MMORPG mit Abo (aber ohne Shop) oder Free2Play? Spieler vermissen die Zeit ohne Mikrotransaktionen

MMORPG mit Abo (aber ohne Shop) oder Free2Play? Spieler vermissen die Zeit ohne Mikrotransaktionen

Egal, ob Buy2Play wie New World oder Free2Play wie Throne and Liberty: Ohne zusätzliche Mikrotransaktionen in Form von Ingame-Shop und optionalen Services scheint heutzutage kein MMORPG mehr auszukommen. Doch das gefällt nicht jedem Genre-Fan.

Wie war es damals? Bereits beim Start der ersten 3D-MMORPGs gab’s den Kampf zwischen Abo- und Free2Play-Modell. Während Ultima Online 1996 auf eine monatliche Gebühr setzte, nutzte beispielsweise Tibia bereits zum Release im Jahr 1997 einen Free2Play-Zugang.

Damals war klar: Wer ein MMORPG kauft und das zugehörige Abo bezahlt, muss sich um weitere Ausgaben fürs Erste keinen Kopf machen. Alle Inhalte sind erspielbar. Weiteres Geld kommt höchstens über den Verkauf von großen Content-Erweiterungen oder über Dienste wie Servertransfers rein.

Old School RuneScape besitzt eine optionale Mitgliedschaft, hier der Steam-Trailer:

Als es nach dem enormen Erfolg von WoW zahlreiche weitere MMORPGs mit großem Budget gab, die mit einem Abo-Bezahlmodell die Welt der Online-Rollenspiele erobern wollten, passierten parallel mehrere Dinge:

  • Die Spiele mit Abo-Pflicht kannibalisierten sich gegenseitig, weil es nur wenige Spieler gibt, die bereit sind, für mehrere zeitraubende MMORPGs zeitgleich eine monatliche Gebühr zu zahlen.
  • Andere Spieler wollten oder konnten kein monatliches Abo für ein MMORPG abschließen. Teils blieben sie bei Free2Play-Ablegern hängen, die damals zwar noch lange nicht die Qualität von WoW und Co. erreichen konnten, aber dafür umsonst waren.
  • Erfolgreiche Free2Play-Spiele schafften es, ausreichend viele Spieler anzulocken, die sehr viel mehr Geld in das jeweilige Spiel investierten, als es in reinen Abo-MMORPGs möglich war.
  • Viele der MMORPGs, die ursprünglich ein Pflicht-Abo besessen haben, wechselten auf ein Free2Play-Modell.
  • Über das Free2Play-Modell etablierten sich im Laufe der Jahre verschiedene Arten der Monetarisierung, die von einem großen Teil der Spieler toleriert werden. Ingame-Shops, kostenpflichtige Battle-Pass-Pfade und Echtgeldwährungen findet man immer häufiger auch in Buy2Play- oder Abo-Spielen.

Keine bestmögliche Spielerfahrung mit Ingame-Shop

Was ist das Problem an den Mikrotransaktionen? Selbst das fairste Free2Play-Modell wirkt sich negativ auf das Spiel-Design sowie die Spielerfahrung aus. Irgendwie muss man die Spieler schließlich dazu bringen, den Shop zu besuchen und dort Geld auszugeben. Hinter jeder Währung, jeder Einschränkung und allen freigiebig verteilten Belohnungen stecken psychologische Kniffe.

Zudem entwerten bereits rein kosmetische Gegenstände, die für Geld verkauft werden, automatisch die Belohnungen, die sich erspielen lassen. In vielen MMORPGs sieht man mittlerweile eher, wer wie viel Geld im Shop gelassen hat, als dass man erkennen würde, wer welche Herausforderung meistern konnte.

