Trigger-Warnungen bei Spielen sind ein Thema, über das oft gespottet wird. Dabei haben manche Spiele anscheinend schon die perfekte Lösung gefunden.
Wenn Spiele harte Themen aufgreifen, wie ein hoher Grad an Brutalität, Suizid, sexuelle Gewalt oder psychische Folter, dann wird darauf zumeist hingewiesen. Doch diese Trigger-Warnungen kommen nicht bei allen gut an, denn manchmal können sie auch den Spaß eines Spiels mindern. Die Community hat über Lösungen dafür diskutiert – und einen guten Weg gefunden, wie alle zufrieden sein dürften.
Was ist das Problem mit Trigger-Warnungen? Sogenannten „Trigger-Warnungen“ oder auch „Content Warnings“ sind inzwischen in Spielen immer häufiger zu finden. So warnt etwa das Horror-Spiel Outlast umfangreich vor den Inhalten, indem es auf „Gewalt, Blutrünstigkeit, grafische sexuelle Darstellungen und Schimpfwörter“ hinweist.
Das Problem ist, dass viele Spiele damit bereits im Vorfeld verraten, was für eine Entwicklung das Spiel nehmen wird und das kann schädlich für die Spielerfahrung sein.
Ein prominentes Beispiel ist etwa „Doki Doki Literature Club“ – ein Spiel, das auf den ersten Blick wie eine romantische Visual Novel wirkt, dann aber zu einem Horror-Psycho-Trip abdriftet und den Spieler mit krassen Wendungen überrascht. Wirklich „überraschend“ ist das aber natürlich nicht, wenn man bereits im Vorfeld davor gewarnt wird.
DevastaTheSeeker schreibt dazu im Gaming-Subreddit:
Content-Warnungen sind ein relativ neuer Trend in Spielen.
Viele Leute bringen das damit in Verbindung, dass einige Gamer zu „verweichlicht“ sind, was dumm ist. Die Leute verdienen es zu erfahren, auf was sie sich einlassen, aber gleichzeitig kann ein Spiel versuchen, deine Erwartungen zu zerrütten und dann können solche Content-Warnungen das ruinieren.
Welches Spiel macht das gut? Als positives Beispiel wird hier „Slay the Princess“ genannt. Beim Starten wird hier die folgende Warnung gezeigt:
„Dies ist ein Horror-Spiel und nicht für alle Zuschauer geeignet.“
Das verrät nicht zu viel und warnt dennoch. Wer hier mehr Informationen will, der bekommt einen Link zur Auflistung der einzelnen Thematiken die in diesem Spiel vorkommen.
Dadurch liegt die Entscheidung letztlich bei jedem Spieler und jeder Spielerin, inwieweit sie vorher gewarnt werden wollen. Wer etwa weiß, dass blutige Gewaltdarstellungen vielleicht Beklemmungen auslösen, kann sich im Vorfeld darüber informieren. Wer hingegen keine Spoiler zu den Inhalten haben möchte, der kann diese ignorieren.
Die Inhalts-Warnungen werden hier eben nicht „aufgezwungen“, indem sie im Spiel deutlich eingeblendet werden, sondern stattdessen darauf hingewiesen, dass man sie an einem anderen Ort nachlesen kann.
DrNomblecronch schreibt dazu etwa:
Das ist … eine erschreckend einfache Lösung, in der Tat. Ich liebe das irgendwie.
„Das hier wird ziemlich schwer für einige Leute, aber wir können dir nicht mehr verraten ohne Spoiler. Wenn du denkst, dass du zu den Menschen gehörst, für die das hart sein könnte, dann können wir dir die Details verraten, weil es wichtig für dich ist, zu wissen, ob ein Spiel dir tatsächliches Leid und nicht nur fiktionalen Grusel beschert. Gleichzeitig ist das aber deine Entscheidung und wir vertrauen darauf, dass du sie selbst treffen kannst.“
Wie ist eure Meinung zu Content-Warnungen in Spielen und den potenziellen Spoilern, die sie bedeuten können? Sollte alle Spiele das so machen wie im Beispiel von „Slay the Princess“? Oder habt ihr eine bessere Idee?
