Star Trek Online, Neverwinter: Peinliche PR-Panne – diesen Werbe-Deal bietet man Youtubern

Star Trek Online, Neverwinter: Peinliche PR-Panne – diesen Werbe-Deal bietet man Youtubern

Eine Marketing-Firma hat im Namen der MMORPGs Neverwinter und Star Trek Online jetzt den Falschen um Werbung angehauen.

Es ist kein Geheimnis, dass sich einige Youtuber und auch Gaming-Seiten was dazu verdienen, indem sie Werbung für ein bestimmtes Spiel machen. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, dann sagen sie auch: Das hier ist ein Werbeformat, das ist „Sponsored.“

Das Kalkül der Werbenenden: Wenn ein Youtuber, dem seine Fans vertrauen, Werbung für unser Spiel macht, dann ist das viel wert. Dann nutzen wir seine Reichweite, sein Image und das Verhältnis zu seinen Fans für unsere Zwecke. So ähnlich, wie prominente TV-Moderatoren leidenschaftlich Gummibärchen naschen.

Normalerweise erfährt man aber nie, unter welchen Bedingungen solche Werbe-Deals zustande kommen und was da im Kleingedruckten steht. Das bleibt hinter verschlossenen Türen. Diesmal nicht.

Neverwinter-Tiamat-XBOX

PR-Agentur macht unmoralisches Angebot … aber dem Falschen

Perfect World hat eine Werbeagentur angeheuert, die sollen dafür sorgen, dass man gute Videos und Presse für die beiden MMORPGs Star Trek Online und Neverwinter bekommt.

Das Problem: Die Werbeagentur schrieb nicht nur Youtuber an, sondern auch die US-Seite Kotaku. Da ist man bekannt dafür, vermeintliche Internas der Spiele-Industrie auszuplaudern. Irgendwelchen Konflikten mit wütenden Publishern sieht man gelassen entgegen.

Erst kürzlich hat sich Kotaku in einem Artikel darüber pikiert, dass man angeblich auf der „schwarzen Liste“ von Ubisoft und Bethesda stehe, nachdem man deren Pläne durchkreuzt und in der Vergangenheit schon früh Details über deren Blockbuster-Spiele geleakt hatte.

Kotaku fühlt sich da ein bisschen in der Rolle des Outlaws. So ein bisschen ist man auch stolz drauf.

Neverwinter-XBox

Die kriegen nun also ein Angebot von einer PR-Firma, doch gegen Geld nette Dinge über Star Trek Online und Neverwinter zu sagen. Man hätte ihnen 120$ bezahlt und dann extra Geld für jeden, der sich auf das Video hin im Spiel registriert.

120$ auf die Kralle und dann für jeden, der sich über Euch anmeldet, noch mal was

Bei Kotaku hatte man keinerlei Interesse an solchen Deals: Die beiden MMORPGs spielen keine Rolle auf der Seite. Außerdem scheint man die 120$, die mit dem Angebot einhergegangen wären, für ein bisschen beleidigend zu halten. „Das ist genug für zwei ganze Videospiele. Wohooo!“, schrieb man.

Kotaku ging aber zum Schein darauf ein, meldete Interesse an, damit die Agentur Details zu dem Deal rausrückte und veröffentlichte jetzt brühwarm einen Artikel, wie es aussehen würde, hätte man ein Werbevideo für Neverwinter oder Star Trek Online gedreht.

Das hier ist ein echter Trailer, nur um mal die Werbebotschaften im Original zu hören:

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Sag mit eigenen Worten, wie geil wir sind

In den Empfehlungen zur Kampagne gab es eine Reihe von Botschaften, die man gerne im Video untergebracht hätte, zum Beispiel, dass Neverwinter ein „Large-Scale PvP-Spiel“ sei oder dass man bei Star Trek Online zu einem Krieger der Klingonen werden könne. Im Prinzip die Inhalte der Werbe-Trailer der beiden MMORPGs..

Die Werbekampagne empfahl dann noch den Youtubern, sie sollten „etwas im Spiel finden und sich freundlich darüber lustig machen“, aber auf keinen Fall fluchen oder böse Wörter verwenden.

Fürs Ende des Videos riet man zu solche nSätze wie „Ihr solltet unbedingt Neverwinter ausprobieren und mit mir zusammenspielen. Es ist komplett umsonst und Ihr könnt es hier unter dem Link downloaden.“

Eines rechnet auch Kotaku der etwas naiven Werbeagentur hoch an, sie hätten in der Kampagne klar gefordert, dass die Youtuber deutlich machen: Es handelt sich hier um gesponserte Inhalte.