Was sagt die Community zum Status quo? In einem Post von KFPofficial auf Reddit werden genau diese Problematiken derzeit diskutiert. Er selbst schreibt: „Ich möchte einfach ein monatliches Abonnement ohne Cosmetics oder andere Monetarisierung. Ich bin sicher, dass das im Jahr 2024 unmöglich ist. Ich vermisse einfach das frühe EverQuest, Mann.“

  • OneSeaworthiness7768 antwortet ihm auf Reddit: „Ich habe mich mit der Tatsache abgefunden, dass dies in modernen Spielen einfach nicht möglich ist, und habe schließlich angefangen, Old School RuneScape zu spielen. Ich hasse die Ästhetik/Grafik, aber sonst ist es genau das, was ich will. Ich hoffe, dass Brighter Shores eine ähnliche Lücke füllen wird.“
  • ViewdFromi3WM erklärt auf Reddit: „Ich stimme dir zu … Ich bin sogar bereit, 20 $ pro Monat für ein echtes AAA-Angebot zu zahlen. Die meisten verlangen nur 10.“
  • TheElusiveFox geht noch weiter (via Reddit): „Ich würde gerne 25-30 $/Monat für ein Spiel bezahlen, das in seinem Kaufvertrag festgeschrieben hat, dass es niemals einen Cash Shop in irgendeiner Form geben wird. Ich würde sogar 40 $ zahlen, wenn ich dafür 24 Stunden lang aktiven GM-Support hätte, der den Chat moderiert, Bots bannt und sich um andere Probleme kümmert.“

In dem Thread werden neben Old School RuneScape weitere Positivbeispiele genannt, wie Final Fantasy XI, Embers Adrift, WoW Classic oder Mortal Online 2. Auch der neue Origin-Server von EverQuest 2 soll ohne störende Monetarisierung auskommen. Wie müsste das Bezahlmodell eures Traum-MMORPGs aussehen? Wenn jemand so ein MMORPG ankündigt, nehme ich ganz vorne Platz auf dem Hype-Train

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Mihari

F2P ist immer die schlechteste Variante, da man am Ende immer draufzahlt. Ein festes Abo in dem alles inbegriffen ist, ist immer noch das beste und fairste für mich. Eine Mischung zwischen B2P und anschließendem F2P kann je nach Anbieter auch relativ fair sein, hat sich aber in den letzten Jahren nur bei 1-2 Spielen so gezeigt.

Cabaal

F2P fasse ich nicht einmal mit der kneifzange an. Sorry wenn ich das so sagen muss, aber da tummelt sich der ganze Müll der Gaming Community.

allesklar

Was eine Aussage – ich frage mich woher du das weißt, wenn du F2P nicht mal mit der Kneifzange anfasst.
Solltest du WoW spielen dann weißt du evtl. auch, dass sich dieser “Müll” (wie du es so schön sagst) auch dort rumtreibt – ich bin mir sicher, dass trifft ganz gut auf alle Spiele zu egal welches Modell.
Das hat nix mit F2P oder B2P zu tun – Wo viele Menschen aufeinandertreffen, gibt es auch viele Probleme hinsichtlich der Verhaltensweisen untereinander.
Schade übrigens, dass du da so ne Abneigung hast, da du einige geile Spiele verpasst.

Naix

Was die wenigen heuler wollen juckt die entwickler da recht wenig.

Irgendwo muss sich das Game ja auch finanzieren, vollpreis will keiner zahlen, abo will keiner zahlen und Cashshop wollen se auch nicht, naja von Luft und Liebe bezahlt sich keine Wohnung und co.

Ja und ich bin auch jemand der solch pass kauft, das ist dann mein “monatliches Abo”.

Und ich bekomme nochwas mehr dafür, als nur spielen zu dürfen wie in WoW.

Wenn das Game überzeugt, hab ich auch kein Prob geld reinzustecken.

Man will ja dass, das Game lange hält und weiter entwickelt wird.

Abo Monatlich um überhaupt spielen zu dürfen, der Zug ist lange abgefahren, nur noch alt eingesessene WoW und FF Spiele aktzeptieren das noch.

Neue MMo würde da garkein Fuß mehr fassen heut mit so ein System.

T.M.P.

