In einem Interview hat der PlayStation Studio Head Hermen Hulst mehr über die zukünftige Veröffentlichungs-Strategie auf der PS5 verraten. Man wolle besondere soziale Verbindung zwischen Spielern schaffen, aber nebenher auch weiter an Singleplayer-Erlebnissen arbeiten.
- Sony hat vor einigen Wochen verraten, dass bis 2026 10 MMOs mit Live-Service auf die PS5 kommen sollen
- Dafür holt man sich auch Hilfe von außen oder kauft Studios neu zu. So wurden Bungie und Haven übernommen und es gibt Kooperationen mit anderen Studios wie Firewalk.
- In einigen Interviews hat der Leiter der PlayStation-Studios nun mehr über die Strategie verraten und dabei erwähnt, dass Singleplayer-Epen wie „Horizon“ weiter wichtig sind.
MMO-Pläne auf PS5 – 10 Spiele bis 2026
Was ist bisher bekannt? Allzu tief lässt sich Sony bisher nicht in die Karten schauen. Doch eins steht fest: Bis März 2026 sollen 10 Spiele mit Live-Service auf den Markt kommen, was meist auch auf einen Multiplayer hinweist.
In diesem Jahr ist bei Sony in dieser Richtung schon einiges passiert und PlayStation Studio Head Herman Hulst hat in einer Reihe von Interviews immer mal wieder kleine Details verraten (Verweise findet ihr unten in den Quellen).
So ist bereits von 3 Studios bekannt, dass sie an völlig neuen Spielen arbeiten, die ein neues Universum etablieren. 2 der Studios wurden von Sony bereits komplett übernommen:
- Bungie
- Bekannt für Destiny
- Übernahme für 3,2 Mrd. $
- Soll Destiny 2 weiterführen, das Destiny-Universum ausbauen und arbeitet an einer komplett neuen IP mit Multiplayer
- Haven Studios
- Junges Studio
- Komplette Übernahme durch Sony, Preis unbekannt
- Chefin ist Jade Raymond (arbeitete bei Ubisoft als Produzentin an Assasins Creed und Watchdogs)
- Hier entsteht ebenfalls eine komplett neue IP mit Multiplayer
- Firewalk Studios
- Enge Zusammenarbeit mit Sony
- Beschäftigt Destiny-Veteranen (z.B. Ryan Ellis, früher Creative Director bei Bungie)
- Plant eine neue IP mit Multiplayer im AAA-Format
Man möchte den Studios dabei größtmögliche Freiheiten einräumen und „Ablenkungen“ aus dem Weg schaffen. Die kleinen Studios sollen sich voll auf ihre Spiele fokussieren und nicht durch beispielsweise finanzielle Sorgen aus dem Rhythmus kommen.
Hulst betont, es geht nicht darum, den Studios irgendwelche Projekte aufzudrücken. Sie sollen eher ihr volles Potenzial ausschöpfen, mit Sony als Partner im Hintergrund.
Welche Sony-eigenen MMO-Projekte interssant wären, könnt ihr hier nachlesen:
Zukäufe und Partnerschaften bringen neue Ideen
Wieso entwickelt Sony nicht einfach selbst? Das ist Teil einer Diversifizierungs-Strategie von Sony. Das japanische Unternehmen möchte sich breiter aufstellen, mehr Gaming-Zielgruppen intensiv bedienen. Und sich nicht nur auf seine vergangenen Hits ausruhen.
Das Ganze geschieht jedoch immer auch mit Blick auf „Talente“, also hoch spezialisierte Mitarbeiter und Nachwuchs-Hoffnungen.
Viele Gaming-Größen kämpfen derzeit um den Nachwuchs und haben Probleme, neue Mitarbeiter für ihre Spiele zu finden. Auch aufgrund der Skandale, die in letzter Zeit den Gaming-Sektor erschütterten.
Eine beliebte Strategie von größeren Unternehmen: Man schnappt sich kleinere Player, lässt sie weiter unabhängig arbeiten und im besten Fall stärkt man sich gegenseitig. Läuft es nicht so gut, folgt eine Eingliederung.
Ähnlich hat es Microsoft mit Minecraft-Entwickler Mojang gemacht. Bis heute dürfen die Blöckchen-Tüftler unabhängig arbeiten, der Kauf des Studios ist fast 8 Jahre her.
Klar will Mircosoft am Ende des Tages auch finanziell profitieren. Doch oft ist es auch sehr wertvoll, was man von dem kleinen Partner lernen kann.
