Die Entwickler von Cyberpunk 2077 haben jetzt in einem Statement an die Investoren den genauen Grund für die 3. Verschiebung erklärt: Die Versionen für PS4 und Xbox One sind hauptsächlich Schuld. Man geht auch auf die Vorwürfe zum Crunch ein.
Woher kommen die neuen Informationen? Es gab einen Investoren-Call. Dort hat der CEO von CD Projekt Red, Adam Kiciński, genauer Stellung zu den neuen Entwicklungen genommen. Ein Transkript des Calls findet ihr hier (via cdprojekt).
Die neuesten Entwicklungen waren:
- Cyberpunk wurde zum 3. Mal verschoben – Neues Release-Datum ist der 10. Dezember
- Zudem kamen im Netz Vorwürfe auf, das Team würde erbarmungslos Überstunden schieben. Der Journalist Jason Schreier berichtet, Quellen hätten ihm gesteckt, man arbeite 100-Stunden-Schichten an Cyberpunk 2077 und Mitarbeiter sähen körperlich krank aus
9 Versionen werden entwickelt – PS4 und Xbox One machen Probleme
Daher kam die 3. Verschiebung: Der CEO Adam Kiciński entschuldigt sich für die Verschiebung, man habe die Zeit unterschätzt, die man für die letzten Schritte braucht.
Er sagt: Cyberpunk 2077 sei „bereit für den PC“ und laufe auch auf den Next-Gen Konsolen PS5 und Xbox Series X gut.
Hauptverantwortlich für die erneute Verspätung des Release-Datums auf den 10. Dezember seien die Versionen für PS4 und Xbox One. Mit den Versionen gebe es kein “Problem” in dem Sinne, das würde man so nicht sagen, aber man müsse sich um die Optimierung kümmern.
An beiden Versionen müsse man noch “normale Arbeit” verrichten.
Man entwickle 9 Versionen von Cyberpunk 2077: 3 für PlayStation, 4 für Xbox, dazu PC und Stadia. Die Covid-19-Pandemie mache die Dinge auch nicht leichter.
CD Projekt Red habe sich mit der Verschiebung schwergetan, aber letztlich sei der erste Eindruck der Spieler entscheidend. Man glaubt, die Entscheidung, Cyberpunk 2077 um 3 Wochen zu verschieben, werde sich auf lange Sicht auszahlen.
Kommt Cyberpunk definitiv zum Release-Datum am 10. Dezember?
Das sagt er zum neuen Release-Datum:
Das neue Datum, der 10. Dezember sei jetzt „fest“: Man fühle sich damit vielleicht nicht wohl, sagte der CEO mit einem Schmunzeln, aber sei doch zuversichtlich.
Auf die direkte Frage, ob Cyberpunk 2077 definitiv am 10. Dezember kommt und ob man das so sagen könne und sich dabei wohlfühle, antwortete der CEO:
“Das ist mehr oder weniger das, was ich sage, schätze ich – Ja.”
Adam Kiciński
Crunch ist nicht so schlimm, war es nie vs. Einige haben “schwer gecruncht”
Was ist mit dem Crunch? In den letzten Wochen kamen Geschichten auf, dass einige Mitarbeiter an Cyberpunk 2077 eine 100-Stunden-Woche abreißen und manche seit Juni 2019 konstant Überstunden schieben.
CD Projekt Red hatte die Crunch-Kultur 2019 ausgeschlossen und versprochen, menschlicher zu den Mitarbeitern zu sein. Dieses Versprechen hatten die Bosse 2020 aber wieder kassiert: Man sah keine andere Möglichkeit mehr.
Kiciński sagt, das sei eine Story, die „natürlich“ von den Medien aufgenommen wurde. Tatsächlich hätten auch einige Leute schwer gecruncht, aber ein großer Teil des Teams würde überhaupt keine Überstunden schieben, weil sie mit ihrer Arbeit fertig seien.
Es ginge hauptsächliche um Qualitäts-Tester, Techniker und Programmierer, die Überstunden schieben, aber es sei „nicht so schwer.“ Man habe jetzt Feedback bekommen, dass die Leute über die drei zusätzlichen Wochen froh seien.
Das steckt dahinter: Die Aussagen zum Thema “Crunch” sind kurz und widersprüchlich:
- einige haben schwer gecruncht
- andere aber nicht
Offenbar geht es in der Antwort nur um die jetzige Zeitperiode der nächsten 3 Wochen und nicht darum, wie die Entwicklung seit Mitte 2019 lief.
Die Fragen der Investoren drehten sich vor allem um Geld und ob das Spiel jetzt wirklich fertig wird. Keiner setzte genauer nach, was die Überstunden angeht.
