Ich habe 30 Tage lang Lidl Plus getestet: Wie viel Euro konnte ich wirklich sparen?

Ich habe 30 Tage lang Lidl Plus getestet: Wie viel Euro konnte ich wirklich sparen?

Der Discounter Lidl wirbt seit Monaten aggressiv für sein Bonusprogramm „Lidl Plus.“ MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann hat das Programm 30 Tage lang getestet und erklärt, wie viel er gespart hat und ob sich Lidl Plus wirklich lohnt.

Was ist Lidl Plus überhaupt? Lidl Plus ist ein Bonus-, ein Kunden- und ein Anreizsystem der Einzelhandelskette Lidl. Das ist vergleichbar mit Payback oder myMediamarkt/Saturn. Das Programm ist kostenlos.

Lidl wirbt seit Monaten aggressiv mit seinem Bonusprogramm, teilweise mit Bonusaktionen wie etwa Tankgutscheinen.

Was braucht man? Für die Nutzung von Lidl Plus braucht ihr eine Handynummer und die Lidl Plus App. Eine Adresse oder euren echten Namen müsst ihr nicht zwingend eingeben, ohne Handynummer oder App kommt ihr jedoch nicht weit. Lidl Plus ist ein reines digitales Angebot

Was muss ich beachten? Grundsätzlich ist Lidl Plus kostenlos, ihr zahlt keine Gebühren wie etwa bei Amazon Prime. Doch wie bei jedem kostenlosen Produkt zahlt ihr auch hier vor allem mit euren Daten. Bei der Nutzung müsst ihr die Datenschutzhinweise bestätigen und gebt damit Lidl das Recht, eure Daten zu verarbeiten, Produktinteressen zu ermitteln und euch mit anderen Kunden zu vergleichen.

Wer hat da getestet?

Ich bin Tech Editor auf MeinMMO und teste ich seit vielen Jahren Hardware für unsere Leser. Insbesondere Gaming-Mäuse gehören zu meinen absoluten Favoriten. Neben der PS5 spiele ich auch an meinem Steam Deck.

Transparenzhinweis: Ich habe Lidl Plus privat im Alltag getestet und alle getätigten Einkäufe selbst bezahlt.

fragt meinmmo benedikt

Benedikt Schlotmann
Hardware-Redakteur MeinMMO

Einzelne Angebote können unschlagbar gut sein

Wie funktioniert Lidl Plus? Im Supermarkt sind einige Produkte mit einem zusätzlichen Rabatt markiert, den ihr nur bekommt, wenn ihr Lidl Plus an der Kasse einscannen lasst. Hinzu kommen Coupons, die ihr erhaltet, wenn ihr bei Lidl einkauft. Hinzu kommen noch unregelmäßig Coupons, womit ihr ein bestimmtes Produkt kostenlos erhalten könnt. Scannt ihr eure „Lidl Plus“-App an der Kasse, werden die Vorteile automatisch aktiviert. Coupons müsst ihr selbst aktivieren.

Das ist wirklich gut: Immer mal wieder sind Eigenmarken im Angebot und das kann sich richtig lohnen. Da kann auch die Discounter-Konkurrenz wie Aldi, Netto und Co. nicht mithalten, weil Lidl hier in der Regel die normalen Marktpreise deutlich unterbietet:

  • So gab es etwa eine Woche lang im Oktober Spaghetti der Eigenmarke für 0,59 Euro anstatt für 0,79 Euro. Und so günstig gab es Spaghetti zu dem Zeitpunkt nirgends und gibt es immer noch nicht.
  • In der aktuellen, 41. Kalenderwoche gibt es Joghurt der Eigenmarke für 0,55 Euro (anstatt 0,85 Euro). Das ist ebenfalls sehr günstig im Vergleich zum Normalpreis und zur Konkurrenz.
  • In der 40. Kalenderwoche gab es 20 % auf das teure Katzenfutter der Eigenmarke „Coshida Pure Taste“. Anstatt 2,49 zahlte ich nur 1,99. Auch das lohnt sich. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Lidl hatte den Preis vor einigen Monaten von 2,19 auf 2,49 erhöht. Damit schrumpft der Preisvorteil deutlich zusammen.

In solchen Augenblicken kann man wirklich bares Geld sparen, auch weil die Angebote bedeutend besser sind, wenn man sie etwa mit der Konkurrenz vergleicht. Vor allem bei Alltagsprodukten wie Nudeln, Milch und Co. Wenn es die Aktionen denn gibt.

Oftmals nur teure Produkte im Angebot, die dann trotzdem noch zu teuer sind

Das erste Problem: Die ganze Sache mit den Angeboten hat einen Haken: Häufig sind teure Markenprodukte oder “Bioland” im Preisvorteil.

