Der Free Trial in Final Fantasy XIV wird massiv vergrößert. Das Basis-Spiel und die erste Erweiterung stehen den Spielern kostenlos zur Verfügung. Wir haben darüber mit dem Chef des MMORPGs gesprochen.
Welcher Content wird kostenfrei? Aktuell können interessierte Spieler den Content von Final Fantasy XIV bis Level 35 erleben. Dazu gehört die Story, sowie die verfügbaren Klassen und Rassen aus A Realm Reborn (ARR). Das wird sich in einigen Wochen ändern.
Ab dem 11. August mit dem Release des Patches 5.3 bekommen die Free-Trial-Nutzer uneingeschränkten Zugang zu allen Inhalten des Basis-Spiels A Realm Reborn und der ersten Erweiterung Heavensward. Das enthält unter anderem:
- Alle Jobs und Klassen bis Level 60, inklusive der Heavensward-Jobs Astrologe, Dunkelritter und Maschinist
- 6 spielbare Völker
- Alle Story- und Neben-Quests bis zum Patch 3.55 kurz vor dem Addon Stormblood
- Zugang zu Raids Bahamut, Kristallturm, Nichts-Arche und Alexander
- Zugang zu allen 49 Dungeons von A Realm Reborn und Heavensward
Es ist eine sehr große Menge an kostenlosem Content. In einem exklusiven Interview haben wir den Direktor und Produzent von Final Fantasy XIV, Naoki Yoshida, gefragt, was die Gründe dafür sind und wie das Team den Einstieg neuer Spieler glatt gestalten möchte.
“Wie bei einem japanischen TV-Drama”
Der Vorschlag, einen viel größeren Teil von FFXIV in den Free Trial zu integrieren, kam laut Yoshida schon vor über einem Jahr auf. Er selbst hatte die Idee, die daraufhin im Team viel diskutiert wurde.
Die Marketing-Abteilung äußerte jedoch die Sorge, dass die Einnahmen für das Starterpack einstürzen würden. Das Pack enthält aktuell nur das Basis-Spiel A Realm Reborn und 30 Tage Spielzeit.
Die aktuelle Level-Einschränkung liegt bei Level 35. Wenn man das aus der Story-Perspektive betrachtet, trägt es eigentlich nichts zur Story bei. Wir wollten es daher bis 3.55 erweitern und die Spieler dazu motivieren, ein Abo für Stormblood und darüber hinaus abzuschließen. Das ist der Grund, wieso ich das vorgeschlagen habe.
Direktor Yoshida
Das Heavensward-Addon gilt bei vielen aktiven Spielern als das Beste von FFXIV. Oft liest man daher in Foren und auf reddit, dass neue Spieler dazu ermutigt werden sich schnell zu dem Addon durchzuspielen, denn dann beginnt der richtig gute Part der Story von FFXIV.
Daher beschloss das Team, den Verlust an Einnahmen in Kauf zu nehmen. Wenn es bedeuten würde, dass die neuen Spieler mehr von der Welt und der Geschichte des Spiels sehen und daraufhin ein Abo abschließen, würde das die Verluste ausgleichen.
Es war zu der Zeit, als das Shadowbringers-Addon veröffentlicht und von vielen gelobt wurde. Wir vergleichen FFXIV häufig mit japanischen TV-Dramas, ähnlich wie bei Netflix. Sie haben oft viele Seasons und bieten dann Season 1 und 2 kostenlos an. Aber wenn man weiterschauen und weitere Story-Entwicklung sehen möchte, dann wird man dazu ermutigt, ein Abo abzuschließen.
Wir haben uns daher für diese Herangehensweise entschieden. Unser Fokus, unsere Haupt-Philosophie sozusagen, ist, dass wir die Story an so viele Spieler vermitteln wollen, wie es möglich ist. Wir wollen, dass sie in die Welt von FFXIV eintauchen. Die Storyline von Heavensward wurde auch viel gelobt und das war der Grund, wieso wir das Addon in den Free Trial aufgenommen haben.
Man kann es auch als eine Nachricht an die Spieler betrachten. Nachdem “Season 1” (ARR) und “Season 2 (Heavensward) schon toll sind, gibt es in Zukunft noch mehr Content in Erweiterungen.
Direktor Yoshida
Die aktuellen Besitzer des Starterpacks werden natürlich ebenfalls Zugang zu Heavensward-Inhalten bekommen.
