Richard Vogel – Entwickler der MMORPGs Meridian 59, Ultima Online und Star Wars: Galaxies – hat in einem Panel über eine der größten Schwierigkeiten beim Entwickeln von Multiplayer-Games gesprochen: die Spieler. Dabei zählt er hässliche Aktionen auf, die Spieler ausgeführt haben, und berichtet, wie sie diese Probleme beseitigt haben und was andere Entwickler lernen können.
Wovon berichtet der Entwickler? Vogel erzählt, dass das Team von Ultima Online zu Release etwas gutgläubig war. Das bezog sich weniger auf die Spielinhalte als mehr auf die Spieler selbst: “Das größte Problem, das wir nach dem Start ausgemacht hatten, war, dass es sich um eine PvP-Sandbox mit offener Welt handelte. Was konnte da schon schiefgehen? Richtig?”
Die Spieler fanden jedoch verschiedenste Wege, um ihre hässlichste Seite zu zeigen:
- Sie töteten einander sinnlos
- Sie beleidigten sich
- Sie brachten Penisse in die Spielwelt
- Sie trieben Unfug mit Spieler-Pets, die man töten und dann häuten konnte
Vogel stellt in dem Panel fest:
Wir haben etwas über das Verhalten von Spielern gelernt, was vor uns noch niemand gelernt hat. Wir haben gelernt, wie toxisch Spieler sein können, wenn es keine Grenzen gibt […] keine Konsequenzen. Die hässliche Seite des menschlichen Verhaltens kam in diesem Spiel voll zum Vorschein.
“Sie haben das Pet einer Achtjährigen gehäutet und ihr dann das Fleisch gegeben”
Was war ein besonders schlimmer Moment? In einem Beispiel erzählt der Entwickler von dem Anruf einer Frau, die sich über das Verhalten der anderen Spieler beschwerte:
Wir hatten eine Frau am Telefon, deren Tochter acht Jahre alt war. Sie hatte gerade ihr Pet verloren und war am Boden zerstört. Wir haben ihr ein Haustier zurückgegeben. Wir gaben ihr ein anderes, aber sie war am Boden zerstört, weil jemand zu ihr kam, ihr Haustier tötete und ihr das Fleisch gab. Einer Achtjährigen…
Er berichtete außerdem von “Bandenkriegen”, in denen die Spieler der Ost- und Westküste in Amerika die Rollenspieler aus der Mitte des Landes attackiert hätten. Die Mitte soll harmonisch und schön gewesen sein, während es an den Rändern eher toxisch zuging. Zum Glück konnte die Mitte jedoch den Angriffen standhalten.
Wie haben die Entwickler das Problem gelöst? Vogel berichtet davon, dass das Studio nach dem holprigen Start das Vertrauen der Spieler zurückgewinnen musste. Dazu haben sie eine “Polizeitruppe” eingeführt – so nannten sie die Game Master damals. Die kümmerten sich darum, Beleidigungen und alle Arten von “bösem Verhalten” zu bestrafen.
Die kompletten Freiheiten, die Ultima Online versprach, wurden also zumindest in diesem Punkt eingeschränkt.
Davor warnt der Entwickler auch andere Kollegen:
Wir haben gelernt: Je mehr Macht man den Spielern gibt, desto schwerer sind sie zu kontrollieren: Wenn Sie ein Metaverse machen, sollten Sie das beachten. Denn das ist real. Denn das ist die hässliche Seite der Menschen, die in diesen virtuellen Welten zum Vorschein kommt. Es ist egal, dass ich von früher berichte. Ich glaube, dass es heute sogar noch stärker ausgeprägt ist.
Habt ihr ebenfalls schon schlechte Erfahrungen mit anderen Spielern in MMORPGs gemacht? Und welches Spiel macht es mit der Moderation eurer Meinung nach am besten? Schreibt es gerne in die Kommentare.
Wer auf der Suche nach einem neuen Spiel ist, sollte diesen Titel im Blick behalten:
Neues MMORPG auf Steam klingt zu gut, um wahr zu sein – Verrät jetzt Details zu Klassen, PvE und PvP
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Komisch die Masse kann sich benehmen.
Allerdings spiele ich auch immer noch WOT, obwohl der Betrug durch Wargaming inzwischen bewiesen ist(sie manipulieren die Chancen, nachgewiesen bei Sanktionen, logisch und offensichtlich aber bei weit mehr).
Und wenn ich mich da nunmal reinknie und es die manipulierte Spiel-Mechanik verhindert etwas zu erreichen, was andere mit besserer Mechanik erreichen, dann entfleucht mir anfangs schon ein mildes F Y WG.