Wer sparsam oder gezielt einkauft, der ist mit den Eigenmarken oder „normalem“ Obst immer noch deutlich günstiger dran. Zwei Beispiele als Vergleich:

  • Eine Milka-Tafelschokolade ist in der 45. Kalenderwoche mit Lidl Plus 25 % günstiger und kostet 1,11 (ohne Rabatt 1,49).
  • Lidls Eigenmarke „Fin Carre Alpenmilch Schokolade“ kostet ohne Angebot 0,69 Euro. Die Milka-Tafel kostet trotz Abzug im Kilo-Vergleich immer noch das Doppelte.
  • Für Äpfel der Marke Bioland zahlt ihr dann anstatt 2,99 Euro nur noch 2,49 pro Kilo.
  • Die günstige und sehr leckere Braeburn-Apfelsorte gibt es aber bereits für 1,49 pro Kilo und das ist der Standardpreis.

Und dieses Problem zieht sich über dutzende Angebote bei Lidl hinweg. Das wirkt in der Regel, als versuche Lidl die Kunden zu ködern, die teuren Produkte zu kaufen, anstatt die günstigen Eigenmarken zu wählen. Und das, obwohl Lidl seit Monaten damit wirbt, dass man ja zwischen Eigenmarke und Marke wählen könne.

Angebote bei Lidl 01
Angebote mit Lidl Plus: Der Reis (rechts) lohnt sich, die überteuerten Pringles (links) trotz Rabatt nicht.

Das zweite Problem: Die hauseigene Konkurrenz und die Rabattaktionen abseits von Lidl Plus sind in der Regel deutlich besser. Denn viele Rabatte könnt ihr auch ohne Lidl Plus nutzen:

  • Rabatte an der Backstation (6 Brötchen zum Preis von 4).
  • 30 % auf Fleisch kurz vor Haltbarkeitsende.
  • Große XXL-Packungen beim Lidl.
  • Regelmäßige Wochenangebote im Katalog, wo unter anderem Milch, Butter, Eier und Käse eine Woche lang ebenfalls mit 10 oder 15 % günstiger werden. Völlig ohne Lidl Plus.
  • Bei anderen Angeboten kann man mit Lidl Plus „nur“ zusätzlich sparen. Da kosten die Joghurts dann im normalen Angebot anstatt 0,79 Euro nur 0,33 Euro. Mit Lidl Plus spart man noch 4 Cent mehr (0,29).

Hinzu kommt, dass natürlich andere Discounter wie Aldi oder Netto ebenfalls kräftig bei Angeboten mitmischen.

Um es einfach auszudrücken: Wer wirklich nach günstigen Preisen Ausschau hält und danach einkauft, ist besser dran als mit Lidl Plus oder anderen Bonussystemen. Lidl Plus lohnt sich in der Regel punktuell zu bestimmten Zeitpunkten. Es gab etliche Tage und Einkäufe, da hab ich keinen einzigen Cent mit Lidl Plus gespart.

Lidl Plus Vergleich mit Normalpreis als Bon
Auf dem digitalen Bon werden “Lidl Plus”- und normale Rabatte markiert. Viele Rabatte gibt es auch ohne Lidl Plus.

Lidl Plus lohnt sich nicht oder nur sehr begrenzt

Wie viel habe gespart? Insgesamt habe ich im Monat Oktober 2024 für das Experiment die meisten Einkäufe bei Lidl getätigt und dabei 173,92 Euro ausgegeben. Gespart habe ich dank Lidl Plus 9,27 Euro. Das sind umgerechnet rund 5,3 %. Die Ersparnisse verteilen sich dabei ziemlich gleichmäßig über die Wochen. So viel habe ich an folgenden Tagen gespart (Preise in Euro, nur Ersparnisse durch Lidl Plus, nicht Gesamtumsatz):

  • 0,40 € (11.10)
  • 1,15 € (12.10)
  • 0,65 € (21.10)
  • 0,65 € (25.10)
  • 0,65 € (26.10)
  • 4,06 € (29.10)
  • 1,71 € (31.10)

Hat sich Lidl Plus gelohnt? Von den reinen Zahlen her habe ich aufgerundet 10 Euro gespart. In meinen Augen hat sich das für mich persönlich nur bedingt gelohnt. Denn oft sind die Produkte, die ich ständig kaufe, etwa Butter, Käse oder Haferflocken, nie oder nur sehr selten im Angebot. Und oftmals sind die normalen Wochen-Rabattaktionen, die man auch ohne Lidl Plus nutzen kann, einfach besser.

