Der geschäftstüchtige Streamer Ludwig Ahgren hat sich in den Kopf gesetzt, ein eigens Team in Riots Shooter Valorant zu besitzen. Für 500.000 $ (470.000 €) stellte der 27-Jährige ein Team zusammen: „MoistMogul“. Aber als das Team dann antrat, lief das nicht so prickelnd, wie ein Twitch-Clip zeigt.
Wen haben sie da gekauft? Ludwig hat zusammen mit seinem neuen Geschäftspartner Charles „MoistCr1TiKal“ White das Team „BreakThru“ gekauft und in „Moist Moguls“ umbenannt. „Mogul“ ist ein Markenname, den Ludwig gerne auf YouTube verwendet. “Moist Esports” ist die Firma, in die er nun als Mitbesitzer eingestiegen ist.
Das Team besteht aus 5 Spielern:
- Brady „thief“ Dever
- Alex „aproto“ Protopapas
- Xavier „Fyuh“ Carlson
- Brock „Brawk“ Somerhalder
- Tyler „sym“ Porter
Das Team wurde als „hat durchaus Potenzial“ eingeschätzt, es besteht aus früheren Spielern von Ghost Gaming und dem FaZe Clan. Ludwig scherzte, er habe für das Team 500.000 € seines Partners ausgegeben. Das solle dem aber bloß niemand mitteilen (via twitter).
500.000 $ Investment während des “E-Sport-Winters”
Warum ist das so schräg? Dieses Investment in ein E-Sport-Team kommt zu einer Zeit, in dem der E-Sport in einer Krise steckt. Man spricht vom „E-Sport-Winter“.
Teams und Firmen melden 2023 Bankrott an, Szenen brechen auseinander, viele Mitarbeiter im E-Sport werden über Nacht entlassen, überall fehlt Geld.
Erst in der letzten Wochen wurde das Ende von „Beyond the Summit“ und „The Guard“ bekannt, eigentlich etablierte Organisationen, die im schwierigen Klima 2023 nicht mehr überlebensfähig waren (via venturebeat).
Als ein Grund dafür, dass viel Geld aus dem E-Sport abgezogen wird, sehen manche das Scheitern der „Overwatch League“ von Blizzard. Dass Overwatch jetzt nicht mehr in China gespielt werden kann, hat der Liga einen weiteren Stoß versetzt.
Esports stirbt, Teams sind zu teuer – Aber Ludwig macht‘s Spaß, Geld zu verbrennen
Wie sieht Ludwig das? Ludwig spricht dann auch davon, er freue sich darauf, im E-Sport jetzt so richtig Geld zu verlieren. Ihm sei schon klar, dass er mit dem Team ein hohes Risiko eingeht, denn er könnte schon früh aus der Liga ausscheiden, was gar nicht so unwahrscheinlich wäre und müsste dann ein Jahr warten.
Valorant sei eben hart (via win.gg).
In einem Twitter-Clip erklärt er, dass E-Sport-Teams überteuert seien, weil sie querfinanziert sind, aber er habe genügend Geld, um es zu verbrennen – das mache ja auch Spaß und irgendwie süchtig.
Ludwig schaut seinem Team 2 Stunden zu – Erleidet Höllenqualen
Wie war jetzt das erste Spiel? Ludwig schaute sich in einem Live-Stream das 1. Match seines Teams gegen die schwächste Mannschaft eines Turniers, „Turtle Troop“ an (via youtube).
Über 2 Stunden leidet der Streamer mit und sieht, wie sein Team nach und nach verliert. Die Zuschauer kommentieren das immer wieder, indem sie “500k” in den Chat schreiben – eine Anspielung darauf, wie viel Geld das Team kostet und wie schlecht sie jetzt aussehen.
Das ging nach einer Weile den Sprechern im Chat tierisch gegen den Strich. Das sei so, wie auf jemanden zu treten, der schon am Boden liege.
Aus diesem längeren YouTube-Video geht zurzeit ein Twitch-Clip herum, wie Valorant-Crack Tarik dem Besitzer Ludwig dabei zuschaut, wie er beim Spiel mitleidet.
Ludwig wirkt im Video derangiert, brüllt „Es geht um den Glauben!“, knabbert an seinen Fingern. Tarik und seine Zuschauer amüsieren sich darüber herzlich.
In anderen Szenen ruft Ludwig höhere Mächte an, freut sich über eine gewonnene Runde, nur um Sekunden später Höllenqualen zu durchleiden, wenn wieder etwas schiefgeht.
Da sieht es nicht so aus, als habe er viel Spaß dabei, sein Geld im E-Sport zu verbrennen.
Allgemein scheint im Gaming gerade eine Krise auszubrechen, die viele Firmen trifft:
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