Bei einer Diskriminierungsklage hat sich Riot Games, das Studio hinter League of Legends, mit den Klägern geeinigt. Ein Teil der Vereinbarung: Riot zahlt mindestens 10 Mio $ aus einem Fond an alle Frauen, die in den letzten 5 Jahren bei Riot gearbeitet haben. Hintergrund ist ein Sexismus-Skandal, der das LoL-Studio 2018 erschütterte.
Was war das für eine Klage? Im November 2018 klagten zwei Frauen gegen Riot Games, die im Los Angeles Studio gearbeitet hatten. Das war eine Sammelklage (Class-Action-Lawsuit).
Sie sagten, sie wären ungerecht behandelt und aufgrund ihres Geschlechtes diskriminiert worden. Sie hätten weniger Geld als Männer erhalten und es habe ihre Karriere gehemmt, dass sie Frauen sind.
Die Details der Klage umfassten etwa:
- eine Mitarbeiterin übernahm zwar mehr Aufgaben, wurde aber nicht besser bezahlt
- männliche Mitarbeiter wurden bei Beförderungen bevorzugt
- eine Mitarbeitern hatte mal mitgezählt: Sie hätte 500-mal im Monat das Wort “Schwanz” (Dick) gehört
- Geschichten über Chefs in einem Nachtclub in Shanghai
- persönliche Konflikte mit chauvinistischen Vorgesetzten
Das ist der Hintergrund: Die Klage kam auf, nachdem die US-Seite Kotaku (via Kotaku) in einem Insiderbericht im Juli 2018 enthüllt hatte, dass bei Riot Games eine Macho-Kultur herrscht, eine sogenannte „Bro-Culture“:
- So sollen Manager eine „Hot Girl“-Liste geführt haben, welche Frauen attraktiv waren
- Es seien Bilder von männlichen Genitalien herumgeschickt worden
- Frauen soll weniger bezahlt worden sein und sie hatten schlechtere Aufstiegsmöglichkeiten als Männer
- es herrschte allgemein eine frauenfeindliche Kultur
Dieser Bericht wurde damals viel beachtet und sorgte dafür, dass einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Riot Games an die Öffentlichkeit gingen und diese “Bro-Kultur” anprangerten.
Es kam in der Folge auch zu weiteren Problemen und Tumulten bei Riot Games. Das Thema beschäftigte das Unternehmen merklich.
Etwa 1000 Frauen erhalten Geld aus 10 Mio $ Fond
Wie werden die Millionen $ verteilt? Riot Games hatte im August 2019 bekanntgegeben, dass sie sich mit den Klägern geeinigt haben. Jetzt wurde aus Gerichtsdokumenten bekannt, was die Einigung umfasst.
Es heißt, Riot Games wird einen Fond in Höhe von 10 Millionen $ einrichten. Der wird unter allen Frauen verteilt, die in den letzten 5 Jahren bei Riot Games gearbeitet haben.
Das sind etwa 1000 Frauen, die seit November 2014 für den LoL-Entwickler tätig waren. Jeder, der sich als Frau identifiziert, erhält einen Teil dieses Betrags, je nachdem wie lange sie für Riot gearbeitet hat.
Das sagt Riot: Die sagen, man sei froh, diese Einigung vorgeschlagen zu haben, um die Sammelklage vollends beizulegen. Die Einigung sei ein wichtiger Schritt voran. Sie zeigt, dass sich Riot Games verpflichtet fühlt, den eigenen Werten zu entsprechen und eine inklusive Umgebung zu schaffen für die besten Leute in der Gaming-Industrie.
Nach dem Skandal-Bericht im Juli 2018 hat Riot Games einiges unternommen, um die firmeninterne Kultur zu ändern. Es war offenbar vor allem das „Hauptquartier“ in den USA von dieser „Bro-Kultur“ betroffen.
So hat Riot Games etwa eine Expertin für “diverse Unternehmenskultur” eingestellt.
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Ist das nun Legit oder wieder einer dieser “Mimimi wir sind Frauen” Momente?
Naja. Gut das Sie wenigstens Geld bekommen dafür das sie ja wohl weniger verdient haben. Allerdings ist damit noch nicht geklärt wie mit den Mitarbeitern umgegangen wird die sich so verhalten haben und auch nicht sicher gestellt das es nicht so weiter geht. 🙁
Das ist es. Aber vielleicht kommt da ja auch noch was. Immerhin wurde das Ganze ja jetzt auch schon eine ganze Weile intern aufgearbeitet offensichtlich. Ich find die Ausschüttung von 10.000.000 $ schon mal gar nicht so übel, das sind bei 1.000 Personen immerhin 10.000 $ pro Nase (auch wenn einige der Personen sicherlich auch mehr hätten bekommen sollen)…und wer weiß, vielleicht folgt da ja auch noch was von Riot. Immerhin habe ich das Gefühl man versucht in den letzten Jahren mehr und mehr den eigenen Namen etwas reinzuwaschen und eventuell sogar von dem zunehmend schlechter werdenden Ruf von Activision Blizzard zu profitieren. Kommt man in Zeiten wie diesen mit positiven Beispielen um die Ecke fällt man natürlich recht einfach auf.
Sie haben da einiges unternommen. Es gab dann auch Insider-Berichte, dass sich das Klima geändert hat.
Das war schon ein großes Ding und hat da offenbar einiges in Bewegung gebracht.
Wie es dann “Intern” ist, lässt sich natürlich schwer beurteilen. Die können ja nicht sagen: Wir haben jetzt die 20 größten Machos rausgeschmissen – das würde ja auch Persönlichkeitsrechte verletzen.