Das Thema “Crunch” bei Cyberpunk 2077 ist ein heikles Thema. Einige wollen dieses Thema diskutieren, näher beleuchten und das in den Fokus rücken. Sie kritisieren die Spiele-Presse und Gamer dafür, die Belange der Entwickler zu ignorieren und sich nur dem Hype hinzugehen.
Aber andere sagen: Überstunden seien doch total normal, jeder mache das in seinem Job. Da würden nur einige einen Skandal herbeifabulieren, der gar nicht da sei:
Cyberpunk 2077 macht Überstunden – Und das ist vielen Gamern echt egal
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Warum bringen sie die Spiele nicht einfach für die alte Generation später? Das sind dann doch auch Gründe auf PS5 und Co umzusteigen (sofern es wieder welche zu kaufen gibt)
Ich geb auf den Release am 10.12. gar nichts.
Ich glaub’s erst, wenn ich es auch an dem Tag spielen kann. Bis dahin hab ich keine Erwartungshaltung mehr.
na da muss schon einiges in der planung schief gelaufen sein wenn 2 von 3 hauptverkaufs systeme nicht richtig laufen und die frage die ich mich stelle ist dann eher ob das nicht einfach ne ausrede ist
denn der pc realesse hätte man deswegen nicht verschieben müssen
“Er sagt: Cyberpunk 2077 sei „bereit für den PC“ und laufe auch auf den Next-Gen Konsolen PS5 und Xbox Series X gut.”
Wie immer sind es die “alten” Konsolen die an allem Schuld sind.^^
Ich finde Sexismuss in der Spielindustrie viel schlimmer als Crunch Time.
Einerseits liegt es auch daran das Ich den Ausmaß des Crunches je bei jeweilige Firma nicht richtig erfassen kann.( ob es ein System hat /eine Willkühr)
Überstunden sind min. hab Ich das Gefühl als ein Übel in der Gesellschaft sich integriert. (wie Tabak und Alkohol)
Ich arbeite über 15J und es gibt Wochen wo wir 60 ST schichten schieben und das jedes Jahr. Es gibt in Deutschland Menschen die 2 Jobs haben und nicht wenige.
Die Schichte von Krankenschwestern und Pflegern besonders Jetzt.
Was macht diese Überstunden so anderes als von dem Rest.
So betrachtet kommt mir es eher vor man möchte diese Unschuldsschleir der Spielindustrie lüften und uns eine moralischen Spiegel vor der Nase halten.
Die Eklärung vom CD Projekt hört sich für mich plausibel, CD Project muss Ihren Ruf gerecht werden, wäre Fehler gravierend, hätten Sie 3 Verschiebung ein wenig Größer ausfallen könnten.
Shitstrom gab es so oder so , aber die meisten haben und hätten Ihnen diese Zeit gegönnt.
Ein paar Wochen 60 Stunden zu arbeiten ist etwas anderes als 100 Std pro Woche oder Überstunden seit 2019.
Das ist auch zurecht ein moralischer Spiegel. Sie könnte ja entsprechend mehr Entwickler einstellen oder schlicht länger entwickeln.
Im Gesundheirsbereich ist es dagegen schwierig, jemanden erst 3 Monate später zu behandeln.
warum nicht erstmal für PC raus bringen und dann im Ruhe die Nex gen Konsolen….
Ich raff es auch nicht….
Man könnte ebenso Early Access rausgeben…
Die Spieler die es nicht abwarten können können es spielen.
Der zustand ist dem Entsprechen… Early Access halt…
Wer keine Lust auf Early Access hat kann ja dennoch warten 😉
Die Mitarbeiter brauchen nicht weiter zu schwitzen, und sich so unter druck setzen….
Eventuell auch das Crunchen braucht man dann nicht mehr…
Und der richtige Release lauft höchst wahrscheinlich auch besser über die Bühne…
Natürlich würde sich dadurch wahrscheinlich erneut alles verschieben….
Early Access ist für Blockbuster Buy2Play-Konsolentitel keine Option. Das Spiel soll ja fertig in die Läden kommen und nach dem Day 0 Patch spielbar sein. Das soll ja ein Spiel “wie früher sein”.
Hmm wieso sollte das keine Option sein?
Es gibt Internet, man könnte ebenso eine Umfrage starten.
Und sich das Ergebnis anschauen…
Wenn die Mehrheit damit zufrieden wäre… Wüste ich nicht warum das keine Option ist!?
EA ist für die meisten keine Grund mehr wenn das Spiel noch “Fehler” hat. Wenns im EA bereits nicht perfekt ist wirds abgewatscht, kann man oft genug auf Steam auch lesen.
