Die Trials aus Destiny 2 und Call of Duty: Warzone, das Battle Royale von CoD: Modern Warfare, sind sich sehr ähnlich, sagt unser Autor Philipp Hansen. Aber wie lassen sich die doch so unterschiedlichen Modi dieser beiden Shooter vergleichen?
Warum der Vergleich? Ich bin begeisterter Spieler von Destiny 2, aber auch allgemein Fan von Shootern. Immer mal wieder tausche ich daher meine Space-Magic und Exotic-Waffen gegen andere Schießprügel.
Diesmal folgte ich dem Ruf des Battle Royale und finde mich in Call of Duty: Modern Warfare, genauer gesagt in seinem Warzone-Modus (auch als Free-to-Play Standalone erhältlich), wieder. Und schon nach kurzer Zeit stelle ich überrascht fest: Warzone löst in mir die gleichen Gefühle wie die kürzlich zurückgekehrten Trials of Osiris in Destiny 2 aus – der wohl beliebteste PvP-Modus der Destiny-Reihe. Doch da hören die Gemeinsamkeiten noch nicht für mich auf.
Was macht die beiden beliebten Modi aus? Auf den ersten Blick haben die Warzone aus CoD und die Trials of Osiris aus Destiny 2 nicht allzu viele Gemeinsamkeiten – außer, dass beide aktuell sehr angesagt sind und aus Shooter-Spielen stammen.
Das macht die Modi aus:
- In Warzone von CoD Modern Warfare treten 150 Spieler an und kämpfen auf einer gewaltigen Karte ums nackte Überleben. Die Map wird mit der Zeit immer kleiner und ist mit haufenweise Waffen sowie anderem Loot gespickt. Am Ende kann es nur ein Sieger-Team geben, dass sich gegen alle anderen durchgesetzt hat.
- Bei den Trials of Osiris handelt es sich um einen besonderen PvP-Modus von Destiny 2, bei dem zwei Dreier-Teams sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Hat man sich gegen 7 Teams in Folge ohne Niederlange durchgesetzt, erhält man Zutritt zum Heiligtum des PvP: dem Leuchtturm.
Die Prämisse klingt erst einmal nicht sehr ähnlich. Eine gewaltige, verlassene Kriegslandschaft soll den klar abgesteckten Arenakämpfen im Weltall ähneln?
Ob 150 oder 3 Gegner, das Gefühl ist für mich identisch
Darum fühlen sich die Trials und Warzone so ähnlich an: Ich verliere im PvP von Destiny 2 ein Handfeuerwaffen-Duell – na und? Mein Geist belebt mich und aufs Neue heize ich in die Gegnerhorde. Ohne Rücksicht schlittere ich dann schon Sekunden später mit einer Schroflinte auf den Gegner zu.
Erwischt mich im traditionellen Multiplayer von Call of Duty: Modern Warfare hinterrücks ein Feind, dann erwische ich mich Sekunden später dabei, auf den Wiedereinstiegs-Button zu hämmern. Immer und immer wieder steige ich sofort ein, der Tod kann mir eh nicht zusetzten, es sei denn, man legt Wert auf seine Statistiken.
Doch sowohl die Warzone als auch die Trials brechen mit der herkömmlichen Multiplayer-PvP-Erfahrung ihrer Spiele. Wo ich im “normalen” Schmelztiegel von Destiny 2 nahezu nie Angst vor der nächsten Begegnung mit einem feindlichen Hüter haben muss, ist in den Trials genau das Gegenteil angesagt. Auch in der Warzone von Modern Warfare verhält sich das für mich anders. Doch warum?
Die Angst verbindet beide Modi: In den Trials und der Warzone wird unbedachtes Vorgehen knallhart und direkt bestraft. Das virtuelle Ableben zählt hier tatsächlich etwas. Hier möchte ich nicht den Löffel abgeben und spiele deshalb ganz anders als sonst – viel vorsichtiger.
In den Trials spüre ich, wie mein Puls ansteigt, wenn ich nur knapp einem Sniper entgehe. In Sekundenbruchteilen muss eine folgenschwere Entscheidung getroffen werden: greife ich den Scharfschützen nach seinem Fehlschuss an oder ziehe ich mich in die sichere Deckung zurück? Bei der falschen Entscheidung bin ich aus dem Spiel, Kampf-oder-Flucht-Reaktion nennt das die Wissenschaft (via Wikipedia).