Deswegen haben große Konzerne heutzutage ein Interesse daran, dass die kleinen Unternehmen weiter in ihren bekannten Strukturen arbeiten und nicht in dem Riesen-Unternehmen untergehen. Sie bleiben dann flexibler und können ihre flachen Hierarchien behalten.
Im besten Fall schafft es der große Partner, sich von Innovationen und Ideen der kleinen Partner inspirieren zu lassen – Sei es bei einem Spiel oder unternehmerischen Abläufen.
Es gibt allerdings auch Käufe, hinter denen klare Gewinnabsichten stehen. Kaufen, Aufbauen, Kasse machen. Aber bei Sony und Mircosoft sind es klar strategische Käufe mit langfristigen Ambitionen.
Singleplayer weiter ein großes Thema bei Sony
PlayStation Studio Head Hulst erklärt auch, dass Singleplayer-Projekte dadurch nicht abgeschrieben sind:
Natürlich werden wir auch weiter narrative Singleplayer-Spiele wie Ghost of Tsushima, The Last of Us und Horizon Forbidden West entwickeln. Aber es stimmt, dass wir viel in Live-Service-Spiele investiert haben, denn das ist unglaublich aufregend für uns. Es ermöglicht uns, größere Welten zu bauen. Es ermöglicht uns, wirklich besondere soziale Verbindungen zwischen Spielern herzustellen.
Weitere Studio-Zukäufe können ebenfalls Teil der Strategie sein. Darauf gefragt, meint Hulst, dass man derzeit keine Wachstumsziele hätte, die man mit der Öffentlichkeit teilen möchte.
Aber man schaue sich zu jederzeit um, um sich die besten Talente der Industrie zu sichern und Spielern aufregende und neue Erfahrungen zu liefern.
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Grundlegend sicher absolut sinnvoll für Sony, das eigene Portfolio etwas breiter zu machen. Mit der Taktik die Studios “machen zu lassen” ist man ja in den letzten Jahren gut gefahren. Solange die tollen SP-Titel weiter in der gewohnten Qualiät kommen, alles gut – denn dafür kaufe ich letztendlich die Playstation.
Ob diese Service-Games dann erfolgreich und gut werden muss man dann sehen.
Ich sehe da nur für mich persönlich nur einen Haken: Es gibt (zumindest für mich) so schon genug zu zocken. Da kommt man ja eh nicht hinterher wenn man das Ganze auch noch genießen will. Service-Games sind aber im Gegensatz zu den SP-Spielen nie “zu Ende”. Die setzen auf (Kunden)Spielerbindung, die durch einen steten Strom von Inhalten immer weiterspielen sollen. Welcher Normalo hat denn bitte realistisch Zeit mehrere Service-Games /MMOs gleichzeitig zu spielen? Und dann noch die anderen Titel noch oben drauf? Mal von Arbeit/Familie/etc. ganz zu schweigen.
Das ist halt eine Sache.. weiß nicht. Da kriege ich immer das Gefühl, dass wir eh schon zuviele von diesen “unendlichen Spielen” haben. Klar haben die auch alle mal eine Content-Dürre aber..nun ja. Bin vermutlich einfach nicht die Zielgruppe dafür.
Ich sehe das ähnlich. Dieses Ziel von Service-Games, dass sie bei Leuten zum einzigen Spiel werden, ist zwar absolut nachvollziehbar (sie müssen ja Geld verdienen), aber wirkt auf mich eher abschreckend.
Ich möchte lieber ein Spiel haben, zu dem ich immer wieder gerne zurückkehre als eins, das ich für immer und ewig spielen muss, um nicht völlig den Anschluss zu verlieren.
Würde nie MMOs auf Konsole spielen vom Bett aus mit Controller wie ich es sonst mit anderen Spielen mache. Hauptgrund das Chatten, ist zwar möglich aber extrem umständlich und viel zu langsam. Da müsste man schon Maus Tastatur anschließen, aber das geht nicht so mega leicht und schnell und komfortabel vom Bett aus, deswegen MMOs nur am PC.
Mit “MMOs” wären heute auch Spiele wie Destiny, Division oder GTA 5 gemeint.
Der Begriff hat sich da verschoben.
Wäre auch extrem dumm das fallen zu lassen.
Diese games sind für mich immernoch der Hauptgrund warum die Playstation die beste Plattform überhaupt ist. Es sollte auch wieder mehr in japanische (vorallem jrpg) investiert werden.