Der Erfolg von Throne and Liberty spiegelt eine der traurigsten Veränderungen wider, die MMOs je erlebt haben

Der Erfolg von Throne and Liberty spiegelt eine der traurigsten Veränderungen wider, die MMOs je erlebt haben

Derzeit tummeln sich allein auf Steam rund um die Uhr eine sechsstellige Anzahl von Spielern in Throne and Liberty. Und obwohl sich das Online-Rollenspiel auf das Mit- und Gegeneinander fokussiert, findet sich auch hier ein altbekanntes Problem des MMO-Genres.

Was ist das für ein Problem? Throne and Liberty lockt derzeit hunderttausende Interessiere auf die Server. Allein auf Steam waren es am Wochenende zeitweise 336.300 gleichzeitig Spielende. Und da sich tausende Charaktere in einer Version der Spielwelt tummeln, kommt an der Oberfläche immer wieder ein wunderbares MMO-Gefühl auf.

Das neue Spiel von NCSoft und Amazon Games tut aber noch mehr, um das Mit- und Gegeneinander zu fördern. Speziell die Events in der offenen Welt locken immer wieder dutzende oder sogar hunderte Spieler in ein kleines Areal. Es werden Weltbosse verprügelt, im PvP andere Charaktere gejagt oder gemeinschaftlich Ressourcen gesammelt.

Das Fundament für eine tolle MMO-Erfahrung stimmt also. Dennoch leidet Throne and Liberty unter der Oberfläche an einem Problem, das sich auch in anderen modernen Online-Rollenspielen findet: Kaum jemand spricht oder interagiert mit irgendjemandem.

Innerhalb manch einer Gilde von Throne and Liberty wird es sicherlich Interaktion geben. Der Beitritt zu einer Gemeinschaft lohnt sich aber auch noch aus anderen Gründen:

Ich vermisse den Brachland-Chat

Wie zeigt sich das Problem? Obwohl sich fast rund um die Uhr zahllose Charaktere in Ballungsgebieten wie der Stadt Kastleton befinden, beobachten wir dort so gut wie nie Interaktionen zwischen den Spielern. Gesten und Posen kommen zwischen den Charakteren kaum zum Einsatz. Im Chat geht es fast immer nur um effektives Suchen nach einer Gruppe, einer Gilde oder Mitstreitern für die eigene Gemeinschaft.

Dass im Chat mal eine längere Diskussion über Gott und die Welt oder gar das Spiel entbrennt, haben wir noch nicht einmal gesehen. Da vermisst man fast schon den guten, alten Brachland-Chat aus der Vanilla-Zeit von World of Warcraft, in dem es regelmäßig verbal zur Sache ging …

Und auch in zufällig zusammengewürfelten Dungeon- und Raid-Gruppen werden kaum zwei Worte gewechselt. Austausch über Bossmechaniken? Fehlanzeige. Dann lieber nach zwei Wipes die Gruppe verlassen. Das Ergebnis davon: Stufe-50-Instanzen wie Verfluchte Einöde oder Tempel des Gemetzels wurden bisher von gerade einmal 1,1 beziehungsweise 3,1 Prozent aller Steam-Spieler gemeistert.

Was ist der Grund für all das? Bei der eigenen Charakterprogression und Spielerfahrung ist die eigene Effizienz in MMOs über die Jahre immer wichtiger geworden. Nur so erklärt es sich, dass große Teile der Community immer wieder den effektiveren, aber spaßbefreiteren Weg wählen, um ans Ziel zu kommen.

Oder dass Aktivitäten kaum genutzt werden, die mit Blick auf die Belohnungen nicht ertragreich genug ausfallen. Aber auch, dass man die Level-Phase so schnell wie möglich hinter sich lassen möchte, um sich ins Endgame stürzen zu können. Wer nicht zum eigenen Effizienzanspruch passt, hat in der eigenen Gilde oder Gruppe nichts zu suchen.