Ich denke auch, das die den Hype von den next gen konsolen mitnehmen wollen und das schlägt sich schon auf den Spiel aus leider….. Verstehe es nicht warum die nicht warten und für PS5 und co eine enhanced edition dann raus bringen
Ich finds schlimm genug das es diesen Early Access Trend überhaupt gibt.
Ich will ein fertiges Spiel. Von mir aus auch später.
Aber nicht für 70 Euro ein halbfertiges Spiel, bei dem ich mir nie sicher sein kann, ob die Herren überhaupt noch Lust haben weiterzuentwickeln, wenn sie den grössten Teil des Geldes schon eingesackt haben.
Du ich muss ehrlich sagen ich bin auch kein Fan davon… Doch es ist wie mit vieles, es gibt solche „Herren“ und auch wieder andere… Kommt halt ganz drauf an. Außerdem muss man es ja nicht kaufen wenn man nicht möchte…
Ich könnte mir auch gut vorstellen das das spiel doch am 19. raus kommt….
Ganz einfach und kurze Antwort auf den Kern gebracht : Wegen Neid
Ganz klar, die wollten sich nicht mit Bungie anlegen ^^.
Überstunden, wo gibt es die nicht und mal im ernst, in gewissem Rahmen sind sie nun mal sinnvoll.
Hier werden Berichte gepusht, ohne scheinbar zu belegen, dass es kranke Leute gab/gibt, ohne konkrete Zahlen zu haben, medial wirksam werden die negativsten Aspekte rausgearbeitet.
100 Stunden Woche, seit Juni 19 usw. , aber wie viele Leute trifft das, ist das der normale Zustand seit Zeitraum X oder kam es mal vor, dass man sogar 100 Stunden abgeleistet hat.
Wir haben aktuell auch Überstunden zu leisten, da aber mehr als 10 Stunden pro Tag nicht legal sind, ist das klar geregelt und zwingen tut einen auch keiner das Maximum abzuleisten.
Um es klar zu sagen, wenn Menschen wirklich ausgebeutet werden oder unter unwürdigen Bedingungen zum arbeiten gezwungen werden, dann ist mehr als das Ende erreicht.
Solche Zustände gilt es gar nicht erst zu zulassen.
Hier werden Berichte gepusht, ohne scheinbar zu belegen, dass es kranke Leute gab/gibt, ohne konkrete Zahlen zu haben, medial wirksam werden die negativsten Aspekte rausgearbeitet.
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Belege:
Erst hieß es. “Es gibt diesmal keinen Crunch”
dann hieß es: “Es gibt doch Crunch”
jetzt sagt er: “Einige haben schwer gecruncht”
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Das sind die offiziellen Aussagen von Cyberpunk 2077.
Also klar ist: Es wurde gecruncht. Es war für einige auch hart. Es war nicht geplant und irgendwas ging schief, so dass man doch crunchen musste.
Das sind Fakten. Das wissen wir – das ist einfach so. Was wir nicht wissen sind die Details zur Länge und Schwere des Crunchs.
Dazu gibt es geleakte E-Mails, wo die Chefs nach einer Verschiebung sagen: Wir gehen alle auf dem Zahnfleisch. Wir wissen, wie hart das ist.
Und es gibt diese anonymen Quellen, die Schreier zitiert: “Mit 100 Stunden, Crunchseit Juni 2019 usw.” und weitere Quellen, die sagen: Entwicklung war wie bei Anthem – erst lief lange nix, dann arbeiten sich alle zu Tode, um die Versäumnisse aufzuholen.
Diese Aussage sind nicht “beweisbar belegt” – das sind solche QUellen-Aussagen nie. Sondern die hängen an der Glaubwürdigkeit des Journalisten, der über sie berichtet.
Schreier ist, meiner Ansicht nach, sehr glaubwürdig.
Ich finde:
Wir auf MeinMMO “pushen” das Thema auch nicht. Wir berichten darüber, weil das ein Thema ist, über das wir schon immer berichten, weil es relevant für die Spiele-Kultur ist. Wir schreiben ja auch nicht jede Woche 5 Artikel darüber – sondern wir behandeln das, wenn es gerade relevant ist.
Ich kann total verstehen, dass das viele nicht lesen wollen – aber das kann doch nicht die Lösung sein “Wir blenden alles aus, was wir nicht lesen möchten und spielen heile Welt.”
Da hast du mich aber teils missverstanden.
Zum einen, ich unterstelle nicht das ihr pusht oder du, ich hab das Thema gestern schon bei der Gamestar und noch irgendwo als Pushnachricht aufem Handy gehabt, das ist halt ein großes Ding.
Wie schon geschrieben, es geht um die Dramaturgie hinter der/den Aussage/n.
CD muss doch “crunchen”, release erneut verschoben usw., das waren schon mal News.
