Twitch kanzelt seinen Goldjungen ab – Kriegt er die „DrDisrespect“-Behandlung?

Twitch kanzelt seinen Goldjungen ab – Kriegt er die „DrDisrespect“-Behandlung?

Der Gaming-Streamer Ludwig Ahgren galt 2021 als der „Goldjunge“ von Twitch und großer Aufsteiger der Streaming-Plattform. Mit einem riesigen Event über einen Monat machte er sich im April 2021 einen Namen. Aber nach seinem Wechsel zum Konkurrenten YouTube scheint er bei Twitch nicht mehr wohlgelitten zu sein. Ihm könnte jetzt ein ähnliches Schicksal wie DrDisrespect drohen: Der ehemalige Liebling von Twitch findet auf der Plattform einfach nicht mehr statt.

Wer ist Ludwig?

  • Der 26-Jährige kommt eigentlich vom Kampfspiel Super Smash Bros., der aber seit seiner Jugend ein riesiger Twitch-Fan, der Leute wie shroud schon ewig bewunderte und davon träumte, auch „ein großer Name“ auf der Plattform zu werden. Ludwig zahlte mal 43.000 $, nur um eine Stunde mit shroud spielen zu dürfen.
  • Tatsächlich ist es dem US-Amerikaner 2021 gelungen, einer der wichtigsten und innovativsten Twitch-Streamer zu werden. Ludwig hat jeden Trend mitgenommen und sogar selbst geprägt, dazu ununterbrochen geredet. Sein Highlight war ein einmonatiger Marathon-Stream, der von bezahlpflichtigen Abos, den Subs, angefeuert wurde. Mit dem Stream nahm er 1,3 Millionen $ ein und brach den „Sub-Rekord“ von Ninja aus dessen Fortnite-Höhenflug-Zeiten.
  • Aber 2021 war nicht nur der Höhepunkt von Ludwigs Twitch-Karriere, sondern auch das Ende. Er wechselte auf die Plattform YouTube, weil er sich von Twitch „nicht genug geliebt“ fühlte. Er sagte, er liebe zwar Twitch, aber da komme zu wenig Liebe zurück.
Twitch verliert seinen „Goldjungen“ an YouTube, weil er keine Liebe spürt (und wegen Geld)

Twitch sagt “Nein” zu Ludwig

Was ist jetzt los? Ludwig beschwerte sich bei seinem Abgang über einen “zu kühlen” Umgang mit ihm. Twitch habe nicht genug um ihn gekämpft, sagte er, und klang dabei, wie ein enttäuschter Liebhaber.

Die Stimmung zwischen ihm und seiner “alten Flamme” Twitch scheint seitdem um einige Grade weiter abgekühlt zu sein.

So merkte Ludwig bereits am 16.12. etwas zerknirscht an, dass er nicht im Jahresrückblick von Twitch auftauchte. Obwohl er sicher objektiv einer der wichtigsten Twitch-Streamer 2021 war, fehlte er dort ganz.

Twitch hatte ihn einfach aus der Geschichte getilgt.

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Komplett aus dem Jahres-Rückblick rausgestrichen. Das tat schon ein bisschen weh.

Jetzt kam in einem Gespräch von Ludwig mit dem Streamer „TheStockGuy“ raus, dass Twitch ihn offenbar auch anderswo abgelehnt hat.

„TheStockyGuy“, ein Börsen-Spezialist auf der Plattform, machte eine Interview-Show auf Twitch, bei der er Gäste für die Show vorschlug, Twitch die Interview-Partner aber genehmigen musste.

Als Highlight und Finale der Show wollte er Ludwig einladen. Er war immerhin einer der größten und wichtigsten Creators auf Twitch. Aber das lief nicht so gut:

Hab ich dir mal erzählt, was da mit Twitch gelaufen ist? […] Wir hatten niemanden für die letzte Folge, also hab ich gesagt: Ich bring Ludwig, mal gucken, ob der kommt. […] Letzte Episode, wir gehen mit einem großen Knall raus. Sie kommen zu mir und sagen: Das ist ein Nein!

Ich frage: „Was soll das denn heißen, das ist ein Nein, Ludwig kann nicht kommen? Der ist doch nicht gebannt worden. Der hat Twitch einfach verlassen. Ihr seid im Guten auseinander gegangen. Sie sagen: Nein.