Das ist nichts, was Throne and Liberty erfunden hätte. So ein Verhalten konnte man schon vor 15+ Jahren in MMOs beobachten. Schade ist eben nur, dass das Miteinander auch in einem völlig neuen Online-Abenteuer leidet, das genau diese massive MMO-Spielerfahrung von damals zurückbringen will. Hier nur eine traurige Story von vielen: Spieler aus Throne and Liberty fliegt aus Gilde, weil er an Tag 2 zur Arbeit musste.

Quelle(n): 3djuegos.com
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Todesklinge

MMOs (ua.) leiden unter einem generell unsozialen System in dem der Egoismus an erster Stelle steht. Seiten wie MeinMMO und andere tragen dann zu diesem Problem mit Guides bei. Wenn man alle Informationen außerhalb des Spiels bekommt, muss man im Spiel nicht mehr nachfragen. Dadurcht wird jede Soziale Interaktion von Anfang an zerstört.
Das wiederum macht das Spiel seelenlos, also schlechtes Design und Geldgier (externe Seiten) sind Schuld daran.

Die Lösunh ist das man Spiele grundsätzlich ganz anders entwickeln und designen muss. Weg von der Masse und der schlechten Quantitäz hin zu dem persönlichen und der Qualität.

Auch die Meta sollte von Anfang an nicht extra eingebaut werden, sondern soll ganz entfernt werden. Dadurch wird das Balancing besser. Aber wegen Geldgier bleibt die Meta, sehr schade!

Ein weiteres großes Problem sind Level, Aufwertungen und unnötige Buffs (allgemein). Bin derzeit Stufe 30 und ich merke wie das Spiel immer kleiner wird. Weil wer geht schon mit max Level in ein niederes Level Gebiet? Level Skalierung ist absolut scheiße. Man baut Level ein um die dann durch eine Levelskalierung wieder zu entfernen, hää??? Warum baut man erwas ein was man später wieder entfernt?!

Unnötige Buffs, wie das aufwerten der Ausrüstung ist absolut sinnfrei, was soll das bringen? Der Teufelskreis das oben immer mehr drauf gepackt werden muss und am Ende alles mega unbalanced ist. Siehe Meta Problem und als Beispiel bei Diablo 4, was da manche Builds an absurd viel Schaden machen. Das macht keinen Spass mehr!

PvP ist das wichtigste in Spielen weil es eine Herausforderung bietet. PvE ist nur eine langweilige Skalierung die eine Herausforderung illusioniert.
Das PvP in T&L ist fast genau so schlecht wie in Black Desert Online. BDO hat von allen Spielen leider das schlechteste PvP was es im Spielbereich gibt.
Der PvP Zwang und dafür gibt es nicht mal einen Hintergrund, es ist einfach da ohne Sinn uns Zweck. Gleiches gilt auch für Gildenkriege.

Diese Art von Spiel und das schlechte PvP sorgen dafür das andere Spiele darunter leiden, die gerne PvP anbieten möchten. Richtig gut gemachtes PvP mit festen Regeln macht viel mehr Spass als PvE. Aber leider haben fast alle Spiele ein PvP ohne feste Regeln und das Endet im Chaos (sinnloses Abschlachten).
Ein Karma System oder ähnliches ist absolut Sinnfrei und schlecht umgesetzt. Als ob Zahlenwerte am PvP etwas ändern würden.

Solange die Spiele sich nicht verändern wollen und immer nur die veralteten System verwenden (warum braucht man Skills mit Abklibgzeit, warum braucht man überhaupt Skills?!).
Es wird sich nichts ändern, nur das man gezwungen wird von Spiel A nach B, über C zu D zu springen und jedes mal hoffen das es besser wird. Um dann von doofen Battlepass und Geldgier Shop Systeme verarscht zu werden.

fuba
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Akuma

Thema verfehlt, versuchs nochmal

Cryten

Mit kommt es so vor als ob man immer was schlechtes sucht.

Dir fehlt der Brachland Flame Chat? Also bitte…

In T&L ist im Chat viel Los. Gerade auf dem DE Server Königsbagger, da hast du deinen Brachland Chat.