Jetzt kommen so Schlagworte oder Sätze “zu Tode schuften”, “bis zum umfallen” usw.
Ich höre den Namen Schreier mittlerweile immer, wenn irgendwo ein Skandal seien soll!
Er habe aus sicherer Quelle…., er hat mit einem Ex Mitarbeiter gesprochen…, war bei den letzten Artikeln und Enthüllungen von ihm recht ähnlich.
Ich sage ja nicht, dass Schreier sich das ausdenkt, ich sage nur, dass sich gewisse Dinge auch mal schlimmer anhören als sie wirklich sind und das einige Journalisten damit arbeiten!
Daher hier auch mein Bezug zu Ausbeutung und unwürdigen Bedingungen.
Klar soll die Presse weiter über so was berichten, sie sollte sich dabei aber mehr an Fakten orientieren, mir wird heute zu schnell öffentlich “vermutet”.
Ebenso bei Thema sexuelle Belästigung, da muss man dran bleiben und gegen ankämpfen, doch sicher nicht in dem man Leute diskreditiert, ohne Beweise!
Ich bin ein wenig gebrandmarkt, was das Thema Vorverurteilung angeht.
Ich höre den Namen Schreier mittlerweile immer, wenn irgendwo ein Skandal seien soll!
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Ja, das ist so. Das ist als sagst du: Ich hör immer den Namen “Spahn”, wenn’s um Corona geht. 😀
Der Schreier hat sich einen Ruf erarbeitet, dass Entwickler zu ihm kommen und anonym sagen können, was bei Game X schiefgeht, ohne dass rauskommt, dass sie das waren. Das hat sich mittlerweile rumgesprochen. Der ist da einfach relativ nah.
Der hat dadurch auch eine gewisse Agenda entwickelt, weil ihm eben Arbeitsschutz/Gewerkschaft so wichtig sind und er da oft im Konflikt mit “den Studios” ist. Das ist auch richtig. Das kann man auch kritisieren.
Aber dass Schreier häufig im Zusammenhang mit Skandalen genannt wird, ist völlig richtig. Ums mal platt zu sagen: Günther Wallraff wird nur im Zusammenhang mit Skandalen genannt. Das ist bei Investigativ-Reportern: Die finden Dinge raus, von denen andere wollen, dass sie nicht rausgefunden werden. Und das ist dann eben das, was man so als “Skandal” wahrnimmt.
Ich versteh deine Kritik. Ich versteh das auch mit Vor-Verurteilung. Aber in meinen augen schafft der Schreier einen notwendigen Ausgleich zu der PR-Berichterstattung, die es rund um Releases häufig gibt und die Spieler dann enttäuchen.
Das Problem ist: Vor einem Release kontrolliert der Publisher den Informations-Fluss. Der entscheidet. Welche Screenshot zeige ich, welches Gameplay zeige ich, welche interview-Partner stelle iuch, welche Pressemitteilungen gebe ich raus, welche Features stelle ich vor.
Und als Journalist kann man das dann einordnen, aber ja nicht selbst spielen und frei das Game erkunden. Du kannst als Journalist – das ist ja auch wertvoll – mit deiner Expertise das einordnen, kritisch hinterfragen und den Lesern das Spiel erklären, aber die Möglichkeiten sind begrenzt.
Das ist eine grundsätzlich schwierige Situation, die ja auch häufig kritisiert wird. Als Folge dieser Situation konzentrieren wir uns bei MeinMMO zu weiten, weiten Teilen auf Spiele, die schon draußen sind, und machen relativ wenige Vorbericht-Erstattung. Aber Artikel wie die von Schreier erfüllen da schon eine wertvolle Funktion, weil sie dann eine andere Informationsquelle, als den Studio/den Publisher haben.
Manch Mal macht es eine Endruck mit dem Paparazzi die JLo oder Britney bei Bürger King erwischt.
Mir fehlt einfach die Information um Gesamtbild erfassen zu können.
Grenzt es wirklich an der Ausbeutung Ich habe es in meinen Arbeitslaufbann gesehen, größtes Gut eines Unternehmen sind die Mitarbeiter, gehn diese ohne passenden Ersatz muss Ich Überstunden ziehen mit ungewissen Ausgang fürs Projekt Qualität.
Ich schau mal in meine Kugel einige haben viel gecruncht 80% und andere nicht 20%, somit wäre seine Aussage zwar nicht falsch aber solange man jetzt nicht weiß über vieviel % der Belegschaft wir sprechen ist es auch kein “es waren nur wenige”.
Fakt ist, die Order “ihr müsst crunshen” wurde gefällt, Punkt. Egal ob man sich mal dagegen ausgesprochen hatte, somit muss man sich als Gamer fragen, unterstütze ich dass oder nicht?!