Auf der anderen Seite kaufe ich bei einem Rabatt tendenziell mehr ein. Als Lidl sein Katzenfutter im Angebot hatte, landeten gleich mehrere Tüten in meinem Einkaufswagen, was ich gar nicht hätte tun müssen. Theoretisch spare ich zwar, gebe aber dann trotzdem mehr aus. Das freut Lidl, meinen Geldbeutel aber weniger.

Gleichzeitig muss man außerdem hervorheben, dass ich mir den Rabatt von rund 10 Euro teuer mit meinen Kundendaten erkaufe: Der große Profiteur von der Aktion ist am Ende Lidl und nicht der Kunde.

Ist euch die Datensammelei egal und freut ihr euch über jeden Rabatt und jede kostenlose Aktion, die ihr mitnehmen könnt, dann ist Lidl Plus durchaus interessant. Ich persönlich werde Lidl Plus nach dem Experiment wieder kündigen.

Ein anderes Geschäft verkauft Retouren von Amazon und hat dadurch schon einige Berühmtheit gewonnen. Doch warum stürzen sich so viele Leute auf alte Retouren von Amazon? Lest mehr dazu auf MeinMMO: Ein Geschäft verkauft Rückgaben von Amazon für 15 Euro – Einer hatte Glück und fand einen guten Fernseher

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SuperGreg
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Cadencia

Also irgendwie geht aus dem Artikel für mich nicht hervor, ob sich Lidl Plus wirklich lohnt.
Zum einen der Part mit dem Katzenfutter. Ja, du hast in diesem Monat mehr ausgegeben. Aber das ist nicht schlecht für deinen Geldbeutel. Denn du musst ja später dafür kein Katzenfutter kaufen. Also das würde ich jetzt nicht als Negativen Punkt ankreiden. Außer natürlich es würde darum gehen, ob es sich lohnt das ganze nur für 1 Monat zu nutzen.
Dazu noch zu erwähnen ,dass der Preis vorher angehoben wurde…naja, ohne Lidl Plus hättest du 2,49 gezahlt. Die App hat dir also 50 Cent pro gespart. Absolut egal, ob der Preis erhöht wurde oder nicht. Außer natürlich im direkten Vergleich mit anderen Anbietern. Aber das hätte nichts mehr mit der App zu tun.
Lidl plus lockt natürlich damit auch mal was anders zu kaufen. Manchmal bringt es einen dazu mal was neues zu probieren, weils halt günstiger ist.
Den Rabattsammler hast du auch komplett außen vor gelassen. Man bekommt je nachdem wie viel man im Monat einkauft mal was umsonst. Nicht immer was man braucht, aber lustig ist die Tatsache, dass es diesen Monat Gratis Haferflocken gibt 😉
Kommt man auf 400 Euro im Monat, bekommt man 4 € geschenkt für den nächsten Einkauf. Für ne große Familie sind 400 Euro monatlich zu erreichen kein Problem, auch wenn man preisbewusst einkauft.

Klar, generell lohnt sich die App nur für bestimmte Gruppen. Aber dennoch wäre es schön gewesen, wenn du alle Aspekte der App beleuchtet hättest. So steht die App imho schlechter da, als sie ist.

khww

Anmerkung: Bioland ist keine Eigenmarke von Lidl, sondern ein Anbauverband, der größte in Deutschland.

Duraya

Habe auch schon darüber nachgedacht, das einmal auszuprobieren.

Weiß jemand, ob die Rabatte auch funktionieren, wenn man unterwegs kein Internet hat?

Duraya

Verstehe, vielen Dank für die Antwort

Mikufan
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Sveasy

Ich kenne Playstation Plus, Disnex Plu und sogar RTL Plus, aber den Bezug zu Gaming, MMO, Entertainment oder Streaming kann ich bei dem Artikel beim besten Willen nicht erkennen. Wäre es nicht sinnvoller das als Werbung, anstatt Meinung, zu kennzeichnen? Von der Relevanz ganz zu schweigen.

Akuma

Wir haben hier auch eine Hardware und Tech-Sparte und Apps sind halt erstmal auch Tech.

Des weiteren hat Ben die App getestet und schreibt darüber seine Meinung, was eben auch so gekennzeichnet ist. Er kritisiert die App ja auch was erstmal deiner Implikation von Werbung widerspricht, da Werbung ein Produkt nicht kritisiert.

Gerade bei deinen Beispielen die du nennst, ist es genau das gleiche Prinzip. Der Service und/oder die App wird getestet und darüber wird was geschrieben. Das ist grundsätzlich erstmal ein normaler Vorgang den jeder so machen würde.

Also nein mit Werbung hat das hier absolut nichts zu tun. Die Relevanz ist hier, es ist eine App und sie wird getestet und fällt damit unter Tech. Ob dir das gefällt oder nicht, allein dadurch ist es relevant.

Hubschraubaer
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