Pokémon GO: Entwickler bekommt Wut eines Trainers zu spüren, Community nimmt ihn in Schutz „Absolut abscheulich“

Pokémon GO: Entwickler bekommt Wut eines Trainers zu spüren, Community nimmt ihn in Schutz „Absolut abscheulich“

In Pokémon GO sind viele Trainer nach den Fern-Raid-Änderungen verärgert, doch nun ist ein Twitter-User eindeutig zu weit gegangen und beleidigte die Familie eines Entwicklers. Wir von MeinMMO zeigen euch, wie die Community und Michael Steranka auf diese Aktion reagieren.

Warum gibt es Frust bei vielen Spielern? In Pokémon GO haben die Entwickler im Rahmen der Corona-Pandemie die beliebten Fern-Raid-Pässe eingeführt, die es Trainern möglich machte, überall auf der Welt an Raids teilzunehmen, indem man sich einladen lies. Doch nun setzt Niantic wieder auf ein gemeinsames Spielen vor Ort und hat die Fern-Raids beschränkt.

So können Trainer aktuell nur noch maximal 5 dieser Raids am Tag machen und müssen beim Kauf deutlich höhere Kosten hinnehmen. Aus diesem Grund kam die Änderung in der Community nicht sonderlich gut an. Es folgte eine “HearUsNiantic”-Protestwelle mit einer Petition sowie ein offener Brief, der die Entwickler zum Umdenken bewegen sollte. Geändert hat diese jedoch nichts, weshalb viele Spieler sauer sind und das Spiel teilweise sogar boykottieren wollen.

Nun ist ein Twitter-User aber ordentlich übers Ziel hinausgeschossen und hat seinem Frust durch persönliche Hassbotschaften gegen Michael Steranka, Game Direktor bei Pokémon GO, und dessen Familie freien Lauf gelassen. Was genau passiert ist und wie der Entwickler sowie andere Trainer darauf reagieren, haben wir euch nachfolgend zusammengefasst.

Trainer beleidigt Frau und Neugeborenes

Was ist vorgefallen? Dass es nach den Fern-Raid-Änderungen in den sozialen Netzwerken einige Kritik durch die Community hagelt und dabei häufig auch die privaten Accounts der Entwickler markiert werden, ist nichts ungewöhnliches. Vor allem Michael Steranka ist dafür bekannt, hierbei auch hin und wieder direkt in den Austausch mit Spielern zu treten, wie es 2022 im Rahmen der kontroversen C-Day-Änderung der Fall war.

Nun musste Steranka aber erstmals einen anderen Twitter-Account blockieren. Der Trainer, der sich hinter dem User-Namen “NickHerrInParis” verbirgt, hat unter dem #HearUsNiantic begonnen, den Entwickler und vor allem dessen Familie aufs Übelste zu beleidigen. So macht er das Privatleben Sterankas, dessen Frau und sein Neugeborenes in seinen Beiträgen für die Entwicklungen im Spiel verantwortlich, wie man den Bildern von Sterankas Tweet entnehmen kann.

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Statement des Entwicklers: Doch statt den Account einfach still und heimlich zu blockieren, geht der Entwickler mit diesem Vorfall an die Öffentlichkeit und begründet seine Entscheidung. So erklärt er: ”

Ich habe heute zum ersten Mal beschlossen, einen Account zu blockieren. Normalerweise bin ich stolz darauf, nie jemanden zu blockieren, auch wenn einige Leute ziemlich verletzende Dinge über mich sagen. Ich denke wirklich, dass es wichtig ist, widersprüchliche Standpunkte zu lesen und nicht in einer Echokammer gefangen zu sein.

Aber dieser Account, der erst in diesem Monat erstellt wurde, scheint mit der einzigen Absicht erstellt worden zu sein, mich zu belästigen und meine Familie zu beleidigen. Ich hoffe, wir sind uns alle einig, dass dies nicht in Ordnung ist und wir so etwas aus der Community verbannen sollten.

Michael Steranka via twitter.com

Im Anschluss an sein Statement geht er auch nochmal kurz auf die generelle Stimmung in der Community ein. So erklärt er weiter, dass er vorübergehend aus der Elternzeit zurück ist und nun auch wieder auf einen stärkeren Austausch mit Spielern hofft:

Ich weiß, dass viele von euch über einige unserer jüngsten Entscheidungen frustriert sind, aber ihr sollt wissen, dass wir das Feedback wahrnehmen und über Möglichkeiten nachdenken, viele der berechtigten Bedenken auszuräumen, ohne unsere Mission und Vision für Pokémon GO zu opfern.