Der Schutz der Spieler als Top-Priorität
Auch wenn das Ziel des erweiterten Free Trials die Gewinnung neuer Spieler ist, so liegt die größte Priorität dabei dennoch beim Schutz der bestehenden Spieler.
Final Fantasy XIV hat viele Regelungen und Einschränkungen installiert, die Bots und RMTs (Real Money Trader / Gold Seller) daran hindern soll, die kostenlose Test-Version für ihre Zwecke auszunutzen. In FFXIV werden wöchentlich mehrere Tausende an Accounts wegen Gold-Seller-Aktivitäten gesperrt, zum Release von Shadowbringers waren es sogar über 30.000.
Daher ist es für Free-Trial-Accounts und Charaktere zum Beispiel nicht möglich
- Freien Gesellschaften (Gilden) beizutreten,
- am Marktbrett Sachen zu verkaufen,
- Freundesanfragen zu verschicken,
- und andere soziale Features des Spiels zu nutzen.
Das wird sich mit der Erweiterung der Test-Version am 11. August nicht ändern.
Das Wichtigste für uns ist die bestehende Playerbase, die ein Abo hat und die wir beschützen wollen. Deshalb haben wir es nicht vor, die Social Features für die Free-Trial-Spieler zugänglich zu machen. Das würde sehr viele Probleme verursachen und für die RMTs wieder die Tore öffnen. Das würde die Community und die Sicherheit darin gefährden.
Wir haben es daher nicht vor die Freien Gesellschaften für den Free Trial verfügbar zu machen und das gilt auch für das Marktbrett.
Direktor Yoshida
Yoshida glaubt auch nicht, dass diese Einschränkungen die potenziellen neuen Spieler auf ihrem Weg zu Level 60 und dem Ende der Test-Version frustrieren würden. Laut den Statistiken, die dem Entwickler-Team vorliegen, schließen die neuen Spieler ihr Abo etwa 7 Tage nach dem Beginn ihres Free Trials ab. Sie schließen die Test-Version also selten erst vollständig ab, bevor sie zur Vollversion übergehen.
Auch wenn wir jetzt die Heavensward-Erweiterung für den Free Trial öffnen, erwarten wir, dass die Spieler zu einem späteren Zeitpunkt ihr Abo abschließen werden [als es aktuell der Fall ist]. Aber wir rechnen nicht damit, dass jeder Free-Trial-Spieler durch den gesamten kostenlosen Content bis 3.55 spielen, alle Jobs auf Level 60 bringt und das Spiel erst dann kauft. Wir glauben nicht, dass das passieren wird.
Wenn man weiß, dass etwas Spaß macht und man es weiterspielen will, dann wird man irgendwann mal die Entscheidung treffen, das Spiel zu kaufen. Auch weil man Spaß zusammen mit der Community haben will und auch die vollständige Erfahrung, die die Vollversion bietet. Es ist ein weiterer Grund, wieso wir diese Funktionen für den Free Trial geöffnet haben.
Direktor Yoshida
Der Einstieg ins Spiel wird “saniert”
Zusammen mit der neuen erweiterten Test-Version von FFXIV wird am 11. August eine weitere große Änderung ins MMORPG kommen. Die Quests des Basis-Spiels A Realm Reborn werden vollständig überarbeitet.
Sie werden gekürzt oder vollständig entfernt, da sie häufig in der Community für ihre Trägheit und unnötigen Fetch-Aufgaben kritisiert werden. Auch die Statistiken des FFXIV-Teams bestätigen, dass viele neue Spieler während dieser Quest-Reihen mit dem Spielen aufhören. Das soll sich nun ändern.
Um die Reise der neuen Spieler geschmeidiger zu gestalten, hat das Team über ein Jahr lang an dem Update gearbeitet, so Yoshida.
Das Konzept dahinter ist Folgendes: Wenn wir auf die Zeit zurückschauen, in der wir ARR erschaffen hatten, es war die Zeit, als wir 2.0 erschaffen und an dem ursprünglichen FFXIV arbeiten mussten. Das Entwickler-Team ist seit dem gewachsen, sie und auch ich selbst haben im Laufe der Zeit neue Kenntnisse und Erfahrung erlangt. Wir sehen jetzt, dass die Art, wie die alten Quests gemacht wurden, sehr inkonsistent war. Das Level der Qualität war querbeet verteilt.
Deshalb wollten wir dahin zurückkehren und ein wenig aufräumen. Das Ziel ist die Story zu sanieren und es für die neuen Spieler einfacher machen, sie zu erleben. Das ist das große Konzept hinter der Verfeinerung von A Realm Reborn.
