebenfalls unter die Kategorie “sexuelle Nötigung” und kann vor Gericht ebenfalls Konsequenzen nach sich ziehen.
Zu deinem ersten Punkt mit der “Jugendsünde” – das sehe ich vollkommen anders. Das Problem liegt nicht darin, was sie getan hat, sondern darin wie andere darauf reagieren und welche Schlüsse sie daraus ziehen.
Ja, sie muss damit rechnen, dass die Bilder bekannt werden und sie eventuell darauf angesprochen wird – genau das und mehr nicht.
Dass jemand auf die Idee kommt, daraus irgendwelche Ansprüche für sich abzuleiten, oder sie gar als “Freiwild” zu betrachten ist ihr nicht anzulasten, sondern zeigt das Problem dieser Personen und eines leider zu großen Teiles der Gesellschaft.
Um das zu Tode zitierte Beispiel heranzuziehen: Genausowenig wie kurze Röcke Vergewaltigungen rechtfertigen sind öffentlich verfügbare Nacktfotos keine Rechtfertigung für sexuelle Belästigung und schlimmeres.
Sprich mal mit einem Karriereberater, hatte mal das Vergnügen am Flughafen der wird dir etwas gänzlich anderes erzählen. Wer Karriere machen will (egal Mann/Frau) sollte Peinlichkeiten und private Details im Netz eliminieren. Leute reden, dass war so und wird immer so sein. Manche machen es vor einem andere hinter dem Rücken. Ich kann mir nicht vorstellen das es der Frau genehm war das Kollegen nun wussten wie sie nackt aussieht. Ja sowas zu finden rechtfertigt nicht unangemessenes Verhalten, das habe ich auch nicht behauptet.
Fakt ist jedoch das eine Frau mit absoluter Sicherheit mehr Aufmerksamkeit (gewollt oder ungewollt) bekommt wenn solche Bilder von ihr die Runde machen. Wie gesagt, ich will nicht rechtfertigen das manche dann wohl plötzlich denken “Aha, die zeigt sich nackt, die kann ich klar machen”. Wer sich halt so offen zeigt, muss auch mit der entsprechenden gewollten und ungewollten Aufmerksamkeit umgehen können. Ich kann mir nicht nur das rauspicken was ich möchte, die Welt ist kein Ponyhof wo alles toll ist.
Sowas sehen auch niederträchtige Exemplare, dem kann man sich nicht erwehren. Dessen muss man sich bewusst sein.
Unsere Gesellschaft ist schon ziemlich offen, jetzt stell aber mal im Kopf 3 Frauen nebeneinander, eine vollkommen gekleidet, eine mit kurzem Rock, offener Bluse die ihre Reize zeigt und eine nackt.
Nun ordne sie mal in der Reihenfolge wie sie Begehrlichkeiten wecken, dann hast du deine Antwort. Dann noch jemand der Situation gegenüberstellen die mit sowas nicht umgehen können.
Ich Frage mich was die Leute denken, Frau weiß auch wie man reizt und das gibts es auch nicht ohne Grund, sonst gäbe es auch keine Bordelle, Table Dance Bars etc.
Ich möchte nochmals betonen, ich will das keinesfalls rechtfertigen, ich kann sowas sehen und belass es dabei ohne auf blöde Gedanken zu kommen. Die Masse ist aber definitiv nicht so, die meisten tun nur so und hocken insgeheim in ihren Zimmern und malen sich Fantasien aus. Ich bin nicht so naiv zu denken das es jeden so kalt lässt wie jemand der z.B. Homosexuell ist.
Sorry, aber deine Einstellung ist Teil des Problems – “Sie sollte das nicht tun, weil es irgendwelche degenerierten Idioten auf falsche Gedanken bringt” ist die alte Leier, die den Opfern die (Mit-)Schuld gibt.
Getroffene Hunde bellen…
Auch Hunde die zu unrecht “getroffen” werden bellen, aus Angst und Unverständnis, hat also damit nichts zutun. nicht immer stimmt der Spruch: Der Erwischte ist empört. Und man muss auch wissen, es ist eigentlich eine Unart sowas gleich über die Medien rauszuposaunen und damit eine Hexenjagd loszutreten ohne das vorher (da es ja nur Anschuldigungen sind mit Aussage gegen Aussage) mit dem Unternehmen vertraulich abzuhandeln. Das ist extrem unprofessionell, wenn auch gesetzlich erlaubt. Das Urteil hätte man dann ja noch immer veröffentlichen können. Ich persönlich sehe diese medialen Inszinierungen seitens der Behörden halt als sehr problematisch an.
Sehr pikantes Detail ist ja, das es innerhalb der „California Department of Fair Employment and Housing“-Behörde gibt es regelmässig Sexismusvorwürfe oder Vorwürfe das parteilose Mitarbeiter drangsaliert werden, welche offiziell dann als “Falschmeldungen unzufriedener Exmitarbeiter” abgetan wurden. Also, da stellt sich mir schon die frage inwiefern eine solche Behörde überhaupt Legitimität auf ihre Ermittlungen anmelden darf und kann.
Aber jetzt übernimmt das die Staatsanwaltschaft, dann wird man sehen was, ob und wieviel dran ist. Hoffe ich halt…bin naiv…ich weiss ^^
Erstmal vorne weg: Wegen deinem Profilbild musste ich in Bezug auf mein Statement gerade sehr lachen 😀
Zum Thema: Ich bezog mich auf die Art und Weise wie das Statement nun gefallen ist und was von Leya auch im Artikel genannt wurde. Eine “aggressive” Reaktion bei den Anschuldigungen finde ich irgendwie auch merkwürdig insofern passt der Spruch aus meiner Sicht.
Ansonsten muss das jetzt aufgearbeitet werden und sollten die Missstände dort stimmen, ist es vielleicht auch nicht schlecht dies in der Öffentlichkeit zu tun. Zumal… wenn wir schon über Dinge sprechen, die wir nicht wissen… Was, wen die Behörde schon “vertraulich” auf Blizzard zugegangen ist und diese nicht reagiert haben?
Ich bin auf die Konsequenzen gespannt. Egal wie die nun aussehen. Ist nicht mein Job zu richten und zu untersuchen, auch wenn ich die Klagepunkte doch schon ziemlich ekelhaft finde.
Natürlich sind die Klagepunkte ein Horror (man stelle sich vor man ist so etwas selbst ausgesetzt), aber ob sie zutreffen wissen wir halt nicht. Mein Problem ist ja auch, Jahrzehntelang hören wir von jedem Mitarbeiter und Exmitarbeiter wie toll es nicht ist bei Blizzard zu arbeiten und das es soooo toll ist das man gar für wenig Geld arbeitet weil es einfach sooooo toll ist dort. und jetzt soll es aber doch die Hölle sein? Irgendwie passen hier Aussagen hint und vorn, für mich persönlich, auch nicht zusammen.
Aber du hast natürlich auch Recht, wir wissen auch nicht inwieweit schon versucht wurde das kulant und Betriebsschonend abzuhandeln. Auf die Art: Solange die Schuldigen geahndet werden sollen die anderen nicht mit hineingezogen werden. Ist aber halt ein beweis für das was ich die ganze zeit sage: Wir wissen alle zu wenig um uns ein urteil zu erlauben. Abwarten, beobachten und es selbst besser machen.
Was kann man mehr machen?