Mal schnell ein komplettes Konzept aus dem Ärmel zu schütteln ist wohl gar nicht so einfach.^^
Mal kurz etwas brainstormen…

Auf jeden Fall Buy2Play, um besser gegen Trolle und Bots ankommen zu können.
Was nützt es Accounts zu bannen die jederzeit kostenfrei ersetzt werden können?
Daher dann auch keine Sales des Hauptspiels. Sonderangebote könnten stattdessen, je nach Art der Monetarisierung, zB 3 Monate Abo beinhalten oder das nächste Addon.
Regionlock wäre auch ein wichtiges Thema.

Falls man eine Version mit Abo hat, wäre es schön auch ohne zwischendurch mal reinschauen zu können. Vielleicht mit eingeschränktem Zugang, zB mit deaktiviertem Auktionshaus und Sammelberufen.
Jeder der Addons oder das Abo kauft sollte gleich sein.

Tatsächlich könnte ich vielleicht auch Beschränkungen im Bereich des Farmens und des Lootens etwas abgewinnen, wie es zB gerade bei Throne and Liberty gemacht wird.
Ganz neu ist die Idee ja nicht, denn Raids usw haben schon seit ewigen Zeiten ID-Beschränkungen.
Damit würde man das “arbeitende Volk” und die “faulen Schüler mit 12 Stunden Onlinezeit” etwas auf einem Level halten.

Auf keinen Fall sollte man einfach hunderte von Euro für irgendwelche Vorteile ausgeben können. Wenn überhaupt Monetarisierungen ins Spiel müssten, dann sollten sie nicht relevant fürs Gameplay sein.
Wie wärs zum Beispiel mit ein paar Statuen auf dem zentralen Marktplatz? Man könnte mit Echtgeld darauf bieten eine Bronzefigur seines Charakters dort eine Woche in heroischer Pose stehen zu haben.
Oder man könnte eine Band oder nen Musiker anheuern, die dort ne Weile Musik machen.
Natürlich mit nem schönen “Terrorelfe_1987 proudly presents:” Schildchen.^^
Ist doch viel cooler als irgendwelche Blinki-LED-Boomeffekt-Quietsch-Cosmetics, die irgendwie sowieso jeder hat.
Würden bestimmt so Einige machen.

Naix

Regionlock, damit sterben die Spiele noch schneller.

D/EU ist halt nicht der Nabel der Spielerbase.

Sieht man ja an Games die Regionlock verpasst bekommen haben, die sind toter als tot.

Zuletzt bearbeitet vor 10 Stunden von Naix
Muchtie

Ich Finde Abo gar nicht so Schlimm aber warum immer 12,99 Euro. Warum die Zahl? ich denke wenn nur 5 euro wäre, wird keiner was sage.

Mir reicht Free2Play ohne P2W oder Abo modell.Da gebe ich auch gerne Geld für Skin oder so aus, wie es once human macht

Higi

Jo 50 Euro für Bauelemente, die kostenlos drin sein sollten… Wer für sowas zahlt, kann auch nicht mehr richtig im Kopf ticken.

Muchtie

Aber so wird das Spiel Finanziert halt. man kann ja nicht erwarten das dass Spiel mit Liebe überlebt.

Keragi

Klar vermisst man solch eine Zeit, es ist cool das sich alle im selben Boot befinden und alle die gleichen Vorraussetzungen haben.
Du willst ein cosmetic was dir gefällt? Dropt hier und dort aber selten, dann farmt man das bis der RNG Gott ja zu dir sagt. Und ja da müssen auch die Konsumenten mitspielen und einfach mal sagen ja, wenn ich nicht die Zeit habe weil ich viel arbeite, ein anspruchsvolles Studium habe oder einfach nicht gut bezahlt werde, dann akzeptiere ich eben das ich nicht alle 12 Monate im Jahr am Spiel teilnehmen kann, dann ergibt sich aber auch die Aufgabe an die Entwickler inhalte anzubieten die auch mit weniger Zeit Spaß machen oder fordernd sind und gleichzeitig das selbe für die core Community zu realisieren.

Microtransaktionen, in Game Shop, Battlepass, founder Packete, die Firmeninhaber waren super kreativ uns allen auf den Sack zu gehen, da gebe ich den Game Entwicklern nicht die schuld, die wollen nur kreativ sein und fair bezahlt werden.

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