Das gleiche Herzrasen übermannt mich in der Warzone. Jede Begegnung bringt die so vertraute Reaktion aus Destiny 2 in mir hervor. Steht das eigene Team nach einem intensiven Häuserkampf siegreich dar, werde ich neben Loot mit Glückshormonen überschüttet.
Die Duelle werden bei den Trials und der Warzone im Spielverlauf immer intensiver:
- Im BR zieht sich der Ring immer enger zu und schnürt mir bei den Begegnungen gefühlt mehr und mehr die Luftröhre ab. Am Ende schrumpft die Arena auf Erbsengröße und bietet keinen Platz mehr zum Verstecken.
- Jeder Sieg in den Trials bringt einen näher zum mythischen Leuchtturm. Voller Anspannung wartet man auf das nächste Match und hofft, nicht überrollt zu werden und keine Niederlage auf dem Trials-Ticket zu kassieren. Jetzt zu verlieren heißt, das Ticket unter Umständen komplett neu starten zu müssen und 30 Minuten waren für die Katz.
Je intensiver die Duelle und die Angst zu scheitern wird, desto größer wird das Glücksgefühl.
Weitere Gemeinsamkeiten von den Trials und der Warzone
Die Teamgröße ist gleich: In beiden Modi startet man mit seinem Dreier-Team. Dabei scheint es sich genau um die richtige Größe für taktische und teamorientierte Action zu gehen. Auch, wenn Call of Duty bereits an Alternativen zur Teamgröße arbeitet.
In den übersichtlichen Squads kann man sich leicht über Strategien und geplante Manöver austauschen und sollte das auch unbedingt tun. Dies führt uns zur nächsten Gemeinsamkeit.
Beide Modi sind sehr taktisch: Zwar könnt ihr wird drauf losballernd mitten ins Gefecht stürmen und dabei laut brüllen. Von Erfolg wird dieses Vorhaben aber nur in den seltensten Fällen gekrönt sein.
In den Trials und der Warzone liegt der Fokus auf Taktik und gut überlegtem Vorgehen. Es kann beispielsweise sinnvoll sein, das Team kurz zu splitten und Feinde zu flankieren. Dadurch spielen sich beide Modi gemächlicher als der normale Schmelztiegel von Destiny oder der Multiplayer von CoD.
Eine zweite Chance macht Hoffnung: Die Angst vor dem virtuellen Tod ist ein richtiger Spannungsmacher, aber ein weiteres Gefühl verbindet die Warzone mit den Trials: die Hoffnung.
Wurde ich in den Trials ausgeschaltet, verbleibt am Ort meines Todes ein “Orb”. Meine Teamkollegen können mich dort beleben. Das gegnerische Team setzt aber alles daran dies zu bestrafen. Umso größer ist die Freude, wenn man das Blatt wendet, also aus dem Jenseits zurückkommt und dann die Runde für sich entscheidet.
In der Warzone kann einen das Team auch zurück ins Match bringen. Selbst wenn ich ganz raus bin, kann man meinen Wiedereinsteig durch gefundenes Cash erkaufen. Zusätzlich gibt es den Gulag. Ein Gefängnis aus dem ich mich einmalig selbst zurück in die Warzone kämpfen kann.
Darum fühle ich mich als Destiny-Spieler erschreckend wohl in der Warzone: Es hat mich regelrecht überrascht wie heimisch ich mich der Warzone fühle. Ich hätte nicht damit gerechnet, das besondere Trials-Gefühl in einem eigentlich total anderem Spiel wiederzufinden.
Verdrängen wird Warzone den Schmelztiegel nicht. Ich finde es toll, jetzt noch eine Alternative zu haben. Denn beide Games beiden zudem viele unterschiedliche Ansätze. In Call of Duty ist alles etwas geerdeter, mehr “Boots on the Ground“. Der Ansatz ist endlich zurück und passt einfach besser zu dem Shooter als Jetpacks und abgedrehte Fähigkeiten. In Destiny greife ich hingegen gerne auf viele abgedrehte Fähigkeiten zurück und kann meine Machtphantasie so richtig ausleben.
