Die Gaming-Firma Ubisoft flirtet seit Jahren mit der Idee, auf die umstrittene Technologie Blockchain zu setzen. Jetzt haben sie ihr erstes Spiel mit der Technologie auf den Markt gebracht. Champions Tactics: Grimoria Chronicles (PC). Die Mikrotransaktionen im Spiel sind NFTs: Die teuerste kostet fast 59.000 Euro, der Preis für einen BMW der gehobenen Mittelklasse.
Was ist das für ein Spiel? Ubisoft hat vor 3 Jahren angekündigt, Spiele mit NFTs zu entwickeln. Damals, um das Jahr 2021 herum, war „NFT“ ein Mode-Begriff im Gaming.
Die Technik suggerierte, Spieler könnten in einem Game „echte Werte“ erschaffen, speziell signierte digitale Gegenstände erwerben, die gehandelt werden und im Wert steigen könnten. NFTs erwiesen sich jedoch als kurzlebiger Trend, der von Gamern scharf kritisiert wurde. Auch Vorzeige-Projekte hatten riesige Kursverluste zu verzeichnen und erwiesen sich als Millionengrab.
Dennoch hat Ubisoft nun Champions Tactics auf den Markt gebracht. Laut Ubisoft ist es ein „taktisches Rollenspiel für den PC mit einem Fokus auf PvP“.
Das Spiel dreht sich darum, Figuren von verschiedenen Kriegern in der Fantasy-Welt Grimoria zu sammeln: Mit 3 dieser Krieger zieht man dann los und kämpft in rundenbasiertem Kampf gegen andere Spieler.
Spiel bildet den Look von Tabletop-Miniaturen ab
Was zeigt der Trailer? Im Trailer sieht man, dass der Look des Spiels und wie die Spielfiguren dargestellt werden, an eine digitalisierte Version von Tabletop-Miniaturen erinnert, wie man sie aus Warhammer kennt: digitale Miniaturen. Vom eigentlichen Gameplay ist wenig zu sehen.
Die Idee, in einem Computerspiel Miniaturen zu simulieren, hatten schon andere Games: Moonbreakers bekam auf der gamescom damals einigen Applaus, scheiterte als Spiel später aber komplett.
Shop ruft irrwitzige Preise für Miniaturen auf, aber keiner kauft sie
Das ist die Idee hinter dem Spiel: Der Ingame-Marktplatz (via championstactics) des neuen Spiels von Ubisoft verkauft Miniaturen, die zwischen wenigen Euros und 59.000 Euro kosten. Für das Geld bekommt man etwa einen BMW 5er Limousine als Neuwagen.
Für 59.000 Euro bekommt man im Spiel aber auch den „Swift Zealot“.
An sich ist das Spiel kostenlos zu erwerben. So wirklich zu verkaufen scheinen sich die teuren Miniaturen aber nicht. Auf den ersten Blick scheint die teuerste limitierte Miniatur, die bislang verkauft wurde, die Figur „Thorned Diviner“ zu sein, die es für etwa 300 € gibt.
Interessiert das wen? Beim Release solcher Spiele gibt es häufig eine anfängliche Goldgräber-Stimmung, weil sich hier die Grenzen zwischen Game und Investment vermischen. Mögliche Investoren sehen in solchen Spielen die Chance, schnelles Geld zu verdienen, wenn sie auf Gold stoßen. Der Twitter-Account von Champions Tactics ist mit 108.000 Followern durchaus beachtlich.
Der Launch-Trailer hat aber nur etwa 3.200 Aufrufe – das ist sehr wenig. Die Kommentare sind dafür umso gehässiger.
Ubisoft scheint einiges in Influencer zu investieren, um das ultimative Web3 rundenbasierte Rollenspiel von Ubisoft
zu bewerben.
Allerdings muss man vorm Investment in solche Projekte warnen: Häufig verlieren Spieler, die begeistert in solche Projekte einsteigen, nach einer euphorischen Anfangsphase ihr Geld und bekommen es auch nicht wieder.
Das steckt dahinter. NFTs sind eigentlich eine Idee, die schon in der Mottenkiste der Videospiel-Industrie begraben schien. Das ganze System wurde harsch und scharf kritisiert. Die Gaming-Industrie wollte den Spielern erklären, dass sie nur mit NFTs und Blockchain wirkliche, digitale Werte erschaffen.
