In Patch 9.2 von World of Warcraft sind die Schreckenslords wieder mit von der Partie. Die haben inzwischen aber dazugelernt – und führen alle fies an der Nase herum.
In Patch 9.2 sind auch wieder die Schreckenslords – die Nathrezim – mit von der Partie. Nachdem die Helden von Azeroth ihnen im Verlauf von Patch 9.1 ordentlich in den Hintern getreten haben, kennen sie nun einen neuen Trick – der ist ziemlich fies, aber auch lustig zugleich.
Denn er funktioniert nur, weil wir alle absolute Über-Helden sind, denen die Warcraft-Legenden nahezu blind vertrauen.
Spoilerwarnung: Der Artikel behandelt Teile der Geschichte von Patch 9.2 in World of Warcraft. Wer nichts davon wissen will, sollte nicht weiterlesen.
Was passiert in Patch 9.2? Im Verlauf der Kampagne von Patch 9.2 kommen die Spieler in Zereth Mortis an. Das ist das sagenumwobene Land mit der Schmiede der Ersten. Hier wurden die ganzen Welten der Nachleben erschaffen. Während die Spieler versuchen, das Land und seine Eigenheiten zu verstehen, um die Rätsel zu entschlüsseln, ist der Kerkermeister bereits dabei, seine Pläne in die Tat umzusetzen und hat seine Diener überall ausgesandt.
Wie inzwischen üblich, ist der Spieler dabei der auserwählte Champion, sogar von einer Prophezeiung vorhergesehen. Unser Charakter ist also ein ziemlich wichtiger Held und genießt entsprechenden Respekt bei den hohen Persönlichkeiten in den Schattenlanden.
Genau das nutzen die Schreckenslords allerdings in Patch 9.2 aus. Denn während wir noch etwas planlos durch Zereth Mortis stolpern und versuchen, die Probleme an allen Ecken und Enden zu lösen, gibt es immer wieder unzufriedene Anführer unserer Truppen. Die berichten davon, dass „wir“ an den Schutzmechanismen herumgespielt oder die Verbündeten mitten in kritische Gebiete gelockt hätten.
Nach kurzer Zeit stellt sich heraus: Das war ein Schreckenslord, der einfach die Gestalt eures Charakters angenommen hat. Niemand geringeres als Mal’Ganis hat sich als der große Held ausgegeben und so viele Anführer getäuscht. Als man ihn letztlich ausfindig macht, kommentiert er das sogar:
Überrascht?
Mal’Ganis in Patch 9.2 (via wowhead)
Es war so einfach, Chaos zu verursachen. Sie folgen Euch blind.
Sie würden für ‘Euch’ sterben, ohne zu wissen, wer Ihr wirklich seid.
Ihr seid nur ein Gesicht und ein Name. Der Rest ist ohne Konsequenzen.
Wenn ich Euch wahrlich ersetzt hätte, wäre es irgendjemandem aufgefallen?
Das führt zum ersten Mal dazu, dass die Rolle des „großen Champions“ auch tatsächliche Nachteile innerhalb der Story bringt. Dass die Schreckenslords das blinde Vertrauen all der Charaktere ausnutzen, zeigt zum ersten Mal, dass die Spieler nicht nur ziemliche Helden sind – sondern damit auch gleichzeitig eine der größten Gefahren überhaupt darstellen.
Was sind die Schreckenslords? Die Schreckenslords waren in Warcraft III treibende Kräfte hinter den Konflikten. Diese Dämonen gehörten zur Brennenden Legion und versuchten so Chaos in Universum zu säen – zumindest dachte man das.
In Shadowlands wurde dann bekannt, dass die Schreckenslords eigentlich von Graf Denathrius abstammen, der seine Diener in alle Ecken des Kosmos geschickt hat. Sie sind sowohl Teil der Legion, aber auch bei der Armee des Lichts und den anderen kosmischen Kräften und lenken dort die Mächtigen aus den Schatten.
Darüber hinaus sind die Schreckenslords dafür bekannt, einfach einige Leute zu „ersetzen“ und ihre Position auszufüllen, um langsam aber sicher die Ziele zu erreichen. Das war schon beim Scharlachroten Kreuzzug der Fall, aber auch in der Erweiterung Legion kam das immer wieder vor – zuletzt sogar in der Kampagne von Patch 9.1.