Wie meine ersten Runden in den neuen Trials of Osiris gelaufen sind, lest ihr hier.
Wer mehr zu dem besonderen Feature aus Warzone, dem Gulag, wissen möchte, wird hier fündig.
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Super Artikel, war angenehm zu lesen und bin da voll bei dir! 🙂
Jedem, dems genauso geht, kann ich wärmstens “escape from tarkov” empfehlen!
Da kommt das gleiche feeling auf, aber sowas von.. ?✌?
Mit Sicherheit sogar noch etwas intensiver, weil man hier gesammeltes gear mitnehmen kann, wenn man überlebt, und ebenso Equipment verliert beim Tod
Außerdem sind sounds und Steuerung in tarkov allen anderen shootern Lichtjahre überlegen ;D
puh dieser Vergleich. Wenn man das so liest kann man wahrscheinlich auch Forza horizion 4 mit Destiny vergleichen. Sorry das liest sich für mich als wolle man destiny Spieler und cod Spieler fangen. Cod Warzone hat so garnichts mit trails zu tun so 0.
Hi@all! Was hat CoD jetzt mit Destiny zu tun? Meines Erachtens nach gar nichts. Naja jedem das Seine. I like Destiny! ??
Es gibt da auch noch ein super Game nennt sich RL. Kann man in nem 2er Team mit „ganz besonderen Missionen“ oder aber allgemein in großen Gruppen spielen. Natürliche Grafik und teilweise atemberaubende Animationen (nicht nur in den besonderen Missionen), dazu um einiges gesünder (aktuelle Geschehnisse mal ausgeklammert). Müsst ihr euch mal ansehen, direkt vor eurer Tür. 😎 🙂
Ich weiß nicht.. mit den ganzen 2020er Bugs macht RL gerade echt keinen Spaß… Da warte ich auf den fix bevor ich wieder einsteige.
Na ja…wie man so mitbekommt, wird RL Version 2020 auch laufend seitens der Publisher gepatched, was das Zeug hält. Neue Spielmodi wie “Battle Toiletpaper” oder auch der beliebte “Food Can”-Cup sollen ja so für stetige Abwechslung sorgen.
Ist aber nicht so meins. Und vom großen Developer hört man ja irgendwie gar nichts; ich glaube ja mittlerweile, dass das nur so eine mystische Märchengestalt-Phantasie ist.
Ich hab mal reingeschnuppert, also die 2020er Version ist Müll. Ich mag ja eher auch die old-school Szenario Games. Hab irgendwo noch eine Version von “Snow Desaster ’78” rumliegen; die werfe ich mal an. Da hab ich das gleiche Feeling.
*…wobei man da nicht über Poppespapier nachdenken musste, da man sich den sprichwörtlichen Hintern abgefroren hat. Wäre in Anbetracht leerer Regalmeter in Supermärkten vlt. gar nicht so verkehrt.
Jo Grafik is geil aber die Story voll schlecht.
Lade mir jetzt auch mal Warzone runter.
Sorry ist mir zuviel Grind dieses RL. ☻
Ich bin kurz nachdem ich mit DayZ aufgehört habe zu Destiny gewechselt. Das sind schon sehr ähnliche Gefühle, die man da hat beim Zocken. Obwohl die Spielmodi eigentlich unterschiedlicher nicht sein könnten. 😉
Klingt für mich eher nach Fortnite Battle Royal statt Destiny
Wäre sicher interessant gäbe es in Destiny einen Battle Royal Modi. Aber ich glaube solange vieles P2P läuft wird das nichts.
Das Problem an Destiny ist… das es einzigartig seiner Art ist. Klar Loot Shooer bleibt Loot Shooter aber vom Rest her gibt es kein vergleichbares Spiel zu Destiny.
Eigentlich hätte Anthem die Konkurrenz zu Destiny sein sollen. Aber was mit dem geschah… ja wir alle wissen es -.-
Ich kann Battleroyal einfach nichts abgewinnen. Das ist mir Zuviel vom Zufall abhängig. Während mir das normale CoD noch Spaß macht, da es im Kern ein Arena Shooter ist, werde ich mir das hier ganz sicher nicht geben.