Einige Content-Warnungen hatte auch „The Coffin of Andy and Leyley“ – das erstaunlich gut war.
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Slay the Princess bindet die Themen nicht gleich jedem auf die Nase, das ist gut um für die Masse Spoiler zu vermeiden, aber hilft denen, die die Inhaltswarnungen brauchen nicht dabei.
Ich habe tatsächlich eine bessere (wenn auch nicht perfekte) Idee, um ohne Spoiler zu warnen.
Das Problem ist ja an sich simpel: man möchte wissen, ob bestimmte Dinge thematisiert werden, ohne eine Liste der Themen vorgesetzt zu bekommen.
Lösungsansatz: man wählt aus einer generischen(!) Liste an sensiblen Themen diejenigen aus, vor denen man gewarnt werden möchte. Die Liste muss generisch sein, um nichts über die Themen, die tatsächlich im Spiel vorkommen, zu verraten. Nur bei einem Treffer wird entsprechend gewarnt und auf Wunsch weitere Details preisgegeben, um Betroffenen eine fundierte Entscheidung zu ermöglichen.
Das größte Problem dabei ist sicher, wie breit oder spezifisch man diese Liste anlegt, um nicht zu viele Fehltreffer zu generieren, sie aber auch nicht seitenlang ausufern zu lassen.
Könnte auch die BILD-Kommentarspalte hier sein..
Ich weiß überhaupt nicht wieso man sich über Trigger-Warnungen aufregt? Die, die es tangiert werden angemessen gewarnt und die, die nichts damit zu tun haben können es ignorieren.
Seit Jahren sind Warnungen vor photosensitive Epilepsie die Norm und da jammert auch niemand rum.
FSk hats auch getan
Es kommt der Tag da steht auf dem Klodeckel -> Vor Benutzung hochklappen
Es beschäftigt sich gefühlt niemand mehr mit den Medien die man konsumiert, die Gesellschaft entwickelt sich zur : Es muss alles vorgekaut und gut verdaulich serviert werden und nix mehr selbst investieren an Zeit und Mühe.
Wenn ich da schon die Rufe von Gymnasiasten nach Triggerwarnungen in Schulbüchern höre kann ich nur noch den Kopf schütteln. Zu meiner Schulzeit hat das niemanden gekümmert.
Triggerwarnungen sind so unnötig wie nochwas. Vor allem wieso bei Games diese einführen wenn es die absolut trashigsten B Movies da draußen gibt, die alles abgefahrene an Splatter, Gore und verstörenden Szenen aufbieten und sich niemand darum etwas kümmert.
Schaut auf die Altersfreigabe und informiert euch bevor ihr ein Game zockt.
Ich find deine Argumentation echt schwierig nachzuvollziehen.
Du entscheidest doch nicht, ob Trigger-Warnungen unnötig sind oder nicht. Opfer von sexuellen übergriffen wollen häufig keine Spiele spielen, in denen das thematisiert wird, weil das eben alte Wunden aufreißen kann.
Das Traditionsargument, also “früher war das nicht so, hat auch keinen gestört” – das zählt niemals. Denn wenn man das Argument auf alles anwenden würde, gäbe es keinen Fortschritt, egal ob zum Guten oder Schlechten.
Was spricht denn gegen die Lösung, wie sie “Slay the Princess” gemacht hat? Also einfach zu sagen: “Hier, da kannst du dir die Trigger-Warnungen anschauen, wenn du möchtest.” Das tut doch absolut niemandem weh.
Auch der Whataboutism mit “Ja, aber es gibt doch Filme, da stört das doch auch keinen” – das ist doch gar nicht das Thema. Wir reden über Spiele.