Und die Aussage “man habe die Zeit unterschätzt, die man für die letzten Schritte braucht”, erwartet man von einem Studio ohne oder mit nur wenig Erfahrung, aber bei diesem Kaliber hier hört es sich nach einer grundsätzlichen Fehlplanung bzw. Fehleinschätzung wieder guten Wissens/Erfahrung an die jetzt die Mitarbeiter ausbaden dürfen. Und natürlich kommt die Verschiebung bei denjenigen gut an die das ausbaden dürfen, was soll der Satz? Sowas ist doch absolut logisch. Ziemlich unsympathisch das Ganze.
Schade, das nur gefragt wurde: “Wird das nächste Datum denn gehalten?”
Die Frage hätte besser “Warum sollten wir das nächste Datum glaubwürdiger finden als die letzten 3, die alle kassiert wurden”
(Das geht natürlich rhetorisch und “laut nachdenkend” an die Richtung derjenigen, über die berichtet wird, das ist keine Kritik am Artikel! 🙂 )
Weil das ein Investor call war und die Investoren ihren Gewinn haben wollen. Den ist es schnurz egal ob die Kundschaft es als glaubwürdig empfindet oder nicht. Hauptsache der Rubel rollt. Deshalb auch nur der kurze Kommentar zum Crunch. Den Investoren kann es herzlich egal sein ob gecruncht wird oder nicht, Hauptsache das Produkt wird fertig.
Willkommen im Kapitalismus 😉
Aha. Und welcher “Investor” mag das wohl gewesen sein? CD Projekt selbst? Bandai Namco? Warner Bros? Der polnische Staat? Oder allen? Irgendwelche geheimen und finsteren Unbekannten?
In solchen Investoren-Konferenzen sind meistens Investment-Firmen/Banken, die da ihren Experten hinschicken, um rauszufinden, ob man den Anlegern empfehlen kann, in die Firma zu investieren oder ob man empfehlen sollte, das Geld rauszuziehen.
Es gibt ein Transkript zum Earning Call von EA, wo aufgeführt ist, wer da die Fragen stellte. Das waren:
“Mario Lu – Barclays – Analyst”
“Todd Juenger” – “Sanford C: Bernstein – Analyst”
Ryan Gee “Bank of America Merrill Lynch – Analyst”
Michael NG “Goldmann Sachs – Analyst”
Matt Cost “Morgan Stanley – Analyst”
Das sind die Leute, von denen bei EA die Fragen kamen. Ich weiß nicht, wie genau es bei CD PRojekt Red ist, aber wahrscheinlich stellen ähnliche Leute dort auch die Fragen. Vertreter von Firmen, die weltweit riesige Geldströme bewegen und die wissen möchten: In welche Richtung soll der Geldstrom denn fließen, zu CD Projekt Red hin oder von ihnen weg.
Er meinte allerdings, dass “den” Investoren egal wäre. Daher würde ich gerne wissen, welchen genau, wenn er das so exakt weiß. Oder ob er alle meint oder nur einen. Oder die Hälfte.
Es ist zumindest den Analysten relativ egal. Das kann man schon so sagen: Wenn man das Transkript liest, ist für die wichtig:
Kommt Profit?
Wann kommt der Profit?
Könnte diesem Profit noch irgendwas im Weg stehen?
Erklärt mir mal genau, wo aktuell die Risiken liegen, damit ich selbst abschätzen kann, wie hoch das Risiko ist.
Die Frage nach Crucnh wäre ehr: “Ist das etwas, das so große Wellen schlagen könnte, dass es irgendwelche Auswirkungen auf den Profit hat?”
Es ist nicht so, als sagt ein Analyst: “Mir ist das egal” – das Thema wird einfach nur nicht näher vertieft.
Es bedingt sich alleridngs auch. Die Frage welche Risiken es noch gibt und was könnte dem Profit noch im Wege stehen beinhaltete auch die Frage zum Crunch.
Schlechtes Image, negative Schlagzeilen und so weiter sind auch Risiken und mindern unterm Strich den Profit.
Wir verbuchen einfach nur die Kategorien anders.
In Projektabalyse nennt man das Q4 Risiken oder externe, soziale Risiken.
Als das Projekt geplant wurde, wurden scheinbar auch in der Anforderungsanaylse unter der Zielkategorie Soziale Ziele ein Vereinbarkeitsziel definiert: kein Crunch. Dieses soziale Ziel stand aber im Konflikt zu den Leistungszielen: Kosten, Termin und Ergebnis.
Höchstwahrscheinlich wurde in der Problemanalyse mehrere Szenarien durchgespielt, was die Risiken betrifft wenn man die LZ zu einem X verfehlt. Das heißt Eintrittswahrscheinlichkeit und Impact bei Eintritt. Sowie den Kosten um eine Risikovermeidung oder Reduzierung zu erwirken.