Aber Spieler sahen darin vor allem Methoden, wie Spielefirmen mit wenig Aufwand noch reicher werden würden und lehnten die Idee rundheraus ab. Ubisoft verteidigte die Idee von NFTs aber früh und energisch: Ubisoft sagt über NFTs: „Die sind wirklich vorteilhaft. Aber ihr kapiert es gerade nicht“
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.
Irgendwie passts doch zum sterbenden Ubisoft …
Und der Sumpf wird noch etwas tiefer:
Von der Seite https://championstactics.ubisoft.com/champions :
Das ist also ein Profilbild, das einem spielerische Vorteile bringt.
Und natürlich sollte man mehrere haben.
Der Preis liegt momentan so bei 60 Euro für die Billigsten, Preis nach oben offen…
Yay.
Ubisoft hat wohl einfach kein bock mehr auf dem Markt bestehen zu bleiben.
Wie kann man als Spieler damit Geld verdienen?
Die Hoffnung bei sowas ist: Du steigst früh ein, kaufst Objekte zum Startpreis. Das Spiel wird das nächste Fortnite, Milliarden spielen das, alle wollen die Objekte, aber die sind jetzt aber ausverkauft. Und die Items, die du am Anfang gekauft hast, sind plötzlich das 100fache wert und du wirst reich.
Das ist der Plan. Das funktioniert nur so gut wie nie. Was in der Regel passiert ist, das Spiel verliert den Anfangshype, verflacht, die Wirtschaft bricht komplett zusammen und du hast dein Geld verloren.
Es gibt einen eigenen Spezialisten Coffeezilla, der sich mit lauter solchen Fällen beschäftigt. Da passiert stellenweise auch übler, manipulativer Scheiß bei solchen Blockchain-Objekten – damit muss man bei Ubisoft jetzt nicht unbedingt rechnen, aber höchstwahrscheinlich wirst du als Spieler damit kein Geld verdienen.
Rein theoretisch?^^
Hab nicht weiter gespielt, aber wenn ich mal raten soll:
Bedenke:
Diese 59.000 Euro sind das, was der Verkäufer einfach mal so festgesetzt hat.
Vielleicht findet er nen Dummen, der glaubt die Preise spiegeln den Wert der Figur wieder, vielleicht aber auch nicht.
Ich kann nichts Besonderes an dem Champion erkennen, ausser dass er etwas gelevelt wurde.
Immer wenn man denkt, dass die Gamingindustrie nicht noch tiefer sinken kann, kommt UbiSoft winkend durch die Tür 😂
Das ist so nicht ganz richtig.
Ich konnte das Spiel gerade ganz normal im Ubisoft Connect Launcher herunterladen.
Ging ja fix, denn es sind nur 2 GB oder so.^^
Und weder hab ich ein Blockchain-Wallet, noch wurde ich danach gefragt.
Das Spiel erinnert mich an die Kämpfe von Darkest Dungeon. Nur als PvP-Version und etwas komplizierter.
Man kann auch gegen Bots spielen, ist wohl zum Testen des Decks gedacht.
Ansonsten halt normales PvP oder ranked PvP.
Ob die “BMW”-Figur jetzt P2W-technisch Vorteile hat, kann ich auf den ersten Blick nicht erkennen.
Aber ich geh erstmal davon aus.^^
Im Grossen und Ganzen ist das Spiel wohl nichts für mich. =)
Update: Anscheiend halten die “ätherischen” Champions die man anfangs erhält nur für 5 PvP-Matches. Wahrscheinlich müsste man sich früher oder später also “echte” Champions gegen Gold schmieden, was wohl ein Glücksspiel ist, oder eben direkt welche kaufen.
Update2: Um längere Zeit spielen zu können mus man wohl tatsächlich Champions kaufen, also ist die Blockchain-Wallet im Endeffekt doch zwingend notwendig. Denn um Champions in der Schmiede herzustellen benötigt man erst einmal zwei “Eltern”. Diese sind wohl meist 5-mal nutzbar. Natürlich will man unterschiedliche “Kinder” herstellen, also kauft man besser mehr als nur 2 “Eltern”. Nicht war, Ubisoft?^^
die Geldanlage schlechthin 😉