Und das “schaut auf die Altersfreigabe und informiert euch, bevor ihr ein Game zockt” – exakt das ist der Punkt. Das wollen gar nicht alle. Denn es gibt Leute, die wollen die Überraschung. Und dann gibt es Leute, die hätten gerne vorher eine Inhaltswarnung zu den Thematiken.
Ich finde Hinweise wie eben diese Triggerwarnungen definitiv sinnvoll – nur sollten die schon vor dem kauf vollkommen ersichtlich sein. Im Spiel selber halte ich das für sinnfrei. Wenn das Produkt klar mit “Hier kommt Folter vor” im shop gelabelt ist wird sich keiner, der damit nicht klar kommt das Spiel kaufen und runterladen. Wenn ich aber nur nen 3 sekündigen Einblender zum Spielstart mache kriegen das viele nicht mit, es wirkt nicht so gravierend und die Neugier wird bei einigen überwiegen – die es dann danach bereuen…
Das Problem an Triggerwarnungen ist, dass sie sehr inflationär verwendet werden. Daher werden sie von vielen zurecht als Blödsinn wahrgenommen. Dadurch wurde ein eigentlich gute Idee schlecht gemacht.
Eigentlich hat man dadurch sich auch über Leute lustig gemacht für die manche Trigger Warnungen wichtig wären.
Daher finde ich es bei spielen auch besonderes unnötig. Jemand der wirklich ein Probleme mit dem Thema sexueller Gewalt/ Suizid hat wird sich kein Outlast holen.
Jeder der auf manche Sachen empfindlich reagiert schaut sich ein Spiel sowieso genauer und und wird feststellen das Spiel ist ab 16 oder 18 also wird es wohl Gewalt zeigen. Habe ich ein Problem damit werde ich es nicht spielen.
Daher halte ich es gerade bei Videospiel wieder für Blödsinn. Es erweckt den Anschein als könnten Leute die es betrifft wieder nicht selbst auf sich aufpassen. Man muss sie beschützen weil sie es selbst nicht können.
Und mal ehrlich wer kauft sie einfach ein Spiel ohne Ahnung zu haben um was es geht?
“Und mal ehrlich wer kauft sie einfach ein Spiel ohne Ahnung zu haben um was es geht?”
Ich tue das ziemlich regelmäßig. Spiele kaufen, ohne mich vorher groß zu informieren. Das habe ich bei Baldur’s Gate 3 getan – da habe ich alle Spoiler vermieden – und auch bei Doki Doki Literature Club, wobei das natürlich nicht “gekauft” sondern umsonst war.
Du wußtest bestimmt sehr viel darüber nur halt nicht von der Story. Es war dir klar, es ist ein Rollenspiel, mit vielen Entscheidungen. Du wußtest das es kein brutales Splatter aller Resident Evil wird. Trotzdem wirst Monster und Menschen töten, Schimpfwörter hören, Leute beklauen, Sex Szenen siehst usw.
Du bist doch nicht mit der Vorstellung reingegangen es wird ein Hello Kitty Inselsbenteuer.
Mir ist es völlig egal ändert null an der Spielerfahrung, allerdings finde ich es auch völlig absurd.
Man schaut sich doch als Käufer mindestens ein zwei Bilder an und vorallem das Genre.
Dazu kommt dann noch die FSK oder des Landes jeweilige Pendant.
Das Beispiel kommt aus einem Spiel welches “Schlachte die Prinzessin” heißt
und ab 18 ist. Soweit ich es auf die schnelle sehe, nur auf Steam gibt und die Tags Horror und Psychologisch hat. Mehr auf die Nase geht doch kaum.
Ich vermute das Konsumenten, vorallem wenn sie empfindlich sind, sich besser als der durchschnitt informieren. Und dadurch schon wissen sollten worauf sie sich ggf einlassen.
Ähnlich wie Allergikern
Bischen Eigenverantwortung solle man dann doch haben
Persönlich ist es mir egal, ich überspringe sämtliche Anzeigen vor dem Hauptmenu wenn möglich oder werfe Sie teilweise aus dem Spiel wenn machbar weil es meist Logo-Videos sind.