Direktor Yoshida
Die Aufgabe hier klingt zunächst simpel. Man nimmt Quests A, B und C und nimmt die überflüssige Quest B raus. Doch das war laut Yoshida nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick erscheint und hat dem Team viel Zeit gekostet.
Dabei musste der wichtige Aspekt Story beachtet werden. Im Verlauf der Quests von ARR werden Charaktere vorgestellt und Lore-Elemente eingeführt, die im späteren Verlauf der Addons eine große Rolle spielen. Das Team musste also aufpassen, dass sie an dieser Stelle nichts entfernen, was später noch wichtig ist.
Der Großteil der Aufgabe bestand darin, sich die Quests anzuschauen und die Schritte, die notwendig sind, um diese Quests abzuschließen. Wir sind durch Unmengen an Quests gegangen, ich habe aufgehört zu zählen, und haben sie uns Schritt für Schritt angeschaut. Und dann haben wir die unnötigen Teile rausgenommen, um die Reise der Spieler geschmeidiger zu gestalten.
Wir waren so gründlich, dass es ein Jahr lang gedauert hat, um die Arbeit zu beenden. Und wir konnten uns nicht nur darauf konzentrieren, weil wir ja an anderem Content arbeiten mussten wie den Patches. Wir mussten also kleine Zeitspannen während der Patch-Updates finden, in denen wir daran arbeiten konnten. Es war ein langer Prozess, aber wir haben’s geschafft.
Direktor Yoshida
Die Einheitlichkeit der Story war aber nicht die einzige Schwierigkeit. Final Fantasy XIV ist ein Live-Game, das fast immer online ist und aktiv gespielt wird. Das bedeutet auch, dass es jetzt in diesem Moment Spieler gibt, die die dabei sind, die überarbeiteten Quests zu erledigen.
Das heißt zum Beispiel,
- dass Spieler A eine Quest zwar schon beendet hat, aber es auch andere Spieler gibt.
- Spieler B ist gerade dabei, diese Quest anzunehmen
- und Spieler C spielt sie gerade während wir hier sprechen.
Daher musste das Team es sich gut überlegen, wo sie das digitale Messer ansetzen.
Wie geht’s mit Final Fantasy XIV weiter?
Aktuell bereitet sich das Team fleißig auf den Release des nächsten großen Content-Patches 5.3 vor, in dem neben der Erweiterung der Test-Version und Überarbeitung von ARR noch weitere Inhalte kommen:
- Abschluss der Story von Shadowbringers
- Nächster 24-Mann-Raid von YoRHa: Dark Apocalypse namens Puppet’s Bunker
- Nächste Stufe des Wiederaufbaus von Ishgard, das am Ende zu einem neuen Housing-Gebiet von FFXIV wird
- Die “Unreal”-Bosskämpfe gegen frühere Primae auf angehobenem Level. Der erste davon wird Shiva
- Neuer Dungeon
- Und weitere Inhalte
Dieser Patch wird der Höhepunkt der Erweiterung Shadowbringers und schließt die Story-Ereignisse auf der ersten Splitterwelt ab. Entsprechend wird es sich von den anderen .3-Patches etwas unterscheiden, so Yoshida.
Der Grund dafür ist, dass die Geschichte von Shadowbringers sich um die Ereignisse auf der ersten Splitterwelt dreht. Es gibt dort so viele NPCs, denen der Krieger des Lichts und seine Begleiter begegnen. Obwohl der Krieger des Lichts bei seinen Reisen zwischen der ersten Splitterwelt und der Ursprungswelt keine Hindernisse kennt, ist das bei anderen Charakteren nicht der Fall. Sie müssen zurückkehren.
Es wird viele Szenen von Abschieden geben, bei denen man den Leuten der ersten Splitterwelt leb wohl sagt und wir wollten das sehr sorgfältig darstellen. Das Ende von Shadowbringers ist daher leicht anders, als die vorherigen Erweiterungen.
Direktor Yoshida
Die Fans der Story können sich also auf viele lange Cut-Scenes vorbereiten, denn der Patch wird mehr Video-Material enthalten als die meisten bisherigen Content-Updates (Addons nicht mitgezählt).
Wenn ihr jetzt ab dem 11. August die kostenlose Test-Version von Final Fantasy XIV ausprobieren wollt, dann schaut euch unseren Einsteiger-Guide an.
