Profis in League of Legends, die heute Morgen aufgewacht sind, mussten sich erstmal die Augen reiben, was in der Profi-Szene von LoL in den USA abgeht. Die US-Profis waren in Streik getreten, um Forderung nach mehr Geld und Unterstützung durchzudrücken, aber nach Riots eiskalter Antwort scheint man nun einzulenken.
Das ist der Vorlauf des Konflikts:
- In den USA gibt es seit Monaten dicke Luft in der Profi-Szene. Die Spieler und Teams bemängeln, es werde immer weniger attraktiv, LoL professionell in den USA zu spielen. Die Regeln würden immer Spieler-feindlicher. Teams gehen bankrott oder wechseln in andere Regionen, die Regeln ändern sich, gerade Nachwuchs-Teams trifft es hart.
- Die Spieler haben darauf einen Streik angekündigt und 5 Forderungen gestellt. Bis die nicht erfüllt sind, wollte man am 1. Juni, zum Saison-Beginn, einfach nicht spielen.
- Doch Riot blieb hart und greift zu ungewöhnlich harten Methoden.
Spieler-Vereinigung streikt, stellt 5 Forderungen
Was waren die Forderungen der Spieler? Die Spieler-Vereinigung forderte Riot Games zu einigen Änderungen auf, die Spielern und Teams der 1. und 2. Liga mehr Geld und Sicherheit bringen sollten.
Die 5 Meisterspieler in der LCS sollten im nächsten Jahren einen „garantierten Minimum-Vertrag“ in der LCS erhalten.
Außer sollte Riot Games noch die 2. Liga mit Aufstiegsspielen fördern, wie sie das bei Valorant tun und die 2. Liga sollte finanziell viel stärker von Riot Games unterstützt werden. Man forderte 300.000 $ pro Team pro Jahr.
Dazu forderte man mehr Sicherheit für Nachwuchs-Team, die aufgelöst werden, und mehr Freiheiten für LCS-Teams, Deals mit anderen Partnern einzugehen.
Um es kurz zu machen: Die Spieler fordern, dass Riot Games die 2. Liga, NACL, mit mehreren Millionen US-Dollars subventioniert.
Riot Games droht alles abzusagen
Wie war die Reaktion von Riot Games? Die Reaktion von Riot Games war extrem hart (via lolesports). Die weltweite E-Sportchefin Naz Aletaha hat zwar erstmal verkündet, dass sie alle Probleme versteht.
Sie sagte, dass man fest an die LCS glaubt und sich darum bemühen will, ein gutes Nachwuchs-System aufzubauen wie in anderen Regionen.
Wir brauchen eine E-Sport-Liga, die eines Tages den Weltmeisterschafts-Pokal zurück nach Nordamerika bringt. Und wir brauchen eine stabile, wirtschaftlich gesunde und berechenbare Liga, die ein Ökosystem um sich herum unterstützt für Spieler, Teams, Analysten, Coaches, Staff, Castern und anderen.
Man beobachte den „ESport-Winter“ auch bei Riot Games und überlege, wie man darauf reagiert. So sieht man Schwierigkeiten in der 2. Liga der USA und will hier etwas verändern. Das „Academy-System“ sei ineffektiv gewesen, deshalb versuche man nun ein neues Modell zu etablieren, die NACL, um mehr Spieler aus der 2. Liga in die 1. zu bringen. Das will man finanziell unterstützen.
Um sicherzustellen, dass die Qualität stimmt, verschiebe man jetzt die Saison um 2 Wochen.
Dann hat Riots E-Sport-Chefin aber den Good Cop verschwinden lassen und den Bad Cop herausgeholt. Aletaha sagte, wenn die Spieler den Streik wirklich durchziehen wollte, würde man die ganze Sommer-Saison der LCS absagen und damit würde sich auch kein US-Team für die Worlds qualifizieren:
Das ist nicht das Ergebnis, das wir wollen, aber leider ist es die Realität, wenn wir einen fairen, weltweiten Wettbewerb garantieren wollen.
Riot lehnt Forderungen ab – Will 2. Liga nicht mit so viel Geld unterstützen
Zu den einzelnen Punkten der Spieler sagt die E-Sport-Chefin von Riot:
- Eine Relegation wie bei Valorant wird’s nicht geben, weil man keine Teams aus der LCS absteigen lassen kann, die 10 Millionen $ für einen Platz gezahlt haben
- Garantierte Verträge für die besten Spieler eines Jahres gibt’s auch nicht – das sollen Teams schön selbst entscheiden.