Ich werde beim Questen oft eingeladen, mir wurde oft geholfen.

Das Flüstern geht eher schief, aber das ist wohl eher das Problem der UI die sollte nochmal gerade wegen dem Chat überarbeitet werden. Man überliest vieles schnell.

Die Konsolen Spieler und das sind nicht wenige, können auch nicht wirklich antworten. Man sollte sich nicht wundern wenn man jemand anschreibt, dieser könnte mit einem Controller spielen.

Wenn wir Kommunizieren in Dungeons z.B dann über Discord. Kurz Invigte Link geschickt und ab geht es.

WoW z.B ist für mich nur noch ein Single Player RPG mit Online Inhalten. Das Gefühl hab ich bei T&L nicht. Es fühlt sich nach MMORPG an. Endlich mal wieder.

vulperabeste

ich glaube der artikelschreiber ist einfach zu nostalgisch und dieses gefühl von damals kann man unmöglich zurück bekommen, ob es nun einen “brachland chat” gäbe oder nicht.

ich habe letztens auf den großen wal gewartet um darauf mal ein bisschen mitzureisen. auf dem turm standen locker 200 spieler und der chat ging ab wie sau. da wurde darüber diskutiert ob das neue diablo 4 addon gut ist oder wird oder so. einer hat einen regen aktiviert der 10 minuten lang ging und die sicht übelst eingeschränkt hat, haben sich einige drüber aufgeregt.

ich glaube man muss auch teilweise zur richtigen zeit am richtigen ort sein was das roleplay angeht. aber die meisten spielen hat nicht für roleplay das sollte auch eigentlich jedem klar sein.

Chris

Das ist ein gesellschaftliches Problem!
Ein solches Verhalten ist nur der Spiegel von dem wie es auch außerhalb vom Schreibtisch zugeht.
Daieses Verhalten wird man nicht von einem MMO aus lösen können.

Zuletzt bearbeitet vor 2 Stunden von Chris
EsmaraldV

Ich stimme dem teilweise zu (auf meinem Server wird teilweise „geblödelt“) – sehe aber auch das Problem darin, dass es keine länderbezogenen Server gibt, sondern nur europäische.
Mmn. sollte man die Server auch für die Länder markieren, sodass sich diese besser gruppieren.
Ich persönlich habe kein Problem mit dem Englischen – viele wollen sich aber in der Muttersprache unterhalten – was ich auch verstehen kann. Es fällt auf, dass eben viele Spieler im offenen Chat sich in ihrer Muttersprache mitteilen, was dazu führt, dass viele das Gesagte nicht verstehen. Ich spreche weder französisch noch italienisch, Türkisch etc. …

Das findenich, ist das Hauptproblem.

Greenbeast

Die Levelphase ist nichts anderes als ein Rundgang durch die Welt und ein Tutorial, um sich einzugewöhnen. Alte Hasen kümmert das wenig, nochmal zum hundertsten Mal wieder was Leveln, nervt einfach.

Walez

Habt ihr es schon mit Discord probiert? Meine Erfahrung ist inzwischen, das viele Kommunikationen auf Discord ausgelagert sind – gerade bei Crossplay Games, wo Konsolenspieler, mit der mühsamen Controller-Steuerung, beim Chat ausgeschlossen wären, nutzen viele inzwischen Discord. Die dortigen Voice-Chats sind auf allen Konsolen einfach zu handhaben, eine Gruppe Gleichgesinnter ist schnell gefunden.

chips

Genau und finden tun sich die Leute, die nicht in den selben Gilden sind dann über Telepathie? Oder fangen sie an in Discord zu schreiben, wenn sie nicht mal den Ingamechat benutzen? Oder gehen sie alle Voicechats durch und schreien: “Hey, ich bin Lonenightl33t. Ist hier Trololol123?

Walez

Es tut mir für dich leid, das du scheinbar so schlechte Erfahrung mit Discord gesammelt hast.

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