Twitch-Streamer spielt viel zu viel WoW, müllt Wohnung zu – Wird jetzt gefeiert

Twitch-Streamer spielt viel zu viel WoW, müllt Wohnung zu – Wird jetzt gefeiert

Ein Twitch-Streamer wurde mit einem Clip bekannt, in dem er seine völlig zugemüllte Wohnung zeigte. Das habe er dem Grind in WoW Classic auf Rang 14 und seiner Depression zu verdanken, sagte er. Doch nach dem Clip räumte er seine Wohnung auf und wird jetzt von vielen dafür bewundert.

Damit wurde der Stream über Nacht bekannt: Bis vor wenigen Tagen kannte kaum wen den Twitch-Streamer Rukk1. Der streamte vor im Schnitt 20 Zuschauern seinen Marathon-Lauf in WoW Classic. Dort wollte er Rang 14 im PvP erreichen: Das ist ein hammerharter Grind, aber eigentlich auch schon rum. Die ersten erreichen den Rang 14 in WoW Classic im Februar 2020.

Dann aber stellte der Streamer einen Clip seiner Wohnung ins Netz. Die war völlig zugemüllt mit Bergen von Cola-Flaschen, mehreren Türmen aus Pizza-Schachteln und einem Küchenbereich, der schlicht ekelerregend war.

Er sagte: Das machen Rang 14 und die Depression aus einem.

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Der Clip wurde zu einem Phänomen auf Twitch: Der erreichte über 280.000 Aufrufe.

Es spielte sich dann an vielen Orten im Netz ein Dialog zwischen Zuschauern ab, die zwischen zwei Polen standen:

  • Die einen sagten sinngemäß: „Guck mal, wie eklig der WoW-Suchtie dort haust. Bei mir war’s auch mal schlimm, aber so schlimm nie.“
  • Andere sagten aber: „Der Mann sagt, er sei depressiv. Ihr wisst gar nicht, wie schlimm das ist. Das muss man ernst nehmen, der braucht Hilfe“
Twitch-Rukk1
Das Bild ist aus dem Discord von Rukk1.

Nach dem Clip kam das Aufräumen

Warum hat er den Clip gezeigt? Normalerweise würde ein Streamer sowas seinen Fans nie zeigen. Der würde diesen „unaufgeräumten Teil seines Lebens“ den Zuschauern verheimlichen.

Für Rukk1 war das aber eine Methode, um sich selbst zu motivieren, was zu ändern, wie er MeinMMO in einem Interview verrät.

Er sagte uns:

Von alleine hätte ich nie damit angefangen, meine Wohnung aufzuräumen.

Rukk1

Der Streamer sagte: Er hätte seine geistige Gesundheit lange vernachlässigt und die Dinge gerieten außer Kontrolle. Rukk1 brauchte jetzt einen Tritt, einen Auslöser, um damit anzufangen, seine Wohnung aufzuräumen.

Das war die Wende: Mit dem Aufräumen begann Rukk1 gleich im Anschluss an den Clip, der seine Wohnung auf dem Tiefpunkte zeigte. Die nächsten Stunden und Tage sahen seine Zuschauer den Streamer nicht dabei zu, wie er seinen Jäger in WoW Classic durchs PvP schleppte, sondern wie er nach und nach seine Wohnung aufräumte. Der Berg aus Cola-Falschen wurde abgetragen: Die Küche wurde sauber.

Ein neuer Clip von seiner „sauberen Wohnung“ erreichte jetzt über 110.000 Aufrufe.

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Rukk1 sagte uns, dass er überrascht war, wie viele auf ihn zu kamen und ihn dabei unterstützen, jetzt seine Wohnung aufzuräumen. Denn viele MMORPG-Spieler kennen offenbar die Situation, ihr Leben zu vernachlässigen und sich mies zu fühlen.

Fremde und Freunde hätten ihm gesagt, wie toll sie das finden, was er da macht.