Unterm Strich kam vermutlich raus, dass das verfehlen der SZ langfristig ein geringeres Risiko darstellt als die der LZ.
Bzw gibt es noch mehr offensichtlicher Ziele die aber nicht im Scope sind. Zum Beispiel Wettbewerbsfähigkeit und Überleben des Studios und somit den Erhalt hunderter von Arbeitsplätzen etc.
Was für Außenstehende vielleicht unsozial wirkt, ist das Denken in anderen Kategorien.
Sicher, es gibt mehr als genug unsozial Organisationen. Die Frage ist nur, ob man bei CP das richtige Ziel für den gesammelten Unmut gefunden hat oder ob hier nicht einfach pragmatisches Handeln die Aktionskette vorgab.
Ja, wir sehen das gleich. Aus “Business-Sicht” ist das sicher vernünftig und vielleicht auch notwendig, wenn man das Projekt so fährt, wie man es fährt, und das Vermeiden von Crunch nicht zu einer absoluten Priorität macht.
Ich glaube niemand denkt ernsthaft, dass da böse Menschen arbeiten oder jemand “gerne” cruncht. Ich bin mir sicher, die haben wirklich versucht, das zu vermeiden.
Aber das Problem ist, dass die grundsätzliche Crunch-Kultur schlecht für die Branche ist, weil es Leute aus der Gaming-Industrie raustreibt. Daher sollte das Vermeiden der Crunch-Time eine höhere Priorität haben, als es das offenbar im Moment hat.
Von Bungie weiß man z.b., dass die sich firmenintern geschworen haben “Nie wieder zu crunchen”, weil das komplette Studio kurz vorm Exitus stand nach einem langen Crunch für ein Halo. Deshalb ist bei Bungie dieses “Work/Life”-Balance unheimlich hoch in der Priorität. Das merkt man auch in der Kommunikation.
Was halt schwer zu vermitteln ist:
Bei Crunch geht es nicht um “Ich mach mal ein paar Überstunden, wenn ein Projekt in die heiße Phase kommt” – das ist sicher alles planbar und okay
Crunch ist wirklich “Ich gebe für x Monate mein Leben auf und mache nichts anderes als die Arbeit, so dass es echt negative Auswirkungen auf mich, meine PSyche, meine Familie, meine Gesundheit hat” – darum geht’s.
Überstunden verhalten sich zu einem Crunch wie die Zugspitze zum Baruntse. Ja, es sind beides Berge, aber damit enden auch schon alle Gemeinsamkeiten.
Die Sprüche die man so liest erinnern stark an die Sätze, die Leute mit Migräne öfters mal hören: stell dich nicht so an, ich hatte auch schon mal Kopfschmerzen.
Erstmal das. Zum anderen ist es Teil der Branche und dabei ein nicht unwesentlicher Teil. Da geht es auch in erster Linie nicht darum Geld zu sparen sondern um ein anderes Ergebnis zu bekommen.
Das ist eben die Schattenseite.
sprich das spiel wird auch unfertig erscheinen 🙂
Hätten sie die Versionen für die PS4 und die aktuelle XBox nicht einfach weg lassen können. Dann hätte der Termin auch erst auf Ende Jahr datiert werden können und alles wäre gut…
Hätte, wäre, könnte,…
Das Problem beginnt wenn man feste Termine rausgibt.
Auch wenns nicht so gern gehört wird Will Be Done When It’s Done ist die beste Aussage, solange es nicht benutzt wird um endlos Projekte, ..keine Namen, zu rechtfertigen.
Crunch hier, Crunch da, aber über die wirklich schlimmen Belastungen die zu einer PTBS führen können berichtet kaum jemand.
Was ich meine ist, das diverse Entwickler sich so genannte Geschmacksproben anschauen müssen. D.h. wenn ich eine Erdbeere möglichst realistisch abbilden möchte, schaue ich mir echte an und wie sie sich unter verschiedenen Bedingungen verhält.
Dies muss auch gemacht werden wenn in spielen, wie z.b. tlou2, Gewalt möglichst realistisch dargestellt werden soll.
Das führt häufig dazu daß sich div. Entwickler hunderte bis tausende Videos anschauen die genau diese echte Gewalt abbilden. Z.b. wie ein Mensch gehängt oder geköpft wird. Oder wie Gliedmaßen abgerissen werden um zu sehen wie sich ein arm verhält wenn er von Körper abgerissen wird. Wie verhält sich das fleisch, die Haut, der Knochen etc. Gibt es ein Unterschied ob die Person noch lebt oder schon tot ist? Wie verhält es sich wenn die entsprechenden Person schon länger verstorben ist …
Das alles, gepaart mit Crunch und ähnlichem führt zu unglaublichen Belastungen der Psyche.