Wie auch immer, jetzt, wo ich (vorübergehend) aus der Elternzeit zurück bin, hoffe ich, mit mehr Spielern auf der ganzen Welt chatten zu können, um Feedback zu sammeln und auch besser zu kommunizieren, was wir vorhaben und warum. Vielleicht seht ihr mich hier und da, und wenn ihr das tut, scheut euch nicht, Hallo zu sagen!

.

Michael Steranka via twitter.com

Community verurteilt Beiträge: “Beschämend und nicht repräsentativ”

Auch die Community ist von diesem Verhalten überhaupt nicht begeistert. Sie verstehen, dass man sich über die Änderungen im Spiel ärgert und auch mal Dampf ablässt, aber die Familie eines Mitarbeiters daraufhin so hart zu beleidigen, geht einfach gar nicht.

Durch die Kommentare in den verschiedenen sozialen Netzwerken wird deutlich, dass sich die Trainer von einem solchen Verhalten distanzieren und ein solcher Umgang dies nicht Teil der “HearUsNiantic”-Protestwelle ist. Durch diese wollen sie nämlich auf konstruktive Weise Kritik an Entscheidungen üben. So kann man folgende Kommentare dazu lesen (via reddit.com):

  • TheRoyale27: “Gott, was da drin steht, ist absolut abscheulich. Wen kümmert es schon, wie schlecht dieses Spiel ist, wir werden einfach zum nächsten übergehen. Es gibt überhaupt keinen Grund, mit jemandem so zu reden.”
  • Cerborealis: “Wow, das ist ja furchtbar. Wenn dich ein Spiel so wütend macht, dass du Accounts erstellst, um Mitarbeiter des Unternehmens und ihre Familien zu beleidigen, solltest du das Spiel vielleicht einfach weglegen und etwas anderes machen. Niantic ist an den besten Tagen selbstgefällig, ärgerlich und unaufrichtig, aber auf den Boten zu schießen, hilft niemandem.”
  • Kevsterific: “Es ist mir egal, wer er ist und was er getan hat, diese Art von Angriffen sind niemals akzeptabel.”

Der Trainer theverybest5000 redet Steranka außerdem gut zu und fasst die Meinung der Community folgendermaßen zusammen:

Diese Kommentare und Belästigungen von dieser Person sind BESCHÄMEND und sind NICHT repräsentativ für diejenigen von uns, die berechtigte Kritik und Frustration über Niantic im Allgemeinen und auch Ihre Worte im Besonderen äußern. 

Wir beanspruchen diese Person nicht als Teil unserer Bewegung, um gehört zu werden, und wir dulden diese Art von Verhalten absolut nicht. Es tut mir aufrichtig leid, dass du damit zu kämpfen hast, ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen, was für eine schreckliche Erfahrung das sein muss.

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby, deine Familie ist wunderschön!

theverybest5000 via twitter.com

Michael Steranka ist jedoch nicht der erste Entwickler, der Opfer von Hassbotschaften geworden ist. Auch in anderen Games ist dieses Verhalten einiger Spieler immer wieder ein großes Thema und sorgt teilweise sogar dafür, dass die Betroffenen nicht mehr mit der Community kommunizieren.

Wie eklig und grausam Spieler in MMORPGs sein können, zeigt ein Entwickler-Urgestein.

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Oli255

Tja, an solchen Aktionen sieht man die suchtkrankheit mancher. Fernraids waren nie als Inhalt von PoGo gedacht, das war eine Notlösung wegen Pandemie. Sie haben aber zu einer Community geführt, die Realworld-Games überhaupt nicht will und nun dauernd schreit. Wer vom Rausgehen genervt ist, sollte sich ein anderes Game suchen. Warum es trotz einer Riesenauswahl an Games, die man von der Couch spielt, ausgerechnet PoGo sein muss, bleibt völlig unverständlich.Natürlich ist es richtig, die Fernraids zu verteuern. Neben neuen Inhalten braucht jetzt aber endlich Campfire als mapbasiertes soziales Netzwerk, um sich zu treffen und nicht mehr von WA- oder Discordgruppen mit seit Jahren denselben Leuten abhängig zu sein.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Oli255
Pikachufreak93

Niantic soll endlich mal einsehen und aufwachen das Fehler gemacht haben Fern-Raids einzuschränken und Fern-Raid Pass teuer zu machen.

Ich z.B. habe Freunde die zu weit von mir wohnen, aber in Deutschland, es sind auch Raids die ich nicht alleine schaffe.

Dennoch ständig rausgehen wegen Raids gehen mir auch voll auf die Nerven, ich treffe ja niemanden.

Zuletzt bearbeitet vor 1 Jahr von Pikachufreak93
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