Perfect World ist da sicher kein Einzelfall, normalerweise sind die Firmen aber geschickter

Mein-MMO meint: Fairerweise muss man sagen, dass Perfect World hier sicher kein Ausreißer ist. Solche Taktiken dürften, wenn man sich auf Youtube umsieht, eine Reihe von Firmen verwenden. Nicht nur im MMO-Bereich. Und immerhin bestand Perfect World darauf, dass alles ordentlich als Werbung zu kennzeichnen.

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Übrigens, solche Praktiken sind längst auch hierzulande angekommen: Der deutsche Yotuber Gronkh musste sich etwa mal Kritik vom Golem anhören, als er in einem Werbespot für „The Evil Within“ auftrat. Gronkhs Fans fanden das gar nicht cool von Golem.

Quelle(n): Kotaku
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Zeitgeistdoktor

»Die Welt wird verrückt! Verrrückt, verrrrückt, verrrrrückt…« — Louis de Funès

N0ma

Hatte ich schon gesagt dass ihr jetzt unbedingt mal Rift ausprobieren solltet? Da gibts jetzt günstig awesome Ohrringe.
Hier ist der Link
http://www.reset.ch/make_me

chevio

Als ich das Video oben angeguckt habe, was ich sonst nicht getan hätte, dachte ich mir: DAS ist doch jetzt echt keine PR-Panne.. eher das Gegenteil =P

Gerd? Bist Du jetzt 120$ reicher? 😉

Gerd Schuhmann

Hab ich heute schon erzählt, wie toll es ist, ein klingonischer Krieger zu sein? 😛

Also ich kann nix dafür, wenn Ihr auf Videos klickt – da kriegen wir nix für. Es war einfach ein Beispiel dafür, wie die “Werbevideos” vom Publisher aussehen.

TheName

Da hab ich euch glatt erwischt. Mir war immer bekannt, dass mein-mmo schmutzige Geschäfte abzieht.
Aber ich bin wohl der einzige, der hier sauber bleibt, schließlich wasche ich mit CleanBix. CleanBix geeignet für Farb- und Dunkelwäsche, kriegt auch härteren Schmutz wieder raus.
CleanBix auch in Ihrer Nähe zu finden.

Feodarik

Ihren schlechten Ruf haben sich Cryptic und Perfect World hart erarbeitet, darin wird sich wohl auch durch solche Aktionen nichts ändern.

Zord

Weiß nicht was daran jetzt eine PR Panne sein soll, sie haben gefragt ob jemand bezahlte Werbung für ihre Spiele macht und das auch so kennzeichnet. Hätte das ganze geheim ablaufen sollen, also ohne die Werbe Kennzeichnung, dann wäre es ein Pr Debakel, so ist das normales, wenn auch sehr ungeschicktes, Marketing.

Gerd Schuhmann

Ich find’s Panne, dass sie ausgerechnet Kotaku anschreiben.

Das ist so, als versucht man, Günther Wallraff als Spokeperson für McDonalds zu gewinnen. 😛 Oder wenn die Bildzeitung bei Wir sind Helden nachfragt:

http://www.wirsindhelden.de

Visci

Scheint mir eher andersrum zu sein. Kotaku selbst geht wesentlich mehr in Richtung Bildzeitung. Und ich bezweifle, dass sie solch einem Angebot abgeneigt wäre. Da müsste nur wesentlich mehr Geld springen als läppische 120$.

Gerd Schuhmann

Die Bildzeitung hat ihren schlechten Ruf, weil sie zu gewisser Zeit fast volksverhetzend war und eine eigene politische Meinung mit ihren Schlagzeilen durchsetzen wollte, ein Klima der Angst geschafft hat – jedenfalls in den Augen ihrer Gegner. Und weil sie Sachen sehr einseitig dargestellt hat.

Nach dem Motto “Die Griechen wollen unser Geld” “Die Politiker erhöhen sich die Diäten, kürzen uns die Renten” “Schon wieder ein Mafia-Mord in Deutschland usw.” – Also Überschriften und Texte, die an die niederen Instinkte der Leser gerichtet sind. Die mit Neid, Hass, Ängsten, Vorurteilen spielen und die verstärken.

Das macht Kotaku nicht. Kotaku setzt auf Effekte, Videos, abseitige Stories, Bilder, Nerd-Kultur. Diese starke Polarisierung der Leser, machen sie aber nicht sonderlich auffällig.

Es gibt andere Seiten in dieser Organisation, zu der Kotaku gehört, die so schreiben. Die klar eine Agenda verfolgen und durchaus tendenziös sind und “Meinung” machen. Die könnten man eher mit der Bildzeitung vergleichen.

Aber generell benutzen die meisten Leute diesen Bildzeitungsvergleich falsch.

Dorn

Jup, sehe auch nichts verwerfliches daran, wenn es später als bezahlte Werbung gekennzeichnet wird. Kotaku tut ja gerade so als wären sie bedroht/bestochen worden.

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