Das liegt daran, dass sich darüber keiner öffentlich beschwert. Mir ist jedenfalls kein Fall bekannt, wo das wer gemacht hat. Ich kenne aber Postings, wo Leute sich über Crunch beschwert haben. Ich hab gestern die Reviews von CD Projekt Red auf Glassdoor durchgesehen, da war Überstunden/WOrk-Life-Balance ein ständiges Thema – über solche Gewalt-Recherche habe ich dort nichts gelesen.
Was du beschreibst, kenne ich als Problem aus der Straf-Verfolgung, jo. Dass sich Entwickler stundenlang ansehen müssen, wie Gliedmaßen abgerissen werden -> Hast du dafür eine Quelle?
Jo habe ich:
https://www.gamasutra.com/view/news/252241/How_working_on_gross_violent_games_can_mess_with_developers.php
https://kotaku.com/id-have-these-extremely-graphic-dreams-what-its-like-t-1834611691
Das ist ein ähnliches Problem wie die Menschen bei Facebook und YouTube die sich den Mist anschauen müssen der gemeldet wird
Ist halt schwer zu sagen: Ueber Crunch wurd gemeckert, aber über die “wirklich schlimme Sache nicht.”
Sicher ist das auch schlimm, aber das macht ja Crunch nicht weniger relevant. Crunch ist eben ein Thema, das uns bei MeinMMO direkt bei Anthem und offenbar auch bei Cyberpunk betrifft. Diese Gewalt-Recherche tut das nicht, damit bin ich nie konfrontiert worden, während meiner Arbeit.
Das sind jetzt Fälle, wo es um Mortal Kombat 11 geht – das ist halt nichts, was uns so viel betrifft. Crunch ist ein ständiges Problem in der Spiele-Entwicklung – diese Gewaltrechercheren dann punktuell bei bestimmten Spielen.
Ich würde das dann nicht so in eine Rangliste bringen: Das eine ist schlimmer als das andere.
Ist auf jeden Fall krass, was es alles gibt. Danke für die Links.
Jo, meine Formulierung war bewusst etwas spitz formuliert, da ich den Eindruck habe, das alle immer bessere Grafik haben wollen (mich eingeschlossen), aber was das genau bedeutet ist einem kaum bekannt.
Ich gehe Mal davon aus, das das nicht nur bei Mortal Kombat 11 der Fall war. Es ist halt ein Beispiel.
Vll könnte man Mal ein seperaten Artikel über diese Problematik verfassen?
Das Crunch ein Problem ist, will ich gar nicht in Frage stellen, und unter crunch können sich die meisten Menschen was vorstellen, was aber genau eine Post traumatische Belastungsstörung ist und wie sie entsteht kann sich kaum jemand vorstellen, da die entsprechenden Erfahrungen, Gott sei Dank, fehlen.
Du siehst es als Problem.
Für andere ist Crunch eine Lösung.
Für das Management ja. Für alle anderen ist es ein Problem das sich auf Familie, Freunde, Freizeit und psyche niederschlägt
Für die Kunden auch.
Außerdem hängt das sehr von der jeweiligen Ausgestaltung ab.
Für meine Entwickler ist es völlig normal, dass sie innerhalb eines Sprints ggf. das Büro über Tage nicht verlassen und durcharbeiten.
Das wusste jeder vorher und hat sich aktiv dafür entschieden. Das läuft ein bisschen unter dem Radar durch, weil das in Deutschland eigentlich nicht geht. Jeder der daran teilnimmt möchte das also.
Währenddessen wird das Team mit Essen und Getränken, in Form eines Caterings, versorgt, es gibt Chillout Areas, wo man ein bisschen Abdampfen kann. Und am Ende eines solchen Sprints fährt man zusammen mit den Entwicklern und deren Familien in den Urlaub, zum Beispiel an den Strand an die Ostsee. Die Kosten trägt das Unternehmen. Dann kommt der nächste Sprint.
Also nicht immer alles gleich dramatisieren. Es gibt schlimme Zustände, es gibt Leute, die keine Wahl haben weil sie zB unter finanziellem Druck stehen und so weiter. Aber das Wörtchen Crunch hören und direkt in den Angriffsmodus wechseln bringt halt auch nichts. Das ist genauso wenig Konstruktiv, wie die Leute die sagen: stellt euch mal nicht so an, ich hab auch schon Überstunden gemacht. Beides geht an der Realität vorbei.
Es ist dennoch auffällig, das das Thema Crunch bei CDPR sehr analytisch “schöngeredet” wird, bei anderen Firmen aber als pauschales Teufelszeichen gesehen wird.