Auch auf reddit erhält der Streamer nun viel Respekt für seinen Wandel. Die Leute sagen: Es sei unfassbar, dass jemand, der so tief unten und offenbar depressiv war, sich jetzt aus eigener Kraft so hochziehen kann.

Es sei egal, was andere Leute denken: Wenn man so tief unten sei, wäre jeder Schritt, den man geht, eine gute Sache.

Fortnite: 9-jähriges Mädchen in Therapie nach krassem Fall von Sucht

Twitch als Selbst-Therapie in auswegloser Lage

Wie hat ihm Twitch dabei geholfen, sein Leben zu ändern? Der Streamer war offenbar verzweifelt und wusste keinen Ausweg mehr: Er kam alleine mit der Situation nicht mehr klar. Er musste irgendwas ändern, sagte er uns im Interview.

Uns hat überrascht, wie positiv Rukk1 das Internet wahrnimmt. Er sagte: Es gebe zwar Trolle, die immer kämen, aber die könne man leicht ignorieren. Ihn würden aber Leute wahnsinnig motivieren, die sagen: „Wow, ich hab 2 Stunden nicht geschaut. Guck mal, was du in der Zeit alles gemacht hast.“ Rukk1 empfindet das Streamen auf Twitch offenbar als was sehr Positives in seinem Leben, das eine Veränderung bewirkt hat.

Indem er seine Situation öffentlich machte, kam diese Änderung und damit der Schwung, um neu zu starten. Man kann ihm nur wünschen, dass Rukk1 mit diesem Weg weitergeht, auch wenn die Aufmerksamkeit über diesen wunderbaren Wandel verblasst.

Computerspielen Sucht

“Spiel ich zu viel? Bin ich süchtig?” ist ein Thema, mit dem sich jeder MMORPG-Spieler wahrscheinlich mal befassen muss. In einem der ersten Artikel auf MeinMMO hat Cortyn das in einem persönlichen Artikel auf unserer Seite gemacht.

Für Cortyn ging das aber deutlich besser aus, als für viele andere:

Bis der Arzt kommt – Sucht oder nur ein zeitintensives Hobby?

Quelle(n): reddit
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KingOneDa

Wow ein erwachsener Mann hat seine Wohnung aufgeräumt.
Eckelhaft.

Und ja ich habe Respekt vor Depressionen, aber das ist nur eine nette Ausrede. Der Typ ist einfach nur wiederwärtig und stinkefaul.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren von KingOneDa
Jokl

Spielsucht + Depression, das ist keine sonderlich angenehme Kombo.
Bei beidem braucht man normalerweise Hilfe von außen, dass das jemand virtuell angeht ist schon ungewöhnlich.
Mit dem Medium dass sicher seinen Anteil am Fall hat, sich wieder aus der Grube ziehen, ich hoffe ihm gelingt das.

Pizzakarton-Tower kenne ich selber noch all zu gut, nicht nur von LANs Oo.

sNiidy

Also wenn er, wie er selber sagt, Depressionen hat dann ist das durchaus nicht ungewöhnlich.
Ich bin ganz ehrlich, hätte ich meine Tochter nicht: Bei mir würde es bei mir bestimmt ähnlich aussehen. Antriebslosigkeit ist eines der häufigsten Symptome bei Depressionen.
Und aus eigener Erfahrung ist WoW da leider nicht sehr hilfreich.

Ich hoffe er ist in Behandlung.

Leider ist es schwer psychische Erkrankung an Unbetroffene zu vermitteln.

exelworks

Jopp.

Viele denken immer Depression hat nur was mit Trauer zu tun bzw. dass die Leute einfach nicht gut drauf sind.

Es gibt aber auch Fälle wo es nicht mal die Freunde merken dass jemand immer tiefer in eine Depression rutscht.

KingOneDa

Ja Depressionen sind richtig übel.
Und man muss viel tun, um da raus zu kommen.
Doch alles auf die Depressionen zu schieben, kommt da leider auch sehr oft vor.

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