Kann dazu nur sagen, dass es vor allem in PVP mmos von Entwicklern durchaus gewollt ist eine toxische Atmosphäre zu schaffen in der sich Spieler aneinander rächen können. Eine Kränkung ist für viele ein guter Motivator um viel Geld und Zeit für einen starken Charakter auszugeben. Kommt noch hinzu das vor allem Support oder Moderation dem Anbieter des Spiels viel Geld kostet. Die Struktur eines Spiels bestimmt oder beinflusst zumindest das Verhalten der Spieler. Oben genannte Beispiele wie das Mädchen mit dem Pet, sind aber einfach nur widerlich.
Ich könnte gern stundenlange Konversationen aus dem psn vorlesen, die allein ich durch teso bekommen habe, von alter “f**k dich du Spast bis was soll der mist das sich Profis an ingame PvP Events beteiligen obwohl ich mich nicht als solcher betiteln würde, bis über geh doch sterben du A***h”, das waren noch die netten derlei Sorte….ich glaube vielmehr man müsste den Leuten die Anonymität des Internets wegnehmen und sowas öffentlich machen. Mal ehrlich ein Accountbann hilft nicht bzw ist da eh ein Tropfen auf den heißen Stein, da sofort ein neuer erstellt wird…..ist es richtig den Menschen die Freiheit einzuschränken, mit Nichten aber in dem Fall sicher
In Korea muss man seine ID angeben und trotzdem ist League of Legends dort toxischer als hier oder in den USA also glaube kaum das es hilft wenn nur die Anonymität weg ist eher ingame strafen keine Sperre sondern zb Dungeon verbot usw Dinge die das aktive Spielgefühl zerstört
Auch das könnte natürlich ein Weg in die richtige Richtung darstellen, ich kann mich aber nur aufs deutsche Recht berufen und sicherlich mag es stimmen, es gibt den schmalen Grat zwischen Spielern die sich da eher triggern lassen als andere. Faktum bleibt aber, dass nach deutschem Recht sicherlich Beleidigungen oder gar Diffamierung inakzeptabel sein sind. Mich stört es relativ wenig, da bin ich ehrlich, aber psycgisch labile Menschen reagieren darauf vermutlich anders….Rattenschwanz und so weiter
Unter 16 sollte keiner Unbeaufsichtigt im Netz unterwegs sein. Schon Garnicht mit 8.
Für den Chat wir riot einfach Listen mit Wörtern einführen die einen sofort aus dem Chat bannen für x Minuten kommunizieren kann man innerhalb der Gilde via TS oder Discord und dann sollten spiele Entwickler einfach eher “freundliche Gilden” belohnen als nur die großen.
Hab auch schon mit 10 online gezockt und bis auf scam hab ich nie wirklich was Schlimmes erlebt klar Beleidigungen schon oder das man ausgeschlossen wurde weil man zu jung war usw aber ganz ehrlich das Internet ist eben toxisch da sieht man bloß wie die Menschen wirklich sind^^ 99% sind Arschlöcher sie Verstecken sich bloß gut wie gesagt wenn Pokemon ein online Game wäre und man wäre toxisch einfach Arena verbot für xy Stunden oder Tage und die Person wird sich schon überlegen wieder so zu Reagieren und zu ts und DC naja ich lese lieber ein hurensohn oder ähnliches als es zu hören 😀
Meide solche Spiele nachdem ich mit anderen selber ähnliche Erfahrungen gemacht habe. Eine schwer gestörte Person hatte es geschafft einem ganzen Server den Spaß am Spiel zu verderben. Die Psychospiele waren nicht normal. Und wenn sie einen Server abgegrast hatte, ging sie mit ihren Untergebenen (anders kann man die nicht bezeichnen) zum nächsten Server.
Es wurden ua Leute bedroht, gestalkt und beschimpft.
Und ansonsten ist es leider eh so, wo die Leute viel Freiheit haben wird es ausgenutzt und am Ende bestimmen diejenigen mir den dicksten Portemonnaie.
Da wird dann rausgeekelt was geht bis einem langweilig wird und dann zieht man weiter.
Das gilt für das gesamte Internet. Erstaunlich ist zudem, dass eben die Aufsicht generell reduziert wurde, sowohl in Spielen, als auch im Netz – gemessen an Nutzerzahlen – und alle, Nutzer wie Anbieter, Grenzverschiebung zuließen (“im Netz ist das halt so”). Von der Gesetzgebung mal ganz zu schweigen.
Ein echtes Meraverse als digitaler Wilder Westen 2.0 wird das alles richtig auf die Spitze treiben.