Was haltet ihr von dieser Questreihe? Ist es cool, dass auch das „Championdasein“ mal zum Nachteil wird?
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Ich sehe es auch etwas als Parodie bzgl. der Tatsache, wie austauschbar und charakterlos wir eigentlich sind. Gut, dass ist am Ende bei jedem Rollenspiel so.
Ich bin mal gespannt, was noch so mit den Schreckenslords passiert. Finde immer noch das sie ein sehr spannender Teil der Lore sind. Auch wenn viele Leute gerne so tun, als trivalisiert der Kerkermeister die Ereignisse aus Warcraft III und WotLk, so denke ich persönlich sogar, dass das einer der wenigen guten Aspekete von Shadowlands ist. Für mich hat es sich immer komisch angefühlt, dass die Brennende Legion für die Geisel und den Untot verantwortlich sein soll. Das hat eigentlich nie von der Ästhetik gepasst. Ich fand den Schritt daher logisch, das die BL die Macht nur “geliehen” bekommen hat.
Nichts desto trotz ist der Kerkermeister recht farblos und etwas langweilig aufgezogen. Ob das daran liegt, dass Blizzard schnell die vorhandenen Idee eingestampft hat, oder ob sie wirklich keine schönere Möglichkeit gefunden haben, ihn mystisch in die Story einzubauen, werden wir wohl nicht erfahren.
Ich hoffe einfach das WoW mit 10.0 ein Neustart gelingt und es eventuell wirklich so einen WoW 2 Light Anstrich bekommt. Als Fan der Reihe und jemand, der Blizzard grundsätzlich, trotz all dem öffentlichen Mist, mag, hoffe ich einfach auf ein “Reborn”…
Auch weil ich für mich keine ernsthafte MMO Alternative sehe xD
Es gibt beim Schreiben von Geschichten so eine Regel, die im Grunde besagt: Lass einen guten Charakter in den ersten 10 Minuten etwas Gutes tun und einen bösen Charakter in den ersten 10 Minuten etwas Böses, damit der Leser (oder Spieler) direkt eine Emotion mit ihm verbindet.
Und genau das ist, meiner Meinung nach, das Problem. Der Kerkermeister hat bisher nichts gemacht. Er hat niemanden getötet. Ja, er ist irgendwie der große Chef hinter den ganzen schlundgebundenen Truppen. Aber man hat ihn nie persönlich dabei gesehen, wie er irgendetwas Böses mit großer Bedeutung macht. Er steht immer nur finster lachend im Hintergrund, ohne wirklich etwas aktives zu tun.
Das macht den Kerkermeister so farblos. Ganz davon ab, dass seine Charaktergeschichte bisher ist “Ja, er wollte gegen die Regeln der Götter (“Die Ersten”) verstoßen, darum haben wir ihn eingesperrt”.
Es ist einfach verschenktes Potenzial.
Bin ich absolut bei dir.
Der Kerkermeister ist vom Grundgedanke ein potentiell cooler Antagonist. Die Umsetzung ist leider absolut nicht gelungen… ehrlich gesagt, wäre es z. B. (um auch bei der Regel bzgl. böser Taten zu bleiben) ein starker Einstieg in die Geschichte, wenn er direkt Bolvar, als fehlerbehafteter “Diener” getötet hätte und damit direkt mal seine Macht beweist.
Aber so kams dann halt nicht… wie gesagt, hoffen wir auf ein zügiges Abhaken dieses “Aktes” und einen Neustart mit 10.0.
So bitter das auch klingt: Ich denke, ein klarer Abschluss der ganzen Kerkermeister-Geschichte ist das Beste, um WoW wieder auf einen guten Weg zu bringen und mit 10.0 etwas “frisches” anzufangen.
Auf Reddit wird sich auch schon darüber lustig gemacht, dass der Kerkermeister in 9.2 laut Datamining
Halte ich für die beste Lösung.
Shadowlands kam nicht gut an.
Daher finde ich es absolut okay, den Kerkermeister einfach “abzumurksen” und komplett zu beseitigen.
Ja, das ist für’s Narrativ kurzfristig superdoof – aber es schafft vielleicht Raum für Neues.