Wenn Crunch objektiv schlecht ist, ist er es auch bei CDPR. Wenn er nicht objektiv schlecht ist, ist er es auch bei Blizzard, Bioware, Ubisoft oder EA nicht.
Verstehe ich nicht. Gibt es bei dir nur Licht an und Licht aus?
Wie wäre es mit einer differenzierten Ansicht, gemessen an den realen Bedingungen. Dinge sind in der Regel eher selten einfach nur schlecht oder nur gut. Oft hängt es vom konkreten Kontext ab oder der Intention oder den konkreten Folgen.
Ich kann etwas angemessen umsetzen oder unangemessen. Ich kann eine Arbeit angemessen bezahlen oder unangemessen. Ich kann angemessene Arbeitsbedingungen schaffen oder unangemessene.
Ich kann von meinen Leuten eine überdurchschnittliche Leistung einfordern und sie schlecht bezahlen und sie unter schlechten Bedingungen Arbeiten lassen und dabei auch noch den finanziellen Druck der Arbeiter ausnutzen.
Oder ich kann mehr Leistung einfordern und dafür auch selbst mehr Leistung im Gegenzug anbieten ohne mit Zwängen zu arbeiten.
Das ist doch wohl nicht das Gleiche.
Und das sich kaum bis gar keiner sich darüber öffentlich beschwert, liegt an der Akzeptanz von seelischen Verletzungen und/oder psychischen Krankheiten.
Da kommen dann oft so Aussagen wie “stell dich Mal nicht so an” oder “Leg dir ein dickeres Fell zu”
Nicht gleich übertreiben. Ptbs wird nicht dadurch ausgelöst das man sich Bildmaterial anschaut zu dem man keinen persönlichen Bezug hat.
Wenn dies der Fall wäre, hätten wir hunderte Millionen Menschen die an ptbs leiden weil sie Horrorfilme gesehen haben.
Um ptbs auszulösen muss zum gesehen Bildmaterial ein persönlicher Bezug sein.
Also wenn der Entwickler sich Bildmaterial anschauen muss bei dem arme und beine abgerissen werden und dieser Entwickler auf Grund eines Trauma nur noch einen Arm hat, ja dann könnte es zu ptbs kommen.
Das es ausgelöst wird nur weil man es sich anschaut, ist nicht der Fall. Es kann psychisch stark belastend sein aber ptbs ist da nochmal ne ganz andere Hausnummer.
Horrorfilme sind aber keine Realität, und das weiß jeder der diese Filme schaut.
Anders hingegen verhält sich es mit real Aufnahmen. Da kann sich sehr wohl eine Post traumatische Belastungsstörung herraus bilden, da dieses Bildmaterial eine seelische Verletzung bedeutet. Natürlich nicht bei jedem. Dafür sind wir Menschen zu unterschiedlich.
Aber z.b. hat mir Mal ein bekannter ein Video, aus irgendso einer sämtlichen WhatsApp Gruppe gezeigt, wo sich zwei Russen (sie haben russisch) gesprochen erst gestritten haben und dann hat der eine ein Messer gezogen und den anderen damit abgestochen. Die Schreie von den Frauen und das Geräusch bekomme ich einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Es belastet mich jetzt nicht wirklich aber wenn ich solche Videos über Stunden oder Tage mir an schaue führt…
Wenn wir von diesem Vergleich mit dem Video ausgehen, dann müssten viele Journalisten Ptbs haben.
Wenn wir zum Thema mit Entwicklern zurück kommen, glaube ich nicht das sich diese Leute Original Aufnahmen von Vergewaltigung oder reale Folterungen anschauen müssen. Das ist etwas übertrieben. Es gibt wie du erkannt hast genügend Filme die das ganze sehr realistisch darstellen und davon bekommt auch niemand ptbs.
Selbst dieses Video das du auf WhatsApp gesehen hast führt jetzt nicht zu ptbs selbst wenn du dir ständig solche Dinge ansiehst. Es kann für viele eine enorme psychische Belastung sein wenn man solche Dinge sieht, aber das ist wie gesagt nochmal ein großer unterschied zu ptbs.
Es macht einen extrem großen Unterschied ob du ein Video anschaust, auch wenn es noch so real ist, oder ob du selbst dabei anwesend warst.
Glaubst du nicht? Dann ließ dir Mal diese Artikel durch:
https://www.gamasutra.com/view/news/252241/How_working_on_gross_violent_games_can_mess_with_developers.php
https://kotaku.com/id-have-these-extremely-graphic-dreams-what-its-like-t-1834611691
Pfui, bäh. Deswegen braucht’s so nen Sche*ß auch net in Spielen!