LoL: Mitarbeiter von Riot drohen angeblich mit Streik – Das steckt dahinter

LoL: Mitarbeiter von Riot drohen angeblich mit Streik – Das steckt dahinter

Die schlechten Nachrichten rund um das Entwicklerstudio Riot Games reißen nicht ab. Die League-of-Legends-Macher wurden von Mitarbeiterinnen wegen angeblicher Diskriminierung verklagt und nun droht angeblich noch ein Streik.

Woher sind die Informationen? Die Seite Waypoint hat Nachrichten aus dem internen Slack von Riot Games zugespielt bekommen. Hier ist die Rede davon, dass sich seit einiger Zeit ein Streik bei Riot Games abzeichnet und sich die Stimmung in den letzten Tagen zugespitzt hat.

Auch eine Antwort von Angela Rosebor, so einer Art Gleichstellungsbeauftragten von Riot Games, sind über Waypoint an die Öffentlichkeit gelangt.

Was hat es mit der Klage auf sich? Im Sommer 2018 wurde ein Bericht rund um die Arbeitskultur beim LoL-Entwickler Riot Games veröffentlicht. Dieser Bericht sprach von Sexismus am Arbeitsplatz. Vor allem Frauen sollen unter einer Macho-Kultur gelitten haben, die das Tech-Unternehmen pflegte.

Im November reichten zwei Mitarbeiterinnen von Riot Games Klage wegen angeblicher Diskriminierung gegen ihren Arbeitgeber ein.

Nun jedoch heißt es, dass sich in den Arbeitsverträgen von Riot Games eine Klausel befindet, laut denen die Mitarbeiter gar nicht gegen ihren Arbeitgeber klagen dürfen. Angeblich verpflichten sich die Angestellten dazu, einen Streit immer intern beizulegen.

Der Anwalt der beiden Frauen will nun gegen diese Klausel vorgehen. Laut ihm werden die Mitarbeiter mit so etwas mundtot gemacht und Ankündigungen über Änderungen der Arbeitskultur seien dadurch nichts anderes als Lippenbekenntnisse.

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Ein Streik droht

So reagieren die Mitarbeiter: Eine nicht näher genannte Anzahl an Mitarbeitern von Riot Games soll laut der Nachrichten, die Waypoint erhalten hat, nun für Montag, den 6. Mai, einen Streik planen. Die Angestellten fühlen sich nicht gut behandelt und “überhört”.

Darüber hinaus verstehen viele nicht, wieso Riots COO Scott Gelb noch immer im Unternehmen tätig ist. Er ist wohl eine der Personen, welche sich besonders heftig daneben benommen haben und sehr wenig Respekt vor den Kollegen zeigen.

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Das meint das Unternehmen dazu: Riot Games ist sich bewusst, dass ein Streik droht. Daher bietet man den Mitarbeitern Gespräche an, um über die Probleme zu sprechen. Jeder, der daran Interesse hat, soll sich auf einer Liste eintragen. Die Gespräche sollen in kleinem, möglichst privatem Rahmen stattfinden.

Riot Games gelobt Besserung und will Änderungen in der Unternehmenskultur einführen. Doch das meinte das Unternehmen schon früher.

VI-League-of-Legends

Fans stellen sich hinter die Riot-Mitarbeiter

Darum gefällt es den Angestellten nicht: Die Mitarbeiter finden den Vorschlag von Riot Games nicht ausreichend.

Die Angestellten wollen lieber zusammen auftreten, um ihren Standpunkt in der Gruppe zu vertreten.

Wie regieren die Fans? Auf Reddit finden Diskussionen zur Situation statt. Die Fans von Riot Games stellen sich auf die Seite der Mitarbeiter. Eine Klausel im Arbeitsvertrag, welche es den Angestellten verbietet, vor Gericht zu gehen, finden viele unmöglich.