- Die 2. Liga kann man nicht jedes Jahr mit mehreren Millionen $ so stark finanziell unterstützen, wie gefordert. Ligen in anderen Ländern schafften es auch alleine.
- Irgendwelche Zusagen, dass aufgelöste Teams in der 2. Liga zusammenbleiben, kann man auch nicht geben. Teams und Organisationen bieten Strukturen und Stabilität – nicht die Spieler.
- Einzig bei der Möglichkeit, dass LCS-Teams sich Partner suchen können, gibt Riot etwas nach. Orgs der 1. Liga könnten mit Teams der 2. Liga zusammenarbeiten. Das erlaube man schon und werde es weiter erlauben.
Europäischer Profi schaut verwundert zu
Wie ist die Reaktion? Die Reaktion ist insgesamt ein: „Was zum Geier ist da nur los?“ Man wundert sich über den harten Ton und die Konsequenzen, mit denen Riot droht.
Der frühere Weltklasse-Jungler Jankos, mittlerweile 27, sagt: „Ich wach auf und die USA ist eine einzige Shitshow – Wo soll ich jetzt meinen Ruhestand verbringen?“
Das spielt darauf an, dass viele „ausgediente EU-Profis“ zum Ende ihrer Karriere noch mal in die USA gehen, um dort Kohle zu machen.
Einige Beobachter sagen: Was haben sich die Spieler nur gedacht? Die LCS ist für Riot Games ein „Zuschuss-Betrieb“. Riot sei vielleicht sogar froh, wenn sie die Liga absagen könnten.
Die US-Spieler haben hier offenbar überschätzt, wie viel Druck sie auf Riot ausüben können.
Spieler-Vereinigung scheint schon nachzugeben, will Dialog suchen
Wie reagieren die US-Spieler? Nachdem Riot fast alle Forderungen abgelehnt hat, könnte man jetzt annehmen, die Spieler-Vereinigung reagiert wütend, aber das Gegenteil ist der Fall.
Die Spieler-Vereinigung gibt sich zwar kämpferisch, aber scheint eigentlich schon verbal abzurüsten. Man sagt: „Es gibt keine Liga ohne Spieler.“
Man fühlt sich ständig von den Entscheidungen ausgeschlossen und habe deshalb den Streik ausgerufen.
Jetzt will man sich mit Riot Games täglich treffen, um eine Einigung zu finden.
Offenbar hat die Drohung von Riot Games gewirkt. Das Ziel der Spieler-Vereinigung sei es nun, die Spieler wieder zurück auf die Bühnen der LCS zu bringen.
Das klingt schon so, als ist man da mutig auf Riot Games wie ein Tiger zugesprungen und landet jetzt doch als Bettvorleger. Riot Games scheint einfach am längeren Hebel zu sitzen. Man ist auf die LCS nicht so angewiesen, wie die LCS auf Riot Games:
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“Die Spieler wieder auf die Bühnen der LCS zu bringen”. Gut gesagt.
“Die Spieler auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen” möchte ich hinzufügen.
In jedem Sport ist es doch so, daß die Teams sich größtenteils selbst finanzieren.
Durch Clubbeiträge von Fans, durch Merchandising, durch Sponsoring und so weiter.
Die Teamleiter sind seit jeher selbst zuständig für die Verträge mit Spielern. Was den Punkt angeht haben die Spieler quasi gefordert, eine gewisse Freiheit abzugeben. Das ist doch die Freiheit der Teams die Verträge selbst machen zu dürfen.
Habe auch das Gefühl bekommen, die US – Spieler wollten subventioniert werden. Mit anderen Worten, mehr Geld in den Rektus gesteckt zu bekommen, damit sie sicher davon leben können.
Wie Riot sagte: In anderen Ländern klappt das auch wunderbar.
Und es ist ein Geschenk daß Riot sowas überhaupt veranstaltet und Geld dafür springen lässt.
Den US-Spielern möge eines gesagt sein:
“You shouldn’t look into the mouth of a gifted Horse!”
Zu Deutsch: “Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht in’s Maul!”
Eieiei 🙄😉
Versteh ich auch nicht, ist so als würden Spieler in der Bundesliga fordern das ein minimal Gehalt bekommen, wenn keinen Klub haben. lol ? Oo
Das da Verbände Zuschüsse geben für die Nachwuchsförderung ist zwar auch der Fall aber das sieht auch bei solchen Milliarden Giganten wie der FIFA, DFL, IOC usw. ziemlich dürftig aus.