Generell allerdings sind Trigger-Warnungen wichtig und richtig, abhängig vom Content einfach schlichtweg eine Notwendigkeit, gerade weil Leute sehr Unterschiedlich reagieren und diese dann selbst ja am besten Wissen ob Sie es spielen können oder nicht.
Ich finde Trigger Warnung gut, vor allem in spielen wo man solchen Inhalt nicht erwartet. Jedem sollte klar sein das in Horror Games Themen behandelt werden die verstörend sein könnten.
Aber wenn ich z.b. in VORSICHT SPOILER
Ich seh aber auch ein Problem in dem infaltionär gebrauchten Begriff “Trigger” . Ich höre oft “Boah das triggert mich jetzt aber” gemeint ist aber, das nervt mich, das finde ich nicht gut oder das löst bei mir unangenehme Gefühle aus.
Getriggert werden ist aber wenn man z.b. eine Vergewaltigung überlebt hat, jemanden sieht der dem Täter ähnlich sieht und man dann dadurch psychisch wieder in die Situation gerät, mit Bildern im Kopf etc. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Dissoziation und liegt nur noch sabernd auf dem Boden.
Ja das ist ein extrem Beispiel, aber es mach meinen Standpunkt glaube ich ganz gut klar.
ich liebe ja die Seite “doesthedogdie.com. Da sind auch einige Spiele darauf, aber nur sehr bekannte. Da kann dann jeder selbst entscheiden, ob er nach evtl. Triggern guckt oder nicht.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit im Startmenü einen zusätzlichen Reiter mit Inhaltswarnungen zu erstellen. Ob das dann allerdings in den jeweiligen Ländern als Hinweis reicht weiß ich nicht.
“Die Inhalts-Warnungen werden hier eben nicht „aufgezwungen“, indem sie im Spiel deutlich eingeblendet werden, sondern stattdessen darauf hingewiesen, dass man sie an einem anderen Ort nachlesen kann.”
Das ist aber in vielen Ländern nicht legal. Die Inhaltswarnung ist da sehr strikt vorgeschrieben.
Meine Lösung: Wenn die Inhaltswarnung kommt und man sie nicht wissen will, einfach nicht lesen. Es ist leicht zu lernen, bewusst Informationen nicht wahrzunehmen. Dazu muss man aber auch lernen zu erkennen, wann welche Information auftaucht.
Einführungen wie “Dieses Spiel enthält…” ist eindeutig und in dieser oder ähnlicher Form meist vorhanden. So kann man dann bewusst aufhören zu lesen und einfach warten, bis die Meldung weg ist bzw. weiter klicken.
Das kann nicht jeder. Menschen nehmen unterschiedliche Informationen ganz anders wahr.
Wenn ich einen Text über nur 3 Zeilen sehe, nehme ich superviele Worte aus der 2. Zeile und 3. Zeile schon wahr. Das kann ich nicht einfach abschalten.
Grade Studenten trainieren dafür möglichst viele Wörter möglichst schnell lesen um viel Literatur in der Zeit durcharbeiten zu können.
Dabei wird zum einen die Vokalisierung abtrainiert, was das Lesetempo extrem erhöht und zum anderen wird versucht die Fixation zu erweitern. Also nicht Wörter zu lesen sondern Wortgruppen. Um möglichst große Wortgruppen lesen zu können wird die Augenspannweite trainiert.
Das setzten die meisten Unis einfach voraus, dass man das kann und macht. Einige setzten noch einen drauf in dem sie versuchen sich die S-Methode anzueignen. Das ist dann aber schon auf einem anderen Level. Dabei liest man mehre Zeilen gleichzeitig und dann in Form eines S. Also von links nach rechts und dann von rechts nach links.
Lange Rede kurzer Sinn. Für die meisten Studenten oder Menschen die mal studiert haben funktioniert dein Plan nicht.