Darüber hinaus sehen einige das Problem in der Geschäftsführung.

ohnoitslubu meint etwa: “Sie haben die Leute an der Spitze nicht gefeuert, die für all das verantwortlich sind. Und jetzt erwarten sie, dass alles gut ist, weil sie zum 17. Mal erklärten, es wird besser?”

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Quelle(n): Waypoint, Polygon, Reddit
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marius

muh vagene

Logra

Ich habe aufgehört LoL zu spielen als der Sex Skandal raus kam und Riot es ins lächerliche gezogen hat.
Sowas darf nicht unterstützt werden.

Dafür

Ich bin sicher kein Rechtsgelehrter, aber eine solche Klausel kann im Grunde garnicht Rechtswirksam sein.

Ein Arbeitgeber kann einem garantiert nicht verbieten den Rechtsweg zu beschreiten, sowas würde denen jedes Arbeitsgericht sofort um die Ohren haun. Das greift in Grundrechte ein, wo ein Arbeitgeber garkeine Möglichkeit hat das zu untersagen.

Alzucard

Ich weiß nicht wie das in amerika aussieht.

Phinphin

In den USA ist das Arbeitsrecht anders aufgebaut. In Deutschland dient es primär dazu, den Arbeitnehmer (vor dem Arbeitgeber) zu schützen.
In den USA steht die Vertragsfreiheit an vorderster Stelle.
Dazu noch die unterschiedliche und sich teilweise widersprechende Gesetzgebung und Rechtsprechung der einzelnen Bundesstaaten.

Insane

Na ja, in meinen Augen hat das nichts mit Arbeitsrecht zu tun. Zunächst einmal gibt es unabdingbares Recht, welches die Privatautonomie bzw. die Vertragsfreiheit beschränkt.

Ich kann also in einem Vertrag keine Klausel aufnehmen, die einem unabdingbaren Recht zuwiderlaufen. Dann habe ich dispositives Recht. Dort kann ich zwar vom Gesetz abweichen, aber ich darf niemanden sittenwidrig benachteiligen.

Ich kann also zum Beispiel die Produkthaftung für Mängel nicht einfach Vertraglich ausschließen, aber ich kann sie verlängern.

Wenn ich eine Partei unangemessen Benachteilige tritt zum Beispiel § 307 BGB der Inhaltskontrolle inkraft.

Daher würde in Deutschland eine Klageverzichtsklausel im Vertrag den Vertrag selbst unwirksam werden lassen. Da hilft auch keine Salvatorische Klausel, der Vertrag ist dann kaputt.

So auch schon geschehen vor dem Bundesarbeitsgericht 2015.

Bleibt trotzdem dem die Frage: USA.
Die Antwort ist: keine Ahnung.

Phinphin

Ich stimme dir da zu. Aber wie gesagt: US Recht. Die legen die Privatautonomie im Arbeitsrecht sehr viel restriktiver aus, weil sie – meines Erachtens fälschlicherweise – davon ausgehen, dass sich bei Arbeitsverträgen zwei Parteien gegenüberstehen, die auf gleicher Augenhöhe miteinander verhandeln.

Insane

Das hast du auch in Deutschland, wenn zum Beispiel Kaufleute einen Vertrag abschließen.

Dort gelten viele Restriktionen nicht, da der Gesetzgeber davon ausgeht, dass auf Augenhöhe verhandelt wird. Aber eben nicht in einem starken Abhängigkeitsverhältnis wie es zwischen AG und AN der Fall ist.

Naska

Ob die nicht “näher genannte Anzahl” von der Seite Riots aus oder der Seite der Streikenden aus nicht genannt wird?
Ich hab die Vermutung das es 2 sind, vielleicht gar 3… und man es absichtlich nicht näher beziffert aber aus dem Text heraus ist es mir nicht klar das steht fest.

davidus

Man kann aber durchaus annehmen, dass sowohl die im Text erwähnte Liste als auch das Angebot “in kleinen Gruppen” zu diskutieren, auf deutlich mehr als nur 2 oder 3 MitarbeiterInnen hinweist.

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