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Da steht dass die Free Trial erweitert wird. Wie ist das wenn man schon mal das Hauptspiel erworben hat aber gerade kein Abo hat, darf man dann trotzdem wieder rein und bis Level 60 spielen?
Nein. Hast du das Spiel schon beworben und Abo. Kannst du Free Trial nicht benutzen. Das ja nur für Neu Einsteiger gedacht, die gerne reinschnuppern wollen bis vor sie einem Abo abschließen du könntest dir neuen Account mit neue, E-Mail-Adresse eins machen,
Schade. Naja, muss auch nicht sein.
Ich nehme nicht an, dass man als regulärer Spieler, wenn man ARR und Heavensward besitzt ohne Abo diesen Teil der Story spielen kann?^^
Nein, dafür müsstest du dir einen neuen Account erstellen.
Danke für die Zusammenfassung. habe eben den (fast 5 Stunden) Stream angeschaut.
Richtig starke aktion von Yoshida. Nicht umsonst genießt er in der Community von FF14 und vielen anderen Gamern, einen exzellenten Ruf. Ich hoffe natürlich, dass sich das nicht negativ auf den Umsatz von FF14 im Generellen auswirken wird. Und das Shadowlands nun vorbei ist… Bitte. Bitte, bitte, bitte – Herr Yoshida. Mehr Möglichkeiten seinen Charakter zu individualisieren. Und damit meine ich nicht Fashion, sondern Skill-Trees, % an Werten, interessantere Waffen mit speziellen Fähigkeiten – Die Möglichkeiten sind unendlich für FF14!
Shadowlands?
meinst du Stormblood oder Shadowbringer?
Ja, Shadowbringer.
Die Möglichkeiten sind unendlich.. nicht vorhanden.
Die Hoffnung dass das Spiel wirklich größere inhaltliche Neuerungen wagt und unternimmt, habe ich spätestens mit dem 3. Addon aufgegeben. Muss man ja aber auch nicht machen, sieht man ja wie das viele Hin- und Her dem öffentlichen Image letztlich eher schadet (WoW). Da ist das “Never change a running system”-Prinzip von FFXIV eine akzeptable Alternative.
Sehe ich genau so. Wenn XIV Innovation bringen wird, dann nur vorsichtig und in ganz kleinen Schritten. Sie haben eine Formel gefunden, die funktioniert, und im Kern dieser Formel stehen Simplizität und Beständigkeit.
Ich muss Dir hier leider zustimmen, weshalb eine Erweiterung der Klassen noch besser wäre. World PVP, Talentbäume, oder vielleicht sogar verschiedene Specs, würden dem Spiel deutlich weiterhelfen. Wir sind nun in der dritten Erweiterung, und langsam erkennen Spieler, dass dieses monotone System bestehend aus farmen und Raiden kein Konzept ist, dass immerwährend hält. Bereits zu HW spielte man den DKR und den Krieger als Pseudo-DPS-Klasse, und noch Heute versucht man eher die DPS zu pushen mit Materia, als den HP-Pool. Das einzige RPG-Element das FF14 ausmacht, ist halt die Story, und das ist für mich ein wenig mager.
Zu anfangszeiten konnte man die Stats noch selber verteilen, da kammen interessante ergebnisse zum teil heraus 😀
Ich denke auf diese Charakteranpassung kannst du lange warten ^^ Insbesondere wenn es um Skill-Trees und der gleichen geht. Das wirds wohl so ohne weiteres in FFXIV nicht geben.
Und was genau willst du gestalten ? die klassen sind so schon unterschiedlich, was die machen könnten wäre das du mehr als nur ein gleiches set von rüstung haben kannst exempel Tanks wo warrior andere stats bedienungen hat als die anderen 3 und du aktuell noch entscheiden musst 1 tank gestalten oder 3. Gleiche ist ja bei den healern wären WHM gut aus DH profitiert, ist es reiner bullshit DH auf AST/GLT zu haben. Multiple Rüstung Wäre da besser, meiner sicht her. Dennoch würde ich da auch behaupten das da das inv angepasst werden sollte bzw vergößert.
Vorallem frei stats selbst anpassen zu können was sollte das genau ändern wenn am endeffekt alle auf die gleichen stats gehen werden und es so oder so ein Standard geben wird ? ‘-‘
An den Skills könnte man tatsächlich einiges machen.
Da ist Shadowbringer aus meiner Sicht leider noch eine Verschlechterung.
Übrigens wurde dazu eigentlich mal ein Artikel versprochen 😉