Ich sage: Ich mach das nicht ohne Ludwig. Also gehen die zurück in die Chef-Etage, kommen zurück und sagen: „Nein“

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Das steckt dahinter: Twitch scheint eine seltsame Politik mit Leuten zu fahren, die sich bewusst oder unter Zwang von der Webseite verabschieden. Das ist auffällig:

  • Nach dem Wechsel ihres größten Streamer 2019, Ninja, nutzte man dessen Twitch-Seite, um andere Streamer zu bewerben, bis Ninja sich öffentlich darüber beschwerte, weil dort wohl Porno-Streams beworben wurden.
  • Für Streamer, die von Twitch gebannt werden, gelten knallharte Regeln, wie man besonders bei DrDisrespect sieht. Der darf auf Twitchnicht mehr stattfinden. Sogar aus „Award Shows“ wird er sicherheitshalber rausgeschnitten, weil man die Rache von Twitch fürchtet.
  • Auch bei Ludwig scheint Twitch jetzt eine schräge Haltung einzunehmen und ohne weitere Erklärung einfach „Nein“ zu sagen.

Offenbar gilt für Twitch: „Wer uns als großer Star verlässt, der existiert für uns nicht mehr.“ Wobei man sagen muss, dass sie reumütige Streamer wie shroud oder Ninja dann doch mit Kusshand zurücknahmen.

Es gibt einiges, was bei Twitch manchmal etwas rätselhaft ist:

Die Bann-Politik von Twitch wird immer lächerlicher

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Charmin Flaschet

Klar ist man pissed wenn die Stars gehen: Twitch ist im Kontext der (Livestreaming-)Plattformen gesehen eigentlich recht bedeutungslos. Das einzige Keyfeature waren bisher: Gamingstreams. Also das was… immer weniger “TopTwitcher” machen.

Nur sind jetzt sogar die dümmsten Kellerkinder so langsam auf den Trichter gekommen, dass der schlechteste Deal den man eingehen kann der ist, bei Twitch Affiliate oder Partner zu werden. Logisch ist man sauer, wenn die dann leaven und so vielleicht noch ein Vorbild für andere werden.
Ehemalige Twitcher machen auf ihren “neuen” (alten) Plattform(en) teilweise das 8fache an Umsatz was sie vorher auf Twitch hatten. Auch von Ludwigs blieben von 1.4kk am Ende “nur” 3k USD für ihn übrig – also 0.6 %. Wobei 83k davon “selbstverschuldet” waren, egal. Aber wehe wenn sich das rumspricht…

Zuletzt bearbeitet vor 2 Jahren von Charmin Flaschet
artigkeitsbaer

Das was twitch da macht is der inbegriff von ausnutzen einer monopol stellung

Shookxy

Du scheinst nicht zu wissen was ein Monopol ist oder? Das was du meinst nennt man ein Oligopol.

Wolve In The Wall

Also diese ganze Streamer-Szene und Plattformen scheinen zunehmend zur Seifenoper zu mutieren. Gefühlt nur noch „künstlichen Dramen“. Ludwig der sich mit Twitch kracht, Unge der sich von YT ungerecht behandelt fühlt und zu Twitch geht, Pokimane die eine Revolution gegen Blizzard startet usw – jetzt noch jedesmal das Lindenstraße-Outro dazu abspielen 😂

Mac31

Die “Twitch-Seifenopern” finden bei den Medien auch eine sehr dankbare Plattform. Ja auch hier, ist nicht böse gemeint. So funktioniert nun einmal der Medienzirkus. Viele der größeren Influencer (wenn auch nicht alle) spielen da gern mit. Ist schneller Content, der eine große Masse von Menschen erreicht.
Und das Twitch für gegangene Streamer keine Plattform bietet, wenn wundert das?

Charmin Flaschet

Und das Twitch für gegangene Streamer keine Plattform bietet, wenn wundert das?”

jeden der sich auskennt. Denn alle anderen Streamingportale machen das… nicht.

Das einzige wo ich zustimmen kann: Twitch ist, mal objektiv gesehen, eigentlich ‘ne recht kleine Plattform, ohne Algorithmus, ohne vernünftige App oder Filter – und mit einer extrem restriktiven Politik allen Streamern gegenüber.
Noch dazu begeht man Rechteverletzung ohne Einschränkungen.

Ich frage mich immer, wie lange das noch gut geht. Meine Wette: So 3 – 4 Jahre…

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